„Rückkehr? Selbstmord“

Interview Talal Derki hat den Dschihad gefilmt. Mit Jakob Augstein spricht er über Väter, die ihre Söhne in den Krieg schicken
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2019
Sein Film werde den Dschihad rühmen, hatte Talal Derki behauptet
Sein Film werde den Dschihad rühmen, hatte Talal Derki behauptet

Foto: Philipp Plum für der Freitag

Für seinen jüngsten Film hat Talal Derki sein Leben riskiert. Über zwei Jahre hinweg hat der syrische Regisseur in seiner Heimat mit vorgespiegelter Identität unter Dschihadisten gelebt und sie gefilmt. Die so entstandene Dokumentation Of Fathers and Sons wurde mit vielen Preisen bedacht und war bei den Oscars in diesem Jahr der arabischsprachige Ausreißer unter den Kandidaten für den besten Dokumentarfilm. Große Risiken ging Derki auch schon bei seinem ersten Kinofilm Rückkehr nach Homs (2013) ein, in dem es um den Ausbruch der Anti-Assad-Rebellion und die Zerstörung der Stadt Homs ging.

Jakob Augstein: Herr Derki, welche Erinnerungen haben Sie an das Syrien Ihrer Kindheit?

Talal Derki: Ich wuchs in Damaskus auf, in einer arabischen Community mit