„Politik aus Notwehr ist zu wenig“

Interview Martin Delius war einer der führenden Köpfe bei den Piraten. Heute engagiert er sich in der Linkspartei
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"Es gibt Bedarf für eine Partei, die sich mit den Fragestellungen des 21. Jahrhunderts beschäftigt."
"Es gibt Bedarf für eine Partei, die sich mit den Fragestellungen des 21. Jahrhunderts beschäftigt."

Bild: Marc Beckmann für der Freitag

Jakob Augstein: Herr Delius, Sie hatten lange Zeit eine zentrale Rolle in der Piratenpartei. Das waren Computerfreaks, die ihr Leben vor dem Rechner verbrachten und dachten, Politik ließe sich per Mausklick machen. Das lief nicht so gut.

Martin Delius: Bei den Piraten lief es nicht so gut, muss man sagen.

Sie sind Experte für „software-gestützte kollaborative Methoden der Willensbildung und ihren Einsatz in politischen Parteien“.

Schön, oder? Im Wesentlichen „Liquid Feedback“ und „Liquid Democracy“.

Können Sie das für die Älteren unter uns, also alle Leute über 15, noch mal erklären?

Es wird ja ganz viel über Digitalisierung von Demokratie geredet. Meine These ist, dass Demokratie oder demokratische Willensbi