Im Zauberberg schrieb Thomas Mann über das Jahr 1913: "Was lag in der Luft? Kriselnde Gereiztheit. Erbitterter Streit, zügelloses Hin- und Hergeschrei entsprang alle Tage zwischen einzelnen und ganzen Gruppen." Einer der eloquentesten Gesellschaftsinterpreten ist Heinz Bude. In Das Gefühl der Welt ergründet er den Ursprung von Stimmungen.
Jakob Augstein: Leben wir heute vielleicht wieder in der Gereiztheit, Herr Bude, wie sie Thomas Mann für das Jahr 1913 beschrieb?
Heinz Bude: Ja, es herrscht grollende Übelgelauntheit – und zwar quer durch alle politischen Lager und sozialmoralischen Milieus.
Woran erkennen Sie das?
An der Flüchtlingsdebatte zum Beispiel. „Bist du wahnsinnig? Du kannst doch nicht Leute einfach so ins Land lassen“, sagte der eine. Und die andere: „Aber, es geht doch in Zeiten der Globalisierung gar nicht anders!“ Viele machen die Erfahrung, dass sie mit Leuten, die sie schon 20 oder 30 Jahre kennen, heftigst in Streit geraten.
Warum gibt es keine Brücke mehr zwischen den Diskutanten?
Die Gereiztheit ist das Ergebnis einer paradoxen Entwicklung: Es wird gleichzeitig alles immer besser und immer schlechter.
Aha, wie soll ich das verstehen?
In den letzten 20 Jahren ist – weltweit – die Zahl der Menschen, die in absoluter Armut leben, gesunken. Das gleiche gilt für die Kindersterblichkeit. Die Bildungschancen für Mädchen sind gestiegen. Kurz: der Abstand zwischen entwickelten Ökonomien und insbesondere Schwellenländern geht zurück.
Prima, die Welt rückt zusammen.
Ja, aber während die Ungleichheit zwischen den Gesellschaften zurückgeht, hat sie innerhalb der Gesellschaften zugenommen. Sogar extrem. Die Menschen fühlen diese Entwicklung. Sie reagieren gereizt, weil sie keine wirklich gute Erklärung dafür bekommen, wie beides zusammenhängt.
Wäre das nicht Ihr Job als Soziologe, das plausibel zu machen?
Die Bilanz ist auch bei uns zwiespältig. Da gibt es Garagenunternehmer, die sich nicht um einen tollen Bildungsabschluss gekümmert haben, aber immens reich geworden sind. Daneben mühen sich Journalisten, Werber und Unternehmensberater, sich im Zustand „prekären Wohlstands“ über Wasser zu halten. Über 30 Jahre dachte man – angefangen von Reagan über Thatcher bis zu Gerhard Schröder –, eine gute Gesellschaft bestehe aus starken Einzelnen. Mittlerweile zeigt sich in allen westlichen Gesellschaften die Mehrheit davon überzeugt: Starke Einzelne können sich nicht retten. Egal wie reich man ist, als Einzelner kann man sich nicht gegen Klimawandel oder Zuwanderung schützen.
Zur Person
Heinz Bude, 1954 geboren, ist ein Vielschreiber. Der Soziologe hat ein Dutzend – kluger – Bücher verfasst. Er begann mit einer Arbeit über die Generation der Flakhelfer, studierte dann die 68er und lehrt seit 2000 in Kassel
Liegt in Gereiztheit nicht auch die Wiederentdeckung von Politik?
Wir leben in einem Ende ohne Anfang. Das heißt, der Neoliberalismus ist eigentlich am Ende. Aber es gibt noch nichts Neues. Der Kapitalismus, der die Parole „Mehr Geld!“ kannte, geht gerade unter. Kein Mensch glaubt mehr an die Selbstregulation von Märkten.
Also, ich kenne Kollegen, die da ganz fest daran glauben.
In der großen Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 ist wohl jedem klar geworden, dass es im Zweifelsfall nicht die Märkte sind, die uns retten, sondern der Staat.
Sind Sie sicher, dass Angela Merkel das auch weiß?
Klar, denn sie hat für das Meistern dieser Krise einen gewissen Berthold Huber gebraucht, seinerzeit Vorsitzender der IG Metall. Er war ihr wichtigster Partner, der ihr erklärt hat, dass der Staat intelligent intervenieren muss – also Abwrackprämie, Kurzarbeit und so weiter. Hier ist übrigens der springende Punkt.
Warum?
Weil wir eine neue Konstellation haben: 1989 verfiel mit dem Kommunismus der Glaube an den Staat. Und 2008 verfiel der an den Markt. Wir sind wieder mit derUrsprünglichkeit von Markt- und Staatsversagen konfrontiert: Markt oder Staat? Ja, was denn nun? Keiner weiß es. In diesem Moment setzen viele wieder auf Solidarität – eine sehr spezielle.
Sie meinen die Volkssolidarität von AfD und Björn Höcke?
Genau, die Solidarität wird weltweit von rechts abgegriffen. Es reicht von Björn Höcke bis Donald Trump und ist eine Idee exklusiver Solidarität. Das heißt, nicht der Einzelne kann sich retten, sondern nur „wir“ können das. Aber dieses ominöse Wir, das die meinen, grenzt sich sehr stark von einem Ihr ab. Es ist solidarisch – und exklusiv. Mit diesem Modell wird im Augenblick in fast allen westlichen Gesellschaften experimentiert.
Hat Sie der Stimmungserfolg von Martin Schulz überrascht?
Dass es gut funktionieren würde, habe ich mir schon gedacht. Programmatisch sagt er nichts, was über Sigmar Gabriel hinausgeht, aber er sagt es anders. Er appelliert an diese Solidaritätssehnsucht.
Ist er denn ein Populist?
Was er sagt, hat Züge eines demokratischen, inklusiven Populismus.
Also gibt es guten Populismus?
Natürlich. Wenn man feststellt, eine Stimmung hat sich festgefahren – und das gehört zur Struktur der Gereiztheit –, braucht man die Erkenntnis: Stimmungen haben nicht nur die Anderen. Auch derjenige, der sich rational wähnt, ist dabei in einer bestimmten Stimmung. Wenn das der Kern ist, dann weiß man, dass man gegen Stimmungen nur mit einem ankommen kann: mit Stimmungen.
Ist das nicht irre gefährlich, was er da macht! Das habe ich mich beim Lesen Ihres Buches „Das Gefühl der Welt“ gefragt.
Ich beziehe mich ja auch auf einen Autor, der irre gefährlich ist: Martin Heidegger, der große Philosoph der Stimmungen. Anders als Karl Jaspers hat er seinerzeit die wichtigen Stichworte zur „geistigen Situation der Zeit“ geliefert. Die Grundidee der Stimmung ist, dass sich das Ich in der Stimmung in seiner eigenen Welt vorfindet. Wichtig ist der Unterschied zu Gefühlen. Über Gefühle kann man eine Geschichte erzählen. Bei Stimmungen ist es schwierig, weil sie einen nichtigen Anlass haben. Ich finde morgens den Schlüssel nicht und plötzlich taucht diese merkwürdige Wut im Hintergrund auf: Wozu der ganze Mist! Akademisch gesprochen: Stimmungen sind nicht fokussierte, also auf eine bestimmte Situation festlegbare Wertungszustände, die eine Tönung der Welt ergeben.
Welche Bedeutung hat für Sie als Wissenschaftler „Wahrheit“?
Eigentlich geht es um nichts anderes als die Wahrheit, aber die Fakten allein reichen eben nicht. Es ist komplizierter. Nehmen Sie den Satz: „Hartz IV ist Armut per Gesetz“ – das ist pure Stimmung. Der größte Stimmungspolitiker der Nachkriegszeit war Willy Brandt. „Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört“ – das geniale Erfassen einer Stimmung. Mit Trump haben wir wieder einen, der das gut kann – empathischer Narziss. In den USA sinkt die Lebenserwartung von Männern ohne College-Abschluss seit zehn Jahren. Trump roch die Gekränktheit geradezu – er sagte: „Bei mir haben die vergessenen Männer und Frauen eine Stimme.“
Gibt es in Deutschland auch vergessene Männer und Frauen?
Seit etwa 20 Jahren finden wir ein neues Proletariat, das mit dem der Industrie nichts zu tun hat: Lkw-Fahrer, Paketboten, Gebäudereiniger und Menschen, die in der Pflege arbeiten. Die sind in vollzeit beschäftigt, bekommen im Schnitt 1.000 Euro netto – haben aber keinerlei Aufstiegschancen. „Einfache Dienstleistungen“, so heißen die Tätigkeiten, die für 12 bis 14 Prozent der Beschäftigung stehen. Viel also – mit steigender Tendenz.
Ist die Demokratie unter diesen Umständen noch zu retten?
Eine große Frage. Weltweit kann man beobachten, dass es in Richtung präsidialer Demokratiemodelle geht. Pierre Rosanvallon hat das Bestätigungsdemokratie genannt. Viele haben das Gefühl, als politischer Wähler kann man eine Strategie nur bestätigen oder ablehnen. Aber sie sehen keine Möglichkeit, Einfluss zu nehmen. Weil die Parteien als Sphären der Bildung des Volkswillens in der Wahrnehmung vieler Leute ausfallen.
Die Leute glauben, dass Politik an ihrer Lebensrealität vorbeigeht.
Ja. Aber die Parteien wollen das nicht wahrhaben. Die Grünen zum Beispiel dachten, ihr aufgeklärter „Wir kennen die Lösung“-Technokratismus sei das Modell der Zukunft. Nun sind sie tendenziell im freien Fall – weil sie die neue Stimmungsproblematik nicht erkannt haben. Martin Schulz kann das als demokratischer Populist besser: Seine Adressierung des „einzelnen Menschen“, für dessen Weltweisheit sich niemand interessiert, kann zumindest das Potenzial der SPD wieder aktivieren.
Kommentare 47
..."In der großen Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 ist wohl jedem klar geworden, dass es im Zweifelsfall nicht die Märkte sind, die uns retten, sondern der Staat"...
Abschalten, unfassbar was da so ein Soziologe von sich gibt. Ich weiss nicht was der so alles schreibt oder liest, aber er sieht vor lauter Baeumen den Wald nicht mehr....
Wenn das so waere haetten wir gerade nicht so ein Merkelchen an der Regierung.
tja,
die als schön vorgestellte neue welt
hat ihre reizenden seiten,
auf die gereitzt reagiert wird.
entgegen der empfehlung,
es sich gut-gehen zu lassen,
will entspannte gelassenheit sich nicht einstellen.
party machen nur naive oder vulkan-tänzer.
ver-stimmungs-gründe überall.
zweifel sogar daran,
ob man - als frei-gebiger gut-mensch -
dem sumpf der un-empfindlichkeiten
paroli bieten kann.
gespanntheiten überall, sich anbietende lösungen: verdächtig.
das humanitäre engagement,
wie das ökologische: wirk-lich nachhaltig?
selten geworden sind die ausgewiesenen beton-köpfe
des weiter-so(trump etc).
herrschende normalität ist das kopf-lose bedenken-tragen.
mit teuflischen widersachern wärs einfacher.
auch der klassen-kampf.
initiativ-armut wurzelt fest in verlust-ängsten.
gesellschaftliches fortschreiten erscheint un-bremsbar,
ist aber so nicht gewünscht.
nur der erwerb trick-reicher technik
und verschönernder kosmetiken
lockt das un-glückliche individuum aus der reserve.
das ganze aber scheint nicht mehr zu retten.
kollektive visionen haben ihre frische längst
eingebüßt und sind trug-verdächtig.
oder?
Kein Frosch legt den Teich trocken in dem er sitzt.Und es ist doch so,daß M.Schulz appeliert auch an Solidaritätsgefühle mit einer Intensität,die mich schon sehr mißtrauisch machen.Und mal wieder kommt die Bildung zur Sprache im Interview.Ich meine nicht,daß jeder ein Abitur machen muß.Eine gerechte Gesellschaft ist für mich,daß es keine Aussortierung in der Bildung gibt....Nein,die soziale Marktwirtschaft-im Interview mit einem Bischof Herrn Koch hier im Freitag von diesem erwähnt,die gibt es doch gar nicht mehr.Kollektive Visionen-hier im Land Brandenburg wird die Inklusion vorangetrieben,da konnte ich bei einer Diskussion nur sagen,daß doch nicht die nächste Sau durch's Dorf getrieben werden kann,wenn die Andere noch nicht mal angekommen ist.
Zustimmung!
Das ist doch mal ein genialer Titel. Leider kann uns da Herr Bude auch nicht weiter helfen … Also wozu der ganze ….
Dieses "Interview" oder Gedankenaustausch bleibt total belanglos. Es ist nichts an Gesellschaftskritik enthalten, die auch nur annaehernd wo einen Kern betrifft. Nirgendwo scheint auch nur der Hauch einer Alternative zu Bestehenden auf.
Dabei gaebe es so viele. Vom idiotischen Geldsystem bis zur "repraesentativ" verhinderten Demokratie, vom herrschenden Profitfetischismus bis zu zynischen Kriegs- und Vernichtungsstrategien.
Wird alles nicht mal gestreift: 6, setzen!
... Bude-nzauber, wollten Sie sagen ?
Freitag- (u. auch FC-) "Beiträge" sind zunehmend Werbetrailer für Bücher & ihre Produzenten, - die 2-10% Facts mit 90-98 % Fiction mischen.
Wenn demokratische Stimmungen je derart eng an "Aufstiegschancen" gebunden gewesen wären, wie es Bude insinuiert, hätte es diese, - zunächst mehr gedanklichen - Ansätze von der Antike, über die Wikinger/egalitäre(re) Nordkulturen, eine Renaissance, Neuzeit, "Aufklärung" und die "Moderne" nie gegeben ...
Und zur positiven Wirksamkeit von Technik, "Technokratie" gar, und ihren Verwandten fehl(t)en den Grünen eben, genau wie allen anderen Parties & Protagonisten, die Bereitschaft zur schmerzhaft-aufwändigen Beherrschung derselben, die ohne profunde Kenntnis nicht zu haben ist ... viel bequemer war/ist es, jeden hergelaufenen Hahnenkamm/Irokesenschnitt zum "Experten" zu verklären, der die Dinge schon überblicken/richten würde, - und dabei das völlig unqualifizierte/überforderte Establishment, auch a la Bude, Augstein, Trittin, Fischer, Habermas, Heidegger (s. o.!) usw., schön in Ruhe/am Platz beließe.
Glückwunsch zum Kommentar unter "Die Macht kleiner Schritte"!
Treffen sich zwei Massanzuege..... Bude kann sich gegen Klimawandel nicht wehren ? Das ist dumm & falsch. Bude kann sich gegen Einwanderung nicht wehren ? Klimawandel und Zuwanderung in einem Satz, unwidersprochen von Augstein. Beiden eempfehle ich DRINGEND das neue Buch von Nida- Ruemelin.
Die Beobachtung der Nervösität kann ich nur bestätigen (letzte Woche gab es zum Thema sogar eine beachtliche Doku). Mir persönlich fällt auf, dass die Bereitschaft zur Akzeptanz unterschiedlicher Positionen / Meinungen usw. insgesamt extrem gesunken ist. Meines Erachtens ein Problem, welches nicht nur die AfD-Anhänger betrifft, sondern ebenso die, die sich dem Konterpart zurechnen – der Zivilgesellschaft, dem liberalen Milieu oder wie immer man es nennen will. Mag sein, dass die mediale Geschwindigkeit, die das Internet vorgibt, da einen guten Teil mit beiträgt. Zumindest im aktiven, meinungsprägenden Teil sieht sich zunehmend jede(r) heute irgendwie auf irgendeinem Missionszug – als Teil einer (virtuellen oder auch realen) pressure group, innerhalb der man sich zunehmend in Hooligan- oder Racket-artiger Form organisiert. Gegen Flüchtlinge, Muslime, Genderwahn; gegen AfD-Nazis, für Vegan, für LSTundsoweiter-Toiletten weltweit und für den weltweiten Endsieg der liberalen Gesellschaft.
Ist das noch normal? Man gerät selbst schnell zwischen die Stühle. Die – mittlerweile nur noch vor sich hin dümpelnde – Community im Online-Freitag ist leider keine Ausnahme, sondern vielmehr ebenfalls ein gutes Beispiel für diese Form gelebter Intoleranz. Ich erinnere an der Stelle an den Feldzug, den eine Hamburger Beauftragte für Irgendwas gegen eine Supermarkt-Weihnachtswerbung vom Zaun brach – weil diese angeblich versteckte neonazistische Buchstabencodes enthalte. Bezeichnend für die dFC-Zustände war nicht ein von mir verfasster Bericht über mehrere Vorkommnisse dieses gutgemeinten, allerdings leicht paranoiden Fünf-Meilen-übers-Ziel-hinaus-Aktionismus. Man hätte locker bleiben und etwa sagen können: »Naja, etwas übers Ziel hinausgeschossen« oder wegen mir auch: Wo gehobelt wird, da fällt eben auch mancher Gutholz-Span. Stattdessen wurde im Kommentarteil gleich ordentlich die Nazi-Keule gegen mich in Stellung gebracht und mir von einem Stammuser (einem ordentlich sozialisierten und gebildeten Linken, was man so liest) empfohlen, mich bei der Jungen Freiheit oder gar Götz Kubitscheks Sezession zu bewerben.
Gut – die nervöse Endjahreszeit mit Breitscheidplatz und so weiter ist vorbei. Mit Martin Schulz steht darüber hinaus auch für den eher links orientierten Teil der Wählerschaft ein Kandidat mit Maß, Ziel und Erdverhaftung bereit – Antifa-Rollkommandos, Gesinnungsblockwarte in jedem Kiez und gegenderte Toiletten an jeder Straßenecke muß man also nicht unbedingt befürchten. Und gegen die AfD scheint der Mann sogar ebenfalls zu helfen. Den sogenannten Linksliberalismus jedoch, nehmen Sie’s mir nicht übel, hab’ ich seit letztem Herbst gefressen. Aus dem Grund hoffe ich, dass Sie und Ihr spezielles Meinungsträger-Milieu (mitsamt auch Anhängerschaft in der sogenannten dF-Community) nie eine entscheidende, bestimmende Rolle in diesem Land spielen. Ich denke, es wäre eine Hölle, angesichts der man sich durchaus überlegen könnte, ob die Hölle der AfD eine schlimmere wäre oder lediglich an die des linksliberalen Tugendstaats und seiner fanatisierten Apologeten rankommt.
mit herzlichen Grüßen, Richard Zietz
Uwe Steimle über die deutsche Einheit - YouTube▶ 13:05https://www.youtube.com/watch?v=vFRuk4vqowY11.09.2013 - Hochgeladen von Satyrica2013Die Einheit ist noch lange nicht vollzogen. ... Uwe Steimle über die deutsche Einheit. Satyrica2013 ...
( ODER ... " Ben Gunn sagte, er habe „eine ganze Höhle voll Gründe" ) Die Schatzinsel!
Soziologen erklären die Welt und was sie zusammenhält schon. Und auch Herr Bude macht das auch richtig und ausführlich.
Leider sind es keine Sätze für Monokausalisten (Fro / Dos / etc... hier) und es muss schon mitgedacht werden. Also strengt euch bisschen mehr an, bevor ihr pöbelt!
Die mitlerweile nur noch vor sich hin dümpelnde Community im Oline-Freitag ist leider keine Ausnahme, sondern vielmehr ebenfalls ein gutes Beispiel für diese Form gelebter Intoleranz.
Dabei ist immer zu beachten, ob man nicht selbst z. B. mit ungestümer Vehemenz, verzwirbelter Formulierungskunst und unerschütterlicher Selbstgewissheit einen Beitrag zum Verfall der Diskussionskultur leistet.
"Wir leben in einem Ende ohne Anfang. Das heißt, der Neoliberalismus ist eigentlich am Ende. Aber es gibt noch nichts Neues. Der Kapitalismus, der die Parole „Mehr Geld!“ kannte, geht gerade unter. Kein Mensch glaubt mehr an die Selbstregulation von Märkten."
Vor allem die Kapitalisten selber sind es, die im Gewande des Neoliberalismus ihre erfundene These des sich selbstregulierenden Marktes im Krisen- und Geldnotfall stehenden Fusses schnörkellos beiseite legen, um den Staat cora Publikum oder in Hinterzimmern, Küchenkabinetten über dessen höchste Vertreter als Krisenhelfer, Sponsor und Reperaturbtrieb des Kapitalismus zu inszenieren.
Von wegen Abbau des Staates, im Sozialen, Kulturellen sehr wohl, als Reperaturbtrieb für vermögensnahe Schichten im selbstverursachten Schadensfall aber um so mehr dessen Finanzkraft für sich in Anspruch zu nehmen.
"Ich beziehe mich ja auch auf einen Autor, der irre gefährlich ist: Martin Heidegger, der große Philosoph der Stimmungen. Anders als Karl Jaspers hat er seinerzeit die wichtigen Stichworte zur „geistigen Situation der Zeit“ geliefert. Die Grundidee der Stimmung ist, dass sich das Ich in der Stimmung in seiner eigenen Welt vorfindet. Wichtig ist der Unterschied zu Gefühlen. Über Gefühle kann man eine Geschichte erzählen. Bei Stimmungen ist es schwierig, weil sie einen nichtigen Anlass haben"
Vor Martin Heidegger als irre gefährlichem Autoren zu warnen, gleichzeitig ihn aber über den Klee an Karl Jaspers vorbei zum Stichwortgeber seiner Epoche hochzujubeln, liefert doch ein interessantes Detail des Narrativs allgmeiner Gereiztheit in der Zeit. dem "Thundering both" eines donnernden sowohl das eine als auch das andere sein zu wollen, und zu meinen.
Dabei dann den Hintergrund der Heidegger(Jaspsr Epoche mit deren Gereizheit der Vor-- Mittendrin- , Nachkriegesordnung Kalten Krieges außer Acht zu lassen, fördert nicht gerade das Vertrauen des Lesers in die Intentionen des Autoren Heinz Bude, der die Zusmmenhänge von Gereiztheit in unseren Gesellschaften seit Nine Eleven 2001 dem unvermindertem Krieg gegen den Internationalen Terrorimus mit wechselnden Koalitionen der Willigen, erweiterten, zurückgenommen, wieder auflebenden Kampfzonen als Narrativ vermeidet wie der Teufel das Weihwasser, wenn ja, warum?
Gereizt?!
Und wegen dem, "Stimmte das, wählten sie nicht den Hosenanzug!" weiter oben: Evtl. kriegen "die" das ja in ihrer Birne vereint. "Der Markt wird das schon regeln" - Wer stimmt da, außer ein paar ewig gestrigen Jungliberalen denn heute noch zu? Die 5%-Hürde nicht! Vielleicht ist der Schluss aus der Finanzkrise nicht die romantische Revolution, sondern irgendsowas Schnödes.
"Mir persönlich fällt auf, dass die Bereitschaft zur Akzeptanz unterschiedlicher Positionen / Meinungen usw. insgesamt extrem gesunken ist."
Bis auf die Zuspitzung würde ich das bestätigen. Wobei sich mir trotzdem die Frage stellt, ob es nicht zum Teil wenigstens auch an der eigenen Befindlichkeit liegt.
In dem Link von Magda von Garrel Debatten-(un)-kultur finde ich jedenfalls Argumente wieder, die mir in der Vergangenheit im Verhalten Linker versus Linker bereits aufgefallen war: gemeinsam geht gar nicht, allenfalls sporadisch. Da gibt es eine "Klasse", die kann es eindeutig besser. Und ich bin sicher, das wissen die zu instrumentalisieren.
Den Bude kann man hier ausführlicher (und billiger) lesen. Es finden sich in dem Buch durchaus beachtliche Textstellen, aus denen man Gewinn ziehen kann.
Mit Gewinn gelesen. Gruss, R. Z.
Danke für den Tip. Aus seiner Einführung: "Ein wohlbegründetes Urteil liegt häufig quer zu den üblichen Fronten der öffentlichen Debatte. Es sich zu erarbeiten, erfordert geistige und politische Unabhängigkeit, es zu vertreten gelegentlich Zivilcourage. Den Leserinnen und Lesern wünsche ich von beidem reichlich, damit die hier gesetzten gedanklichen Impulse ihre Wirkung entfalten können."
Herr Bude zeigt und Mensch muß das Interview mehrmals lesen zusammenhängende und treffende Beispiele gepaart mit einem Wissen um Psychologie.Ich habe das Interview mehrmals gelesen.Mich fordert es auch auf erst noch einmal nachdenken und unbeeindruckt keine Angst zu haben-Auftrag Resilienz entwickeln und weiter geben an meine Umgebung.Leben ist keine Mathematik mit nur einem Endergebnis.Interview gerne gelesen-Herr Bude ich möchte gerne,daß sie die Bildungsminister jeglicher Coleur-bestimmt falsch geschrieben-beraten,auch wenn die ihnen nicht folgen wollen aber es gibt immer einen Mitarbeiter,der gerne keinen einfachen Aussagen und Informationen folgt.
Welch herzliches Luxusgejammer. "Die dFC dümpelt vor sich hin, und ich sage ihr, woran es liegt."
Sie und Ihre pseudolinken Gesinnungsgenossen machen doch hier nur eins: Alles, was nicht in der Kielspur der Neoliberal-Alternativlosen läuft, nach Kräften zu diffamieren und in die rechte Ecke zu rücken. – Also: Nur weiter so.
Also, kann aus diesem Kommentar bisher nichts zulernen: verstehe ihn einfach nicht. Kann auch bei mir liegen.
Um Ihre Schubladen kann ich mich nicht kümmern, Herr Zietz - wer meine "pseudolinken Gesinnungsgenossen" sind, müssen Sie entweder namentlich machen, oder es bedeutet nichts. Wichtig sind ein paar ganz andere Sachverhalte - wenn es denn um die FC gehen soll, und nicht darum, wer sich persönlich gekränkt fühlt, wer das größere Recht dazu habe, etc.
Sie →vermischen m. E. zwei wichtige Begriffe miteinander: Akzeptanz und Toleranz.
Hier wurde letzthin in alle Richtungen erfreulich wenig "moderiert". Das ist richtig so. Dass sich dann aber auch die ohnehin existierenden Gräben offen zeigen, ist ebenso richtig, und liegt in der Natur der Sache. Ich behaupte nicht, jede Diskussion mit Respekt zu führen - aber ich führe sie tolerant. Ich lege keinen Wert darauf, jemandem den Mund zu verbieten, seinen Ausschluss zu fordern oder ihn für eine Kommentierflaute verantwortlich zu machen. Wer außerdem noch bedingungslos für bedingungsgut erklärt werden will, soll sich einkriegen, oder es lassen.
Sie müssen schon wissen, was Sie wollen: einen Ursus, der dafür sorgt, dass die FC eben nicht "dümpelt", und den Sie mit großem Geschrei wichtig machen können, oder den jetzigen Status.
Es gibt zweifellos Gründe für die nachlassende Kommentiertätigkeit in der FC - und möglicherweise auch welche, über die sich eine Diskussion lohnen würde, wenn denn die Veranstalter daran interessiert wären.
Die Veranstalter aber von ihrer Verantwortung zu entlasten, weil man gerade etwas auf dem Herzen hat das Thema in Rede - sei es Augsteins/Budes, sei es die FC - zum Anlass dazu nimmt, sich darüber auszukotzen, ist eine ausgesprochene Privathandlung.
Ach, alles halb so wild. Mir ging das vollkommen blödsinnige Politik und Wirtschaftssystem an diesem Tag einfach mal wieder hochgradig auf den Keks. Der Kommentar war lediglich Ausdruck meiner Gereiztheit ….;)
Und ich verstehe nicht, dass Leute, die sich jahrein jahraus mit gesellschaftlichen Zuständen und Stimmungen beschäftigen, so mutlos auf die drängenden Fragen der Zeit antworten.
Wenn man richtig konstatiert, dass die Stimmungen der Menschen seit langer Zeit immer mieser werden, so liegt es doch wohl in einer Demokratie nahe, diese Menschen einfach zu befragen, was sie übellaunig macht, und welche Bedingungen ihre Stimmung heben würden. Bedingungen am Arbeitsplatz, Schulen, Unis, in den Gemeinden, im Land, auf dem Globus … Und die (klugen) Antworten als Anregungen und/oder Auftrag an die Politik zu verstehen ...
Bude macht es erst einmal als Wissenschaftler völlig richtig, nämlich zu erfassen versuchen, was ist. Daß die Welt in ihrer Gesamtbilanz unter dem globalisierenden Kapitalismus besser geworden, die jeweilige nationalstaatliche Ausdifferenzierung der individuellen Lebenschancen dafür umso extremer geworden ist, konstatiert Bude korrekt. Daß es jenseits der winzigen Klasse der ökonomischen und politischen Bestimmer und ihrer Propagandisten kaum noch jemanden gibt, der an den Neoliberalismus (vorgeblich) glaubt, stimmt auch. Und daß man gegen das System nichts machen kann, ist die mindestens besser begründbare Ansicht als die derjenigen, die glauben, das System sei reformierbar oder mit der Austauschung von ein paar politischen Figuren auszuhebeln. Daß die Ohnmächtigen mit Stimmungen der Gereiztheit und Ablehnung reagieren, ist nachvollziehbar, und Bude versteht diese Stimmungen richtig als summarische in die Latenz abgedrängte Gefühle, die nicht bearbeitbar und auflösbar waren. Wenn Ideologie die falsche Widerspiegelung der kapitalistischen Welt (oder genauer die richtige Widerspiegelung einer falschen Welt) ist, ist diese Gestimmtheit die Antiideologie, dh die richtige Antwort auf die Ideologie und damit die falsche Kritik an der kapitalistischen Welt. Es ist ein gefühlsmäßiges Nein, das aus dem kritisierten nicht herausführt. Das gilt auch für die in diesem Nein enthaltene Absage an Kommunismus und Staat. Und ich kann mir hier nicht verkneifen, manche Communarden in der gleichen Antiideologie zu verorten.
Diese Erkenntnisse sind vielleicht nicht überwältigend, aber auch nicht so selbstverständlich, daß man Bude nicht dankbar dafür sein müßte. Was man bemängeln kann, ist, daß Bude dabei stehenbleibt, wo es doch gerade erst spannend wird. Und statt zu diskutieren verschweigt er die schon vorliegenden Erkenntnisse über die Möglichkeiten einer anderen Welt. Aber das war im Interview auch nicht sein Thema.
„Es ist ein gefühlsmäßiges Nein, das aus dem kritisierten nicht herausführt.“
So wird es von außen stehenden Beobachtern wahrgenommen. Aber jedes Gefühl hat seine Ursache/n.
Wer sich mal etwas Zeit nimmt, die Ursachen seiner eigenen Unzufriedenheiten im gesellschaftlichen Dasein zu ergründen, und auch andere - insbesondere die Benachteiligten - dazu zu befragen, wird unweigerlich auch auf die Lösungen der derzeitigen gesellschaftlichen Misere stoßen.
Seltsam, dass in einer sog. Demokratie kein Interesse daran besteht, zu erfahren, was die Menschen wünschen.
Seltsam auch, dass selbst die (echten) Linken, die sich als Dienstleister der benachteiligten Bürger verstehen, überwiegend immer noch auf dem Trip sind, den Menschen irgendwelche wohlmeinenden Konzepte präsentieren zu wollen. Anstatt sie zu befragen, welche gesellschaftlichen Bedingungen ihnen angenehm wären … was zu tun wäre … in ihrem Umfeld und global. Und daraus Anregung (auch zum konstruktiven Widerspruch) und Auftrag zum Handeln zu ziehen – und als deren kompetente Dienstleister gemeinsam mit ihnen aktiv werden …
Aber das sind wohl Träumereien von Gestern ... Oder?
Nee,nee das sind keine aber so will die regierende Kaste das Mitspracherecht nicht verstanden wissen.Am Donnerstag findet hier in meinem Ort eine Veranstaltung statt -hier in einer Stadt im Land Brandenburg-Motto laut Zeitung-was bisher erreicht wurde.Ich gehe mal hin und dann verwende ich mal ihre Gedanken-übrigens so was von schön gesagt-klar und deutlich-gefiel mir beim lesen
Aber jedes Gefühl hat seine Ursache/n.
Richtig. Mehr noch: es ist, wie ich schrieb, eine richtige Gefühlsreaktion, oder, wie es bei Bude noch besser heißt, Stimmung. Nur geschieht meistens nicht, was Sie schreiben:
Wer sich mal etwas Zeit nimmt, die Ursachen seiner eigenen Unzufriedenheiten im gesellschaftlichen Dasein zu ergründen,
was mE in erster Linie der scheinbaren Machtlosigkeit, etwas zu ändern, zuzuschreiben ist (einfache Lösungen gibt es nicht, alle Lösungen sind zu voraussetzungsvoll und erfordern einen langen Atem). Selbstverständlich geht es gar nicht anders, als daß die Betroffenen ihren Weg in die Emanzipation selbst finden, Linke können nur die richtigen Gedanken dazu liefern, die angenommen werden oder nicht.
Sodann habe ich in Anknüpfung an Budes Argumentation das Problem des stimmungsgeleiteten Denkens und Handelns angesprochen, dieses Denken bleibt im Fühlen befangen. Statt zu Ideologiekritik (als Antwort auf die reale und gefühlte Lage), die noch nicht praktische, aber die notwendige gedankliche Gesellschaftskritik ist, kommt es nur zur Antiideologie, einer Gegenideologie. Weil also die Ideologiekritik fehlt, die das Moment der Selbstkritik enthält, denn das Falsche ist nicht nur äußerlich, bei den Anderen, bei „denen da oben“, sondern es steckt auch in der eigenen bürgerlichen Alltagsroutine, solange diese kritische Reflexion fehlt, führt kein Weg aus dem System, zu einer wirklichen Befreiung.
Hier muß ich doch einwenden, daß man die „Wünsche der Menschen“ nicht als ein unhinterfragbares Richtiges setzen darf. Diese Wünsche sind wie das Denken gesellschaftlich präformiert. Man muß nur an die Konsumbedürfnisse denken, die schlimme Folgen zeitigen können. Der Mensch ist nicht festgelegt wie das Tier, er entwickelt seine Bedürfnisstrukturen individuell und im gesellschaftlichen Prozeß. Und eben nicht immer zu seinem Besten. Er muß also lernen, seine Gewordenheit zu hinterfragen. Die Linke, von der wir erwarten, daß sie diese Reflexion schon weitergetrieben hat, kann den Katalysator abgeben für die Selbstreflexion der Menschen, nicht mehr und nicht weniger. Als Dienstleister möchte ich das nicht sehen. Wenn die Linke das tut, dann, weil es richtig und gut für alle ist, nicht mehr und nicht weniger. Irrtümer nicht ausgeschlossen.
Ja! "Wozu der ganze Mist?"
Da fragt Augstein "Warum gibt es keine Brücke mehr zwischen den Diskutanten?" und Bude antwortet "Die Gereiztheit ist das Ergebnis einer paradoxen Entwicklung: Es wird gleichzeitig alles besser und immer schlechter."
Wie wahr! "Die Reichen werden reicher, die Armen zahlreicher!", in Deutschland wie auch in Europa. Diese Entwicklung begann damit, daß der Staat sich aus der Alterssicherheit verabschiedet hatte, die abhängig Beschäftigten auf Eigeninitiative verwies, sie aber jede direkte und indirekte Steuer zahlen ließ. Wie aber soll ein/e Geringverdiener/in sein/ihr Altersruhegeld sichern wenn er/sie von der Hand in den Mund lebt? Im Falle der Riesterrente müssen diese Menschen auch noch langlebig sein, um in den Genuß zu kommen sich was leisten zu können.
Wie man es dreht oder wendet, ist Schäuble die schwarze Null, die Senkung der Schulden wichtiger als das Wohlergehen vieler Menschen ist, die eine wohl unvermeidliche Altersarmut auf sich zukommen sehen, sie aber auch schon "erleben/erleiden" und geringfügig bezahlte Arbeitsverhältnisse eingehen müssen. Das ist nicht nur von Schäuble so gewollt, danach handelt auch die EZB, vertreten durch Draghi und seiner "Nullzinsenpolitik" so. Das hat (hier verkürzt) zur Folge, daß Versicherer kaum bis keine Zinserträge, Überschüsse erzielen, die den Versicherungsnehmern zugute kommen sollen. Müßig zu sagen, daß sich das auf die Höhe der Dividenden kaum auswirkt
Man sollte auch mit dem Quatsch von der sozialen Marktwirtschaft aufhören, weil sie nie sozial war, heute, mit Blick auf die Habenichtse aber zutiefst asozial ist. Wirtschaft ist ein Verdängungswettbewerb. Das Geschäft, das ich tätigen kann, kann der Mitbewerber nicht mehr.
"Die Menschen fühlen diese Entwicklung. Sie reagieren gereizt, weil sie keine wirklich gute Erklärung dafür bekommen, wie beides zusammenhängt."
So kann nur ein saturierter Professor daherreden. Mit einer Erklärung, wie etwas zusammenhängt, hat sich an der Lebenssituation der "Gereizten" nichts verändert!
Sogar in der Vierpunkte-Erklärung zum Abschluß der Feier der römischen Verträge, wurde soziale Gerechtigkeit als dritter Punkt genannt. Die Brisanz der Lebenswirklichkeit einer europäischen Unterschicht ist erkannt, allerdings will noch keiner der Erste sein, der dagegen etwas zu unternehmen gewillt ist. Es ist deshalb in Bälde eher nicht zu erwarten, daß der Zulauf zu Populisten und Rechten abnehmen wird - das Gegenteil ist eher zu erwarten! Und so werden auf der andern Seite große Koalitionen notwendig, was Kompromisse notwendig macht und deshalb einiges auf der Strecke bleiben wird. Der Politik wird für den Zeitraum einer Legislaturperiode eine Verschnaufpause eingeräumt, die sie hofentlich zu der Erkenntnis kommen läßt, daß es allen nicht gut geht solange es vielen zunehmend schlechter gehen wird. Am Ende eines, zum Beispiel Schäleschen Starrsinns lieber an der schwarzen Null festzuhalten, könnte eine andere politische Landschaft stehen - und das wird nicht dem Wähler anzulasten sein!
»Sie →vermischen m. E. zwei wichtige Begriffe miteinander: Akzeptanz und Toleranz.«
Nee, tue ich nicht. Ich praktiziere beides. Im normalen menschlichen Miteinander nennt man das übrigens Respekt.
Interessant, dann mal los zu meinem ersten Kommentar da oben. Fashions Week
Moerkel on the Work
Interessant, dann mal los zu meinem ersten Kommentar da oben. Fashions Week
Moerkel on the Work
Interessant,dann mal los zu meinem ersten Kommentar da oben.Fashions Week
MoerkelontheWork
Interessant, dann mal los zu meinem ersten Kommentar da oben. Fashions Week
Moerkel on the Work
Wie kann man jemand Ernst nehmen der nicht einmal erklaeren kann warum Moerkel an der Macht ist und es eigentlich jeder Logik abgeht, liegt es am Aldi oder am RTL? Oder beides? Beides gewollt?
Oder unterstuetzt von den beiden Parteihaeusern?
Seehofer + Milchschnitte?
Schuss hinter die Linie - Debatte....
:-(
Immer konstruktiv einbringen, so kenne ich Sie.
Auch da kann ich nur sagen:
"Bude anhimmeln zieht evtl. in der Unibibliothek, aber nicht in der Realitaet".
Gruss
Ernst sollte man Heinz Bude als Autoren schon nehmen, legt er doch, wenn auch nicht expressis verbis, offen, wie gesellsellschaftliche Konflikte, Probleme durch Privatisierung in den Gemütshaushalt der Bürger bis auf weiteres zwischengelagert werden, sich folglich die Gereiztheit der Bürger mit sich selber und untereinander als das eigentliche Ziel der Übung von Sozialabbau, Krisenhopping, Kriegen, humanen Katastrophen für neue Optionen weltweiten Schreckens erweisen könnte?
..."Ernst sollte man Heinz Bude als Autoren schon nehmen"...
Schlussatz von Bude:
..."Martin Schulz kann das als demokratischer Populist besser: Seine Adressierung des „einzelnen Menschen“, für dessen Weltweisheit sich niemand interessiert, kann zumindest das Potenzial der SPD wieder aktivieren"...
Wollen wir da mal Wetten abschliessen wie das im Herbst ausgehen wird?
Ich kann das wirklich nicht ernst nehmen...
Bude's Äußerungen zur Person von M.Schmidt stimme ich zu-speziell seiner ( M.Schmidt)Aussage zur Solidarität,die-ich habe mir das mal angehört-sehr heimelig daherkamen.Wir sind-für mich- auch eine Neidgesellschaft und da setzt M.Schmidt per Wort die Solidarität dagegen.Da muß aber mächtig viel passieren und das ist nicht nur eine Geldfrage.
Bude richtet mit seinen durchaus lesenswerten Analysen weniger Schaden im Vergleich zum deutschen Macron mit seiner angekündigten light-version vom sog. fördern und fordern gegenüber der nicht " hart arbeitenden" Bevölkerung an.
Ganz klar, Bude steht ja auch nicht zur Wahl.
>>…dass selbst die (echten) Linken, die sich als Dienstleister der benachteiligten Bürger verstehen,…<<
Eine vermeintliche Notlösung, weil eine Bewegung der Nichtbesitzenden* mit breiter Basis nicht mehr existiert. Das Problem an der Notlösung ist, dass für Dienstleister stets Kundschaft mit mehr Geld bereit steht, sie müssen nur deren attraktive Aufträge annehmen. In Gesprächen hatte ich öfter mal den Eindruck, dass nicht Wenige dieses Annehmen besser dotierter Aufträge von vornherein voraussetzen. Weswegen sie sich an wohlfeile Empörungsangebote zum Nachplappern halten. Das löst zwar auch keine Probleme, ist aber ein kurzzeitig als befreiend empfundener Stuhlgang der Psyche…
* die nicht wartet bis irgendjemand sie irgendwas fragt
aber respekt vor der würde von personen
sollte nicht soweit führen,
geäußerten quatsch zu tolerieren.
glatzen sind auch nicht gerade ein ausweis
fruchtbarer denk-arbeit!
Na, dann gehe ich mal auf den Eingangskommentar ein, lieber Tlacuache, allerdings nur ansatzweise, weil es off topic ist.
aber er sieht vor lauter Baeumen den Wald nicht mehr
Im Gegenteil. Du siehst den Wald vor dem einen Baum, auf den Du fixiert bist, nicht mehr, und der doch nur der Repräsentant (eines Großteils) des Waldes ist. Bude sagt „ist wohl jedem klar geworden, dass es im Zweifelsfall nicht die Märkte sind, die uns retten, sondern der Staat“, das jedem unterschlägt eine quantité négligeable, und das scheint mir vertretbar. Der Wald ist heute antineoliberal. Merkel gehört jedenfalls nicht zur q.n., sie hat, sicher weniger beherzt als getrieben, mit der merkeltypischen Verzögerung zur Staatskeule gegriffen. Aufgrund einer spezifischen Ost-Sozialisation ist sie Transatlantikerin, ansonsten aber prinzipienlose Opportunistin. Und damit richtet sie weniger Unheil an als andere westliche Politiker. Es macht keinen Sinn, sie zu verteufeln, ihr das vorzuwerfen, was man der Mehrheit der Bevölkerung vorwerfen kann, dem Wald. Selbstverständlich verstärkt sie das Schlechte schon damit, daß sie es repräsentiert. Und der Wald ist nicht gut oder, sondern gut und schlecht.
Es gibt das Sprichwort Millionen Fliegen können nicht irren (wenn sie auf Scheiße fliegen), das ironisch gemeint ist, also die Wahrheit des Waldes bestreitet. Nicht bemerkt wird, daß im Gegenteil das Sprichwort wörtlich absolut recht hat. Die Fliegen wissen, daß Scheiße auch nur ein Rohstoff, Nahrungsmittel ist. Es gilt für Wissenschaft, diese Wahrheit aufzudecken. Der Mensch ist keine Fliege, er muß nicht bei einem Fliegenspeiseplan stehenbleiben. Die Wahrheit ist eine von Linken zurecht schmerzlich empfundene temporäre Wahrheit, menschliche Wahrheiten sind veränderbar (das ist jedenfalls das linke Credo). Aber man muß von ihr ausgehen, nicht von Wunschvorstellungen.
OK, so Tage hab ich auch. Versteh ich, akzeptier ich.
Das hast du schoen aufgefieselt,
mir bleibt die Erkenntnis, das der deutsche Waehler ein Haufen Fliegen ist der um die Scheisse herumfliegt ohne zu "MERKE(l)N" das er sie als Rohstoff gar nicht braucht.
Sie oben:
..."In der großen Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 ist wohl jedem klar geworden, dass es im Zweifelsfall nicht die Märkte sind, die uns retten, sondern der Staat"...