Wir hier am Hegelpatz sind ebenso ungeduldig wie der Rest des Landes: wird der kommende Sommer mit dem vergangenen mithalten können? Sie erinnern sich: Sonne in den Augen, Sand in den Schuhen, Sex am Strand. Jeder Tag so, wie das Leben eigentlich gedacht ist. Das Meer ist eben ein Sehnsuchtsort. Das geht auch Flüchtlingen so – nur ganz anders. Die wollen nicht am Meer liegen, sondern es überqueren.
Ist man schon ein Spielverderber wenn man diese Assoziation hat? Ein Hypermoralist, dem die Zeit am Ende ein „kompromissloses Verständnis von Menschenrechten“ vorwirft? Wir erinnern uns, dass selbst eine solche Zeitung offenbar inzwischen bereit sein kann, Kompromisse bei den Menschenrechten zu machen. Die Maßstäbe sind ins Rutschen gekommen.
Migration ist keine einfache Sache. Wo sollen die Geflüchteten hin? Wer zahlt für sie? Wieviele werden noch kommen? Was können wir tun, die Wanderung zu steuern oder zu unterbinden? Welche Pflicht haben wir, die Fluchtursachen zu bekämpfen? Welche Verantwortung tragen wir? Alles wichtige Fragen – die aber vor dem Leid auf dem Meer verstummen.
Das Mittelmeer heißt auf Lateinisch mare nostrum, unser Meer. Wir sind nicht für jedes Leid der Welt zuständig. Für das Leid in unserem Meer sind wir zuständig. Wenn wir den Tod im Mittelmeer verhindern können, müssen wir ihn verhindern. Wer das für moralischen Totalitarismus hält, hat aus Auschwitz nichts gelernt.
Auschwitz? Darf das Wort in diesem Zusammenhang genannt werden? Ja, unbedingt. Auschwitz ist unsere Verpflichtung, sich jeder Politik entgegenzustellen, die Menschen als Masse behandelt und nicht als Individuen. Mirjam Zadoff – die als Direktorin des NS-Dokumentationszentrums in München keinen Zweifel an der Einzigartigkeit der deutschen Verbrechen lässt – hat gesagt: „[…] ich bin sicher, dass der Blick zurück eines lehrt: Wenn wir Flüchtlinge nicht mehr als Menschen betrachten, sondern nur mehr als Bedrohung, zahlen wir einen hohen Preis und büßen unsere Menschlichkeit ein.“
Europa hat gerade wieder ein bisschen von seiner Menschlichkeit eingebüßt. Ende März wurde die EU-Mission „Sophia“ beendet. Ihre eigentliche Aufgabe hatte darin bestanden, die Schlepperbanden einzudämmen, die den Flüchtenden den Weg über das Meer ermöglichen. Aber dabei hatte sie in den vergangenen dreieinhalb Jahren auch 49.000 Menschen das Leben gerettet.
Jetzt sind es nur noch die Schiffe privater Hilfsorganisationen, die auf dem Meer nach Ertrinkenden suchen – und die danach vor den südlichen Häfen ankern, in die fremdenfeindliche Politiker sie nicht mehr einfahren lassen wollen. Und was tut Deutschland?
Kommentare 14
🎈Auschwitz ist unsere Verpflichtung, sich jeder Politik entgegenzustellen, die Menschen als Masse behandelt und nicht als Individuen.🎈
"Was tut Deutschland?" Was SOLLTE Deutschland tun?
Die dem Humanismus verpflichteten (sehr) reichen deutschen Mitbürger könnten gemeinschaftlich eine Mittelmeerinsel mit Hafen kaufen und eine Auffangstation für Bootsflüchtlinge einrichten.
Gemeinsam könnten sie die deutschen Bundesregierung hartnäckig an deren historische Selbstverpflichtung zur Humanität erinnern und sie beim Wort nehmen.
Wahrscheinlich ist dieses Zeichen der Menschlichkeit zu viel verlangt von den Gelangweiten und hybrisverstiegenen Profilneurotikern unserer Republik.
Eher noch wird ein kleines Mädchen aufstehen und die breite Bevölkerung zur aktiven Mitmenschlichkeit gegenüber den Bootsflüchtlingen motivieren.👩
Die eigentliche Botschaft ist ja, wenigstens bei den Menschenrechten keine Kompromisse zu machen.
Doch die Haltung, diese erst einmal zu sichern oder absolut zu setzen und dann das Sekundäre zu regeln, stößt wohl auch aus dem Grund (bis tief in die Linke) auf immer weniger Gegenliebe, weil das was sekundär zu regeln wäre, einfach nicht geregelt wird. Haben wir ein Einwanderungsgesetz? Haben wir einen breiten Diskurs darüber, wie wir leben wollen, was geht und was gar nicht geht? Aus irgendwelchen dunklen Ecken kommen irgendwelche Beschlüsse, die dann einfach in der Welt sind, es wird mal wieder offiziell verkündet, das „Problem“ (der Migration) sei längst keines mehr (offenbar stimmt aber auch das nur bedingt), aber gesetzt, es sei so: Da passiert einfach irgendwas im Off und man hofft es möge wieder Normalität einkehren.
Da nun aber herzlich wenig in den letzten Jahren überzeugend geklappt hat (Rechtschreib- und Schulreformen, Energiepolitik, Umweltpolitik, Lobbyismusbekämpfung, Wohnpolitik, Verkehrsplanung … nicht mal die an sich gesetzten Größen, wie technischer Fortschritt und beste Infrastruktur) hält sich die Begeisterung in Grenzen, wenn man abermals darauf vertröstet wird, dass das schon irgendwie alles von selbst laufen wird. Der blinde Fortschrittsoptimismus, der uns ausgezeichnet hat, er ist Geschichte, ein für alle Male (für die nächsten Jahrzehnte) vorbei. Das will nur keiner hören oder wahrhaben.
Der andere Punkt geht auf ein Missverständnis zwischen grundlegend und bedeutend zurück. Zur Idee der Menschenrechte durchgedrungen zu sein, ist ein späte und anspruchsvolle, bedeutsame Entwicklung, keinesfalls ein moralisch grundlegendes Selbstverständnis, sondern eine Position, die man sich im Zuge der moralischen Entwicklung erarbeiten muss. Man muss es wirklich kapieren, dafür brennen und dazu muss man mehr damit verbinden, als ein paar unverbindlichen Floskeln, wie die, dass wir doch alle Menschen sind, runterzuleiern. Das wiederum erfordert, dass man innere Entwicklung, moralische Prinzipien ernst und wichtig nimmt.
Nicht zuletzt die Linke, auch die irgendwie Linke hat hier grausam versagt und ist nicht selten zur Abrissbirne in Sachen Moral geworden. Man hat zwar hier und da 'sein' Thema gehabt, aber zu was für einer kleinkarierten Scheiße sind ehemalige Diskurse verkommen, wenn linksabgedrehte Neofeministinnen eine bessere Welt zuvorderst an der Verwendung des Gendersternches festmachen (was nur leicht ironisiert ist). Das kritisieren kluge Denker wie Stegemann zurecht, dass der Betonlinken dann aber nichts besseres als der x-te Aufguss irgendeiner Diktatur einfällt (weil es ja leider leider anders nicht zu gehen scheint), zeigt m.E., wie groß die Misere ist. Dass man in den Grünen nun sein neues neoliberal verseuchtes Feindbild gefunden hat, herzlichen Glückwunsch.
Wir sollten also zusehen, dass es überhaupt mal eine Selbstverständlichkeit werden kann, dass man bei den Menschenrechten keine Kompromisse macht.
"Ist man schon ein Spielverderber wenn man diese Assoziation hat? Ein Hypermoralist, dem die Zeit am Ende ein „kompromissloses Verständnis von Menschenrechten“ vorwirft?"
Die Zeit wäre da mein geringstes Problem (aber ich bin auch kein Herausgeber eines konkurrierenden Blattes), aber weil ich es gerade vergessen habe: Der Moralismus wird erst dann stark, wenn die Moral am Ende ist. Ist sozusagen, der Schimmelpilz auf der Moral.
Wenn Sprunghaftigkeit und Oberflächlichkeit - bisschen Empörung hier und da - regierern, wenn es keine allgemeinverbindlichen Werte (oder kaum mehr welche) gibt, dann sprießt der Moralismus.
Ein Moralist nimmt pseudomoralisches Getue in Geiselhaft eines hypertrophierten Selbstbildes, Moral bietet die Möglichkeit sein Ich in den Dienst einer größeren Idee zu stellen, mit der man nicht einfach nur die eigene Bedeutung herausstellt. Ist übrigens auch entspannend, nur um das auch mal zu erwähnen.
Wenn wir den Moralismus zurecht dämlich finden, dann heißt die Botschaft nicht, weg mit den letzten Resten vom Moral, einfach jeder wie er will, wird sich schon organisch einrenken, jippiheiheh, sondern mehr Moral, eine Rückkehr zu wenigstens grundlegenden roten Linien, für alle, für alle, für alle, für alle ...
Der Moralist findet, gerne von sich selbst gerührt, Regeln prima, für die anderen. Er selbst, so fühlt er, braucht das nicht, spielt er doch in einer anderen Liga.
🎈[...] wenn linksabgedrehte Neofeministinnen eine bessere Welt zuvorderst an der Verwendung des Gendersternches festmachen [...]🎈
Nichts gegen Symbole. Allerdings sollten sie vernünftig verwendet werden.
Warum nur ein Gendersternchen " * "? Wären stattdessen zwei Sternchen " ** " nicht sehr viel aussagestärker und ästhetischer?‼
Auschwitz ist unsere Verpflichtung, sich jeder Politik entgegenzustellen, die Menschen als Masse behandelt und nicht als Individuen.
Als gäbe es diese Verpflichtung erst seitdem!
"Was tut Deutschland?" Was SOLLTE Deutschland tun?
"Europa ist die Antwort." Alles wird gut.
Eher noch wird ein kleines Mädchen aufstehen und die breite Bevölkerung zur aktiven Mitmenschlichkeit gegenüber den Bootsflüchtlingen motivieren.
UGW. Nicht noch eine klimakatholische Sockenpuppe, die die Erwachsenen zur Beruhigung des eigenen Gewissens vor sich hertragen. :-))
Bevor ein Kind etwas politisch etwas ausrichten kann, müssen die Erwachsenen erwachsen werden - dann kriegen sie das sogar selber hin.
🎈Auschwitz ist unsere Verpflichtung, sich jeder Politik entgegenzustellen, die Menschen als Masse behandelt und nicht als Individuen.🎈
Da hatte ich J.A. zitiert!
Sie vermischen hier willkürlich Zitate aus verschiedenen Texten ohne die Autoren zu differenzieren. Schwaches Bild.
Ausserdem haben Sie meine durchaus ernstgemeinte Reflektion über Bootsflüchtlinge verhonepiepelt. Warum?
Seien Sie mir bitte nicht böse an diesem wunderschönen Ostermontag, aber, sind Sie sicher, dass zwei Hände voll Weinbrandeiern und ein Kaffeebecher Sekt heute Morgen ein empfehlenswertes Frühstück war?🍾
Da hatte ich J.A. zitiert!
Ich weiß. Das war eine Energiesparmaßnahme. Kombi-Kommentar vermeidet CO2.
Ausserdem haben Sie meine durchaus ernstgemeinte Reflektion über Bootsflüchtlinge verhonepiepelt. Warum?
Weil ich derartige Reflexionen kindisch (nicht zu verwechseln mit kindlich) finde.
Ich hoffe, Sie sind mir darum nicht allzu böse, aber ich finde es respektlos, alles Ernst zu nehmen, was Ernst gemeint ist. Meine Form des Respekts ist die Auseinandersetzung.
Die mag manchmal mehr, manchmal weniger gelungen sein, aber in dem Punkt haben wir uns alles oder nichts vorzuwerfen.
Ich werfe Ihnen nichts vor. Dafür ist mir dieser Tag - subjektiv - tatsächlich zu schön.
🎈Meine Form des Respekts ist die Auseinandersetzung.🎈
Zustimmung! Das hätte Jakob Augstein nicht schöner sagen können.
Als Ruhrgebietler muß ich dem noch hinzufügen: "Immer Mensch bleiben!", im Dialekt: "Immah Männsch blaibänn!".😁
"Ist man schon ein Spielverderber wenn man diese Assoziation hat?"
Nein, dann ist man umsichtig; lebt in dieser Welt, statt nur auf ihr. Ich war in meinen 40 Jahren auf dem Planeten zweimal am Mittelmeer. Zuletzt 2018, per Kleinwagen in Nord-Spanien. Gut, ja? Und als ich ins salzige Nass steige, das hellblau wogende, muss ich drei Dinge denken: An die Ertrinkenden, an den Großen Pazifischen Müllstrudel und scheiße, ist das schön hier. Letztgenanntem Gedanken überließ ich für 8 Tage die Oberhand. Denn während andere, das weiß ich wohl, zum Frühstücken nach Paris und zum Pimpern an weit entfernte Traumstrände fliegen, kann und will ich mir so schöne Scheiße nicht leisten. Der Rest der freitäglichen Leser*innenschaft schwimmt gewiss im Geld; bei mir isses anders. Ich sitze über Ostern bei 25 Grad im klimagewandelten Mittelwestdeutschland und genieße die Instagram-Fotos befreundeter Klimawandler, die im Kaputzenpulli über Malle torkeln.
"Ein Hypermoralist, dem die Zeit am Ende ein „kompromissloses Verständnis von Menschenrechten“ vorwirft?"
Entwarnung. "Hypermoralisches" zu fordern, müdlich oder schriftlich, macht niemanden zum "Hypermoralisten". Wirk-lich nicht. An ihren Taten werdet ihr sie erkennen; nicht an ihrem Blabla.
"Wo sollen die Geflüchteten hin? Wer zahlt für sie? Wieviele werden noch kommen? Was können wir tun, die Wanderung zu steuern oder zu unterbinden? Welche Pflicht haben wir, die Fluchtursachen zu bekämpfen? Welche Verantwortung tragen wir? Alles wichtige Fragen – die aber vor dem Leid auf dem Meer verstummen."
Ein Quantensprung, dass diese Fragen überhaupt zugelassen und aufgeschrieben- statt a priori zurückgewiesen werden. Wie sie zu beantworten sind, wie, wo, wer, wie, was, wann, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Falsch ist noch, dass diese Fragen "vor dem Leid auf dem Meer verstummen". Richtig ist, um im Bild zu bleiben, dass sie ihre Tonart ändern. Und sie sind sehr viel mehr als nur Begleitmusik. Aus den Fragen, die Sie da aufschreiben, ist auf längere Sicht nichts weniger gemacht als die große Unbekannte, wie unser aller (Zusammen)Leben hier vor Ort, Biodeutsche und (Neu-)EUropäer*innen, schwingt: resonant oder dissonant.
"Auschwitz? Darf das Wort in diesem Zusammenhang genannt werden? Ja, unbedingt."
Nein, auf gar keinen Fall. Auschwitz steht für unser großes, initiatives Hassverbrechen; für abgrundtief böses Wünschen und Wollen. Wenn wir heute könnten, einfach so, hörte das große Sterben im Mittelmeer sofort auf. Wen man auch fragt, Wunsch und Wille sind ganz andere als bei Auschwitz.
"Einfach so" würde (von den schnöden, finanziellen Kosten einmal abgesehen) bedeuten, dass Retten nicht gleichbedeutend mit Immigrieren wäre und es auch sonst keine politischen Konsequenzen hätte, weder in den Aufbruchs- noch in den Ankunfts-Regionen. Beides ist nicht der Fall. Wenn Retten einfach nur Retten bedeutete, wäre die Diskussion, falls es sie überhaupt gäbe, eine völlig andere.
"Auschwitz ist unsere Verpflichtung, sich jeder Politik entgegenzustellen, die Menschen als Masse behandelt und nicht als Individuen."
Ja. Aber die ganze Wahrheit ist, dass wir es zuweilen mit beidem zu tun haben; mit einer Zahl von Individuen, die groß genug ist, "relevante Menge" genannt zu werden - und damit eigenen Regeln unterliegt/ sich unterworfen sieht, zugegeben. Wie eine "Critical Mass" Radfahrer*innen, bestehend aus Individuen, sich eigene Regeln erzwingt. Grundsätzlich schwer zu sagen, wo der Switch-Punkt liegt/ hingelegt werden soll; wann aus dem Fisch ein Schwarm, aus dem Grashalm eine Wiese wird. Das ist Zuschreibungssache, die umso unklarer ausfällt, wenn sie kollektiv verhandelt werden muss. Denn einer Person allein kann es doch ein Rätsel sein, ob zehn Bäume schon ein Wald sind - oder nicht.
"Und was tut Deutschland?"
Die macht mir mein Europa kaputt. <-- Kohl über Merkel. Alles andere habe ich schon zu oft geschrieben. Irgendwann muss gut sein. Das ist jetzt.
🎈[...] muss ich drei Dinge denken: An die Ertrinkenden, an den Großen Pazifischen Müllstrudel und scheiße, ist das schön hier.🎈
Ich mag ihre Schreibe!
Das Thema Ambivalenz hatte ich zuletzt gestern in einem Kommentar am Beispiel von Venedig angesprochen.
Wenn ich so darüber nachsinne, erscheinen mir unsere Medien, vor allem auch unsere öffentlich-rechtlichen als professionelle Ambivalenzvernichter.
Dabei können wir die Welt doch NUR als ambivalent wahrnehmen und verstehen! Wir SIND im Kern ambivalent!
Einerseits und andererseits ...
Meine heutige Hypothese wäre also, daß es den Gesellschaften besser ginge, wenn wir Ambivalenz einen Wert AN SICH einräumen und aushalten lernen würden.🌫
🎈Der Rest der freitäglichen Leser*innenschaft schwimmt gewiss im Geld; [...]🎈
Nee, glaub ich nicht.Vielleicht ein paar wenige.
Aber ich wollte hier eigentlich auf etwas anderes hinaus.
Was halten Sie von dem Vorschlag, ZWEI Gendersternchen statt EINEM zu setzen, wenn man es denn überhaupt tut?
Spricht " ** " die ästhetischen Sinne nicht eigentlich mehr an, als " * "? So ganz symbolisch genderpragmatisch gesehen?
" *y* " ginge vielleicht auch.💎
🎈Wenn wir heute könnten, einfach so, hörte das große Sterben im Mittelmeer sofort auf.🎈
Das wäre, auf Auschwitz übertragen auch der Fall gewesen!🛐
"Einerseits und andererseits ... Meine heutige Hypothese wäre also, daß es den Gesellschaften besser ginge, wenn wir Ambivalenz einen Wert AN SICH einräumen und aushalten lernen würden."
Da sprechen Sie mir aus der Seele. Vor einer Woche schrieb ich noch:
"Ich habe die irre Idee, die Dinge möglichst in ihrer Gesamtheit zu fassen, gedanklich (für mich) und hier schriftlich. Aber das ist mit zwei Texten, einem Pro und einem Contra, einfach nicht getan. Bei keinem Thema. Das Wesen der Dinge liegt nicht irgendwo dazwischen, sondern überall dazwischen; bei ungleich höherer Verteilung auf die mittleren Bereiche denn auf die Ränder, die durch Pro und Contra so gerne skizziert werden, im Freitag und überall. Das gefällt mir einfach nicht. Komplizierte Dinge müssen kompliziert ausbuchstabiert werden, sonst wird es falsch. Vereinfachung ist keine Lösung."
🎈Das Wesen der Dinge liegt nicht irgendwo dazwischen, sondern überall dazwischen; [...]🎈
Thumbs up!
So empfinde ich es auch. Werde mich darum bemühen, noch konsequenter die Fahne der Ambivalenz hochzuhalten.
Und in der anderen Hand die des Humors.🧐