Pluralität, Solidarität, Gleichwertigkeit

Überbau Auf Dauer wird das ökonomische Argument nicht reichen. Es braucht ein Leitbild für die Einwanderungsrepublik Deutschland
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2016
Merkels Haltung erklärt sich vor allem aus ihrem religiös bedingten Ethos heraus
Merkels Haltung erklärt sich vor allem aus ihrem religiös bedingten Ethos heraus

Foto: Sean Gallup/Getty Images

Links und rechts, heißt es manchmal, gebe es gar nicht mehr. Aber das ist eine Lüge. Sie dient der Strategie der Entpolitisierung der öffentlichen Debatte. Nur wenn es um die Flüchtlinge geht, dann ist es tatsächlich manchmal schwierig, rechts und links voneinander zu unterscheiden. Es war Sahra Wagenknecht, Fraktionsvorsitzende der Linkspartei, die gesagt hat: „Wer Gastrecht missbraucht, der hat Gastrecht dann eben auch verwirkt.“ Und es war Angela Merkel, Parteivorsitzende der CDU, die gesagt hat: „Nicht Menschenmassen kommen zu uns, sondern einzelne Menschen.“

Hier findet eine Verschiebung statt. Etwas geht über Kreuz. Die Sätze ordnen sich bestimmten Überzeugungssystemen zu, in denen man die Sprecherinnen aber nicht vermute