Unwiderruflich

Freitag-Salon Ein Gespräch über die Gewalt, das Schlachtfeld und die Kunst
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Jakob Augstein: Ist „Penthesilea“ ein Stück über die Gewalt?

Felicitas Brucker:

Ich lese es vor allem als Stück über den Krieg. Über Gewalt im Krieg und die dadurch verursachte Traumatisierung. Der Krieg wird hier oft als Symbol für den Geschlechterkampf gesehen. Aber ich glaube, die gemeinsame Erfahrung des Krieges, die Achill und Penthesilea teilen, die Beschädigungen des Krieges, der veränderte Blick auf Körper, auf Grenzüberschreitungen, ist die Basis, die das Stück erst möglich macht.

Augstein: Wie haben Sie für Ihre Inszenierung hier am Gorki ­Theater recherchiert?

Brucker:

Wir haben uns mit dem Krieg befasst, mit Kriegsheimkehrern, Kriegstraumata, Kriegsverletzungen. Wir sind im Laufe der Arbeit dann doch