Liebe Alle,
ich finde diese Debatte sehr lehr- und hilfreich. Jedenfalls für mich. Es ist sehr nützlich, wenn wir hier unsere Ideen und Gedanken abgleichen.
Ich würde gerne in diesem Teil der Debatte ein Thema besonders herausstellen. Das der Mitwirkung. Streifzug hatte neulich bereits den Gedanken eingeführt, dass die Bereitschaft zum Zahlen mit der Möglichkeit zur Partizipation zusammenhänge. Das leuchtet mir unbedingt ein. misterL hat diese Gedanken geäußert:
"Was könnte man mit dem Workflow inhaltlich anfangen. Zu was wäre die BezahlCommunity (in nenne sie mal so) bereit und wie viele wären das überhautp? Trennung der Aufgaben. Die Bezahl-Community mit Agenturzugang auf der einen Seite (ohne daraus einen Gegensatz zu bilden) und die Printjournalisten sind investigativ untgerwegs."
Also:
Wie soll so ein Workflow aussehen? Wir treffen uns jeden Morgen um 1000 zur Online-Konferenz. Wir könnten dazu übergehen, diese Konferenz als VideoLiveStream ins Netz zu stellen. Und wir könnten um diese Zeit ein Forum aufmachen, in dem Themen eingereicht und besprochen werden können.
Das wäre ein einfacher Vorschlag, das redaktionelle Geschehen weiter zu öffnen.
Ist das ausreichend? Gibt es andere - konkrete - Ideen?
Wir haben natürlich ein großes Interesse daran, Themen aufzugreifen, die für die Community interessant sind bzw die aus der Community kommen.
Und Community-Mitglieder als Deep-Throat, das ist natürlich die beste Variante des Journalismus 2.0.
(Ich finde die Idee einer Agentur-Seite, die nur für Community-Mitglieder zugänglich ist, sehr gut. Ich werde prüfen, ob das geht - und was uns das kostet ...)
JA
Kommentare 132
Es wird wohl darauf hinaus laufen, dass Selbstdarsteller dafür bezahlen, sich an herausgehobener Stelle online zu sehen. Ein Geschäftsmodell ähnlich dem der Druckkosten-Verlage. Etwa durch eine Zwangs-Startseite, auf der man das Nach-Unten-Rücken seines Beitrags durch rasche Paypal-Zahlungen aufhalten kann usw.
Hierzu fallen mir die Einstürzenden Neubauten mit ihrem Supporter-Modell ein.
Ich kopiere meinen Kommentar zu Teil 2 mal hier ran, der hat von seiner Gültigkeit nichts verloren:
Nach erneuter Lektüre Ihres Textes, Herr Augstein, ziehe auch ich mich zunächst aus dieser Diskussion zurück. Mir scheint, Sie verschleiern, worum es hier eigentlich geht, nämlich die Finanzierungsfrage und erweitern die Diskussion ins Uferlose. Tatsächlich findet sich nur einer, und zwar der banalste Gedanke zur Finanzierung bei Ihnen wieder:
Die Leute, die meine Seite nutzen, sehe ich als Kunden, die auch was dafür bezahlen sollen, dass ich Ihnen was biete.
Der Gedanke ist nicht grundsätzlich falsch, vor allem kann ich das unternehmerische Bedürfnis verstehen, nicht immerzu Geld in ein Projekt reinschießen zu wollen, ohne je etwas davon wieder zu sehen. Außerdem hätte ich an Ihrer Stelle auch den Ehrgeiz, zu beweisen, dass mein idealistischer Ansatz auch die wirtschaftliche Feuerprobe besteht. Daran habe ich als User und Sympathisant auch Interesse.
Sie bieten allerdings keine Ware im engeren Sinne, sondern eine Infrastruktur, einen Umschlagplatz für Informationen. Dass an dieser Infrastruktur noch gearbeitet werden muss, wissen wir alle. Die Frage bleibt aber, wie man diese Struktur finanziell überlebensfähig macht.
Erneut Vorschläge:
1. Dafür sorgen, dass User mit der Infrastruktur Geld verdienen, von diesem Geld Anteile sichern. Wie bei eBay.
2. Von außen finanzieren. Schaffen einer Cash Cow, zum Beispiel ernährt das Melt-Festival den gesamten Intro-Verlag.
3. Infrastruktur finanzstarken Usern mit exklusiven Möglichkeiten zur Verfügung stellen.
Hiervon Var. 1.: Wenig Geld von Vielen. Vulgo: Die User zahlen.
Und Var. 2: Viel Geld von wenigen. Vulgo: Werbung.
Meine Favoriten sind 1 und 3.2. Es wäre allerdings zu überlegen, vll. zusammen mit einer vernünftigen Kreativ-Agentur, ob Werbung immer gleich Banner, Pop-Up oder sowas bedeuten muss, oder ob man nicht eigene Formen findet. Man könnte auf diese Weise eventuell geringere Reichweiten durch interessantere Möglichkeiten kompensieren.
Genossenschaft löst das Problem nicht und kann vernachlässigt werden, freiwilliger Beitrag bringt nach CristianBerlins Schätzung zu wenig.
Und nun würde mich nochmal interessieren, was Ihre Gedanken zu einer Alternative zu Variante 3.1 sind.
Das wäre auch meine Befürchtung: Daß hier Selbstdarsteller angezogen werden. Bisher schreibt man einen Text, wenn man Lust darauf hat, und stellt ihn ein (was man auch sein lassen könnte). Das ist ja gerade der Unterschied zwischen einem Blog und einer Zeitung, die immer was bringen muß, auch wenn gerade gar nichts passiert ist. Im Sinne von Karl Valentin: Wie gut, daß jeden Tag gerade soviel passiert, daß es in eine Zeitung paßt.
Lieber MS,
danke für den Beitrag. Ich will gar nichts verschleiern. Sondern im Gegenteil etwas beleuchten und erklären und verklaren: Nämlich, dass auch wir aus unseren Onlineaktivitäten einen Deckungsbeitrag erwirtschaften wollen. Und dass ich der Ansicht bin, unser Online-Angebot sei etwas "wert". Wert entsteht dadurch, dass Menschen einer Sache ihre Aufmerksamkeit schenken.
Ich möchte mit der Community darüber diskutieren, wie freitag.de gestaltet sein müsste, damit die User bereit sind, Geld zu zahlen. Und wieviel Geld. Und auf welche Weise. Das sind alles legitime Fragen, die wir hier transparent besprechen.
Ich hatte ja schon an anderer Stelle gesagt, dass ich mir von Online-Werbung nichts sehr viel verspreche. Nicht nichts. Aber nicht viel. Es schwirren im Markt zu viele nicht-vermarktbare Clicks umher. Und wir sind auch zu klein, um da wirklich interessant zu sein. (Jetzt knapp über 700 000 PIs.)
Ihren Gedanken, dass die Nutzer selber Geld mit freitag.de verdienen, finde ich interessant. Mir fehlt da vielleicht die Phantasie. Wie soll das gehen? Mit welchem Produkt? Und dann kommen wir da vielleicht auch in einen Bereich, wo sich der Charakter von freitag.de zu sehr ändert. Es geht hier nicht um Geld - sondern um Kommunikation, Weltanschauung, Gesellschaft. Das Geld ist Teil einer notwendigen Infrastruktur, die wir brauchen, um dieses Gerüst aus Gedanken und Gesprächen zu tragen. Aber es ist nicht der Zweck selbst.
Ihr
JA
Lieber JA,
Vielen Dank für die prompte Antwort.
Ich wollte freitag.de keineswegs seinen Wert absprechen, ansonsten wäre ich auch nicht hier und würde mich nicht daran kehren, was hier passiert. Der Wert besteht meines Erachtens aus der Community selbst und aus dem Projektcharakter des freitag insgesamt, was für mich als Teil der Branche ungleich interessanter ist.
Diesen Projektcharakter wollte ich nun noch etwas bewahren, indem ich mit etwas Gewalt in Form von milder Provokation die Diskussion noch einmal an ihren Ursprung zurück führen wollte. Der lag, so hatte ich Ihren Eintrag Teil 1 verstanden, debei, WIE man sich vorstellen könnte, freitag.de renatbel oder wenigstens kostendeckend zu gestalten. Ab diesem ersten Eintrag ging es aber nur noch um die Details, was freitag.de bieten müsste, um Usern einen Anreiz zum Zahlen zu geben.
Ich denke, die Community könnte, wenn man sie ließe, noch andere, grundsätzliche Vorschläge machen, die über meine bescheidene Liste hinaus gehen. Man müsste Ihnen nur etwas Zeit geben, daher auch die Frage: warum kommt dieses Thema so plötzlich auf's Tapet und wieso wird es so eilig verfolgt? Ich wünsche mir und Ihnen, dass die Not nicht so groß ist.
Ihre Bedenken, dass Geld zum Selbstzweck werden könnte, kann ich nachvollziehen.
Zunächst aber werde ich den Vorschlag konkretisieren: Nach dieser Idee könnten User für ihre Blogbeiträge Geld verlangen, das zwischen User und freitag.de geteilt würde. Das kann man en Detail auf die unterschiedlichsten Weisen machen, mein Favorit wäre allerdings die größtmögliche Offenheit: Der User legt für jeden Beitrag einzeln fest, wie teuer er sein würde und nach welchem Schlüssel geteilt wird. So könnte man den Beitrag umsonst einstellen, den Betrag komplett freitag.de zugute kommen lassen, oder mehr Geld für einen aufwendig recherchierten Artikel verlangen, als für einen "normalen" Tagebuch-artigen Blogeintrag.
Soweit in konkreten Worten.
Ich verstehe Ihre Bedenken, teile sie aber nicht. Das ist nur von sehr idealistischer Warte so. Ich für meinen Teil arbeite zum Beispiel für Geld, das ich gerne annehme und mir eine Hilfe ist, morgens aufzustehen, wenn ich verkatert bin. Trotzdem fülle ich meine Arbeit mit Idealismus und Ehrgeiz aus. Meine Arbeit ist der Zweck, nicht das Geld. Dasselbe würde meines Erachtens auch für die Blogger hier gelten.
Mit herzlichen Grüßen,
MS
Lieber MS,
ok, das verstehe ich besser. So gesehen finde ich die Idee auch reizvoll. Mir gefällt v.a. die differenzierte Ausgestaltung der Zahlvarianten! Das ist hübsch. Das hat Charme! Ein bisschen spielerisch. Aber das ist gut!
Wir kommen da aber wirklich in den Bereich von Micropayment. Und dann machen wahrscheinlich Kontenlösungen Sinn: Die User ertwirtschaft (kleine) Beträge mit ihren Texten und zahlen (kleine) Beträge an andere User und an den Freitag und am Ende eines Monats werden Credit und Debit gegeneinander gerechnet. (Für uns natürlich die Frage: Wie teuer ist es, so etwas aufzustellen ... Aber das kann ich ja klären!)
Ich bin auch sonst vollkommen Ihrer Meinung: Die User selber sollen Zeit und Gelegenheit haben, sich zu äußern, selber Ideen zu entwickeln .. Gerne. Wir haben es überhaupt nicht eilig. Ich bringe das Thema jetzt aufs Tapet - weil ich jetzt dazu komme. Wir werden sicher ein paar Wochen, wenn nicht länger, in der Findungsphase sein. Das machen wir in aller Ruhe.
> Das Geld ist Teil einer notwendigen Infrastruktur, die wir brauchen, um dieses Gerüst aus Gedanken und Gesprächen zu tragen. Aber es ist nicht der Zweck selbst.
JA, das ist genau der Punkt wo es auf schwindende Finanzen trifft. Der Freitag.de kann sich keinen Matthias Wissmann leisten, aber vielleicht gibt es aus der schreibenden Zunft der laut etwas sagen könnte um dem Gerüst mehr finanzielle Stabilität zu verhelfen?
Video-Konferenzen sind übrigen eine gute Idee! sachichma
TECHNISCHE VERBESSERUNGEN
Immer wieder werden die fehlenden TrackBacks erwähnt und weil ich aus Prinzip der komischen DPA nicht traue verwende ich den EMM
emm.newsbrief.eu/NewsBrief/clusteredition/de/latest.html
Wenn ich da 'Der Freitag' eingebe kommen Zero Resultate. DAS DARF NICHT SEIN!
KONSUMENTEN PSYCHOLOGIE
Die Konsumgesellschaft finanziert sich durch "Schnellentschlossene", egal ob Supermarktregal oder Abwrackprämie. Das sind die wahren "Systemträger. Das Internet lehrt uns schnell, und oftmals schmerzlich seine " vox populi" Psychologie: Ich hatte einen Link zu einem Kress-Report Bericht über Zeit-online im 1. Teil dieses Threads gepostet, als ich heute nach-schaute hatte Kress diesen Link in den Paid-Content übernommen und er war nicht mehr öffentlich obwohl Wolfgang Blau in seinem Blog darauf verwies. So schnell geht das heute im Internet. Vielleicht hat Kress heute ein paar mehr Abonenten einfach nur deswegen bekommen?
HONORIERUNGS METHODEN
Darum halte ich, zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt MH's Vorschlag mit Wiki-Spendenzielen zu arbeiten am realistischsten. Oder auch, wie JFENN schreibt: "freiwilliger Beitrag, Spendenbutton, evtl. eingeblendet, so daß man ihn cookie-gesteuert dauerhaft wegklicken kann, ständige Anzeige des verbleibenden Finanzbedarfs..."
BEZAHLUNG
Ob Zahlungen per Paypal, Prepaid oder Kreditkarte sollte dem Anwender / Nutzer überlassen bleiben, also sollte alle Optionen angeboten sein um ein Maximum zu erreichen.
INTERNATIONAL
"Wer Print zahlt, sollte Online nicht auch noch zahlen" ist wichtig, aber ich lebe in Frankreich und bekomme niemals per Post den Freitag zu einem akzeptable Preis, obwohl ich es mir ganz toll vorstelle in Paris in einem Cafe zu sitzen und ganz "normal" den Print zu lesen.
SPENDEN
Bleibt nur noch Wicki-Style und ich wäre sofort dabei bestimmte Fotos von meinen "Peng-Peng-Stories" aus dem Irak Astan exklusive für "Der Freitag" bereitzustellen, wüsste ich doch das ich dort nicht auf Leute stoße die gleich ballistic gehen wenn ich immer behaupte das die Friedensmissionen die wir führen Quatsch sind. Darin liegt der unschätzbare Wert des "Freitag". Seit 20 Jahren.
EIGENWERBUNG
Es gibt noch ein anderes Beispiel/ Als Tom Engelhardt vor 8 Jahren mit dem lunch von seinem www.tomdispatch.com begann hatte er keine Print Version im Sinn. Heute erscheinen Auszüge aus den besten Berichten regelmäßig auch gedruckt. Aber Tom hat ein paar zehntausend (and still counting) die regelmäßig eine Benachrichtigungsmail über den letzten aktuellen Post erhalten.
Freitag muss vor allem erst einmal eine Linkbox auf allen Seiten haben: "spread the word" und "subscribe". das ist verdammt wichtig, sachichma
Hi Sachichma.
Dein Link oben zum NewsBrief - was oder wer steckt dahinter? Ist das eine Nachrichtenagentur?
LG
misterL
Ich sag jetzt mal nix dazu. Ein "irgendwie linkes Projekt" auf der Suche nach Kapital. Manches passt eben nur schwer zusammen.
Lieber sachichma!
Danke!
JA
Lieber Streifzug,
das müssen Sie mir, glaube ich, doch noch mal richtig erklären. Ich verstehe Sie, fürchte ich, nicht richtig. Wir suchen kein "Kapital".
Wir reden hier über die Geld-Komponente unseres Projektes. Es gibt inhaltliche, technische, personelle und ich weiß nicht, was noch für Komponenten. Und auch eine Geld-Komponente. Das ist eigentlich nicht so kompliziert. Und hat mit links oder irgendwie links ehrlich gesagt auch nicht so viel zu tun, oder?
Ihr JA
Hallo JA,
ein wenig Augenzwinkern ist dabei und "Kapital" passte so schön.
Experimentelles Theater 2009: "Karl Marx und die Geld-Komponente".
Vielleicht kann man der Suche nach der "Geld-Komponente" einen passenden Rahmen geben. Nicht dass wir noch im "Theater des Absurden" landen ;)
Lieber Streifzug, na dann ... Hier ein Film zum Thema - aus Anlass des Jubiläums :)
param name="allowFullScreen" value="true">
Ist das eine Vorschau auf die Redaktionskonferenz um 10.00? :-))
@misterL, ich befürchte: JA :)
Lieber MS, lieber JA,
ich sehe das eher kritisch. Ich glaube schon, dass es - besonders neue User - abschreckt. Denn es besteht eben ein riesen Unterschied zwischen einfach nur Lesen und eventuell dafür zahlen müssen. Ich persönlich, glaube nicht, dass das funktionieren würde, auch von mir selbst ausgehend.
Herzliche Grüße,
CMS
Lieber JA,
Noch eine spontane Idee: Wie wäre es denn, den Verlegerkreis um einige wenige spendable Mitstreiter zu erweitern, sobald der neue Freitag die Form hat, die Ihnen/der Redaktion vorschwebt?
Vorteile: Gegenüber dem Genossenschafts- oder Spendenmodell entstehen keine Kosten zur Geldbeschaffung (außer das einmalige Anwerben von Verlegern).
Nachteil: Evtl. verderben viele Köche den Brei, soll heißen viele Verleger den Freitag, weil sie auch mitreden wollen.
Außerdem die Frage: Finden sich solche Finanziers überhaupt?
Herzliche Grüße,
CMS
Erstaunlich, wie viele Menschen sich doch tiefe Gedanken über ein Verlagserzeugnis machen.
Ich kann und will zum Thema pekuniärer Beitrag und notwendige Selbstbespiegelung unter der Woche nun nichts mehr beitragen. Mir fällt nichts mehr ein, was nicht schon einmal viel besser gesagt und geschrieben wurde. - Allerdings hat mich ein Gedanke jetzt doch noch gejuckt.
"Webhosting" für lau oder wenige Euro-Cents, das ist im WWW leicht zu haben. Aber, der Gedanke aus der "Der Freitag"-Community mehr zu machen, setzte ja genau da an, wo das "Hosting" eher wie eine Redaktion funktioniert. Artikelkommentare müssen nicht gehostet werden. Höchstens einmal muss Streit geschlichtet oder schlicht ausgeblendet werden, wenn es nur um Person und Persönliches geht.
Für Artikel/qualifizierte Blog-Beiträge sollte das jedoch un diesem Sinne erwogen werden.
Das wäre ein Zusatznutzen, eben ein Hosting der höheren Art, eine zusätzliche Rechtfertigung, neben Idealismus, dem Angebot eines, ein klein wenig bekannteren Blogortes und der doch deutlich anderen redaktionellen Ausrichtung des Gastgebers, "Der Freitag"-Redaktion.
Das Hosting umfasste dann auch, dass eine Publikationsstruktur für die Gemeinde, die Stadt, das globale Dorf, den Kiez, mit Main Page, Ressorts,...auf der Seite erkennbar ist und eben gewisse Spielregeln gelten.
Bei ZEIT-Online, ich schreibe dazu, weil ich dort, bislang und ewig-lang mittat, ging man zunächst zaghaft in diese Richtung und brach mit dem Relaunch nun eine Weiterentwicklung ab.
Jetzt gibt es auf der Redaktionsseite wieder den Leser/User-Kommentar der Woche, einige Meinungsäußerungen, aber keine "Leserartikel", wie einst einmal angedacht.
Lag es an der mangelnden Qualität der vorhandenen Nutzer-Beiträge? - Was Inhalte, saubere Links und interessante Recherche anging, wohl eher nicht, denn die 5% der Beiträge, die über ein Meinungs-Statement hinaus gingen, das war ja schon viel in dieser großen "Community", waren im Forum selbst bekannt und geschätzt, über eine interne Mainpage auch sichtbar und, dank seitengenauer Paginierung, auch nach Wochen noch leicht zugänglich.
Es fehlte die professionelle Aufmachung und eine nachvollziehbare, auf der Frontpage präsentierte Auswahl.
Grüße
Christoph Leusch
PS: Ich lese häufig, Linke könnten nicht mit Geld umgehen. Sie hätten, gerade wenn es um ein in der real existierenden Marktwirtschaft überlebensfähiges Publikations- oder Geschäftsmodell gehe, keine tragfähigen Ideen und keine Ausdauer. Damit ist dann natürlich, fast abschließend, Alles gesagt und der "Community" bliebe, sich bei der Kulturstiftung der Länder und des Bundes um eine Förderung zu bemühen (Scherz) oder eben nach Vermächtnissen zu fahnden (halber Scherz). Das ginge aber nur, wenn "Der Freitag" an der politischen Willensbildung mitwirkte und schon kein ganz kleines Licht mehr wäre. - Auf dem Markt werden die Dukaten immer auf den schon größten oder spieltechnisch aussichtsreichsten Haufen geschissen.
Grüße
Christoph Leusch
Lieber JA,
ich will Ihnen ein großes Kompliment machen (aber vorher noch meine entschiedene Motzerei wegen der teilweise unsäglichen Anglizismen in Ihren Artikeln wie vielen Kommentaren wiederholen): Es ist schon fast genial, wie Sie es hier geschafft haben, eine so engagierte, oft differenzierte und kreative Diskussion im Sinne der Wirtschaftlichkeit Ihres Unternehmens aufzubauen, ohne einen Cent dafür zu bezahlen.
Das ist wahrer, erfinderischer Unternehmergeist; Sie werden es bestimmt schaffen, wenn der Atem noch eine Weile reicht.
MfG
Ihr
Magnus Göller
Lieber JA,
ich habe mit meinem Blog auch erst im Februar angefangen, und er ist natürlich noch nicht so bekannt wie die Huffington Post, zumal da ich nicht für Ochs und Esel schreibe.
Wenn man aber ein paar Kniffe anwendet (ich meine jetzt nicht "links-Tricks" und "nerd-Spielchen"), dann kann man einfach mit beharrlicher Arbeit weiterkommen, schlicht über Texte.
Da ich indes wahrscheinlich über noch weniger Kleingeld verfüge als Sie und das alles bisher "nebenher" mache, erwarte ich für meinen Rat bzw. meine Hilfe bei Interesse ein angemessenes Honorar.
MfG
Ihr
MG
Lieber MG,
na, das sprengt aber die Regeln des Spiels. Wir sind doch gerade dabei, herauszufinden, wie der Freitag Geld verdienen kann, nicht ausgeben :)
Ihr JA
Kurze Zwischenbemerkung
Stimmt eigentlich meine Beobachtung, daß inzwischen nur noch Männer über Zukunft und bezahltes Internet disputieren?
Hat dieser Umstand eine Bedeutung, sagt der was aus?
Lieber JA,
unfallschmerzbedingt habe ich zu dieser nachtschlafenen Zeit den Rechner nochmal angemacht und Ihre freundliche Antwort vernommen.
Ich habe Sie ja eifrig gelobt für das "Spiel".
Stellt sich natürlich trotzdem die Frage, ob alles umsonst sein kann, damit der Freitag was verdient.
Ich muss in meinem kleinen Laden auch Heizkosten, Steuerberaterin usw. bezahlen.
Ihre "Community" hat durchaus Potential, sonst interessierte mich das hier ja nicht.
Für den Tabubruch entschuldige ich mich eilfertigst.
MfG
Ihr
MG
Lieber JA,
ich will jetzt kein Spielverderber sein und außer meiner standhaften Kritik an...(Sie wissen schon) doch noch etwas Konstruktives, welches Sie vielleicht auch so sehen können, beisteuern.
Der Guardian oder auch andere können heutzutage froh sein, wenn ihre Artikel anständig übersetzt werden (im einzelnen habe ich das hier bisher nicht überprüft, aber bei den paar Artikeln, die ich las, war das Deutsch flüssig), und deshalb sähe ich da schonmal eine mögliche Kostenersparnis.
(Eine Gratifikation nehme ich immer noch gerne, wenn es klappt; ich rede auch mit denen.)
Die wollen doch auch Aufmerksamkeit, Zugriffe etc., und wenn man sie von der Qualität der Arbeit überzeugt, die man selbst bringt, sollten die eher noch selbst etwas dazu bezahlen, wenigstens allemal für niente zufrieden sein, zumal wenn man damit nur ins Netz geht.
Mehr "Spiel" mache ich jetzt aber nicht mehr mit, da müssen meine Ideen dann anderwohin denn, wie gesagt, das mit dem Kleingeld...
Ich bin alleinerziehend mit zwei Kindern...
MfG
Ihr
MG
Hallo Magnus Göller,
warum kann man Ihnen keine persönliche Nachricht schicken?
Herzlich
klara
ja. frauen wollen im internet kein geld ausgeben, da sie sonst weniger schuhe kaufen können.
mfg
mh
Danke für das Filmchen. Diese Jungs sind bestimmt Kumpels von den hiesigen "Songers", welche in der Saison Mittwochs und Samstag aus der Musikmuschel heraus die Insel beschallen.
Nach jedem 3. Song kommt eine Kellnerin und bringt die Drinks für die Jungs. Es soll aussehen, als gebe das ( wenige ) Publikum einen aus. Ende der Vorstellung ist dann, wenn der Chor nicht mehr stehen kann.
@ Jakob Augstein
Geschmackvoll und stimmig ausgewählt das Filmchen. Vielen Dank.
Hallo Klara,
vielleicht blicke ich noch nicht richtig durch mit der Technik hier. Aber: mwgoeller@gmx.de ; außerdem findest Du alles (Blog etc.) über die Suchmaschine.
Grüße
Magnus
Wir retten den Freitag!
1. Wir machen ein Spiel:
Wir suchen Freiwillige welche wir mit einigen / wenigen aktuellen Exemplaren des Freitags in die Fußgängerzonen schicken. Z.B. Magda. Es darf natürlich nicht aussehen, als ob da die Zeugen Jehovas versuchen, den "Wachturm" an den Mann zu bringen. Darum stellen wir Magda weitere Freiwillige zu Seite. Diese dokumentieren Magdas Versuche, Probeabos zu verkaufen. Zeitgleich opfert z.B. Anna in Hamburg ihren Samstag und macht eine Verkaufsaktion im "Cafe Ole". Auch Anna´s Arbeit wird dokumentiert. Alle 3 Monate werden die Erfolge gezählt und bewertet. Der beste Verkäufer erhält für seine erfolgreiche Arbeit eine Erhält am Ende einer Aktion einen tollen Artikel mit Foto!!! und einen Fresskorb mit Leckerlies.
Spenden in Form von Bargeld und jeder Währung werden selbstverständlich jederzeit vom Freitag entgegen genommen. Darum veröffentlicht der Freitag auch hier im Forum / Markplatz seine Bankverbindung. Damit die Kohle unkompliziert fliessen kann.
Allen denen dieses Forum zu teuer oder zu langweilig ist, steht ja immer noch das "Rolling-Stone-online.de" Forum zur Verfügung. Das ist kostenlos für die User und richtig gut.
Dort arbeiten MOD`S für Ruhm Ehre und nicht für Geld.
Wofür steht der Freitag? Es scheint ein Tummelplatz für verträumte Schreiberlinge zu sein. Hier fehlt es noch an einem wirklichen "Burner" zu mangeln. Eine Gemeinsamkeit welche spontan Leser überzeugen kann. Und das müssen authentische, aktuelle und unterhaltsame Beiträge von Insidern sein. Sehr gut aber noch zu harmlos, die Beiträge zum Hamburger-Gängeviertel vom Illustrator / Storyboard des Freitags.
Solche Beiträge und Kontakte lassen sich auch an Medienagenturen verkaufen. Aber das weiss ja jeder...
Mode und Kunst müssen als Thema unbedingt ernst genommen werden. Das sind die Themen der Werbekunden.
Apropos Kunden! Selbstverständlich ist jeder User hier ein Kunde. Und Kunde ist König!
Es gibt auffallend wenig zum lachen hier beim Freitag. Das liegt wohl auch am Kundenkreis.
Durch die Filmchen mit den "Matrosen" und "Monty-Python", wurde es mal richtig locker. Unbedingt beachten, dass Medien Spaß machen ( müssen ).
So, da habe ich jetzt aber geschlaumeiert. Und jetzt mal los hier! Zack-zack, auf in die Fußgängerzonen und Freitag-Abo´s verkaufen! Wird´s mal?! Machen Schuh!
Das meinte schon mal Hans Dieter Hüsch.
Es läge alles am Humor. Zum Schieflachen. Ja, ja. Beim Griff in die Geldbörse verliert man halt mal gerne die Lockerheit.
Aber im Verlaufe entspannt man dann wieder und ich denke, am Ende einer Debatte wird es Optionen geben und alles Gut gehen. Man sollte vielleicht nicht gleich eine Stadt bauen wollen, sondern ein Dorf mit Tradition das sich mit anderen Dörfern vernetzt. Kommt dabei eine Stadt heraus ist's doch auch OK. Städte ohne Tradition funktionieren nicht. ;-)
Danke für den äußerst fundierten Beitrag. Wußte gar nicht, daß Schuhe nicht übers Internet zu beziehen sind, aber frau lernt ja nie aus.
@misterL
Ja! Das finde ich gut!
Weil Magnus Göller nur kommentiert, aber offensichtlich (noch) kein Blogger ist. Wär's nicht langsam Zeit dafür, nur so als Frage.
Liebe Grüße
Titta
In Wahrheit[tm] sind die Zusammenhänge natürlich viel komplexer. Die meisten Frauen, die diese Diskussion lesen, werden sich als praktisch veranlagte Wesen schon längst fragen, warum hier eigentlich immer noch so lange herumdiskutiert wird, statt die User vor vollendete Tatsachen zu stellen. Mittlerweile haben ja alle aktiven von den 4000 Nutzern ihre Meinung kundgetan, so daß man sehr gespannt sein darf, was die Geschäftsführung nun entscheiden wird.
Aber bitte nicht vergessen: Wo itzund Städte stehn / wird eine Wisen seyn / Auff der ein Schäfers-Kind wird spilen mit den Herden …
aber titta. wenn frau im internet für freitage und sonstige fazen geld ausgeben muss, ist weniger für schuhe da, die man bekanntermaßen ausserhalb des internets trägt.
100 geld - 5 freitag = 95 geld für schuhe.
ich hätte natürlich auch sonst übliche klischees wie zu technisches bemühen können. fands aber angemessener es im rahmen der aktuellen brigitte und schuhdiskussion zu halten. crossposting, ganz im sinne thematischer zusammenführungen.
ansonsten hatte ich übrigens nicht das gefühl, dass sich von anfang an besonders viele frauen beteiligt hätten, was dann auch nicht zu der feststellung führen muss, dass sie sich - nicht mehr - beteiligen.
wir sollten an dieser stelle vielleicht dem freitag vorwerfen, dass er keine geschlechterstruktur seiner leser veröffentlicht, anhand derer wir das einschätzen könnten.
mfg
mh
Pardon, an dieser Stelle möchte ich noch auf Musik / Werbekunden aus der Musikindustrie aufmerksam machen. Z. B. ein "Best-Of" der von den Usern gewälter Songs z.B. Thema: "Der Sound meines Lebens".Und natürlich REISEN. Der Deutschen liebstes Hobby. Wer wa wo und wie ist er dahin gekommen?
Derzeit immer noch aktuell. Kochen. Was kocht die Gemeinde, was bringt sie zum Kochen und was sagt der Chefkoch dazu?
Also das "Der Freitag" - Kochbuch....
Werbekunden aus Musik und Film sind schlechte Kunden, denn die sind gewohnt, dass Portale oder ganze Zeitungen von ihnen abhängen und üben dann extremen Druck auf die Redaktion aus. Mit anderen Kunden kenne ich mich nicht so aus, aber von denen würde ich die Finger lassen.
Was wäre denn an einem Livestreaming der Redaktionskonferenz interessant? Spätestens, wenn jemand "Fakten, Fakten, Fakten!" ruft (oder beim Freitag: "Meinung, Meinung, Meinung!"), wird der Zuschauer merken, dass dies eine Inszenierung ist, denn wirkliche Redaktionskonferenzen macht doch niemand öffentlich, selbst für zahlende Leser...Denn das wäre in der Tat eine Einladung für Selbstdarsteller und Polit-Polterer.
Agentur-Zugriff für Blogger: Besteht da wirklich ausreichend Nachfrage? Für die Recherche wäre dies doch nur wenig hilfreich und für den Freitag ein wohl vergleichsweise teures Zusatzangebot. Ich dachte, es geht darum, Geld zu bekommen...
Dann lieber die Blogger zu lokalen Reportagen und aktuellen Texten u.ä. ermuntern, ihnen dafür aber auch Rüstzeug anbei geben (theoretisches Wissen, praktische Anleitung, Motiv-Vorgaben, etc.). Dafür kann man ja auch (zu bezahlende) Blogger-Trainings-Camps anbieten...
Zuletzt: Da es ja auch immer um das Neue, das Nischenhafte am "Projekt derFreitag" geht, hier noch ein Hinweis auf den Text Die kommende Fragmentierung
der Medienbranche von Andreas Göldi auf netzwertig.com
Nach seiner ökonomischen Analyse der Marktbedingungen und der eher geringen Konzentrationstendenzen der Online-Medien kommt er auf die (möglichen) Konsequenzen zu sprechen. So lautet einer der Punkte:
"5. Ja, Medien werden gratis sein. Und manchmal etwas kosten. Die Diskussion, ob Konsumenten für Medien in der Zukunft noch direkt bezahlen werden, wird von beiden Seiten (Internet-Propheten und Old-Media-Vertretern) eigenartig verbissen geführt. Die richtige Antwort ist natürlich: Sowohl als auch. Der Vorteil einer fragmentierten Medienwelt wird es eben gerade sein, dass sehr viele verschiedene Modelle Platz haben. Es wird sehr lange dauern, bis sich ein oder wenige Geschäftsmodelle als dominierend für Online-Medien durchsetzen, falls das überhaupt je passiert."
Also, nicht diskutieren, sondern ausprobieren. (Aber zuvor bitte ausreichend lesen über Einstiegshürden, Netzwerkeffekte, Freemium-Modelle, Online-Werbung, Nischenstrategien, etc...)
Eine Alternative zum Agenturzugängen wäre es nicht, aber eine interessante Option, die vielleicht vorm einem solchen Zugang läge.
"...ihnen dafür aber auch Rüstzeug anbei geben (theoretisches Wissen, praktische Anleitung, Motiv-Vorgaben, etc.). Dafür kann man ja auch (zu bezahlende) Blogger-Trainings-Camps anbieten..."
Quasi eine Jounalistenschule Light.
Die Erlöse daraus müssten dann in den Online-Freitag gehen. Es geht ja ums Geld sammeln.
Lieber JA,
warum wollen Sie ein weiteres, ein neues Kostenloch mit der heißen Nadel gestrickt zu Lasten der Printausgabe des Freitags aufmachen, wenn Sie uns doch wie sich hier vorab aufrüttelnd (s. Teil Eins und Zwei der Debatte) nahe legen, das alte Loch der Printausgabe der Freitag zu Gunsten der Freitags- Community bzw. der Freitag Internet Aufstellung zu decken?
Rätsel über Rätsel.
Dazu siehe mein Brief an misterL :
www.freitag.de/community/blogs/joachim-petrick/an-misterl---ja-empoerungs--krawall-idee-vom-bezahlten-internet
07.10.2009 um 13:47
An misterL " JA Empörungs- Krawall Idee vom bezahlten Internet"
Brief an misterL zu JA Empörungs- Krawall Idee vom bezahlten Internet!
Lieber misterL,
……………….
tschüss
JP
Irgendwas stimmt an dieser Debatte nicht, und ich kriege nicht richtig raus, was.
Da ist so eine Schieflage…
Wie ich schon ähnlich zu diesem Thema schrieb (ich glaub, im ersten Faden dazu): Es gibt ungefähr drei Möglichkeiten.
1. Ich bin Freitags-Kunde, dann zahle ich und bekomme was dafür. Dann möchte ich mich aber nicht drum kümmern müssen, wie die Schuhe – um mal bei Schuhen zu bleiben, MH ;-) – in den Laden kommen oder wer sie sonst noch kauft, damit der Laden nicht dicht macht. Und wenn ich nicht mehr zufrieden bin mit dem Produkt, ändert sich das Produkt oder ich gehe.
2. Ich bin Freitags-Mitarbeiter, ehrenamtlich sozusagen, dann beteilige ich mich und freue mich über ein wachsendes Projekt, bei dem andere einen bescheidenen Lebensunterhalt erwirtschaften. Dann zahle ich aber nicht dafür, dass ich ehrenamtlich arbeiten kann - egal, wie viel Freude das macht. DAs ist einfach nicht RICHTIG, so empfinde ich es, zu zahlen dafür, dass man sich trifft, austauscht und gegenseitig Wissen und Gedanken schenkt. Das sind Geschenke, und der Freitag ist der Geschenkraum. Wenn der Geschenkraum zu teuer ist, muss man ihn preiswerter machen, aber man kann doch nicht die Schenkenden und Beschenkten dazu anhalten, quasi Miete dafür zu zahlen, damit sie ihre Geschenke loswerden. Das kommt mir falsch vor.
3. Ich bin Freitags-Mitgestalter, dann kann ich mit entscheiden, trage Risiko auch finanziell mit und bin mit im Boot.
Ich habe den Eindruck, dass im Moment nicht klar ist, was die Blogger-User hier sind: 1., 2. Oder 3. Was sie sein wollen. Und was sie sein sollen. Und wo das mitunter - von Blogger zu Blogger, in der Redaktion - differiert.
Es kommt mir nicht ganz richtig vor, die Blogger-User zwar an den Problemen zu beteiligen, aber nicht an den Entscheidungen. Es gibt dafür zwar gute Argumente - wir haben alle etwas davon, niemand will, dass der Freitag nicht mehr existieren kann etc. - , aber all die Arbeit, die die Kommentatoren sich hier in diesem Faden darüber machen, wie sie am besten auf welche Art mit Geld beteiligt werden sollen – da stimmt doch irgendwas nicht! (Oder bin ich vernagelt?) Das wird eine Schein-Transparenz hergestellt (im Doppel-Sinn), eine Schein-Gleichheit, von der, fürchte ich, am Ende weder der Freitag, noch dessen Blogger „profitieren“. Weil irgendjemand sauer sein wird. Ein anderer enttäuscht. Und viele irgendwann – gegangen? Oder das Projekt noch vorher eingegangen?
Dasselbe Unklare betrifft das Projekt Freitag:
- Soll der Freitag ein journalistisch-linkes Sozialprojekt sein? Das sich so eben tragen und die hauptamtlichen Mitarbeiter finanzieren kann?
- Oder soll der Freitag ein gewinnabwerfendes Unternehmen werden und im kleinen Haifischbecken der "relevanten" Medien mitschwimmen, ab und zu an die SCheibe klopfen bei den großen Haien und "buh" machen?
Beides wäre ja völlig in Ordnung. Nur wissen möchte ich es, bevor ich mich hier zu unternehmerischen Fragen tiefschürfend einbringe. Sonst empfinde ich die Aufforderung,darüber nachzudenken, was ich warum und wie zahle, zahlen will, zahlen sollte, auf keinen Fall zahle etc., schon als Zumutung.
Crowdsourcing ist schön und gut – aber es muss klar sein, was, wie, warum und wohin. Sonst kann all das Wissen, was sich hier so hilfreich ansammelt von den Bloggern, gar nicht abgeschöpft werden.
Und noch eins: Wenn man wirklich mit den Bloggern reden will, sie ins Boot holen will, sie auch fester binden will, sollte man vielleicht für einen Moment aus dem virtuellen Raum aus- und in den realen Raum einsteigen, Interessenten real einladen zum Gedankenaustausch, und im Gegenzug gibt es – realen - Kaffee und Kuchen. Hm?
/clap
mfg
mh
Lieber JA,
ganz so verschlossen sollten Sie sich der Fragestellung von MG nicht geben, ist doch sein Vorschlag möglicherweise Teil der Lösung und keine Sprengung der Regeln des Spiels, wie Sie es anbieten.
Sie wollen doch nicht etwa hier für „lau“ Ideen abgreifen?
Wie wäre es vorerst mit einem virtuellen Investivlohn für die Zeichnung von Genossenschaftsanteilen durch gute Ideen?
tschüss
JP
Hallo Titta,
ich glaube Frauen beteiligen sich an dieser Debatte aus zeitökonomischen Gründen immer weniger, weil es immer mehr und mehr ergebnislos von dem Gleichen ist, ohne Klare Kante von Seiten Jakob Augsteins zu lesn.
Ich gewinne seit den "We- Nomaden/innen" immer mehr den Eindruck,der gute Kerl von JA will seine Hausaufgaben als Herausgeber und Eigner der Printausgabe des Freitag nicht machen.
Stattdessen verpulvert er das Restvernögen ohne Rücksicht auf das Schonvermögen des Print Freitags zu Gunsten seines Wolkenkuckuckheims die Freitags- Community ohne Verbund mit amderen Communities?!?
tschüss
JP
Liebe Klara,
vielen Dank für diese ansteckende Klaraheit!!
tschüss
JP
Ich will weder Kaffee noch Kuchen, ich will Kühe.
@Streifzug
Die machen Mühe. ;-)
@klara
"3. Ich bin Freitags-Mitgestalter, dann kann ich mit entscheiden, trage Risiko auch finanziell mit und bin mit im Boot."
Nach dem derzeitigen Verlauf habe ich die Idee von einem Eindruck, dass genau das ein Zielrichtung sein könnte, die das Ganze nehmen könnte, um jenes:
"- Soll der Freitag ein journalistisch-linkes Sozialprojekt sein? Das sich so eben tragen und die hauptamtlichen Mitarbeiter finanzieren kann?"
zu erhalten.
LG
mistgerL
ein k statt g. ;P
mfg
mh
@chrisamar
"1. Wir machen ein Spiel:
Wir suchen Freiwillige welche wir mit einigen / wenigen aktuellen Exemplaren des Freitags in die Fußgängerzonen schicken. Z.B. Magda. Es darf natürlich nicht aussehen, als ob da die Zeugen Jehovas versuchen, den "Wachturm" an den Mann zu bringen. Darum stellen wir Magda weitere Freiwillige zu Seite. Diese dokumentieren Magdas Versuche, Probeabos zu verkaufen. Zeitgleich opfert z.B. Anna in Hamburg ihren Samstag und macht eine Verkaufsaktion im "Cafe Ole". Auch Anna´s Arbeit wird dokumentiert. Alle 3 Monate werden die Erfolge gezählt und bewertet. Der beste Verkäufer erhält für seine erfolgreiche Arbeit eine Erhält am Ende einer Aktion einen tollen Artikel mit Foto!!! und einen Fresskorb mit Leckerlies."
Dazu müssen Magda und Anna doch nicht von Ihnen auf die Straße gestellt werden.
Diese Dokumentation läßt sich doch viel einfacher mittels Ihrer telepathischen Fähigkeiten erstellen, liebe chrisamar. Und die Leckerlies kriegen Sie dann auch.
@misterL
Mein Eindruck ist ein ähnlicher.
@klara
Was ich etwas vermisse in der Diskussion, ist der Spaßfaktor. Würde uns der Freitag keinen Spaß machen, wären wir alle nicht hier. Die Frage nach dem Wohin und dem Wie dahin, ist ja richtig von dir gestellt und hinterfragt. Aber selbst wenn das Ziel und der Weg dahin bekannt sind, ohne Lust und Laune wird sich keine/r auf den Weg machen.
Aus dem Spaß des Augenblicks ergibt sich vieles, was sich in dem Moment noch nicht überblicken läßt. (Das ist jetzt nicht als Gegenrede gemeint, sondern als Ergänzung zu deinen Ausführungen.)
Das war gut. Hat auch mein Unbehagen mit ausgedrückt. Vor allem, was Du unter 2. gesagt hast. Mir war nach diesen drei threads ein bisschen gekränkt zumute. Ich dachte, wir Blogger mehren den Wert. Und jetzt kriege ich andauernd so verunsichernde Botschaften. Joachim Petrick ist auch schon ganz durcheinander.
@misterL
Das ist eine absolut großartige Idee!!
Wir veranstalten eine Konferenz, ein BarCamp, zum Thema Comunity-Journalismus!
Lieber misterL - das ist genau das, was die Propheten des Internets sich unter crowd sourcing vorstellen. Die Idee liegt eigentlich nahe, aber es muss eben einer drauf kommen. Und so eine Debatte führt dazu, dass viele Leute ins Klönen kommen - und dann kommen ein paar gute Ideen dabei raus!
Macht Spaß!
JA
@titta: der diskussion an sich fehlt der spaß, denn es ist keine. es gibt ein paar vorgaben und wir sollen dann machen. es kommt einer schulischen aufgabe gleich .. JA ist der lehrer, wir die schüler und zum schluss soll der klassenraum so aussehen wie der lehrer will, dass die schüler es wollen.
mfg
mh
@Magda,
natürlich mehren die Blogger den Wert. Und die Kommentatoren. Die Zukunft des Journalismus wird ohne seine Leser und deren aktiven Beteiligung, also Mitgestalter von überall, nicht auskommen. Eine starke Community steigert aus meiner Sicht den Wert jedes Mediums. Da wäre es gänzlich widersprüchlich, die Community-Mitglieder für die Partizipation an der Community zur Kasse zu bitten. Zum Gedankenaustausch kann man sich im Netz überall zusammenfinden, und in vielen Fällen auch im realen Raum.
Über Bezahlmodelle im Online-Journalismus nachzudenken ist richtig und wichtig, daher verfolge ich hier gespannt alle Beiträge.
Viele Grüße
Tessa
Wunderbar zitiert.
Liebe klara,
ja, sehe ich auch alles so.
Treffen im analogen, echten Leben - unbedingt!
Eben oben beschrieben: Wir machen eine Online-Community-Redaktions-Konferenz - Thema: Community-Journalismus. Sehr gute Idee von misterL
Was die Frage nach den Economics betrifft: Das erste Ziel muss doch sein, den Freitag zu einem funktionierenden Unternehmen zu machen, also einem, dass sich trägt und dass es auch erlaubt, den Mitarbeitern faire Gehälter zu zahlen. Da sind wir im Moment sehr hart an der Grenze zum Zumutbaren - einfach weil das Geld fehlt. Von einem return on investment rede ich hier gar nicht. Wenn dann, in einem zweiten Schritt - also wenn Überlebensfähigkeit gesichert ist und wenn faire Gehälter gesichert sind - Geld für eine Rendite übrig ist, um so besser.
Aber bitte in der Reihenfolge.
Was Ihre Beurteilung der Frage angeht, ob man für den Eintritt in den "Geschenkeraum" zahlen soll - da bin ich einfach anderer Ansicht. Wir stellen die Infrastruktur dieses Austauschs zur Verfügung. Vom Austausch profitieren die Nutzer untereinander. Als Leser und als Schreiber. Es geht doch nicht darum, sich hier eine goldene Nase zu verdienen und auf den Bahamas Urlaub zu machen. Sondern darum, die erheblichen Kosten zu decken, die die Bereitstellung dieses Angebots für die Nutzer verursacht. Das ist alles. Und ich bleibe dabei, dass das in meinem Gefühl - und Gefühl ist ziemlich wichtig dabei - ein fairer Wunsch ist.
JA
JA
Männer denken an die Zukunft, Frauen an Schuhe, seit ca. 6000 Jahren ist an diesen Satz nichts Neues zu heften. - Ein bißchen weiter oben habe ich gerade Columbus gelesen, sehr zustimmend. Wichtig ist eben, wo es zu den Schuhen geht (old school in new colors), und wo eben zur Zukunft (von unser aller Freitag im WWW).
Vielen Dank für den etwas Klarheit schaffenden Kommentar. Ich habe auch ein etwas ungutes Gefühl bei der Debatte, auch weil sie teilweise recht verbissen ist.
@JA
Ich kann Ihren Standpunkt zwar verstehen, halte diesen aber in der jetzigen Netzrealität für etwas naiv. Die gleiche Infrastruktur gibt es zig mal kostenlos im Netz. Was der Freitag erleichtert ist eine leichtere Vernetzung mit Gleichgesinnten. Aber das ist nicht exklusiv und meines Erachtens auch ein recht fragiles Gebilde.
Diese von Ole Reißmann übersetzte Liste mit Regeln für guten Journalismus (und Bloggismus) kann helfen, aus dem Freitag und seiner Coummunity ein exquisites, einzgartiges (Nischen)Angebot zu machen, für das wir dann alle gern zu zahlen bereit sind. Aber erst muss das Produkt stimmen, daher ist es für die Diskussion um Bezahlinhalte m.E. noch ein wenig zu früh...
(Die originale Liste von Dan Gillmor ist übrigens auf den Seiten des Guardian zu finden. Auch sonst kann der erfolgreiche Internetauftritt dieser Partner-Publikation als Vorbild (zum Nachahmen?) dienen.)
Lieber Jakob Augstein,
das ist mir klar, das mit den fairen Gehältern und all dem. Und dass es da nicht um die dicke Kohle geht. Da bin ich doch die letzte, die dagegen wäre! Es kommt mir nur ein bisschen so vor wie das Eine gegen das Andere auszuspielen: Damit wir, Freitag, faire Gehälter zahlen können, müssen wir euch, Blogger, nicht nur zur Kasse, sondern auch um Mitteilung eures Wissens darüber bitten, wie wir die Kasse am effektivsten machen.
Ich finde alles in Ordnung, solange es transparent ist und entsprechend Hilfe oder Mitarbeit freiwillig auf Grundlage der Informationen gegegeben werden kann. Auch hier wäre ich die letzte, die sich verweigert.
Dennoch bleibt ungeklärt, für welche Leistung die User hier bezahlen sollen. Am sinnvollsten wäre doch da der redaktionelle Content. Also: Online-Abos. Ohne das wird es mittelfristig auf vielen journalistischen Web-Angeboten nicht mehr gehen.
Aber Sie können vielleicht nachvollziehen, dass es seltsam anmutet, Initiative, Kreativität, Vorschläge, Brainstorming einzuwerben - und dafür, dass dieses gegeben wird, dann Geld bekommen zu wollen.
Wie wäre es mit einem kostenpflichtigen Online-Abo auf den redaktionellen Content - und der Blogger-Content ist frei zugänglich? Print-Abonnenten haben freien Zugang überall. Dann wäre klar: Ich zahle für die Leistung der professionellen Journalisten - und beteilige/bewege mich frei und unprofessionell im unprofessionellen Nebenzimmer.
Also übersetzt in den virtuellen Raum: Empfang, Galerie, Gartenterasse und Esszimmer sind Redaktion. Hier kostet der Zutritt. Mädchenkammer, Raucherzimmer, Flure sind Community, kosten nix, machen aber Lust auf Empfang, Galerie etc.
Das Ganze dann gekoppelt mit der sanften Ermunterung: Hey, schön, dass ihr hier seid, aber wenn ihr es euch richtig gemütlich machen wollt und dazu beitragen wollt, dass das schöne große Haus nicht morgen zusammenbricht - kommt in die Lobby. Leistet euren Teil. Wenn ihr könnt.
Herzlich
klara
p.s.
und professionelle Beiträge der Freitags-Redakteure und bezahlten AUtoren könnte man dann natürlich nur als Freitags-Abonnenent kommentieren.
Es gäbe eine Zweiklassenfreitags-Gesellschaft, die transparent, legitim und notwendig ist (und im Grunde ja jetzt schon so fragil wie hier existiert)
@ mick schulz
Es gibt keine "schlechten Kunden".
@ Tittad
Dir sende ich Kraft meiner Gedanken mal nette Grüße.
PS: Magda ist noch nicht aus der Fußgängerzone zurück?
p.p.s.
Wie viel Geld kostet die Community (Technik, Hosting, Webspace) - und wie viele Abonnenten kommen durch sie bzw. werden durch sie als Print-Abonnenten bei der Stange gehalten? Also: Was ist der finanzielle Input und Output der Community? Wie hoch die Deckungslücke? Wie viel Geld muss reinkommen, damit die Plattform nicht stirbt?
Ich glaube, die Trennung muss klar sein: Ich zahle Geld für das Produkt Freitag. Also für alles, was bezahlte Journalisten mir an Leistung bieten. Das ist ein Wert, für den zahle ich. Online oder Print ist egal: Leistung muss bezahlt werden, Redakteure wollen leben, Autoren eigentlich auch, so sie denn davon leben müssen. Ich zahle kein Geld dafür, dass ich Zeit gebe, Traffic generiere und den Freitag attraktiv und lebendig mache. Das ist eine freiwillige Gabe aus Spaß, die nichts mit Geld zu tun hat, auch nicht damit, dass REdakteure leben können. Die Community kann nicht dafür verantwortlich sein, dass Redakteure leben können. Dafür ist der Verlag, Marketing etc. verantwortlich. Finde ich. Oder eben Genossenschaft, anderes Modell, Sozialprojekt. Wenn man aber die Ebenen vermischt, kommt man in ungute Gewässer. In Untiefen. Und verheddert sich - so wohlmeinend das Unterfangen sein mag.
klara
„Online-Community-Redaktions-Konferenz“? Regelmäßig, morgens um 10? Per Skype?
Wenn ich mich so umsehe und -höre, sitzen seit Beginn dieser Debatte vor einer Woche eine ganze Reihe von Teilnehmern auf gepackten Koffern …
Werter Friedland,
Sie schreiben es kurz und knapp. Die Verwirklichung der zehn "Commandments" des Dan Gillmor wären eine Ehre für jedes Presseorgan. "Der Freitag" wäre das erste vollwertige Medium Deutschlands das es wenigstens versuchte. Derzeit wird sogar von prominenten Bloggern gegen diese "Gesetze" in Permanenz verstoßen.
Bei der ZEIT-Online gab es einmal zu Zeiten von Gero von Randow zarte Ansätze in diese Richtung, der Nachfolger, Herr Blau, bei allem Charme, geschauspielt oder nicht,bei all´ seiner Paneltauglicxhkeit, ist eher an einer Verlagskonzern orientierten Öffnung zu den TV und Telemedien orientiert.
Trotzdem wäre ich bereit sofort zu zahlen, wenn die Richtung ins gelobte Land stimmt, auch wenn der Weg noch lang ist.Soziale Angebote bis hin zum Nulltarif blieben trotzdem leicht möglich, auch wenn eine Grundsatzentscheidung in die Bezahl- Richtung ausfiele.
Einige Leute wird "Der Freitag" schon zu Kaffee und Kuchen einladen können, vielleicht ist das sogar sinnvoll. Ich habe bei der ZEIT-Online das schon einmal erlebt und bin eher enttäuscht worden. Nicht was den Umgang am Tag X, die Diskussion, angeht, sondern eher vom Ergebnis, das in die Gegenrichtung deutete.
Liebe Grüße
Christoph Leusch
PS: Auch wenn z.B. Frau Bunz (ehemals Holtzbrinck-Tagespiegel) ihr Geld nun beim Guardian verdient und überall medialer Erntedank mit Relaunches gefeiert wird, so hinkt der Vergleich "Guardian" und "Freitag", denn allein die Recherche des Guardians dürfte von 10x mehr Leuten voran getrieben werden. Auf dieser Basis lebt es sich auch mit einer aktiveren Community besser und einfacher.
Ganz wichtig am Ansatz Gillmors. Das Guardian Projekt bleibt ein redaktionell verantwortetes und betreutes Unterfangen.
Da schließt sich der Kreis: Die Guardian-Leser kommen (und bleiben), weil der redaktionell gestaltete Inhalt eben so gut ist, wie er ist - und die Internetplattform viele interaktive Möglichkeiten bietet (Videos, Apps, etc....)
Und dafür nimmt man auch gern etwas Arbeit auf sich, wie z.B. die Durchsicht von Unmengen Dokumenten, um einen Skandal mit aufklären zu helfen oder den G20 Gipfel aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten (Tweets, Blogs, Audios).
Also muss zunächst die Qualität des Hauptprodukts stimmen, dann außerdem eine gewisse technische Experimentierfreude gegeben sein, um dann Zeit und Geld von den Nutzern mit Erfolg erbitten zu können...
Die Kernfrage lautet doch:
Warum sollen Menschen bei Jakob Augstein kaufen ?
Applaus auch von mir für klara. Jetzt, wo die Frauen hier sind, nachdem sie vorher wohl Wichtigeres zu tun hatten, können wir Männer ja am Katzentisch Platz nehmen, wie es sich gehört, während die Frauen das mit JA ausmachen.
Eine interessante Liste, die Friedland uns da vorlegt, mit vielen Punkten, denen man spontan zustimmt. Interessant auch, dass die Liste nicht das Gebot enthält "Wir werden kein Geld für Online-Inhalte verlangen...".
Was die in der Freitag-Community viel gelobte Exzellenz des Guardian und seines Online-Auftrittes angeht: ich kenne die Binnenzahlen der Guardian Media Group nicht, bin mir jedoch trotzdem ziemlich sicher, dass die seit einiger Zeit auflaufenden Verluste von mehreren Zehn-Millionen Pfund jährlich für die gedruckte Zeitung auch in Verbindung mit dem kostenlosen Online-Angebot stehen. Als Vorbild also nicht ohne Gefahrenpotential...
Insgesamt scheint einiges darauf hinzudeuten, dass es mit online-für-lau wirklich bald vorbei sein könnte. Die USA oder GB werden damit anfangen, Deutschland dann irgendwann hintertrotten. Herr Augstein, bitte halten sie solange durch.
www.pressgazette.co.uk/story.asp?sectioncode=1=44446=1
"Most publishers will have no option but to charge for online content, according to FT.com managing director Rob Grimshaw."
www.pressgazette.co.uk/story.asp?sectioncode=1=44410
"Almost three quarters of digital publishes, including those in the newspaper, magazine and television industries, intend to charge for online content, according to a survey released today."
Liebe Klara,
ja Du triffst es auf den Punkt:
"DAs ist einfach nicht RICHTIG, so empfinde ich es, zu zahlen dafür, dass man sich trifft, austauscht und gegenseitig Wissen und Gedanken schenkt. Das sind Geschenke, und der Freitag ist der Geschenkraum. Wenn der Geschenkraum zu teuer ist, muss man ihn preiswerter machen, aber man kann doch nicht die Schenkenden und Beschenkten dazu anhalten, quasi Miete dafür zu zahlen, damit sie ihre Geschenke loswerden. Das kommt mir falsch vor."
Es ist definitiv falsch. Es ist ein Denkfehler von Jakob Augstein.
@Ludwig Hasselberg
Danke für den Beitrag. Denn es ist in Wahrheit wirklich ganz einfach: Bei den Großen sind 30 - 40 Prozent der Werbeeinahmen weggebrochen. Die kommen nicht wieder. Online kostenlos ist ein Luxus der Frühphase des Netzes. Es geht nicht darum, ob sondern nur wann und wie das ein Ende haben wird.
Dann werden manche Produzenten von wertvollem Content Geld verlangen. Das sind natürlich bei weitem nicht ausschließlich die Verlage. Es gibt buchstäblich Tausende von Produzenten von wertvollem Content ... Aber die Verlage produzieren eine bestimmte, sehr gefragte Art von Content: Nachrichten und Stories.
Ich freue mich über die Debatte und ich habe jetzt schon sehr viel daraus gelernt.
Auch auf die Gefahr hin, mir hier Unmut zuzuziehen - aber ich habe das Gefühl, dass hier bei einigen Kommenatoren so eine Art trotziges Beharren auf Netz-Besitzständen zu beobachten ist. Ähnlich wie die Printjournalisten lange trotzig auf der Priorität ihres Berufsstandes beharrt haben ...
Sterbende Kulturen, die sich gegen das Unvermeidliche stemmen.
Das kostenlose Netz wird sterben - nein, da ist zu drastisch. Aber es wird neben einem kostenpflichtigen Netz bestehen und alle werden sich daran gewöhnen. Und dann wird es Leute geben, die bereit sind zu zahlen. Und solche, die nicht bereit sind zu zahlen. So, wie es sich hier in den Threads zu meinen drei Blogs ja auch abzeichnet. Es gibt eben immer so'ne und so'ne, wie wir in Hamburg sagen. Das ist doch OK.
:)
@JA
"Und dann wird es Leute geben, die bereit sind zu zahlen. Und solche, die nicht bereit sind zu zahlen. ... Es gibt eben immer so'ne und so'ne, wie wir in Hamburg sagen. Das ist doch OK."
Das wäre durchaus okay so, wenn es nicht auch noch die gäbe, die gerne zahlen würden, es aber eben gerade nicht können.
Deshalb ja auch mein Vorschlag der Patenschaften.
Wobei ein anderes Kernproblem unerwähnt blieb: Ursprünglich war JA nicht der Verkäufer, der Laden, in dem die Leute kauften, also ein anderer. Und nun stehen die gleichen Leute eben immer noch im selben Laden, der eben nicht mehr derselbe ist.
Lieber Jakob Augstein,
ich will jetzt doch nochmal in Ihr "Spiel" einsteigen: Um einen Laden im Netz hochzubringen, bedarf es einiger hervorragender, zu allem entschlossener Autoren (ich schätze minimal fünf), die am potentiellen Unternehmenserfolg beteiligt werden (dauerhaft!), wenn der eintritt, und die daran glauben (ja, so schlimm wie in der Kirche sozusagen...).
Das ließe sich durchaus über Optionsscheine regeln, denn die Art Spekulation wäre nicht verwerflich.
MfG
Ihr
Magus Göller
@Ludwig Hasselberg
"Jetzt, wo die Frauen hier sind, nachdem sie vorher wohl Wichtigeres zu tun hatten, können wir Männer ja am Katzentisch Platz nehmen, wie es sich gehört, während die Frauen das mit JA ausmachen."
Das Vorgehen können wir dann für die Zukunft doch auch so beibehalten.
@JA: Auf die Gefahr hin, daß u.a. ich gemeint war mit der Bemerkung: „Sterbende Kulturen, die sich gegen das Unvermeidliche stemmen“: Wenn man einen komfortablen Webspace, Blog, whatever haben will und die Wahl hat zwischen dem Angebot eines Zeitungsverlags und eines Webhosters oder eines sozialen Netzwerks oder auch eines Blog-Hosters, wählt man den letzteren. Das kostet nichts, und wenn man dafür doch Geld ausgeben möchte: ab 10 Euro p.a. aufwärts bei unlimitiertem Traffic. Für Blogs gibts bekanntlich alles umsonst. Ich kann mir nicht vorstellen, daß das jemand besser machen könnte als WordPress.com, auch was den Support angeht. Wenn sich Zeitungen sowas nicht mehr umsonst leisten können, mögen sie es sein lassen. Ich möchte niemanden kränken, aber ich wäre mir nach alledem nicht so sicher, wer da eher am Sterben ist …
Lieber JA,
erstmal nachträglich vielen Dank für ihr Engagement beim Freitag.
Eine Frage aber vorneweg: Ihnen gehört doch AFAIK noch ein nicht unwesentlicher Anteil am Verlag ihres Vaters. Wirft der nicht genug ab, um Ihnen ein angenehmes Leben zu ermöglichen UND die Verluste des Freitags zu übernehmen? Werden Sie Freitag-Mäzen!
Ich bin skeptisch, was die Möglichkeit von Bezahl-Content im Netz angeht. Langfristig muß es auf eine Art Kulturflatrate hinauslaufen (leider nicht in den nächsten vier Jahren). Kris Köhntopp hat die aktuelle Diskussion hervorragend zusammengefaßt: blog.koehntopp.de/archives/2530-Urheberrecht-360-Grad-Ansicht.html
Der wohnt übrigens auch in Berlin.
PS: Frage an die Technik: Warum gibt's keine Vorschau-Funktion für die Kommentare?
Ein wichtiger Hinweis, Titta.
Was meinen eigentlich die Freitags-Redakteure? Und die Chefredaktion? Vielleicht gibt's da noch ganz andere Ideen?
Man kann die Diskussion auch so verstehen, dass man einmal heraus finden will wie es mit Bereitschaft der eigenen Community aussieht, diesen Weg mit zu gehen und dann zu welchem Preis. Ein Angebot zu liefern, dass dann nicht genutzt wird zeigt sich dann als Investmentruine - braucht auch kein Mensch.
Ansonsten heißen Danke für den Link. An sich würde ich solche Grundsatztexte deutlich sichtbar am schwarzen Brett auf der Startseite erwarten und/oder als Willkomenstext bei der Registrierung...
Die hier geführte Debatte krankt an einem entscheidendem Punkt: Die FREITAG-Community ist scheinbar das, was sich für die Online-Community angemeldet hat. Das sind derzeit 4500 User. Sie besteht aber mindestens aus 9-10.000 Abonnenten der Druckausgabe und einigen Tausend, die den FREITAG am Kiosk kaufen (wenn die veröffentlichten Zahlen stimmen). Am Anfang Ihrer Verlegertätigkeit stand im Prinzip die Aussage:
1. die Zukunft des Blattes liegt im Internet
2. die Zukunft des Journalismus liegt bei TWITTER
3. die Finanzierung läuft über die Werbung (ich erinnere mich noch an diverse Hausmitteilungen mit denen die Leserinnne und Leser auf viel, viel mehr Werbung vorbereitet werden sollten)
Was wir jetzt hören ist etwas anderes:
Das gesamte Projekt FREITAG kann finanziell nur durch die Druckausgabe, sprich die Abonnementsbeiträge und die Erlöse im Einzelverkauf, gesichert werden.
Erlöse aus Werbung gibt es nicht (kann ja sowohl in der Druckausgabe als auch im Netz niemand übersehen)
Eine andere Journalismus (TWITTER) kann ich nicht erkennen, weder in der Druck- noch in der Onlineausgabe.
Ein paar Hinweise auf gemachte Fehler:
1. Der Name "Das Meinungsmedium" wurde nicht mit Inhalt gefüllt. Wer kommt morgens auf die Idee, in den FREITAG oder auf die FREITAG-Seite zu sehen, um sich in der politischen und kulturellen Landschaft zu orientieren?
2. Jeder Unternehmenserater würde sagen: das Herzstück des Unternmehmens, das womit man Geld verdient, bedarf der größten Aufmerksamkeit. In diesem Fall das Printprodukt. Dort gab es zwei entscheidende Verbesserungen: erstens das Layout und zweitens die Kooperation mit dem Guardian. Ansonsten eine Erweiterung um ein Buch, das man mögen mag, das für ein Meinungsmagazin aber nicht viel hergibt. Vermutlich wurde dies in Hinsicht auf die Werbekunden eingebaut (die wollen ja "Gesellschaft" und "Modernes Leben"). Fazit: am Markt vorbei gedacht. Umgekehrt fällt mir auf: keine Investitionen in die traditionellen Bereiche des FREITAG: Politik und Kultur. Da ist unter neuem Layout alles beim Alten geblieben.
Auffallend für mich ist darüber hinaus, dass es keine Einheit zwischen Druck- und Online-Ausgabe gibt. Der entscheidende Hinweis: die Redaktion der Druckausgabe beteiligt sich so gut wie gar nicht an der Onlienausgabe (Ausnahme Tageskommentare). Sie beteiligen sich an kaum einer Debatte, sie schieben nichts an.
Fazit: ich fange also nicht beim Online-Auftritt an, sondern mit der Printausgabe. Der Online-Auftritt wird nur dann signifikant höhere Zugriffszahlen haben, wenn die Druckausgabe im wirklichen Leben "Das Meinungsmedium" wird. Nur wenn Sie es schaffen "Das Meinungsmedium" zu werden, werden Sie es auch schaffen, dass User im Netz bereit sind, für die Mitgliedschaft in dieser Gemeinde Geld zu bezahlen.
Die Idee mit dem Meinungsmedium war kühn, aber auch genau richtig. Nur muss man sie füllen, um Menschen am Kiosk und im Netz dazu bewegen zu können, zu zahlen.
Hallo oneiros,
"Eine Frage aber vorneweg: Ihnen gehört doch AFAIK noch ein nicht unwesentlicher Anteil am Verlag ihres Vaters. Wirft der nicht genug ab, um Ihnen ein angenehmes Leben zu ermöglichen UND die Verluste des Freitags zu übernehmen? Werden Sie Freitag-Mäzen!"
Entschuldigen Sie, aber das empfinde ich als übergriffig, beinahe unverschämt.
Wenn jemand Mäzen werden will, tut er das wohl nicht auf Bitte vonirgendjemandem.
Ich denke, weder die privaten Finanzen noch die privaten Pläne von Herrn Augstein gehen irgendjemanden außer ihn selbst etwas an.
Wenn Sie selbst Mäzen werden wollen, tun Sie sich keinen Zwang an. Andere dazu aufzufordern, ihr Geld zu verschenken, wirkt mehr als peinlich - gerade im Rahmen einer "Produktklärung" wie hier.
Noch eine Anregung: regionaler denken, auch in den Themen. Die Berlin-Blase ist groß und raumgreifend, aber "da draußen" gibt es noch eine Menge mehr - Interessen, Kunden, Absatzmärkte, Werbemittel...
Vielleicht hülfe ein Pilotprojekt Landespolitik, als Berichterstattung, die vielleicht erstmal nur online läuft, gestaltet vor allem von ehrenamtlichen Bloggern, die - weiß nicht was - dafür bekämen, ein jahresabo, Publikationsmöglichkeiten im Print bei überregional interessanten Themen. Regionale Hilfsreporter, die regionale Kunden anziehen...
@JA,
auf die Bemerkung "Netz-Besitzstände" bin ich in einem Artikel "
Wird derFreitag zur NetzPeinlichkeit?" eingegangen.
Hallo Klara,
was meinen eigentlich die Herausgeber/innen des Freitag, voran Friedrich Schorlemmer?
die Stadtmetapher von JA gerne eingeführt, würde erst ihren besonderen Freitag Charme Reiz entfalten, wenn der Freitag in Stadt und Land allerorten eine Location Adresse für Meinungs- und Sinn- Austausch wäre!, oder?
tschüss
JP
Auf das Problem hatte ich vor längerem schon einmal hingewiesen. Es gab bisher Beiträge aus Hamburg und aus Münster, und ich schrieb über einige Frankfurter Themen -- nächste Woche ist ja wieder Buchmesse.
Größtes Problem dabei ist die Zeit. Wenn man über Ereignisse berichtet (ich umgehe jetzt einmal den furchbaren Begriff „Event“), muß man hingehen, darüber nachdenken, etwas recherchieren, und dann den Beitrag schreiben. Hat man die Zeit dafür nicht (respektive: ist man krank, klappt es nicht mit der Teilnahme), fällt der Blog-Beitrag aus.
Außerdem sieht das alles natürlich auch etwas nach unbezahltem Praktikum mit Unkostenerstattung aus …
die frage ist nicht wirklich berechtigt, klara.
solange selbst JA sich mehr bedeckt hält und unbeirrt an seinem "ich find euch alle toll, erzählt mal mehr" festhält, kann man seitens der redaktion nicht erwarten sich da aus der deckung zu wagen.
mich erinnert dieses penetrante ignorieren der einwürfe dahingehend auch irgendwie nur noch an die drei affen.
mfg
mh
Liebe Magda,
vielen Dank, dass Du mir wohlwollend emphatisch die Gedankenfreiheit des Durcheinander am im Freitag gewährst!:
"Und jetzt kriege ich andauernd so verunsichernde Botschaften. Joachim Petrick ist auch schon ganz durcheinander."
tschüss
JP
Weil ich wegen meiner FW von Frankreich aus manchmal keine PN's schicken kann hier:
@ MisterL
der EMM (european media monitor) ist hosted in Italien. Hat aber mit dem König dort nichts zu tun. Es ist ein Projekt finanziert von der EU. Der Vorteil ist das Du genau die Themen abonnieren kannst an denen Du Deinen Kopf zermürben willst.
Hier noch mal der Link:
emm.newsbrief.eu/NewsBrief/clusteredition/en/latest.html
Und das ist besser als DPA!
Bei einer Physikerin als Kanzler ist doch alles gesichert, - oder?
Meine Frau nörgelt schon wieder das ich all das hier lese, also hat das kaum Bedeutung. Ich plädiere schon mal vorsorglich für die Eröffnung eines Lehrstuhls für Nörgelei an einer deutschen Uni. Und ganz sicher wird der Professor ein Mann sein :-D, sachichma
Die Berlin-Blase stört mich auch immer gewaltig. Wieso ist zB Duisburg-Marxloh nie Thema? Worum in Berlin immer wieder Streß gemacht wird, scheint im Pott ziemlich gut zu funktionieren.
interessant, danke für den hinweis.
mfg
mh
@JA
Ich finde, Sie sind auf dem richtigen Weg: Erste Ideen, den zahlenden Community-Mitgliedern (Abonnenten eingeschlossen) einen echten "Mehrwert" anzubieten, etwas, was es noch nicht gibt und was sie wirklich brauchen können.
Das ließe sich bestimmt noch sinnvoll ergänzen durch das eine oder andere mehr, das für diese Zielgruppe echten Wert hätte...
(tut mir leid, konnte erst jetzt antworten)
Bloß nicht noch mehr Berlin, sag ich auch. Bundestagswahlen werden ja im wesentlichen in NRW, BW und BY gewonnen und printmediale Erfolge wahrscheinlich ebenso.
Titta: damit das stabil funktioniert, müsste aber mehr Bier an den Katzentisch.
@ JA
> Online kostenlos ist ein Luxus der Frühphase des Netzes
Das stimmt so nicht! Siehe Asia Times Online:
www.atimes.com/ Werbung hin oder her... Oder, da ist Werbung weil der Inhalt weit über das des ständig zitierten Guardian herausragt! Bei einem Bericht bei ATO geht vor allem ums renommé und bei Honorar ist der Bericht, Reportage exklusiv. Insofern ist es wohl weniger ein Beharren auf Netz-Besitzstand als ein Wunsch nach Erhaltung eines gemeinsamen Grundverständnisses, einer Meinung zu aktuellen Themen.
@ Friedland: der Vergleich mit Guardian und derFreitag funktioniert schon wegen der Sprache nicht. (Abgesehen davon gefallen mir persönlich die Nutzungsbedingungen von Elliot überhaupt nicht. Die NJU ist da gerade sauer geworden.) Außerdem hat der Guardian z.B. keinen Robert Fisk wie der Indepentent.
@ Cortovere: Die Redaktion der Druckausgabe beteiligt sich so gut wie gar nicht an der Onlineausgabe...sie schieben nichts an. (und umgekehrt wäre auch wünschenswert) Das ist einer der wichtigsten Einlassungen. Jedes Unternehmen, jede Firma versucht eine Einheit zwischen allen Abteilungen herzustellen. Der Grund warum die Zeit-Online Community gemeuchelt wurde war die Diskrepanz der "offiziellen" Veröffentlichungen und den Meinungen vieler in der Community standen sich z.T., salopp gesagt, geschäftsschädigend gegenüber.
derFreitag ist kein deutsch-sprachiger Guardian mit einem internationalen Leserkreis. derFreitag ist eine der ganz,ganz wenigen Publikationen die Themen aufgreifen, die in anderen Medien nicht einmal berücksichtigt würden, z.B. Marina Achenbach und ihre Roma-Reportagen usw.
Das Handikap liegt wohl auch in der Sprache der Dichter und Denker wo Kritikfähigkeit die Voraussetzung dafür ist nicht als dumm zu gelten. Deutsch ist einfach keine internationale Sprache, somit ist der Leserkreis kleiner und damit auch die Einnahmen.
@klara. Ich würde Ihnen gerne hier und jetzt sagen, was ich dazu meine. Aber ich bin zu müde, ich habe den ganzen Tag für print UND online geschuftet (das an den in diesem Punkt von jeglicher Kenntnis unbefleckten user cortovere, s.u. gerichtet) Vielleicht beantwortet aber diese Nicht-Antwort aus Arbeitsüberlastung schon einen Teil der Frage.
Michael Angele
Hallo,
Was den Netzauftritt angeht, so habe ich das Gefuehl hier hat eine kleine Qualitaetsbaecherei versucht zu grosse Broetchen zu backen.
Das Zuaberwort im Netz heisst (wer haette) das gedacht) "Vernetzung" und eben nicht "Zentralisierung".
M. E. waere es das beste, diesen nicht wirklichen Auftritt abzuspecken und statt dessen staerker auf Vernetzung zu setzen.
Die Nutzer "blos" z.B. sind eine vollkommen ueberfluessige Einrichtung. Es findet sich an jeder Ecke ein bloghoster, bei dem man sich kostenlos ein oder mehrere blogs einrichten und die man dann auch vollstaendig gestalten und administrieren kann. Statt also hier einen doch eher bescheidenen "blog" Bereich zu betreiben, der webspace und traffic frisst, sollte man sich eher darum kuemmern, sich staerker mit externen, autonomen blogs zu verlinken, unterm Strich bringt das vermutlich auch noch zusaetzliche Hits - und zwar fuer alle Beteiligten.
Die meisten Guardian Artikel, die ich gelesen habe, fand ich eher uninteressant. Das Geld koennte man sich m.E. sparen. - Okay, viele G-Artikel waren es nicht,die ich gelesen habe, was vor allem daran gelegen hat, dass ich den Freitag-online nach dem Abflauen meines ersten (grossen!) Interesse nur noch sporadisch besucht habe. Das war vor allem dem Umstand geschuldet, dass es einfach zu viele technische Maengel gab und die Seite bei mir nur im Schneckentempo lief. Es hat eben nicht jeder einen Superrechner.
Was sollte ein renovierter Freitag im Netz bieten?
Was mich angeht: Im Grunde genommen gar nicht so sehr viel mehr als die "alte" Version. Regelmaessig ein paar lesenswerte Artikel. Zusaetzlich eine Kommentarfunktion und/oder (vielleicht) noch ein Diskussionsforum. Ausserdem so etwas wie ein "blogroll" und evtl. die Inanspruchnahme eines Dienstes wie etwa "twingly", der das web nach Reaktionen auf Artikel durchsucht und entsprechende Backlinks setzt. (gibt es z.B. bei Focus, und auch BILD hat's zumindest getestet, anscheinend aber wieder entfernt, da waren wohl zu viele kritische blog-Kommentare unter den Artikeln erschienen, jedenfalls sind diverse Links zu Artikeln, die meine Wenigkeit verfasst hat, inzwischen verschwunden ;-) )
Herzliche Gruesse
R.B.
lieber michael angele,
als freund von 20h-arbeitstagen bin ich durchaus geneigt da verständnis zu haben .. wäre da nicht die tatsache, dass man sich trotz vieler arbeit immer schafft die zeit für die dinge zu nehmen, die einem wichtig sind. während zeit, auch für einen selbst, immer die leichteste, und gegenargumentsloseste, begründung für alles ist.
wenn es an der zeit liegen soll, nach einer woche, dann ziehe ich meine obige, wohlgesonne begründung, zurück. :P
beste grüße und freundliche obendrein
mh
bin gerade aus dem urlaub zurück, es macht mir daher mühe, dieser diskussion zu folgen - jedoch halte ich klaras vorschläge vom 07.10. für die realistischsten und auch sinnvollsten, da könnte ich mitgehen, wir haben den print-freitag sowieso abonniert. Ansonsten habe ich schon allerhand ehrenamt auf dem hals und könnte kaum noch mehr dafür zahlen, denn jede vereins- oder parteimitgliedschaft kostet geld, aber das ehrenamt muß man sich auch leisten können. Zudem warne ich vor einer zu strikten durchökonomisierung des öffentlichen raums ...
Danke!!! :-)
Lieber Michael Angele,
da Sie sich als Mitglied der Redaktion persönlich angegriffen sehen, hier eine direkte Antwort auf diesen Aspekt. Ich hatte geschrieben, dass sich die Printredaktion nicht an der Online-Ausgabe beteiligt (bis auf die Tageskommentare und natürlich die Einstellung der Artikel, die für die Druckausgabe geschrieben werden). Sie empfinden dies als Kritik an der Arbeitsmoral der Redaktion (oder gegen Sie persönlich). Ich kann Sie versichern, das liegt mir fern. Sie haben eben recht, dass ich über die Arbeitsverhältnisse beim FREITAG nicht Bescheid weiß. Kann sein, dass Sie erst am Ende eines stressigen Arbeitstages für die Druckausgabe dazu kommen, sich um die Online-Ausgabe zu kümmern: also in ihrer Freizeit und unbezahlt (da bei der Zustandsbeschreibung des Verlegers kaum vorstellbar ist, dass dies als Überstunden bezahlt wird). Ich kann Ihnen dann mein Bedauern mitteilen, mehr aber auch nicht.
Denn bei diesem Stand der Debatte ist dies für mich als Außenstehenden und Konsumenten uninteressant. Ich beurteile ein Produkt nach seinem Auftritt und versuche, die Versprechen, die am Anfang gemacht wurden, mit der Wirklichkeit zu vergleichen.
Dabei ist mir eben aufgefallen, dass es keinen professionellen, journalistischen Kern des Online-Auftritts gibt. Natürlich hört es sich immer gut an, dass das Netz eben zur Vernetzung da ist, aber der FREITAG ist eben kein Freizeit- sondern ein Wirtschaftunternehmen, dies jedenfalls ist bei mir vor allem von den Eingangsworten des Verlegers haften geblieben. Ja, ein Netz kann sich unkontrolliert ausweiten, immer größer werden, immer mehr Community-Mitglieder generieren: aber zu welchem Zweck?
Zweck und Inhalt nach Worten des Verlegers sind: ein Meinungsmedium in Deutschland zu werden, das sich aber auch selbst finanzieren muss (und nicht am Tropf von gutmütigen und -gläubigen Menschen hängt).
Selbst bei einem Netz wie einer Musiktauschbörse steckt ein Zweck dahinter, nicht der immer größer und immer mehr Menschen einzubeziehen, sondern der, kostenlos an Musik zu kommen.
Meine Kritik war, dass ich diesen inhaltlichen Aspekt weder in der Druckausgabe erkennen kann und in der Online-Ausgabe schon gar nicht davon sehe. Noch eine Comunity neben tausend anderen zu gründen ist nicht besonders spannend.
Wenn Sie und die Redaktion diese Aufgabe nicht stemmen können bzw. nicht in beiden Bereichen (Druck und Online) dann geht mich das erstmal nichts an. Das müssen Sie mit Ihrem Verleger ausmachen, denn ich kann ja nur auf das Produkt reagieren wie es bei mir ankommt - und das ist anders als versprochen.
Ein Beispiel, was man anders machen könnte und zwar ohne großen Geldeinsatz: Eine Woche vor der Bundestagswahl kommt ein Aufruf zum Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan raus. Es ist ein Wochenthema in der Druckausgabe: ein Kaufanreiz für diese Ausgabe am Kiosk. Natürlich steht es auch im Netz. Natürlich kommt auch der eine oder andere Kommentar. Dann ist Ende wie bei jedem anderen Thema auch. Ich sage: alles verschenkt.
Ein "Meinungsmedium" hätte folgendes gemacht: das Thema wäre im Juni eingestellt worden. Man hätte daraus nicht ein Wochenthema sondern das Wahlkampfthema gemacht. Man hätte nach den 25 Erstunterzeichnern Unterschriften gesammelt. Man hätte die Parteien damit konfrontiert. Man hätte eine Abstimmung im Netz organisiert.
Statt eine Wahlkampfarena zu schaffen, die sich mehr oder weniger sinnige Freitags-Fragen ausdenken muss (man konnte die Quälerei geradezu spüren) hätte man drei zentrale Politikthemen zur Debatte und Abstimmung gestellt. Am Ende wäre eine Haltung des "Meinungsmediums" FREITAG zur Wahl herausgekommen. Die FTD hat sich dieses getraut, das "Meinungsmedium" FREITAG nicht.
Meine Ansicht: es fehlt der Mut, den Markennamen "Das Meinungsmedium" mit Inhalt zu füllen: weil möglicherweise die falsche (die für falsch gehaltene) Meinung heraus kommen könnte.
Ich meinte nicht Ihre Arbeitsleistung und die der anderen Redakteure und Redakteurinnen sondern ich habe festgestellt: "Das Meinungsmedium" ist von diesem Ansprcuh weit entfernt. Vielleicht ist es so, dass Sie sich jeden Tag enorm abstrampeln. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich sehe nur das Ergebnis - und nur das kann und will ich beurteilen. Wie es zustande kommt, das müssen Sie mit Ihrem Verleger ausmachen. Das ist weder meine noch die Sache der Community.
Lieber corotvere;
jeder Journalist muss sich heute "abstrampeln". Tageszeitungsredakteure mussten das schon immer. Magazinredakteure hatten dagegen ein weitaus entspannteres, und dazu noch ungleich besser bezahltes Leben. Das hat sich inzwischen allerdings auch etwas geändert...
Aber Redakteure einer neuen Zeitung (und das ist der Freitag ja IRGENDWIE) arbeiten in den ersten Jahren immer am Limit und darüber hinaus. Weil sie ja wollen, dass das Produkt sich trägt, etabliert... Als "Wir"-Geschichte und, so vermute ich auch hier, aus Idealismus - aber natürlich auch, um den eigenen Arbeitsplatz zu sichern. Festanstellungen sind heute rar in der Branche. Dies zu Ihrem besseren Verständnis.
"(...) Afghanistan (...) Man hätte daraus nicht ein Wochenthema sondern das Wahlkampfthema gemacht. Man hätte nach den 25 Erstunterzeichnern Unterschriften gesammelt. Man hätte die Parteien damit konfrontiert. Man hätte eine Abstimmung im Netz organisiert.
Vor dem Hintergrund (s.o.): Wer hätte das betreuen sollen?! Und: ich bin zwar auch sehr für "Aktionen", die über das bloße Diskutieren hinausgehen, aber Unterschriften sammeln, Abstimmungen im Netz - das gibt es doch alles schon. In der BRIGITTE, in der BILD - und ich finde das, mit Verlaub, langweilig und nicht überzeugend. So etwas lässt sich auch zu leicht manipulieren.
Da fand ich die Diskussionen hier weitaus bereichernder und sehr "MEINUNGSMEDIUM".
Herzlich, Anna
Nach dem Lesen der meisten Postings finde ich diesen obigen Ansatz auch logisch. Der Freitag hat als Print und Online-Ausgabe ein unglaubliches Potential,auch, um richtig viel Geld verdienen zu koennen. Aber durch die Fixierung auf die Finanzierbarkeit kommt das Kreative zu kurz und manche Frage werden gar nicht gestellt. Was will der Freitag langfristig sein, wo will er hin? Vielleicht graben Sie sich damit gerade selbst das Wasser ab. (s.o.) Ein einfaches brainstorming, vielleicht auch mit Usern, waere da vielleicht unkomplizierter, auch technisch, als eine Online-Konferenz? Einfach eine Seite einrichten und Ideen raushauen. Ich hatte z.B mal gedacht, man braucht Printausgabe als intellektuelle, auch fuer Normal-Buerger versteh und lesbare Gegenoeffentlichkeit zu Bild-Zeitung werden.
Attac, Greenperace, Tranpanency inernational, und andere NGO's koennten eine Plattform bekommen usw.
Ich wuerde uebrigens nicht einen Euro zahlen, schriebe ich in meiner Freizeit Artikel fuer die Online-Ausgabe. Ich wuerde auch kein Geld bekommen wollen. Irgendwie muss es fuer gerade heute noch non-profit Engagement geben.
Ich wuerde auch kein Geld fuer eine online- community zahlen. Fuer gute Informationen schon.
vG Angelia
Liebe Anna,
ich bin weit davon entfert, die individuelle Arbeitsleistung von Menschen, in diesem Fall von Redakteuren, gering zu schätzen. Ihr verständliches Engagement zur Verteidigung dieser Leistung in Ehren, aber Sie gehen nicht auf meine Kritik ein.
Zu Afghanistan und dem Meinungstitel: mir geht es nicht um einen weiteren Button, auf dem man für Ja, Nein drücken kann. Mit geht es um ein "Meinungsmagazin" das Meinung nicht nur transportiert, sondern auch macht (nicht Parteipolitik). Vorbild wäre so etwas wie die "Weltbühne" (die Zeitung von Tucholsky und Ossietzki nicht die heute existierende).
Lieber cortovere;
"ich bin weit davon entfert, die individuelle Arbeitsleistung von Menschen, in diesem Fall von Redakteuren, gering zu schätzen."
So hatte ich das auch nicht verstanden. Aber es ist wenig bekannt, und das zu ändern - man muss meine Kollegen deswegen trotzdem nicht durchweg bemitleiden - trete ich hier von Zeit zu Zeit an.
"Mit geht es um ein "Meinungsmagazin" das Meinung nicht nur transportiert, sondern auch macht (nicht Parteipolitik). Vorbild wäre so etwas wie die "Weltbühne" (die Zeitung von Tucholsky und Ossietzki nicht die heute existierende)."
Gut, dass Sie das mit dem "Meinungsbutton" klargestellt haben. Ossietzkys "Weltbühne" - eine hohe Messlatte. Und ich habe JA und die Redaktion eigentlich nie so verstanden, dass sie diese Art von Meinungsmedium machen wollten. Meinung MACHEN - das finde ich als journalistische Aufgabe auch immer gefährlich.
Herzlich, Anna
Liebe Anna,
"Meinung MACHEN - das finde ich als journalistische Aufgabe auch immer gefährlich", schreiben Sie.
Mit Verlaub: das halte ich nicht für haltbar. Wenn ich ein "Meinungsmedium" herausgebe, dann will ich Meinung anbieten, transportieren und letzlich beeinflussen. Alles andere wäre - gelinde geagt - verlogen. Wenn ich aufgrund der Fakten, Analysen und dem Hintergrundwissen zu der Auffassung gelange, dass der Militäreinsatz in Afghanistan so schnell wie möglich beendet weden muss, dann muss ich in dieser Richtung "Meinung machen". Wenn ich das nicht will, dann wähle ich als Markentitel der Zeitung: "Das unabhängige Informationsportal". Kann man machen, aber in eine Richtng muss man sich entscheiden.
Einerseits - und andrerseits.
Einerseits habe Sie Recht:
"Wenn ich ein "Meinungsmedium" herausgebe, dann will ich Meinung anbieten, transportieren und letzlich beeinflussen. Alles andere wäre - gelinde geagt - verlogen."
Nur, wo sind die Grenzen? Wahrscheinlich habe ich Sie miss-interpretiert: Meinung machen, das beinhaltet für mich immer auch ein wenig das Recht der Manipulation.
BILD macht Meinung. Mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Und, sehen Sie, SO will ich es nicht.
Aber Sie wahrscheinlich auch nicht. Also sind wir uns fast einig :).
"Das unabhängige Informationsportal".
Ich bezweifle, dass es so etwas gibt.
Herzlich, Anna
Liebe Anna, ein Nachtrag:
Der FREITAG hatte früher den Untertitel: "Die Ost-West-Wochenzeitung". Darin drückte sich ein Gründungsverständnis aus, aber eben auch eine Aufgabe. Seit Februar heißt der Untertitel: "Das Meinungsmedium", auch darin drückt sich ein Selbstverständnis aus. Nun muss man nicht allzu viel da hinein interpretieren, aber die Macher haben sich natürlich schon etwas dabei gedacht (wollen wir mal hoffen, dass es nicht nur ein Werbegag einer Agentur ist).
Lieber Corovotere;
mit dem Begriff "Meinungsmedium" konnte ich noch nie etwas anfangen und habe ihn einfach ignoriert. Zu abstrakt und auch eingrenzend.
Herzlich, Anna
Tut mir leid, bei der Schreibung Ihres Namens ist etwas völlig schiefgelaufen.
Cortovere.
Eine interessante Diskussionsgrundlage, zumal der Gedanke der Partizipation, den Jakob Augstein anspricht, auch an den Hochschulen verwendet wird, um Studenten von Studiengebühren zu überzeugen. Letzlich wird sich aber dort genauso wenig wie im Internet das Bezahlmodell durchsetzen. Denn es werden sich immer genügend Angebote finden, die kostenfrei bleiben. Schließlich ist die Mehrzahl der Internet-Seiten nichtkommerzieller Natur und bloggen kann zumindest vom technischen Aufwand her jeder. Das Ende der Gratis-Kultur ist deshalb ein Wunschtraum der Verleger, die die Philosophie der Online-Welt bis heute nicht verstanden haben.
Will der Freitag überleben, dann wird er, wie es auch in dieser Diskussion richtig angesprochen wurde, eines machen: guten Printjournalismus, der sich - zur Not auch provokant wie mit der Afghanistan-Debatte - herumspricht. Der Online-Auftritt ist dabei nicht mehr als ein Beiboot, das selbst mit einem Millionen-Publikum - siehe StudiVZ - keinen Gewinn machen würde.
Insofern kann die Devise, frei nach Mathias Döpfner, nur lauten: "Print First" und alle Konzentration darauf zu richten, die Leser zu begeistern. So hat im Übrigen auch mal die TAZ angefangen :-)
@ cortovere ... fehlt Mut, den Markennamen "Das Meinungsmedium" mit Inhalt zu füllen: weil möglicherweise die falsche (die für falsch gehaltene) Meinung heraus kommen könnte...
Wenn bei Themen wie z.B. A-Stan nicht "auf die Tube gedrückt" wird, - obwohl mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland gegen diesen Blödsinn sind, werden die Generäle tanzen und die Bundeswehrler aussehen wie so eine Art Robocop - Replikas von Mutter Theresa die dann mit dem letzten Black Hawk Hubschrauber von irgendeinem Botschaftsdach A-Stan verlassen. Diese Künstlertruppe hat sich etwas in Licht gerückt, das war's. Und vom Freitag kam dann auch nichts mehr.
Wie Pepe hier schreibt, ohne "zur Not" etwas provokant Meinung zu machen geht gar nichts. Nur dröges Nörgeln bewegt nun mal nix.
Bei "daß hier Selbstdarsteller angezogen werden" dachte ich allen Ernstes an Kleidung. Ja, der beste Schutz gegen Selbstdarsteller und Mittel für die Freiheit ist Pseudonymität. Sie sollte verpflichtend sein.
Guten Tag Sportsfreunde,
wenn ich als Newcomer von der Ersatzbank diesen Einwurf noch machen kann:
Die Idee von Klara und Co.(?)
"
Wie wäre es mit einem kostenpflichtigen Online-Abo auf den redaktionellen Content - und der Blogger-Content ist frei zugänglich? Print-Abonnenten haben freien Zugang überall. Dann wäre klar: Ich zahle für die Leistung der professionellen Journalisten - und beteilige/bewege mich frei und unprofessionell im unprofessionellen Nebenzimmer.
"
ist bei weitem der beste Schuss, den ich auf diesem Platz gesehen habe.
Den würde ich gern noch mal in Zeitlupe sehen!
Diesen Vertrag, online-Ausgabe des freitag kostenpflichtig, community frei und print-Abonnenten zahlen nicht extra, würde ich sofort - und zwar sofort - unterschreiben!
Wie ich gesehen habe, wurden auch hochkarätige Werbepartner an Land gezogen, super.
Mir wäre zwar eine andere Marke lieber, aber was solls.
Lieber cortovere,
erlebt die Meinungsmacherei von der Sache her, anders als im Print- Freitag, in der Freitag Community nicht eine Aufteilung in Meinungsgeber und Meinungsnehmer, wie dato Arbetnehmer und Arbeitgeber?, die ein Produkt, eine Dientsleistung herstellen?
Das Produkt von Communitys ist von der Natur des Internets her von Fall zu Fall die herstellung von Kampagnenstärke, die n. m. E. der Freitag im Fall Afghanistan mit seiner Unterschriftensammlung der 25 ungenutzt ließ!?
Wurden da nicht Chancen für einen Schub der Verbreitung der pintausgabe des Freitag vertan?
tschüss
JP
"Wir suchen Freiwillige welche wir mit einigen / wenigen aktuellen Exemplaren des Freitags in die Fußgängerzonen schicken. Z.B. Magda."
Bei Dir piepts wohl. Ich bin selbst ein guter Zweck und niemand sammelt für mich.
"Print-Abonnenten haben freien Zugang überall. Dann wäre klar: Ich zahle für die Leistung der professionellen Journalisten - und beteilige/bewege mich frei und unprofessionell im unprofessionellen Nebenzimmer."
Also ich habe das gerade gemacht, weil ich das auch am Besten finde.
Lieber JA,
mit dem Wahlarena Aufruf "Raus aus Afghanistan", samt gesammelten Unterschriften von 25 Prominenten, haben Sie sich, wie Oberst Graf Stauffenberg mit seinem gescheiterten Attentat gegen Adolf Hitler am 20. Juli 1944, mental real, ganz der selbstlosen Ehre als socher verschrieben, den Erfolg des Freitags und seiner Community als Kampagnen Tiger nachhaltig verweigert.
Warum?
Jetzt fehlen nur noch die Schauprozess, samt öffentlichen Hinrichtungen der Unterzeichner/innen und Sympathisanten/innen!, oder?
Unser Land braucht den Freitag als Dienstag am deutschen Kampagnen Volk, wie der Freitag Kampagnenstärke braucht!, um bundesweit, finanziell robust aufgestellt, zu besthen!, oder?
tschüss
JP
Vergleiche hinken, wie der meine, furchtbar, deshalb sind diese ja auch so trefflich raffend zu unser aller Trutz nutzbar!, oder?
Noch haben wir ja unsere Köpfe auf unseren Hälsen über der Schulter, warum sollten wir sie als Investor, Eigner, heruageber, Chef edalteur, redakteur, Blogger da hängen lassen!?
tschüss
JP
übrigens, wenn das Meinugsmedium der Freitag eine Depression wäre, würde ich allen Eigentumsvorbehalten eine Abfuhr erteilen und Sorge dafür tragen, dass der Freitag als lauernde wie larvierende Depression vergeselschaftet wird!, oder
tschüss
JP
korrigierte Fassung:
Lieber JA,
Vergleiche hinken, wie der meine, furchtbar, deshalb sind diese ja auch so trefflich raffend zu unser aller Trutz nutzbar!, oder?
Noch haben wir ja unsere Köpfe auf unseren Hälsen über der Schulter, warum sollten wir Sie als Investor, Eigner, Herausgeber, Chef Redalteur, Redakteur, Blogger des Freitag da mit Ihrem Kopf hängen lassen!?
tschüss
JP
Sehe ich genauso. Dieses System läuft beim Online Auftritt des Wall-Street-Journals mit schwarzen Zahlen, das sich auf den Qualitätsjournalismus fokussiert, wie es auch der Freitag machen sollte. Da deren kleine Deutschland-Redaktion in Berlin sitzt, wäre ein Anklopfen einmal ratsam. Immerhin haben zwei Mann dort zum Liechtenstein-Skandal mehr herausgefunden als sämtliche deutschen Journalisten.
@sachichma: Nörgeln mag ich auch nicht, aber erfolgreicher Journalismus muss nicht zwingend provozieren, da gute Inhalte auch für sich selbst sprechen. Deshalb wäre es vor allem wichtig, Autoren im Freitag zu Wort kommen zu lassen, die Ereignisse selbst erleben. Warum schreibt hier - wie im Übrigen in allen deutschen Tageszeitungen - zum Beispiel kein Italiener über Berlusconi?
...was zum henker...!?
freitag must survive, free freitag!
ich bin dafür!
JA for president!
@Ludwig Hasselberg
Läßt sich besorgen.
Und ich weiß dann wenigstens, an wen ich mich zukünftig wenden kann, falls ich mal ne Info brauche. An MH und misterL;-)
Liebe Gemeinde,
jetzt hab ich das Ganze (detailmüde) mal aus einer etwas anderen Warte kommentieren müssen:
www.freitag.de/community/blogs/klara/der-charme-des-unvollendeten-freitags-werbung
@ jfenn schrieb am 07.10.2009 um 11:27 Aber bitte nicht vergessen: Wo itzund Städte stehn / wird eine Wisen seyn / Auff der ein Schäfers-Kind wird spilen mit den Herden
An dieser Stelle entschuldige ich mich für meine lässige und unkonzentrierte Schreibe. Für meine Fehler in der deutschen und in weiteren auswärtigen Sprachen schäme ich mich. Manchmal...
;)
Lieber Herr Augstein,
ich weiß, das Netz verleitet immer und überall sich zu Wort zu melden und das seinige hinzuzutun. Manchmal wäre es schlichtweg besser den Mund zu halten oder die Tastatur in Frieden zu lassen.
Ich habe eben den dritten Teil Zukunft / Bezahltes Internet gelesen und finde es, übrigens auch an Beispielen anderer Blogger, rührend, wie sie, wir, sich hier alle Gedanken machen und Kreise ziehen über sicher anständige Themen, die nicht nur an der Oberfläche kratzen.
Meine persönliche Erfahrung mit dem Netz ist es aber, und das habe ich in Bezug auf meine Präferenz der Printausgabe auch schon mehrfach erwähnt, das ich glaube schwierig(er) ist, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Was ist eigentlich das Wesentliche? Der Freitag? Die SPD? Bezahltes Internet?
Meine Beobachtung während der vergangenen Tage war ein Anwachsen der "Themenrundschau", wie ich die Seite eins der Online-Ausgabe
einfach mal nennen mag. Ich halte es oftmals für zu viel, wie redaktionell ausgewechselt wird. Mag sein, das sich die Lese- und Sehgewohnheiten dementsprechend verhalten und geändert haben. Meines Erachtens ist es zu viel, wenn man von einem Meinungsmedium sprechen mag. Zu viel Meinung ist die Tendenz auch im Blogbereich, ohne irgendwen beschneiden oder einschränken zu wollen. Mag sein, das ich vielleicht zu genau hingucke, aber ich halte mich für fokusiert genug, im Freitags-Fragen-Bereich nur noch Doppelungen festzustellen, in der sich einjeder im Anschluss gleich wieder holt. Dies führt zu einem Gegen- bzw. Nebeneinander, anstatt zu einem Miteinander, was ich weiß, natürlich letzten Endes von diesem Medium nur schwer zu erwarten ist. Aber für einen gewohnheitsgemäßen Zeitungsleser wie mich, ist es irgendwie zu viel (in Chats sagt man auch "zu laut", habe ich gelernt).
Ich freue mich auch diese Woche auf den Donnerstag und auf frische Druckerschwärze an den Händen. MFG, SE