Liebe Alle!
Vielen Dank für diese Debatte!
Als erstes möchte ich gerne ein Missverständnis aufklären: Anna, die ein feines Gehör für Zwischentöne hat, hat mir auf ihre zurückhaltende Art meine misslungene Formulierung unter die Nase gerieben. Und zwar diese:
"Wir bieten hier eine Infrastruktur für Kommunikation zwischen Menschen. Lesern, Bloggern, Redakteuren. Das kostet Geld. Das wollen wir wiederhaben."
Sie hat Recht. Das war flappsig gemeint, ist aber fehlgegangen. Und übrigens auch inhaltlich falsch. Es geht gar nicht ums wiederhaben. Es geht darum, dieses Unternehmen dauerhaft lebensfähig zu machen. Dafür muss das Netz einen Beitrag leisten. Und diesem Zweck dient die Debatte.
Also. Ich habe eine Anzahl von Punkten aus der Fülle Ihrer Antworten destilliert, Aspekte, Ideen, Fragen, Themen ... Ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Ich schreibe jeweils dazu, auf wen sich das meiner Meinung nach bezieht. Bitte mir nicht verübeln, wenn ich bei der Kürzung etwas missverstanden habe!
Ich schlage vor, dass ich das hier präsentiere.
Und dann kann, wer mag, sich dazu noch einmal äußeren und wir dampfen das immer weiter ein bis wir irgendwann einen
harten Kern von Ergebnis haben.
1. Warum kommt das Thema jetzt?
(Friedland)
Das beantworte ich gerne.
Sie müssen es sich so vorstellen: Wir haben im Februar die neue Zeitung herausgebracht. Bis zum Frühsommer haben wir damit Erfahrungen gesammelt, den Workflow perfektioniert, das Team eingearbeitet ... Dann haben wir ein Resumee gezogen und das Blatt leicht verändert. So wie es jetzt ist, gefällt es mir sehr gut - und ich glaube auch nicht, dass wir es mit unseren Mitteln sehr viel besser machen könnten.
Dann haben wir uns stärker dem Online-Auftritt zugewendet. Auch da gab es eine Menge zu lernen und verbessern. Vor allem die Technik ist und bleibt ja unser großes Problem. Da sind bei uns sehr viele Fehler gemacht worden, die wir nun im Rahmen unserer Möglichkeiten Schritt für Schritt verbessern. Zu den Gedanken über Online gehört natürlich auch der der Refinanzierung. Also, um es kurz zu machen. Das ist die eine Seite der Antwort. Die andere ist: Ich glaube nach den ersten Monaten nicht mehr, dass wir mit Online relevante Werbeerlöse haben werden. Es gibt zumindest keinen Grund das zu glauben. Das ist kein Geheimnis: Denn außer den Marktführern setzen alle Informationsauftritte im Netz zu. Zweiter Teil der Antwort also: Werbung bringt nicht genug, andere Quellen müssen aufgetan werden.
2. Wie sind die wirtschaftlichen Daten des Freitag, Print und Online?
(chrisamar, misterL)
Der Freitag befindet sich in der Investitionsphase. Das ist ein anderes Wort dafür, dass er Verluste macht. Das muss irgendwann enden. Sonst kann der Freitag nicht überleben. Die Printauflage entwickelt sich nach oben. Aber nur langsam. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass eine so kleine Zeitung mit wenig Marketing-Etat kaum an die Kioske zu bringen ist: Das Grosso-System drückt die Kleinen raus. Im Bahnhofsbuchhandel, der nach einem anderen System funktioniert, geht es besser. Was den Print-Freitag angeht, muss er am Ende vor allem als Abo-Zeitung funktionieren.
Die Online-Entwicklung sieht so aus: Wir haben inzwischen annähernd 700 000 PIs, 150 000 Unique Users, 4000 Community-Mitglieder, 30 Prozent User Generated Content ... Für mich sind das erfreuliche Zahlen. Vor allem was die Community angeht. Aber Geld nimmt man damit nicht ein.
Nebengeschäfte im Netz bringen für uns ebenfalls nichts. Die Fragen und Befürchtungen, die hier vor allem Anfangs aufkamen - zB Adressverkauf - sind jenseits unserer Realität. (Und nur mal so zum Spaß: Ich glaube, wir haben im vergangenen Monat etwa 3 Euro von Amazon bekommen, weil jemand über unsere Seite ein Buch da bestellt hat ...) Lousy Pennies, hat Burda gesagt. Buchstäblich. Das gleiche gilt für alle anderen Fragen, die v.a. chrisamar aufgeworfen hat: Wir bezahlen den Guardian, nicht umgekehrt. Und für die Bücher gibt es auch nichts ...
Die SZ konnte mit der Buch- und DVD-Edition deshalb so viel verdienen, weil sie erstens die ersten waren, die so etwas gemacht haben und zweitens eine sehr große Reichweite haben.
3. Was ist der Kern dieses Produktes? Was wird geboten, das etwas wert ist? Wohin wollen wir den online-Freitag entwickeln?
(jFenn et alt.)
Der Freitag ist im Kern ein journalistisches Produkt mit einer bestimmten weltanschaulichen Ausrichtung ("irgendwie links"). Wir wollen Gegenöffentlichkeit schaffen und organisieren. Wir wollen Journalismus weiterentwickeln und gemeinsam mit klugen Lesern ein kluges Produkt machen, das sich wirtschaftlich trägt. Die Leser sollen dabei mitwirken, weil es ihnen Spaß macht und weil sie das Gefühl haben, etwas Sinnvolles zu tun. Sinnvoll im Sinne einer gesellschaftlichen Aufgabe. Das ist die Idee. Darum herum lagern sich andere Aspekte, die unter dem Oberbegriff Kommunikation gefasst werden können. Social Network Funktionen gehören unbedingt dazu. Ist das etwas "wert"? Ich finde ja.
4. In welchem Zustand ist der Freitag? Wie finden wir das Produkt? Welche Kritik haben wir?
Da will ich die Kritikpunkte, die cms aufgelistet hat, einfach direkt übernehmen:
- Ladezeiten
- intuitive bedienbares, möglichst einfaches Layout
- Leser wollen in der Community mit ihren Beiträgen nicht untergehen, wie es leider bei vielen Blogbeiträgen passiert (bzw. so erscheint, weil die Zugriffszahlen nicht öffentlich sind)
- Leser wollen nicht immer von den selben kommentiert werden, was nur dann funktioniert, wenn die wirklich aktive Community wächst (Teufelskreis)
- Leser wollen mit Autoren diskutierten; das klappt je nach Autor gut bis gar nicht
Alles richtig. Alles ein Problem. Alles Dinge, an denen wir / ich arbeite(n). Das ist sozusagen mein täglicher Job. Ich verstehe auch, dass jede Idee, Geld im Netz zu nehmen, mit dem Status dieser Fragen zusammenhängt.
5. Verhältnis von Netz und Print
Weniger Netz (jFenn)
Mehr Print (sachichma)
Unser Umsatz kommt von Print. Wie oben ausgeführt, werden wir dort versuchen, weiter auszubauen. Das Netz ist für uns aus inhaltlichen Gründen wichtig: Die Community, die Idee der selbsverantwortlichen Leser / Mitgestalter braucht das Netz. Aber das Netz kostet sehr viel Geld. Es muss auch selber einen Deckungsbeitrag erwirtschaften. Darum geht es hier. Also: Sowohl als auch. Ein Entweder-Oder ist keine Option.
Und jetzt kommen wir zu den Einzelheiten:
6. Je mehr Einfluss für die Nutzer, desto höher die Bereitschaft zu zahlen.
(streifzug, misterL)
Das entspricht genau meinem Denken. Das ist ein hartes und faires Angebot. Es ist für uns eine Herausforderung, ein Produkt und einen workflow zu entwickeln, der einen Einstieg in ein solches Modell ermöglicht. Darüber müssen wir unbedingt weiter reden!
7. Was halten wir von einem Genossenschaftsmodell
(sputnik-südstern, klara, et alt)
Sehr viel.
Wie Sie vielleicht wissen, habe ich mit der Gesellschafterversammlung des Spiegel zu tun und erlebe da ein großes Unternehmen, dessen eine Hälfte den Mitarbeitern gehört. Das funktioniert ausgesprochen gut. Ich habe gar nichts dagegen, eine Hälfte des Freitag, oder mehr, an eine Genossenschaft zu verkaufen. Ich teile nur den Zweifel vieler Kommentatoren hier, ob sich eine genügend große Genossenschaft für den Freitag fände. Wir sind nicht die taz und die Zeit für solche Aktionen ist vielleicht auch ein bisschen vorüber ... Außerdem, und auch das wurde hier angemerkt, bringt man mit dem Genossenschaftsmodel Geld für Investitionen auf. Uns geht es hier aber um den laufenden Betrieb. Das ist keine Absage an ein solches Modell. Im Gegenteil: Ich finde, man sollte darüber unbedingt nachdenken.
8. Verein oder Stiftung
(misterL)
Erst müsste das Unternehmen schwarze Zahlen schreiben, bevor man daran denken kann.
9. Freiwillige Beiträge
(MH, JA, klara, Magda, et alt.)
Das halte ich unbedingt für einen guten Weg. Die Umsetzung ist sehr entscheidend.
Orientiert man sich an shareware-Programmen, die den Nutzer alle paar Tage auffordern, einen Betrag zu überweisen und dafür einen Freischaltugnscode zu kaufen - der dann die Aufforderung abstellt. Wenn der Nutzer ablehnt, kann er aber dennoch weiter das Programm gebrauchen. Wie invasiv darf so etwas sein, ein Layer über der Seite, der weggecklickt werden muss; eine Aufforderung am Rand? Arbeitet man mit Wiki-Spendenzielen (MH)?
10. Zahlungsmodalitäten
(donda)
Sehr wichtige Frage: Welche Modalitäten würde die Community akzeptieren?
PayPal? Einzug? Kreditkarte? PrePaid?
JA
Kommentare 96
Noch mal kurz und sch(m)erzlos.
Der Internetauftritt ist schlecht.
"Erst die Ware, dann das Geld."
Zeigt her den guten Internetauftritt, dann rede ich über Geld.
danke
Wenn es so ist, dann ist es so! Paypal wäre eine gute Zahlungsart. Ich könnte mir aber auch vorstellen auf Rechnung zu zahlen.Freiwillige Beiträge wären auch o.k. Das mit dem Genossenschaftlichen bitte wirklich noch nicht abhaken! Das hört sich doch super an.
Das Andere halte ich aus meiner Sicht für ziemlich ausdiskutiert. Außerdem hört sich das mit dem das mit dem "das Unternehmen dauerhaft überlebensfähig machen", doch viel netter an. Danke dafür! :O)
poor on ruhr
Ich habe zu Ihrem ersten Blog wg. bezahltem Internet eine Frage gestellt, nämlich ob ich mein Abonnement sofort kündigen sollte, oder ob ich warten sollte, ob ich für den Online-"Freitag" auch noch zahlen soll.
Wie sieht das denn nun aus?
Müssen Abonnenten, die den Umsatz des "Freitag" sichern, dann quasi doppelt zahlen, wenn sie für den Internet-Freitag auch noch Gebühren entrichten sollen?
Es bestünde die Möglichkeit, daß der "Freitag" dann Abonnenten verliert, weil es manchemr vielleicht schwerfällt, solche doppelten Kosten aufzubringen.
Wenn ich mir vorstelle, eine Internetseite würde mich "alle paar Tage auffordern, einen Betrag zu überweisen und dafür einen Freischaltugnscode zu kaufen - der dann die Aufforderung abstellt", möchte ich gleich den Computer ausschalten.
Genauso schlimm, wenn ich für jeden Beitrag, den ich lesen möchte, vorher eine Bezahlung über paypal anklicken müsste. Da klicke ich doch sofort weg.
Bezahlen doch am liebsten auf Rechnung, um noch ein Minimum an Kontrolle zu haben, oder bei genügend Vertrauen gerne auch per Einzugsverfahren.
Am besten finde ich den Vorschlag einer Art Genossenschaft, die den Mitgliedern auch Rechte einräumt und könnte mir das in Verbindung mit einem monatlichen Beitrag vorstellen. Die Höhe könnte man ja freiwillig entscheiden.
Sowas funktioniert z.B. bei NGO oder Non Profit Organisations.
Da hier aber auch Profit gemacht werden soll und möchte, sind auch die Printabonnenten bevorzugt zu behandeln, je mehr desto besser.
Und wie siehts aus mit "fundraising" bei spendenbereiten und respektablen Sponsoren?
Ich hab auch noch eine Frage:
Welchen finanziellen Beitrag leisten die Freitags-Redakteure, also die Angestellten aber auch die Führungsetage?
...zum Erhalt des Freitags.
Lieber IDALiszt,
ich hatte dazu in dem anderen Thread etwas gesagt, aber das ist bei 180 Kommentaren wahrscheinlich einfach untergegangen: Ich denke, dass Print-Abonnenten nichts zahlen müssten. Es sei denn, dass man sich für ein Modell entschließt, bei dem die Seite sozusagen in einen offenen und einen geschlossenen Teil zerfällt, wobei in dem geschlossenen erheblicher zusätzlicher Inhalt zur Verfügung gestellt wird. Ich sehe das im Moment eigentlich nihct, weil wir die technischen und personellen Voraussetzungen dafür gar nicht haben. Also grundsätzlich: Wer Print zahlt, sollte Online nihct auch noch zahlen. Aber wer weder Online noch Print zahlt, den sollte man Online zu irgeneiner Zahlung veranlassen. Das finde ich auch fair und verständlich und vermittelbar. Frage ist eben nur wie und wieviel.
Ihr JA
Für mich würde sich, ausgehend von der bisherigen Diskussion, nichts ändern. Ich wäre nicht bereit, allein für die Teilnahme an der Freitag Community etwas zu zahlen, sondern müßte mich leider zurückziehen, wenn ich sonst hier nicht mehr teilnehmen könnte, und ich würde meine Texte dann an anderem Ort veröffentlichen.
Meine Gründe dafür hatte ich ja schon vorgebracht. Dieser Teil des Web-Auftritts wird sich unter keinen Umständen selbst tragen können. Und es gibt viele Kanäle, über die man im Internet kommunizieren kann, die kostenpflichtigen sind nur einige davon. An Kanälen und Inhalten besteht kein Mangel, man kann sie auch nicht künstlich dadurch verknappen, indem man sie als Bezahldienst ausgestaltet.
Streifzugs Einwand, „Zeigt her den guten Internetauftritt, dann rede ich über Geld“, kann ich, davon abgesehen, nur unterstützen. Meine Texte, die ich hier veröffentlicht habe, sind in Suchmaschinen nicht unter der Freitags-URL auffindbar, sondern nur über mein Blog bei Wordpress.com. Keine Pingbacks, keine Trackbacks. Keine Reichweite. Es fehlt sehr vieles noch, was zu einem Blog einfach dazugehört, und das sollte bitte noch nachgebessert werden.
Akzeptabel fände ich, allgemein gesprochen, allein das Wikipedia-Modell: freiwilliger Beitrag, Spendenbutton, evtl. eingeblendet, so daß man ihn cookie-gesteuert dauerhaft wegklicken kann, ständige Anzeige des verbleibenden Finanzbedarfs.
@Ungar75
Ist diese Frage ironisch gemeint?
Ich vermute, daß die FreitagmitarbeiterInnen jede Woche eine möglichst gute Zeitung machen wollen, die sich gut verkauft. Also Geld bringt.
Und ich vermute, daß im Freitag keine SZ-, Spiegel-, FAZ-Durchschnittsgehälter gezahlt werden. Deren Spitzengehälter schon gar nicht.
Und ich vermute weiterhin, daß JA von seinen Milliarden jeden Monat mehrere (zehn?)tausend Euro zuschießt.
Und ich vermute ebenfalls, daß das nicht mehr allzu lange so geht.
"Erst die Ware, dann das Geld.", scheint mir die falsche Parole zu sein. Ich würde so eine Haltung eher im Kaufhaus vermuten. Den perfekten(!) Überfluß(!) verlangen. Es ist vielleicht mein Irrtum, aber den Freitag halte ich für ein anderes und wesentlich wertvolleres Projekt als irgend so einen Konsumschuppen(oder viele sonstige Unternehmungen), in dem solche Ansprüche vielleicht(!) angemessen sind.
Ich habe den Aufbau eines anderen Internetprojektes ziemlich aus der Nähe mitverfolgt. Dessen Anfänge fanden auf einem leicht gehobenen Hobbyprogrammierniveau statt. Es war wirklich unglaublich. Aber es gab eine Community, die zwar gelegentlich meckernd, aber eben auch wohlwollend und interessiert begleitend unterwegs war. Heute nach ca. 3 Jahren sind dort um die 25 000 Teilnehmer eingeschrieben. So über den Daumen geschätzt zahlen 20% die 8,- €(!)/Monat für den vollständigen Zugang. Es ist mir völlig unerklärlich, wie etwas, was jemandem wirklich wichtig ist, nicht irgendwelche 10,-€/Monat (Oder irgendeinen anderen nennenswerten Betrag.) wert sein kann.
Ich kenne HartzIV-Leute, die haben teurere Hobbies.
Den Freitag und die Idee dahinter voranzubringen scheint mir ein sehr sinnvolles zu sein. Wenn er weg ist eines Tages, geht es andererseits auch weiter. Wie es ja immer weitergeht. Dann eben auf den anderen, anscheinend so guten, kostenlosen, besseren Seiten.
Warum aber dann jetzt Freitag???
@JA
Etwas enttäuschend. Für mich lässt diese Auswertung mehr Fragen offen, als sie beantwortet.
Übrig bleibt als Lösung nur Punkt 9 - freiwillige Beiträge ohne zusätzliche Gegenleistung.
Aufgrund meiner Hinweise bzw. Hochrechnung will ich noch mal nachfragen: Heißt das, die auf dieser Basis gegenwärtig einnehmbaren 280 bis 420 Euro im Monat reichen Ihnen? ?????
Oder bezweifeln Sie meine Statistik oder deren prognostische Relevanz? Oder haben sie ein Konzept, sie Basiszahlen (Anmeldungen, Aktive) zu steigern, das Sie hier aber nicht verraten wollen?
Unbezweifelbar, der Zugriff auf zusätzliche Inhalte kommt als Surplus nicht in Frage deren Generierung würde entweder Geld kosten (und dann das Defizit erhöhen) oder kostenlos sein (und dann die Bezahlung der Blogger durch "Resonanz" durch die Zugangsbeschränkung unvertretbar einengen). Und jfenn u.a. haben zusätzlich Recht mit dem Einwand, eine Nachfrage nach zahlungspflichtigen Inhalten wäre (bei einem Meinungsmedium) nicht zu erwarten.
Das schließt aber nicht aus, dass andere Gratifikationen für zahlungswillige denkbar sind z.B. auf der Basis von Punkt 3 - Mick und Hest haben dazu schon Ideen verraten, und das muss noch nicht alles sein.
Diese und ein paar andere Bälle hätten m.E. auch verdient, aufgegriffen zu werden - nicht aus moralischen Gründen, sondern weil sich mit ihnen Geld wirklich verdienen ließe.
Zur "Mängel-" oder "Hausaufgabenliste" gab jfenn hier den erneuten Hinweis auf die fehlenden Trackbacks (hätte zur cms-Liste als wichtige Ergänzung hinzugehört). Ich würde ergänzend nachfragen, was aus der "Arbeit an dem Problem" mit der google-news-Suche geworden ist. Dazu wurde mir mal hier geantwortet, es sei das Ziel, hinzubekommen, dass freitag.de komplett dort mit durchsucht wird, also auch die Blogs, nicht nur der Teil, den die Redaktion macht. Auch sowas gehört zu den Dingen, die ohne große Kosten hier die Freude am Bloggen etwas vergrößern könnten - und außerdem auch die Relevanz von Freitag.de in der internet-öffentlichen Wahrnehmung synergetisch noch mal erhöhen würden.
Hallo Herr Augstein, eine Idee fehlt mir hier nach unserem Gespräch: Was ist mit Crowdfunding als Erlösmodell? Vom Spenden-Button unter Artikeln, über Fundraising-Aktionen für Projekte (also sozusagen zweckgebundene Spenden), über Produkt-Bundles wie das Freitag.de-Solidar-Abo: z.B. in Form eines Freitag-Gutscheinhefts oder Kurzabos, aber zum erhöhten Soli-Preis zugunsten von Freitag.de. Die Frage stell’ ich auch an die Leser hier: Würdet Ihr auf so einem Wege mehr oder weniger freiwillig Freitag.de Geld geben? Oder auf welchem? Und wie viel?
Verrätst Du, was für eine Community das war? Wenn es sich um eine Single-Community handelt, ist die Zahlungsbereitschaft für 8 € / Mon. erklärlich, aber die Quote von 20 % der Eingeschriebenen wäre dann ungewöhnlich hoch (für viele Kontaktsuchende erledigt sich das Thema nach einer Weile naturgemäß - wenn auch aus unterschiedlichen Gründen).
Ich komme also wirklich nicht drauf, was das für eine Community sein soll, bzw. was diese Community im "vollständigen Zugang" bieten könnte, was es nicht anderweitig umsonst gibt (wenn es keine Singlebörse war).
Du musst ja nicht die URL nennen, aber ein bisschen mehr vertiefende Erklärung erfordert Dein Bericht schon, sonst kann JA nichts daraus machen. Wenn andere vormachen, wie man am Internet Geld verdient, könnte das m.E. auf jeden Fall ein solcher Ball sein, den sich aufzugreifen lohnt. Aber dann Details, Details, bitte.
Der Aspekt einer Single- bzw. Partnercommunity spielt dort, sicher für die Beteiligten in sehr unterschiedlichem und auch wechselndem Ausmaß, eine Rolle. Es ist ein Ort geworden, in dem Menschen einander im weitesten Sinne begegnen können. Und, auch das gehört zu dieser Gründungsidee wesentlich dazu, diese Begegnungen finden mittlerweile bundesweit von den Community-Mitgliedern initiiert im realen Leben auf Festen oder auch in privaten Kreisen statt. Ob die Betreiber der Seite damit Geld verdienen, kann ich nicht sagen. So nah sind sie mir dann auch wieder nicht. Einen echten Rat oder gar ein Rezept für JA habe ich in keiner Weise. Ich unterstelle, er hat sich vor(!) Übernahme des Freitag auch mit der finanziellen Zukunft dieser Unternehmung befaßt.
Die Intention meines Beitrages war eine andere. Diese resolute Anspruchshaltung etlicher Kommentare empört mich geradezu. Woanders ist es besser, schöner, schneller, kostenloser,... Ich empfinde diese Bemerkungen regelrecht als erpresserisch. Wie soll denn was Neues in die Welt kommen, wenn nicht durch "Investitionen" der Interessierten? Womöglich gar der Verbündeten? Erst soll das Neue (das Perfekte gar) da sein, dann bezahle und engagiere ich mich? Das ist doch wohl immer die falsche Reihenfolge.
Wenn diese Anspruchshaltung tatsächlich eine Mehrheitsansicht ist, dann kann m.E. JA den Laden gleich schließen oder vielleicht noch Print auf ganz kleiner Flamme fahren(falls sowas möglich ist). Und sein Geld anderweitig investieren.
Community heißt laut Wörterbuch übrigens Gemeinschaft. Da liegt m.E. das erste Problem. Aber eben u.U. auch der erste Schritt zu einer wie auch immer aussehenden Lösung.
Warum also Freitag? Warum Gemeinschaft?
@ GerhardHM
Ganz im Gegenteil.
An anderer Stelle habe ich bereits im Kommentar deutlich gemacht, dass ich gerne bereit bin, "irgendwelche" 8 oder 10 Euro im Monat auszugeben, wobei da ja vergleichsweise mein Fußballverein wirklich nur Peanuts verlangt. Hoffe, unser Schatzmeister liest nicht mit.
Für eine gute und "wertvolle" Sache, nennen wir es gerne "Projekt" erbringe ich gerne meine Gegenleistung.
Warum glauben Sie, es könne ironisch gemeint sein, wenn ich genau das auch den Mitarbeitern und Chefinnen des Projekts zutraue.
Zutraue im positiven Sinn.
Denn wenn ich bei einem mir wertvollen und identitätsstiftenden Projekt beteiltigt bin und in der Redaktion mitarbeite, werde ich doch wohl irgendwelche 20-30 Euro monatlich aufbringen, um das Unternehmen am Leben zu erhalten.
Ich kenne Angestellte, die haben weitaus teurere Hobbies.
Die Frage "Welchen finanziellen Beitrag leisten die Freitags-Redakteure, also die Angestellten aber auch die Führungsetage?
...zum Erhalt des Freitags"
ist zu 100% ernst gemeint und ich finde sie auch berechtigt.
Also, es war eben meine Lesart. Ich wollte Ihnen da nichts unterstellen.
Ich vermute schlichtweg, daß die FreitagmitarbeiterInnen mit eher schon sehr kleinen Gehältern nach Hause gehen. Also sowieso schon "bezahlen" bei übervollem Arbeitspensum. Mir schiene es einfach die falsche Adresse für zusätzliche finanzielle Beiträge zum Online-Auftritt zu sein. Vom, wie eben nur vermutet, dünnen Gehalt. Vielleicht ist meine Vermutung aber auch gänzlich falsch? Dann wäre Ihr Vorschlag auf einen geringen Gehaltsverzicht zugunsten ... sicher zu erwägen.
Diese Frage finde ich nicht sehr glücklich. - Eher: Was können Interessierte zur Förderung einer eigensinnigen Zeitung beitragen, ideell wie materiell. Und wie hält man Lesbarkeit und Einrede auch für diejenigen vor, die materiell eben nichts beitragen können, den Freitag aber lesen wollen.
Das Wort von der Anspruchshaltung und wie GerhardHM das meint finde ich treffend.
Der Freitag hat seinen Anspruch seit bald 20 Jahren wöchentlich formuliert, gedruckt und seinen Lesern zur Diskussion vorgelegt. Seit diesem Jahr 2009 ist nun über Lesen und Diskutieren in der regionalen "Printcommunity" sowie Leserbriefschreiben auch die Einrede und Mitgestaltung im Netz möglich. Das ist gut und wichtig und ein riesiger Schritt.
Das ganz Wichtige beim Freitag ist der Inhalt, für die der Zeitungsname seit 20 Jahren steht. Alle, die hier mitmachen, sollten sich immer bewußt halten, daß hier ein un-beliebiges Denken gelesen und diskutiert werden kann. Ich glaube, für die Förderung des neuen Freitag würde auch jeder etwas tun wollen. Abgestuft, nach den sozialen Realitäten, die gerade eine Wochenschrift wie der Freitag kennt. Niemand hat Bringschuld, Community ist eine Gemeinschaft mit gleichem Interesse.
@Ungar75
Haben wir da dieselbe Community betreut? Die Zahlen passen (jetzt 25.000 Angemeldete, seit gut drei Jahren voll in Gang) und auch das Profil - für eine Single- für andere Meinungsaustausch/Gemeinschaft, reale Treffen in ganz Deutschland (bei mir allerdings auch bei den Ösis, über CH weiß´ich nix). Vielleicht sollten wir mal per Privatmail die URLs austauschen. Aber eigentlich müsste ich Dich dann ja kennen, wenn Du im Team warst.
Die Gehälter der Redakteure gehen uns schlicht nichts an. Die Zeilenhonorare für die Autoren sind dagegen kein Geheimnis. Die Blogger kriegen sie ja auch, wenn ihre Beiträge im Print erscheinen. Davon könnte niemand beim Freitag leben, es sei denn, er hätte jede Woche eine Doppelseite (was nicht geht).
Sehr geehrter Herr Augstein,
Also, wenn bei 4000 Community-Mitgliedern
die Hälfte je 60 € Jahresbeitrag zahlten, wäre doch schon ein Jahr gut mitfinanziert.
Man darf ja nicht vergessen, die redaktionellen Inhalte und das Bildmaterial stammen zum großen Teil aus dem gleichen CMS-System das auch die Print-Inhalte aufnimmt. Online und Offline sitzen vor den gleichen Monitoren.
Es ist so, wie Sie, Herr Augstein, schreiben. "Der Freitag" hat zunächst einen ideellen Wert als "irgendwie" linke Zeitung und als derzeit einziges Publikumsbeteiligungsorgan mit nennenswertem Feedback. Beide Bereiche sind ausbaufähig, fordern aber, weil das Werbe-Geschäftmodell fehlt, vielleicht gibt es wirklich gar keine tragfähige Lösung, materielle Unterstützung.
Ich überweise sofort auf ein angegebenes Konto. Kennwort "Der Freitag", mit meinem "Nick" zum Abgleich.
Was die Werbung angeht, so müssten vielleicht einmal ein paar Vorlagen mit interessierten "freiwilligen" Firmen erarbeitet werden. Z.B. kreativer rechter Rand, Werbung auch in den längeren Threads auf der Community Seite,etc. Wenn die Seite allgemein schneller wäre, trotz erhöhten Traffics, spräche doch nichts gegen ein "Jingle", z.B. für "Bionade", trotz Oetker, für diverse Partnerbörsen, für Alles rund um Bildung und Ausbildung, oder Kultur. Toll wäre z.B. eine witzige Werbung für Kleinwagen oder Car-Sharing. - Na, das sind so seltsame Fantasien vom Laien, da müsste man wohl viel antichambrieren.
Grüße und
weiter so
Christoph Leusch
Von 4000 Usern zahlen 2000 einen Beitrag von 60 Euro? #wunschdenken
dto.
Wozu, Doc, macht man sich hier die Mühe realistische Erfahrungswerte detailliert auszuwerten, wenn sie keiner liest und dann wieder solche illusorischen Rechnungen aufgemacht werden. Oder unterstellt solche Pi mal Daumen - "die Hälfte" - Prognosen neuerdings in der Medizin für die Wirksamkeit neuer Medikamente und lässt Erfahrungswerte einfach außen vor?
Ich hänge mich mal hier ein, statt eines eigenen Kommentars.
@Streifzug: Der Inernetauftritt ist halbherzig aber schlecht ist er weiß Gott nicht. ;-)
@JA: was steckt denn (Onlineauftritt) dahinter? Technisch betrachtet. Ein CMS-System gekauft? Ist der Onlineauftritt Selbststrrick? Mir geht es um den Workflow. Wie soll, wie könnte er technisch gelöst werden? Online Redaktionskonferenzern mit der Community - Online Konferenzen der Community ausserhalb der Foren.-/Blog-Welt. Zugang zu Agenturmeldungen?!?
Von der Technik zum Alltag. Was könnte man mit dem Workflow inhaltich anfangen. Zu was wäre die BezahlCommunity (in nenne sie mal so) bereit und wie viele wären das überhautp? Trennung der Aufgaben. Die Bezahl-Community mit Agenturzugang auf der einen Seite (ohne daraus einen Gegensatz zu bilden) und die Printjournalisten sind investigativ untgerwegs.
Alles einfach mal so in den Raum geworfen. Der OnlineFreitag als Zeitung der BezahlCommunity die sich im OnlineFreitag wieder findet zusammen mit den Investigativen Leistungen der Freitag PrintJournalisten.
...
da ich der gesprächspartner war, ein paar eindrücke aus der informations-nerd-ecke
www.investoralist.com/analyzing-my-own-reading-habits
Wäre auch eine Art Investivlohn für Abonnenten, Leser/User/Blogger denkbar, der monaltlich, jährlich oder auf einen "Schlag" als gezahlter Genossenschafts- Einlage Anteil bis zu einer bestimmten Höhe, gesichert verzinst wird?
JP
Mit großem Interesse verfolge ich diese "existenzielle" Debatte zur Freitag-Finanzierung. Mehr Engagement (technische Verbesserungsvorschläge, Finanzierungs-, Organisations- und Gesellschaftsmodelle, konkrete Werbemaßnahmen, Überschlagsrechnungen ...) wird es wahrscheinlich in keinem anderen Medienprojekt geben. Die Community diskutiert öffentlich mit dem Verleger das gemeinsame Interesse an einem blühenden Feitag.So weit, so gut.
Dennoch sollten wir einiges auseinanderhalten. Es gibt einen Verleger Augstein, der bisher alle Verluste finanziert (Höhe unbekannt?), weil er an zwei Dinge glaubt:
a) Das Produkt Freitag ist mittelfristig ein Erfolgsprodukt, wirft (bescheidene) Gewinne ab. (Der Glaube soll schon Berge versetzt haben, hört man aus geschichtsträchtigen Zeiten)
b) Ist ein politisches Medienprojekt, das JA aus Überzeugung aktiv im Zusammenspiel mit der Community stützen will.
Zu a) Hier stochern wir doch im Nebel, unterbreiten ein paar Sandkastenspiele: Was ist an finanziellen Aufwendungen zur "Rettung" des Freitag wirklich nötig? 20.000 weitere verkaufte Printexemplare? Oder sind es 40.000 tausend? Das sind doch unternehmerische "Geheimnisse" oder auch nicht öffentlich diskutierbares "Unternehmerrisiko". Nicht auszuschließen auch die Bereitschaft, einfach aus politischer Überzeugung zuzuschießen, auf viele Jahre.
Alternativ: JA bricht alte Unternehmertraditionen und legt alles auf den Tisch (warum sollte er das tun?). Dann wird sich zeigen, wie finanzkräftig und entscheidungsfreudig die "Community" wäre. Die Zeit eines Alleinverlegers wäre ebenso vorbei.
b) Die Community ist noch auf großer Suchreise, wo sie enden wird, ist noch ungewiss. Immerhin: Das Glas ist halb voll, so die vorherrschende Stimmung.
Gruß BW
Rainer hat das „Wesen“ einer solchen Community recht gut auf den Punkt gebracht. Jeder kann, keiner muß. Es ist eine Art Fortsetzung des Leserbriefschreibens mit anderen Mitteln, immer aber ist es eine Begleitung für die gedruckte Zeitung. Dafür kann man beim besten Willen keinen obligatorischen finanziellen Beitrag verlangen.
Lieber streifzug,
Du triffst mit Deiner Kritik am Internetauftritt den Nagel auf den Kopf. Offensichtlich gibt es keinen Plan und keinen Weg. Wir haben jetzt Oktober und der Freitag Online agiert immer noch als Beta-Version.
Was ist da eigentlich schief gelaufen ?
Lieber JA;
vielen Dank dafür, dass Sie das Missverständnis, die "flapsige" Formulierung betreffend, aufgeklärt haben - denn es war ja eins!
Bei allen Modellen, die hier bzgl. der finanziellen Beteiligung der Community (ich nenne es jetzt mal so) am "Freitag" umherschwirren, ist mir noch ein Punkt wichtig:
Für mich ist das vielleicht Bemerkenswerteste an der Community ihre Offenheit - abgesehen von ihrer Toleranz und Bereitschaft zu sachlichen Diskussion, auch im wahrsten Sinne des Wortes.
Damit meine ich: Jeder konnte hier bisher kommen und gehen, wie es ihm passt. Kurz mal reinschnuppern als Kommentierender, wenig später meldet er sich, durch die Vielfalt der Beiträge angelockt, als Blogger an, immer unter der Voraussetzung, dass das erstmal unverbindlich bleibt... und dann bleibt er hängen. Das ging, meiner Beobachtung nach, schon vielen so. Andere haben sich nach kurzer Zeit wieder verabschiedet, aus was für Gründen auch immer.
Für mich ist das hier nicht so sehr eine "Gemeinschaft", wie ja die Übersetzung lautet, sondern eher ein Marktplatz in einer mittelgroßen Stadt: Den ich häufig überquere und auf dem ich immer wieder Bekannte(s) treffe und auch neue Leute. Manche(s) begrüße ich nur von weitem und will das auch nicht vertiefen; bei anderen bleibe ich stehen und "klöne" kurz, wie wir hier im Norden sagen; und bei anderen Gelegenheiten wird aus dem Small Talk ein langes, tiefgreifendes Gespräch, zu dem wir uns ins nächstgelegene Café zurückziehen...
Das liebe ich an der Community, ihre Leichtigkeit und gleichzeitig Ernsthaftigkeit. Vielleicht, weil es meiner (Lebens)-Auffassung so entspricht.
Hätte ich mich hier "eingeklinkt", wenn ich von Anfang an einen Obulus hätte zahlen müssen? Wahrscheinlich nicht. Es hätte mich abgeschreckt.
Meine Befürchtung bei einer Bezahlung von Anfang an: Hier würde schnell eine geschlossene(re) Veranstaltung entstehen - das aber würde der Community und ihrer Gesprächskultur, auch ihrem Selbstverständnis, nicht gut tun.
Deswegen schlage ich eine kostenlose Probezeit für Neu-Blogger vor - drei Monate, etwa. So lange dauert es längstens, schätze ich, bis man der Community verfällt. :)
Print und Community gänzlich zu trenne, wie Magda es in Ihrem ersten Blog vorschlägt, finde ich nicht gut. Weil der Reiz für viele auch sicher irgendwie in der MÖGLICHKEIT liegt, in der Printausgabe zu erscheinen, und weil dann die Qualität der Beiträge womöglich nachlassen würde - dann wäre es eine Community wie jede andere auch - und das wollen wir doch nicht...
Mit herzlichem Gruß, Anna
Lieber jfenn,
Du triffst es ganz gut:
"An Kanälen und Inhalten besteht kein Mangel, man kann sie auch nicht künstlich dadurch verknappen, indem man sie als Bezahldienst ausgestaltet."
Es gibt ausserhalb der freitag.de Beta-Version Plattform noch viele andere schöne Spielwiesen, reichhaltig gefüllte Büffets, hochinteressante Blogs etc.
Notfalls muss der Laden halt geschlossen werden. Walt Disney ging fünfmal Bankrott bis er Disney Land gründete.
Lieber JA,
ich erinnere Sie!
Ihr Satz:
"Wir bieten hier eine Infrastruktur für Kommunikation zwischen Menschen. Lesern, Bloggern, Redakteuren. Das kostet Geld. Das wollen wir wiederhaben."
war in Ihrem Teil I nicht flapsig gemeint, wie Sie sich jetzt im Teil II selber weiss machen wollen, sondern war „Klar“ gemeint.
Das macht in einem bestimmten Finanzierungsmodell des irgendwie linken Meinungsmediums der Freitag auch Sinn, der allerdings die Organisation des Freitag als NGO bzw. der Erreichung der Gemeinnützigkeit des Freitag als Meinungsmedium zur Voraussetzung hat.
Der Zweck der Gemeinnützigkeit des Freitags lege, neben dem Aufbau und Erhalt einer kulturell we ideell wertvollen Freitags- Community, im Aufbau einer innovativen Einkommenssäule für Leser/ User, Blogger, des Meinungsmediums der Freitag.
Ihre Investitionen als gegenwärtiger Eigner des Meinungsmedium der Freitag wären dann für Sie als Genossenschaftsmitglied ein verzinst rückzahlbarer Kredit, der als Betriebskosten des Freitag zu bewerten wäre.
Garantiert verzinste Genossenschaftsanteile des Meinungsmedium der Freitag, die den Wert einer innovativen Einkommenssäule für die Zeichner/innen entfalten, könnten bis zu einer bestimmten Höhe durch Leser, User, Blogger, Redakteure, Sponsoren im täglichen, wöchentlichen, monatlichen, jährlichen Geschäft oder per Zeichnung und Einzahlung einer bestimmten Zahl an Genossenschaftsanteilen erworben werden.
Wie finden Sie meine Idee?
tschüss
JP
Ich wurde zwar nicht gefragt, aber ich habe dazu eine Meinung. ;-)
Von einer unsicheren Community mit unsicheren Einnahmen/Beiträgen würde ich keine garantierte Verzinsung erwarten.
Wer kam im Hause Augstein überhaupt auf die aberwitzige Idee einen obligatorischen Kohle-Euro den Community-Mitgliedern abzuverlangen ? Durch den Input der Mitglieder profitiert doch bisher in erster Linie der Freitag. Er ist im Gespräch. Schau Dir die Power eines Streifzug oder eines Christian Berlin oder Bildungswirt oder die klugen Ideen von MH120480 oder Magda, klaras, annas und tittas Ideen und Beiträge an: Der Input kommt doch seit Monaten von der Community. Für die Anfang des Jahres groß angekündigte Verzahnung von Orint und Online sind doch bitte vor Projektbeginn die finanziellen Ressourcen zu organisieren gewesen.
Für den Vertrieb der Printzeitung ist eine starke Community nützlich. Den professionellen Vertrieb muss der Freitag jedoch schon selbst in die Hand nehmen oder erfahrene Dienstleister beauftragen.
was 2008 gelaufen ist, werden wir bis ende 2009 erfahren können ... bis dahin muss JA die zahlen im bundesanzeiger einstellen. veröffentlicht wurde zur zeit aber noch nix.
aus der 2007er bilanz der samstag-gesellschaft kann ich ohne weitere infos jedenfalls erstmal nichts rauslesen.^^
mfg
mh
Lieber Joachim Petrick,
die Erinnerung an die "flapsig" gemeinte Zeile:
"Das kostet Geld. Das wollen wir wiederhaben"
im Bettelbrief von Jakob Augstein assoziiert eine Art Bringschuld der Gemeinschaft (Community-Mitglieder). Diese Bringschuld gibt es definitiv nicht.
Stellt Euch vor es gibt eine freitag-Plattform und keiner geht hin.
Was das schon mehrfach angesprochene Genossenschaftsmodell betrifft:
Da muss sich der Freitag Eigner einfach klar positionieren. Will er überhaupt ein Modell wie die taz ? So richtig klar hat er dies noch nie kommuniziert. Es ist sicherlich nicht sein Favorit.
Korrektur!
Statt: "Der OnlineFreitag als Zeitung der BezahlCommunity die sich im OnlineFreitag wieder findet zusammen mit den Investigativen Leistungen der Freitag PrintJournalisten."
Richtig: Der OnlineFreitag als Zeitung der BezahlCommunity die sich im PrintFreitag (!!!) wieder findet zusammen mit den Investigativen Leistungen der Freitag PrintJournalisten.
Lieber misterL,
vielen Dank, dass Sie sich ungefragt eingeschaltet haben.
JA steht ja auch für ein allgemeines JA zum Freitag als Alternative des Wortes zum Sonntag.
In Zeiten der Rückversicherer wäre sicher auch eine Rückversicherung der Dividenden Auszahlung von Genossenschaftsanteilen bis zu einer gedeckelten Höhe vorstellbar!?
tschüss
JP
Lieber JP.
Schreiben wir vom Freitag, schreiben wir über ein Meinungsmedium. Es transportiert also im Kern Ansichtssachen und weniger harte Fakten aus den diversen Herzen diverser, linker Strömungen. An der Stelle würde ich den Punkt "Gewinn machen" oder "Investoren Dasein" an die letzte Stelle der Prioritäten setzen, geht es um finanzielle Mitbeteiligung, die pro DurchschnittsCommunityMitglied marginal wäre - schätze ich.
Ich würde das Modell "garantierter Einflussnahme" bevorzugen statt garantierter Zinsen, um damit (vielleicht) ein Ziel (amS) zu erreichen, das einmal (amS) fehlt und dass man als ebenso offenes wie zentrales, links orientiertes MeinungsMultiplikatiuonsMedium ansehen könnte.
Das war mein Wort zum Dienstag. ;-)
Lieber sportinsider,
nicht nur in Zeiten der absehbar wachsenden Kreditklemme der Banken, Versicherungen, geht es ja nicht um Bringschuld im Fall des Meinungsmediums der Freitag gegenüber dem Eigner Jakob Augstein (JA), sondern um Anreize für ein neues Mikro Kreditwesen.
D. h. in meinem Modell geht es um eine Umschuldung der Einlage von JA auf Mikro- Kreditgeber/innen. Möglicherweise tangiert das verkrustete Teile des Bankgesetzes und der Privilegien von Bankinstituten am Kapitalmarkt, wie im Fall der gestoppten Kreditvergabe von Bürgern/innen der Stadt Quickborn an ihre Gemeinde.
N. m. E. wäre es für das Meinungsmedium der Freitag bei Fragen von Finanzierungsmodellen zielführend, grundsätzliche Fragen nach staatlicher Finanzierung von Infrastrukturen wie des Internets, ähnlich dem systemrelevanten Gleiswesen der Bundesbahn, dem Geldverkehrswesen der Banken und Versicherungen, zu stellen.
Jakob Augstein ist sicher nicht im Freitag und seiner Community angetreten, ein neuer Thurn Taxis des21.Jahrhunderts mit „Post Monopol“ Absichten zu werden!?
Insofern erweisen sich Printausgabe des Freitag und Freitags- Community womöglich doch in ihrer systemrelevanten Bedeutung als verschiedene Baustellen, wie es Magda angedeutet.
Auf den Punkt formuliert, könnte die Freitags Community ohne die Printausgabe des Freitag existieren.
Das Investitions- Wagnismodell von JA liegt wohl gerade darin, in der milden Goldgräberstimmung im World Wide Web diesen Umstand des systemrelevanten Eigenlebens der Freitag Community als Teil einer heraufdämmernden Internet Demokratie noch ein letztes Mal vor Torschluss nach alten Gesetzeslagen im Unternehmens- und Bankwesen zu Gunsten des privaten Allein- Eigners des Freitag, ins Gewicht geführt, umzukehren!?
Es geht also auch um ein Wettrennen zwischen Gesetzgeber und robust am gesetzlich unbeackerten Internet Markt aufgestellten Unternehmern wie JA, die ihre Investitionen nicht nur als Bringschuld zurückhaben wollen, sondern durchaus zu weiteren Investitionen aufgelegt sind, wenn denn die kommende Gesetzeslage dies gewinnbringend protegiert?
tschüss
JP
Liebe Anna,
was bei JA flapsig daherkommt, ist trotz nachgereichtem Dementi, nicht selten, nichts als der Teufels Hammer im Detail der Wahrheit, die allein JA antreibt!?
Ist es nicht doch eher so, wie es Magda angedeutet, dass die Freitag Community auf Sicht unserer Internet Demokratie systemrelevant existieren wird und kann, während dies für die Printausgabe des Freitag durchaus prekär in Frage steht?
Ist JA nicht systemisch betrachtet, möglicherweise ungewollt, in die Rolle eines deutschen wie europäischen Kleinfürsten des 18 Jahrhunderts versetzt, der durchaus bereit ist, über sein Hoheitsgebiet als Transitland, Straßen durch private Hand legen zu lassen, wie heute das Internet im Hoheitsgebiet der Printausgabe des Freitag per Freitags Community, um dann in die fatale Rolle eines Wegelagers zurückfallen zu schlüpfen, der nach eigenem Gusto Wege- bzw. Internet Gebühren willkürlich erhebend, nach der Bundestagswahl 2009 gar nicht still, kassieren will?
Hat JA, so wie Großagrarier im 19 Jahrhundert an der Schwelle zur Industriellen Revolution, sich spekulativ Latifundien der Freitag angeeignet, um diese, damals im 19 Jahrhundert profitabel wie nie an die Groß- Industrie zu veräußern, nun die Freitags Community an der Schwelle zur Internet Demokratie, demnächst profitabel, wie Thurn Taxis die Post, an den Staat als Garant der Infrastruktur im Land weiterzureichen?
Bedürfen denn solcher Art in die gesellschaftliche Kultur Landschaft gestellter Infrastrukturen der Demokratie und Gesprächskultur rundum die Uhr, wie das Internet, der Probezeit samt vorauseilendem wie nacheilendem Gebühren- Gehorsam, wie er Dir als Leitfaden vorschwebt?
Da sage ich nur „Fließen. Fließen“, Fragen herbei lachend im Internet Fluss bleiben ist allemal besser, als von Internet- Gebührenordnungen gezwickt, gezwackt zu werden!, oder?
tschüss
JP
Was die Gleisbetrachtungen angeht, so gibt es ja durchaus hinreichend Anbieter, um dort auch weiterhin völlig kostenfrei seine Fahrt anzutreten. Sofern man also auf das Label "Der Freitag" nicht zwingend wert legt, ist dieser Ansatz ausgesprochen relativ.
Man kann sich jederzeit auf der Infrastruktur selbst Webspace buchen und mittels Freeware sein eigenen Blog anbieten. Die damit verbundenen Kosten und Aufwände wären nicht extrem hoch. Die Blogs, die "Der Freitag" liest und wo man denn dort angekommen, des Blogers Verküpfung weiter lesen kann ist ebenfalls kostfrei und jederzeit im eigenen Blog verlinkbar und damit hat man seinen eigenen Gleiskörper mit komplexen Fahrplan. Wo wäre der Minderwert?
Den Kern der gemeinsamen Basis zur Mitfinanzierung findet man dann und deshalb, weil man den Wunsch in einer gemeinsamen Community hat unter dem Label "Der Freitag" seinen Federhalter zu schwingen und der Option auf etwas zurückgreifen zu können, was ansonsten dem meinenden Laien kaum zur Verfügung steht. An der Stelle wird dann die BezahlCommunity interessanter als der eigene Blog. Mein Mehrwert besteht nicht aus der Verzinsung von etwas geringem, sondern im direkten Zugriff auf Informationen (die mir so nicht zur Verfügung stünden) und der Debatte um deren Auslegung.
So reduziert sich fast wirtschaftlich gedacht die Fragestellung auf diesen Teilaspekt. "Investiere" ich mein Geld in einen eigenen Blog oder in einen geteilte Community mit Mehrwert?
Lieber misterL,
vielen Dank für Ihr Wort zum Dienstag, obgleich erst der gefühlte Diensttag am Montag vor dem eigentlichen Dienstag 14.00 Uhr bevor der Donnerstag…., geschlagen.
Meine Mutmaßungen gehen aktuell eher dahin, dass sich Printmedien wie der Freitag, Infrastrukturen des Internets angeeignet, obgleich diese in das demokratisch hoheitlich verfasste Begleit- und Kontrollwesen unserer Zivilgesellschaft gehören.
Mir kommt das heute in der brisanten Gemengelage von Print- und Internet- Medien vor, wie die eilig scheinheilige Aufhebung der Leibeigenschaft im 19. jahrhundert, um mit scheinbar gutem Gewissen, die letzten Klein- Pächter aus dem Lande der Agrarwirtschaft zu vertreiben, damit profitabel wie nie Agrarfläche ungestört in Industrielandschaften zum Nachteil Dritter, nämlich der „Freigesetzten“ wie „Ausgesetzten“ verwandelt werden konnten?
Brauchen wir im Zeitalter des Internets einen neuen Begriff des Citoyen in unserer Gesellschaft, der in allem überlall Teilhaber/in, ohne Eigentümer/in zu sein, die freie Rede im Munde, dem freien Geist und Sinn das Wort führt?
tschüss
JP
Lieber Joachim Petrick;
Dein Beitrag, mal wieder amüsant, historisch fundiert, leider für mich immer noch nicht ganz verständlich, schade... Aber immerhin nicht mehr so kryptisch wie früher, danke dafür ;) !
"Bedürfen denn solcher Art in die gesellschaftliche Kultur Landschaft gestellter Infrastrukturen der Demokratie und Gesprächskultur rundum die Uhr, wie das Internet, der Probezeit samt vorauseilendem wie nacheilendem Gebühren- Gehorsam, wie er Dir als Leitfaden vorschwebt?"
Ich sehe Jakob Augstein hier nicht als die Figur, die Du, mit Hilfe geschichtlicher Parallelen, darstellst: Kleinfürst, Großagrarier...
Ich sehe ihn als jemanden, der in dem glücklichen Umstand ist, etwas mehr Geld als andere zu haben. Mit diesem Geld will er etwas Sinnvolles anfangen. Das ist schön, auch für uns, die wir das (vielleicht) auch gerne täten und nicht können. Und das meine ich nicht ironisch.
Wir alle profitieren davon. Er teilt auf eine gewisse Weise mit uns (das sehen hier einige vielleicht anders), und das ist für mich "links".
Das große Geld wird und will er mit der Community nicht machen, das wissen wir und er auch. Ich vermute mal, dass es ihm darum auch nicht geht. Aber ein Verlustgeschäft kann das nicht bleiben, weil niemand hier unentwegt Geld reinstecken kann. So reich ist JA dann wahrscheinlich doch nicht. Und irgendwie müssen die Community und der Freitag auch selbständig laufen lernen. Ich finde das, auch für den Geist hier, wichtig.
Und wenn das mit der Werbung nicht weiter ausgereizt werden kann, wie JA schreibt, dann müssen wir uns andere Formen überlegen. Ich rede hier von "wir", denn wir sind hier, vermute ich, alle gern. Mehr oder weniger, das mag sein. Und jedem steht es frei zu gehen.
Aber wenn ich die Wahl habe zwischen "Auf die Community verzichten" (weil sich das Ganze finanziell nicht halten lässt) oder einen finanziellen Eigenbeitrag zu leisten, dann frage ich mich: Was ist sie mir wert? Und was könnte ich finanziell leisten? Im Gegenzug müsste ich dafür etwas anderes einschränken, und in welchem Masse wäre ich dazu bereit?
Ganz einfache, praktische Fragen, kein "voraus- oder nacheilender Gehorsam", wie Du schreibst. Ich bin stamme aus einer Kaufmannsfamilie, mein Urgrossvater, Großeltern, Vater, Onkel, meine Schwester, fast alle meine Cousins und Cousinen waren und sind Kaufleute oder Banker, ich bin also absolut aus der Art geschlagen - aber markwirtschaftlich und pragmatisch denken, das liegt auch mir im Blut und schließt den Idealismus nicht aus. Eins ohne das andere ist entweder seelenlos oder töricht.
Ich habe auch keine Lust, Feindbilder zu konstruieren, wie Du anscheinend. Für mich ist das hier etwas Inspirierendes, journalistisch Neues, auf das ich nicht mehr verzichten will. Dafür bin ich zu einer Gegenleistung bereit, wenn es denn ohne nicht mehr geht. That`s it.
Herzlich, Anna
Vielelicht nicht im Zeitalter des Internets.
Aber im Zeitalter der grossen Monopolisierung auf der einen Seite und der anderen Seite der verbreiteten Ausweitung der "Seichtgebiete"?!?
Lieber misterL,
der ideelle Wert von finanziellen Anreiz Modellen für die Freitags- Community u. a. läge darin, neben einer forsch forschenden Avantgarde als selbstgängerische Rauten- ,Routen- , Rutengänger/innen, in der Community neue User/innen zu gewinnen.
Der materiell demokratisierende Wert würde darin seine Wirkung entfalten, dass das alles, was Sie da an Optionen im Internet dargelegt, nicht an einem nächsten Dienstag, statt per Tagung des Politbüro, durch die eingeflogene Tagung eines konzertiert orchestrierten Leuchtturmwärter/innen Medien- Büros namentlichen wie anonymen Zuschnitts weggeräumt werden kann.
tschüss
JP
Lieber misterL,
der ideelle Wert von finanziellen Anreiz Modellen für die Freitags- Community u. a. läge darin, neben einer forsch forschenden Avantgarde als selbstgängerische Rauten- ,Routen- , Rutengänger/innen, in der Community neue User/innen zu gewinnen.
Der materiell demokratisierende Wert würde darin seine Wirkung entfalten, dass das alles, was Sie da an Optionen im Internet dargelegt, nicht an einem nächsten Dienstag, statt per Tagung des Politbüros, durch die eingeflogene Tagung eines konzertiert orchestrierten Leuchtturmwärter/innen Medien- Büros namentlichen wie anonymen Zuschnitts weggeräumt werden kann.
tschüss
JP
„Ist es nicht doch eher so, … dass die Freitag Community auf Sicht unserer Internet Demokratie systemrelevant existieren wird und kann, während dies für die Printausgabe des Freitag durchaus prekär in Frage steht?“ -- Das ist schon längst so. Schon seit einiger Zeit lesen wir unsere Erst- oder Zweit-Blogs, folgen uns auf Twitter, chatten usw. Die Gemeinschaft verselbständigt sich und ist im ihrem Bestand nicht unbedingt von der ursprünglichen Plattform abhängig. Genauso wie alle sozialen Netzwerke schon immer, auch im Netz 1.0 war es nicht anders. Was sagt uns das für diese Diskussion? ^^
Lieber jfenn;
da können Sie nicht so ohne Weiteres für alle sprechen: 4000 Mitglieder hat die Community ja inzwischen. Mir geht es jedenfalls nicht so. Ich blogge und kommentiere gerne genau HIER, mit diesem journalistischen Background. Alles andere ist für mich kein Ersatz.
Deswegen bringt MIR das auch nichts für die Diskussion hier - vielleicht können Sie die Suggestivfrage ja auch gleich selbst beantworten? (Was wiederum eine Suggestivfrage ist...)
Herzlich, Anna
Liebe Anna: Das hat gar nichts mit Ersatz, „hier oder dort“ usw. zu tun. Es geht einfach darum, daß soziale Netzwerke dynamisch sind, sie kommen und gehen, weil sie aus ihren Mitgliedern bestehen. Ich habe schon viele Mailiglisten, Wikis und Blogs entstehen und vergehen sehen, obwohl ich erst seit zehn, elf Jahren im Netz unterwegs bin. Das Netz bleibt bestehen. Es entsteht etwas Neues. Auch die Frage, welchen Instant-Messaging-Dienst man nutzt, hängt vor allem davon ab, mit wem man worüber chatten will, nicht nur davon, was die technisch beste Lösung wäre. Auch hier ist viel Bewegung drin. Und von den 4000 registrierten Usern sind ja nur ein ganz kleiner Teil aktiv beteiligt und tritt öffentlich in Erscheinung. Ich sags mal im Ulrich-Beck-Slang: Die Zivilgesellschaft ist ständig damit beschäftigt, sich selbst neu zu erfinden, sich neu zu strukturieren. Sicherlich zieht der Freitag eine bestimmte Klientel an. Aber die kommt ja irgendwoher. Und falls diese Community zum Bezahlmedium gemacht werden würde -- darüber diskutieren wir ja --, würdem sich viele hier verabschieden und andere Vernetzungen stärker nutzen, die zumindest teilweise jetzt schon bestehen, sowie neue aufbauen. Also nochmal: Was sagt uns das für diese Diskusion? ^^
Liebe Anna,
Du entführst mich als verlässliche Angebotspalette elegant galant gekonnt, in die blühende Landschaft Deiner hanseatisch geprägten Ahnen/innen- Gedankenwelt. Das ist an sich für sich genommen schon ein Ereignis für mich, das nach Vertiefung im cafe Ole verlangt.
Schuldig geblieben bist Du mir daneben im Eifer des Gefechts dagegen eine Antwort auf den „Hauptwiderspruch“, den Magda zwischen der Printausgabe des Freitags und der Freitag Community angedeutet, zu dem ich, Dich zum Zu-, Ein-, Widerspruch einladend, Stellung nahm.
Jakob Augstein will ich mir nicht in Feindbildern zum Beschuss als Kamin Vorlage hinlegen, dafür ist er mir zu teuer und gewitzt unterhaltsam, sondern ch bin bestrebt “man ha sich bemüht“, historisch betrachtet, auf erspürte tückische Gefahrenlagen samt Fallen zu verweisen.
Der Freitag ist samt Community im Meer des Internets keine Insel.
Die Hochherzigkeit der gewagten wie bizarr anmutenden Bestrebungen des JA stehen für mich, wie für Dich, egal, ob marktwirtschaftlich oder gemeinwirtschaftlich, außer Frage.
Mir geht es nicht um die Frage der Bereitschaft, für den Freitag mehr als für die Printausgabe zu investieren, sondern um die Frage der Investition von vielen mit ihren Kleinbeträgen “Ist das nicht die wirkliche Zukunft von Investitionen an Banken, Sparkassen mit ihren wachsenden Kreditklemmen vorbei?“.
Im Übrigen, kann ich mich nur unterhaltsam erheitert wundern, was Du alles in Deiner „Doppelten Rittberger“ Kür für Jakob Augstein als Freitags Wohltäter meinst, über den Investor Jakob Augstein im Freitag zu wissen, wo der sich doch redlich müht, ein klares Bild von ihm zerstreuend zu verhindern!?.
Woher nimmst Du als Enkeline Deiner hanseatischen Ahnen aus der Banken- wie Kaufmanns- Welt diese unbändig ungestüm herzerfrischenden Gewissheiten?
Mit meinem Begriff von Deinem „Vorauseilenden Gebühren Gehorsam, meine ich Deine n. m. E. voreilige Bereitschaft, die von JA dankenswert angestoßene Debatte der Finanzierung des Meinungsmediums der Freitag, in eine bestimmte Richtung einer Insel Lösung zu lenken.
Warum?
Herzlich tschüss
JP
Hallo Bildungswirt,
eine grundlegende Frage, die du da stellst:
" Was ist an finanziellen Aufwendungen zur "Rettung" des Freitag wirklich nötig? 20.000 weitere verkaufte Printexemplare? Oder sind es 40.000 tausend?
...
Alternativ: JA bricht alte Unternehmertraditionen und legt alles auf den Tisch ..."
Ich behaupte mal, dass Transparenz hier Türen aufstoßen könnte - oder die Tür geht zu.
Herr Augstein sollte es riskieren!
No risk, no fun.
Gruß
Sven
Ach, Joachim Petrick;
ich kann nicht anders - ich habe Dich einfach ins Herz geschlossen, mit Deinen sprachlichen Kapriolen und manchmal Schrullen (nicht böse gemeint, bitte!) Und dem ganzen irgendwie Märchenhaften um Dich herum, wie aus der Zeit gefallen - sollte ich Dich je im Café Ole treffen, sitzt da wahrscheinlich ein edler Herr in ausladendendem federgeschmückten Hut und mit Spangenschuhen? ;))
Und war ich eben noch etwas angepiekt, ich gebe es zu, bin ich schon wieder größtenteils d´accord mit Dir.
"Schuldig geblieben bist Du mir daneben im Eifer des Gefechts dagegen eine Antwort auf den „Hauptwiderspruch“, den Magda zwischen der Printausgabe des Freitags und der Freitag Community angedeutet, zu dem ich, Dich zum Zu-, Ein-, Widerspruch einladend, Stellung nahm."
Den habe ich allerdings auch nicht verstanden. Es wäre reizend :), wenn Du Dir die Mühe machtest, mir diesen Widerspruch - und Deine Stellungnahme dazu - noch einmal zu erklären. In 21. Jahrhundert-Deutsch, wenn ich diesmal darum bitten dürfte, damit es für mich aus ganz eindeutig ist...
"Im Übrigen, kann ich mich nur (...) wundern, was Du alles in Deiner „Doppelten Rittberger“ Kür für Jakob Augstein als Freitags Wohltäter meinst, über den Investor Jakob Augstein im Freitag zu wissen, wo der sich doch redlich müht, ein klares Bild von ihm zerstreuend zu verhindern!?.
Woher nimmst Du als Enkeline Deiner hanseatischen Ahnen aus der Banken- wie Kaufmanns- Welt diese unbändig ungestüm herzerfrischenden Gewissheiten?"
Welche Gewissheiten? Die meisten sind doch öffentlich. Wessen Sohn JA ist, weiss hier jeder, welche journalistischen Meriten er sich verdient hat, wohl auch. Was meinst Du also?
Die Industriellen hatte ich in meiner Ahnenreihe übrigens noch vergessen. Mein Ur-Großvater besass tatsächlich Webereien in Ungarn. Also gäbe ich hier ein prima Klassen-Feindbild ab. Und auch wieder nicht, weil mein Vater zwar Kaufmann, aber auch verfolgter und denunzierter Jude war...
"...wo der (JA) sich doch redlich müht, ein klares Bild von ihm zerstreuend zu verhindern!?"
Vielleicht hast Du recht. Vielleicht ist das bewusst, weil jemand Eindeutiges auch leicht berechenbar (und damit angreifbar) wird. Vielleicht aber ist nicht alles und jeder so eindeutig. Ich jedenfalls bin es nicht, s.o., und fühle mich daher nicht verwirrt davon, sondern finde das nachvollziehbar und lebendig.
"Mit meinem Begriff von Deinem „Vorauseilenden Gebühren Gehorsam, meine ich Deine n. m. E. voreilige Bereitschaft, die von JA dankenswert angestoßene Debatte der Finanzierung des Meinungsmediums der Freitag, in eine bestimmte Richtung einer Insel Lösung zu lenken."
Ich verabscheue jede Art von Manipulation. Was nicht ausschließt, dass ich es manchmal, unbewusst, selber tue. Hier aber habe ich ganz bewusst von mir - und nur für mich - gesprochen. Wenn das Genossenschaftsmodell, das natürlich noch besser für die Community taugt, für den Anfang nicht passt, bleibt doch wohl kaum eine andere Möglichkeit? Und da habe ich schon mal vorsorglich für mich überlegt, was für mich machbar ist und wozu ich bereit bin. Und habe für mich eine Entscheidung getroffen. So kann ich mich erst mal wieder anderen Dingen zuwenden und weiss, wo ich stehe...
Herzlicher Gruß, Anna
Lieber Bildungswirt,
bei Gefahr und höchster Not birgt der lapidare Weg den sicheren Tod einer Investition.
diese lapidar hin und her tändelnde Moritat im Spagat des JA:
„„Nun ratet mal?. Wie ist dem Freitag als gesamte Angebotspalette von Print und Community zu helfen“
entfaltet nur begrenzt Unterhaltungswert und kommunikative Bindungskraft.
Hat Magda nicht Recht, wenn sie die Printausgabe des Freitag und die Freitag Community in deren unterschiedlichen Gegebenheiten und Möglichkeiten abgegrenzt gefördert und entwickelt sehen will?
Statt, dass wir uns über die Zukunft der Freitag Community, unabhängig von der Printausgabe des Freitag zielführend, Initiativen, Aktionen Projekte entwickelnd, Gedanken machen, wird alles per JA „vorzüglich“ absehbar getimten Kladderadatsch, kurz nach der Bundestagswahl 2009, in eine recyclebare Tüte „Kunzt mich“ geklatscht.
Welcher medial konzertierte oder eigenständig galoppierende Wille steckt hinter solcher Art Auftritt und Beritt unseres Jakob Augstein als Eigner wie Journalist des Freitag?
tschüss
JP
@ Joachim Petrick:
"Vielleicht aber ist nicht alles und jeder so eindeutig. Ich jedenfalls bin es nicht, s.o., und fühle mich daher nicht verwirrt davon, sondern finde das nachvollziehbar und lebendig." (mein letzter Kommentar vom 5.10., 17.19 Uhr:
Nachtrag: Und manchmal ärgere ich mich auch etwas. Über Formulierungen, die sich dann glücklicherweise als Missverständnisse rausstellen (ja, ich weiss, für dich nicht), oder über die Frage in diesem Blog nach den Zahlungsmodalitäten, die mir etwas verfrüht. Scheint. Das hoffnungsvolle Kind gleich wieder mit dem Bade ausgekippt...
Denn diese Frage, auch wenn sie für die Logistik wichtig ist, führt unsere Diskussion ja hier fast ad absurdum. Wenn ja doch schon beschlossene Sache ist, dass die Community zahlen soll.
@ Joachim Petrick:
"Vielleicht aber ist nicht alles und jeder so eindeutig. Ich jedenfalls bin es nicht, s.o., und fühle mich daher nicht verwirrt davon, sondern finde das nachvollziehbar und lebendig." (mein letzter Kommentar vom 5.10., 17.19 Uhr:
Nachtrag: Und manchmal ärgere ich mich auch etwas. Über Formulierungen, die sich dann glücklicherweise als Missverständnisse rausstellen (ja, ich weiss, für dich nicht), oder über die Frage in diesem Blog nach den Zahlungsmodalitäten, die mir etwas verfrüht. Scheint. Das hoffnungsvolle Kind gleich wieder mit dem Bade ausgekippt...
Denn diese Frage, auch wenn sie für die Logistik wichtig ist, führt jede Diskussion hier ja fast ad absurdum.
misterL schreibt:
"Was die Gleisbetrachtungen angeht, so gibt es ja durchaus hinreichend Anbieter, um dort auch weiterhin völlig kostenfrei seine Fahrt anzutreten. Sofern man also auf das Label "Der Freitag" nicht zwingend wert legt, ist dieser Ansatz ausgesprochen relativ.
Man kann sich jederzeit auf der Infrastruktur selbst Webspace buchen und mittels Freeware sein eigenen Blog anbieten. Die damit verbundenen Kosten und Aufwände wären nicht extrem hoch. Die Blogs, die "Der Freitag" liest und wo man denn dort angekommen, des Blogers Verküpfung weiter lesen kann ist ebenfalls kostfrei und jederzeit im eigenen Blog verlinkbar und damit hat man seinen eigenen Gleiskörper mit komplexen Fahrplan. Wo wäre der Minderwert?"
Ich habe da eine ganz andere Idee von Netz. Aber vielleicht ist die auch falsch oder altmodisch. Ich denke, das Netz ist ein weiter Raum, ein Raum der Freiheit. Aber auch einer der Einsamkeit. Ja, Sie können sich darin unabhängig bewegen, heute kommen, morgen gehen, beim Freitag mal Halt machen und dann weiterziehen. Aber Sie sind dann allein.
Das meine ich ganz ernst.
Wenn Sie Ihren Blog anbieten als Einzelkämpfer - wer weiß, dass es Sie gibt? Wer kommt zu Ihnen? Wer interessiert sich für Sie? Was verbindet Sie mit Ihren Lesern? Wie entstehen die Themen?
Ich stelle mir das so vor, dass wir die Institution als Treffpunkt, als Marktplatz brauchen, als Ort der Identität, wo Gleichgesinnte zusammenkommen. Die Institution muss aufgebaut werden, sie muss mit Inhalt aufgeladen werden und dann muss sie aufrechterhalten werden. (Und das kostet Geld!)
Ich habe einen ähnlichen Gedankengang zu Beginn unseres Projektes unter dem Stichwort "Netznomaden" schon einmal verfolgt. Gegen das Nomandentum des Netzes möchte ich den Städtebau setzen, den Gemeinschaftsbau.
Das geht nur gemeinsam, mit einem Mindestmaß an Verlässlichkeit, Engagement, Einsatz, Interesse, Loyalität - und Bereitschaft zum Opfer.
Es ist dann wie in jeder angenehmen Stadt: Man freut sich über Reisende und Gäste. Aber die Stadtbewohner sind durch besondere Bande miteinander verknüpft.
Entschuldigung, wenn es alles ein bisschen übertrieben klingen mag. Aber das Bild hilft mir, besser unseren Platz im Netz zu verstehen und unsere Aufgabe.
JA
weder versteh ich die zusammenfassung von JA noch kann ich mit der entwicklung der diskussion etwas anfangen.
ersteres, weil die technische und inhaltliche entwicklung nicht mit eingebunden wird .. und wir im endeffekt doch eh nur bei der einen idee gelandet sind, die jeder hat.
ansonsten halte ich diese top-down diskussionen nicht für sinnvoll, siehe kommentare zu dem anderen artikeln. das hat nichts kreatives und endet nunmal da wo es gerade endet. es stellt bestenfalls das kernproblem dar .. man will internet, aber man ist nur drin und nicht mit dem net. sagte ich schon, weiß ich..
mfg
mh
ALOAHE Liebe Anna,
sind wir nicht alle Überlebende aller bekannten wie ungenannten Jahrhunderte, besonders Du als Hanseatin im „Zicke Zacke trägerfreies Dirndle“ ohne Haar Spange federschwer auf Tour, dem 21 Jahrhundert auf Deutsch die Leviten lesend zu lehren?
Meine Frage ist nicht, was weißt Du über JA als Journalist sondern als Investor mit dem Ohr am Puls Der Zeit?
Macht es Sinn in einer gebremst begonnene Debatte über das Internet als demokratisch neu verfasste Infrastruktur im Gang zum Insel Dasein des Printmediums der Freitag einen Zusammenhang herzustellen, der auf Sicht keiner sein wird?
Hat die Freitag Community, unabhängig von dem Printmedium der Freitag, ein Recht auf Eigenleben?
Ist JA bereit, diese Unterscheidung von Print und Community im Meinungsmedium der Freitag sogar für den Fall anzuerkennen, dass er für den Freitag auf Sicht, andere unternehmerische Pläne, wie Fusionen mit Der Zeit hat?
tschüss
JP
ein durchschnittlicher internetuser hat 200 facebookfreunde und ein paar hundert twitter follower. er hat emails, boards, messenger, er kann zu anderen blogs anknüpfen und bekommt dadurch einzug.
nein verdammt, wir sind vieles nur eben nicht allein. wenn ich es drauf anlege, habe ich sofort reichweite. jederzeit und überall. das richtige thema, die richtige polemik, in die richtige diskussion reinkrachend. da ist man sofort dabei.
es gibt keine nomaden. ICH bin die stadt. ICH bin ein netzwerk im netwerk und docke mich nur noch an oder eben nicht. ich bin bereit für die nutzung anderer netzwerke eine mautgebühr zu bezahlen, wenn deren "route" mir a) schnelligkeit bietet oder b) eine schöne aussicht.
mfg
mh
Lieber JA
Warum halten Sie sich beim Minderwert auf, wenn es mir um den Mehrwert geht???
Gruß
misterL
Lieber JA,
das klingt nicht übertrieben, sondern, angesichts der Sorgen, die sich, wie viele hier, um die Existenz des Meinungsmediums der Freitag machen, eher vereinsamt untertrieben.
Das rührt mich an und schreckt mich zugleich auf.
Ihre ideell, eine vielleicht wünschenswerte Vorstellung, dass der Community Teil des Freitags den Print- Anteil des Freitags nachhaltig mitfinanziert, halte ich nicht wirklich für darstellbar.
Das wissen Sie als Investor und Eigner des Freitags besser als ich.
Es bedarf schon eigner Geschäftsmodelle und Konzepte, sowohl für die Printausgabe des Freitag wie für die Freitags- Community.
Erst erwachsen geworden, finanziell belastbar aufgestellt, mögen sich da durch gegenseitige Finanzierungen bindungsstarke Zusammenschlüsse von Community und Print ergeben.
Macht es da Sinn, die eine angezettelte Debatte mit der anderen angezettelten Debatte zu blockieren, ohne die ein Debatte wie die andere Debatte zielführend fortzuführen?
Hilfreich wäre es vielleicht, wenn Sie sich der Anstrengung unterziehen, gemachte Vorstellungen in diesem Forum wirklich als Ernte anerkennend zusammenzuführen
tschüss
JP
Reichweite ja - aber keine "anerkannt" gemeinsames Sprachrohr. Etwas, das man auch außerhalb seines Horizontes wahr nimmt.
Reichweite ja - aber kein "anerkannt" gemeinsames Sprachrohr. Etwas, das man auch außerhalb seines Horizontes wahr nimmt.
Lieber JP
Wenn Sie mir folgendes - bis Mittwoch vielleicht - noch einmal mit anderen Worten versuchen würden näher zu bringen:
"Der materiell demokratisierende Wert würde darin seine Wirkung entfalten, dass das alles, was Sie da an Optionen im Internet dargelegt, nicht an einem nächsten Dienstag, statt per Tagung des Politbüros, durch die eingeflogene Tagung eines konzertiert orchestrierten Leuchtturmwärter/innen Medien- Büros namentlichen wie anonymen Zuschnitts weggeräumt werden kann."
Ich habe es nicht wirklich komplett verstanden.
Danke
misterL
Lieber JA
Noch ein Bild. Ich wohne bekennend gerne in einem Dorf mit weniger als 500 Einwohner.
"Aber die Stadtbewohner sind durch besondere Bande miteinander verknüpft."
Das funktioniert an sich um so besser je weniger man (bis zu einem Grenzwert) ist, oder in gewachsenen Dörfern. In der Stadt gibt es eher keine Bande, sondern Banden.
LG
misterL
Aus meiner Sicht besteht das größte Problem von bezahltem Inhalt oder Funktionalität in der Ausgrenzung von teilen der Gemeinschaft. Im Moment sind alle Teilnehmer ungefähr gleichberechtigt. Würde man dieses Prinzip ändern, ist wer nicht zahlen will oder kann nicht (mehr) dabei. Auf der anderen Seite wird derjenige der regelmäßig zahlt, auch etwas dafür geboten bekommen. Ein Abomodell würde damit auch ganz anderes Anspruchsdenken gegenüber dem Freitag hervorrufen.
Ich möchte daher nochmal das Spendenprinzip vorschlagen. Jeder kann einen finanziellen Beitrag leisten, muss aber nicht.
Huch, was für eine lange Diskussion. Deshalb nur ganz kurz:
1. Spenden schadet jedenfalls nicht, also warum nicht den Versuch machen? Habe bis jetzt ein Abo und ein Verschenk-Abo und würde auch ein bisschen draufpacken.
2. Einzig erfolgversprechende Einnahmequelle scheint mir zu sein, diese Seite zu üblichen Preisen als Blog-Plattform anzubieten. Der Freitag als Hoster. Mehrwert wäre die eifrige Leserschaft. Dann bräuchte es hier freilich vernünftige Blog-Software, ein Punkt, der schon häufig (ich untertreibe) angesprochen worden ist.
3. Die Abo-Zahlen werden entscheiden, ob der Freitag überlebt. Leider.
JA: „Ich habe da eine ganz andere Idee von Netz. Aber vielleicht ist die auch falsch oder altmodisch.“
Ja, ist sie, sowohl also auch: „Whether you like it or not, cyberspace has become the new frontier in social relationships. People are making friends, colleagues, lovers, and enemies on the Internet.“[1]
Es stimmt zunächst: Die soziale Struktur im Netz ist fragmentiert, nämlich so fragmentiert und individualisiert wie die moderne Gesellschaft im ganzen.
Aber man kann das Netz nicht nutzen, ohne sich dabei auf andere User zu beziehen, und sei es nur durch das Lesen anderer Texte (auch im weitesten Sinne). Man nimmt immer an irgendwelchen Bezügen teil, fühlt sich beim Freitag besser aufgehoben als beim Spiegel, im Usenet besser als in Webforen usw. Die Freitag Community kann aber niemals eine „Stadt“ werden, also eine Art von Kristallisationspunkt, um den herum sich eine größere und immer größere Gemeinde aufbaut. Das ist unter den Bedingungen der Individualisierung grundsätzlich ausgeschlossen. Alles ist in ständiger Bewegung. Bezüge werden aufgebaut und wieder gelöst. Alles fließt. Jetzt aber wirklich. Dagegen waren die alten Griechen geradezu Betonklötze. :-)
Ja, ja. Aber die „üblichen Preise“ für Blog-Plattformen sind null (WordPress, Blogspot) ...
Moin klagefall.
Mein (vorerst) letzter Beitrag. Möge ich mich daran erinnern und halten. Ich sehe nicht, noch nicht, das eine Debatte angefangen hat. Ich entdecke allenfals Positionslichter und deren Missinterpretationen.
ab jetzt mit Schweigegelübde (auf unbestimmte Zeit)
misterL
Es gibt halt nichts dafür, dass man gut und zumal nicht korrupt schreibt, jedenfalls für die Meisten (Schiller nagte lange am Hungertuch, und Nietzsche hatte lediglich das Glück einer kleinen Apanage, weil man ihn Basel extradumm rausgeschmissen hatte): Oder sollten wir eine Schriftstellerversorgungssteuer einführen?
Fürs anständige Übersetzen gibt's übrigens meist auch fast nichts. C'est la vie. Fragt mal die Maler und Sänger.
... beim zugegeben flüchtigen Durchscannen fiel mir bei Ihnen, lieber JA, das Wort "Städtebau" auf, das erinnert mich an das Mächler-Zitat "Städtebau ist Staatenbau", zustimmen möchte ich, auch Nomaden brauchen Karawansereien und trittsichere Kamelpfade.
Auf die Änderungen bin ich gespannt, ein paar Anfragen/Nachfragen habe ich bei Ihrem ersten Aufruf schon untergebracht.
@jfenn: Ich bin vielleicht nicht vollkommen auf dem neuesten Stand, aber hat WordPress nicht eine Volumenbegrenzung in der Gratis-Version? Und die meisten anderen Werbung auf den Seiten?
Ich könnte mit vorstellen, dass ein Hosting beim Freitag für politische Blogs interessant sein könnte, es gibt hier eine Leserschaft dafür. Und wer bezahlt, wird bestimmt auch hervorgehoben.
Ja, Volumenbegrenzung, keine Video oder Audio Uploads. Das kostet bei Wordpress extra, vermutlivh bei anderen auch. Hier geht es allerdings gar nicht, soviel ich weiß.
Nach erneuter Lektüre Ihres Textes, Herr Augstein, ziehe auch ich mich zunächst aus dieser Diskussion zurück. Mir scheint, Sie verschleiern, worum es hier eigentlich geht, nämlich die Finanzierungsfrage und erweitern die Diskussion ins Uferlose. Tatsächlich findet sich nur einer, und zwar der banalste Gedanke zur Finanzierung bei Ihnen wieder:
Die Leute, die meine Seite nutzen, sehe ich als Kunden, die auch was dafür bezahlen sollen, dass ich Ihnen was biete.
Der Gedanke ist nicht grundsätzlich falsch, vor allem kann ich das unternehmerische Bedürfnis verstehen, nicht immerzu Geld in ein Projekt reinschießen zu wollen, ohne je etwas davon wieder zu sehen. Außerdem hätte ich an Ihrer Stelle auch den Ehrgeiz, zu beweisen, dass mein idealistischer Ansatz auch die wirtschaftliche Feuerprobe besteht. Daran habe ich als User und Sympathisant auch Interesse.
Sie bieten allerdings keine Ware im engeren Sinne, sondern eine Infrastruktur, einen Umschlagplatz für Informationen. Dass an dieser Infrastruktur noch gearbeitet werden muss, wissen wir alle. Die Frage bleibt aber, wie man diese Struktur finanziell überlebensfähig macht.
Erneut Vorschläge:
1. Dafür sorgen, dass User mit der Infrastruktur Geld verdienen, von diesem Geld Anteile sichern. Wie bei eBay.
2. Von außen finanzieren. Schaffen einer Cash Cow, zum Beispiel ernährt das Melt-Festival den gesamten Intro-Verlag.
3. Infrastruktur finanzstarken Usern mit exklusiven Möglichkeiten zur Verfügung stellen.
Hiervon Var. 1.: Wenig Geld von Vielen. Vulgo: Die User zahlen.
Und Var. 2: Viel Geld von wenigen. Vulgo: Werbung.
Meine Favoriten sind 1 und 3.2. Es wäre allerdings zu überlegen, vll. zusammen mit einer vernünftigen Kreativ-Agentur, ob Werbung immer gleich Banner, Pop-Up oder sowas bedeuten muss, oder ob man nicht eigene Formen findet. Man könnte auf diese Weise eventuell geringere Reichweiten durch interessantere Möglichkeiten kompensieren.
Genossenschaft löst das Problem nicht und kann vernachlässigt werden, freiwilliger Beitrag bringt nach CristianBerlins Schätzung zu wenig.
Und nun würde mich nochmal interessieren, was Ihre Gedanken zur Finanzierung sind.
Bis dahin,
Mick
@klagefall: Sie behalten sich derzeit vor, Google Ads einzublenden, habe ich aber noch nicht gesehen. Da ich nur mit Texten arbeite, ist Multimedia/ Trafficvolumen für mich kein Argument (habe zum Traffic eben auf die Schnelle auch nichts gefunden). Man lädt aber Videos auch nicht auf die Blog-Plattform hoch, sondern auf YouTube, Vimeo etc. und bindet sie dann im Blog nur noch ein. Das geht auch derzeit beim Freitag schon.
Und ob man gerade als politischer Blogger bei einem Verlag unterschlupfen möchte? Muß nicht sein, Blogger sind wahrscheinlich lieber so selbständig wie möglich. Und sie bloggen gerne unter eigener Domain. Ausnahme: Sowas wie z.B. Peter Glasers „Glaserei“, die bei der Stuttgarter Zeitung in den Webauftritt integriert ist. Oder die Blogs bei der FAZ. Das sind eigentlich Verlagsangebote, deshalb würde ich es auch nicht mehr als Blog im eigentlichen Sinne bezeichnen.
Fazit: Ich glaube nicht, daß sowas wie community.freitag.de/blogs/meinblog für Geld laufen würde, solange es (1) Webhostings für 10 Euro/Jahr mit ausreichend Traffic oder ganz ohne Trafficbegrenzung gibt (gewußt, wo); (2) Plattformen wie Wordpress/Blogspot usw., die einem die ganze Technik abnehmen und ganz umsonst sind.
Ring frei für die dritte Runde: www.freitag.de/community/blogs/jaugstein/zukunft--bezahltes-internet--3-teil
Sieht man sich die Anzahl der Kommentare an, könnte man denken, die Diskutanten werden langsam müde. Und greifen vielleicht schon mal zum Portemonnaie. ;-)
Lieber JA,
eine Frage: Was ist das, wo die (nicht gedeckten) Kosten beim Online entstehen? Webspace und Traffic? Mitarbeiter? Alles zusammen?
Ein spontaner Gedanke: Sollte der Hauptkostenfaktor die Betreuung durch Mitarbeiter sein, wäre es dann nicht evtl. möglich, zu einem gewissen Grad Ehrenamtliche einzubinden? So viel wird im Internet von Leuten gemacht, die keinen Cent daran verdienen, und es einfach aus Prestigegründen oder der guten Sache wegen tun. Wäre das nicht auch beim Freitag (noch mehr als jetzt) denkbar? Dass User nicht nur schreiben, sondern zu einem Gewissen grad auch in die Verwaltung einbezogen werden? Andererseits will ich keinem Online-Mitarbeiter den Arbeitsplatz streitig machen...
Herzliche Grüße,
cms
Als Print-Abonnentin höre ich das gerne. Sollte ich nämlich als solche noch extra für Online bezahlen, hatte ich mir schon überlegt, Print zu kündigen und stattdessen lieber nur für Online zu bezahlen, weil ich sowieso mehr im Netz bin, als daß ich in die Papier-Zeitung schaue.
Ach Rainer,
endlich mal konstruktives Gemeckere.
Von wg. dem Vorhalten für materiell nicht so gut Gestellte. Ich kann mir da auch Patenschaften vorstellen. Also ich bezahl für einen aus der Community den Online-Zugang, weil der es gerade nicht so gut kann. Wie zB bei vertrauensvollen Hausärzten, wo du auch Geld in einen Topf geben kannst für Menschen, denen das Bezahlen der Praxisgebühr schwerfällt.
@MH
"nein verdammt, wir sind vieles nur eben nicht allein. wenn ich es drauf anlege, habe ich sofort reichweite. jederzeit und überall. das richtige thema, die richtige polemik, in die richtige diskussion reinkrachend. da ist man sofort dabei.
es gibt keine nomaden. ICH bin die stadt. ICH bin ein netzwerk im netwerk und docke mich nur noch an oder eben nicht."
Lieber MH, das mag ja richtig sein und für Sie stimmen.
Aber trotzdem freuen Sie sich, wenn ich Sie eines Tages duzen werde. Aber das braucht eben Zeit und das "Stadtgefühl", was JA so wunderschön beschrieben wie idealisiert hat.
Und ich halte Sie für zu klug, als daß Sie das nicht auch wüßten.
Herzlichst
Titta
Bindungen brauchen Zeit, brauchen einen langen Zusammenhalt und Kontinuität; das steht im Widerspruch zu dem, was der neue Kapitalismus von seinen Arbeitnehmern erwartet.
Michael Klessmann
In diese Richtung habe ich JA verstanden. Die zitierten Aussagen von Ihnen, MH, sprechen da doch eher die Sprache des herrschenden Kapitalismus. Oder nicht?!
nö, es sagt dass die freundesfindung eben nicht mehr auf eine stadt beschränkt. die bindung kann überall und nirgens entstehen, sie entsteht aber dennoch über die gleichen funktionsweisen.
mfg
mh
deiner darstellung kann ich mich nur anschließen, gerhard. danke für die klare linie.
jeder sollte seinen eigenen betreuer haben, hat schon mein psychater immer gesagt.
hab aber nicht den eindruck, dass es hier viel zu betreuen gibt. also wüsste gar nicht, warum man hier mods anschaffen sollte.
mfg
mh
lieber JA,
wie offen ist die stadt? hat sie stark bewachte tore?
will damit sagen, wie lassen sich eingrenzung und offenheit verbinden?
das einschließende moment geht mit dem ausschließenden einher.
wenn user einen beitrag zahlen, um in der community zu sein, was ist dann mit den möglichen neuzugängen?
hier müsste ein vernünftiges schleusenmodell her. z.b. freier zugang für zwei, drei monate, sozusagen als new user auf probe.
die offene frage bleibt: wieviel kostet der unterhalt der online ausgabe, das heißt, welchen betrag müssten wir durch x-tausend teilen?
mir ist aus den gleichen gründen, die anna nennt, die verbindung zwischen print und online wichtig.
vielleicht gibt es in den usa schon lösungen, die wir bedenken sollten.
Sehr geehrter Herr Augstein,
was die Stadtmetapher angeht, so hat sie auch ihre schwierigen Seiten. Ich teile Ihre Einschätzung, dass es in den Weiten des Netzes verlässliche Ankerpunkte geben sollte (und wäre froh, wenn der Freitag das verstärkt würde). Sicher muss die Infrastruktur dafür bezahlt werden. Für mich stellt sich das Problem, dass dies bisher kein demokratisches Projekt ist. Denn in einer bezahlten Freitag-Community würde ich an einen "Stadtbesitzer" für die Nutzung der von ihm bereitgestellten Infrastruktur zahlen. Das erinnert mich ans Lehnswesen oder auch an einige PPP-Projekte... Mit solchen Gedanken könnte ich mich nicht anfreunden. Sehr wohl aber, wenn ein finanzieller Beitrag mit einer gewissen Mitbestimmung verbunden wäre.
Was ich damit nicht gesagt haben möchte ist, dass ich die Freitag-Community für undemokratisch im Sinne einer unfreien Meinungsäußerung halte. Ihren Willen zur Einbindung der Community schätze ich.
Einen (hoffentlich) konstruktiven Beitrag mag ich auch noch hinzufügen. Dem Freitag mangelt es ja nicht erst seit Sie dort Verleger sind an zu wenig Eigenwerbung. Kann man nicht die Community-Mitglieder nutzen, um der Zeitung mehr Werbefläche zu verschaffen? Etwa, indem Community-Mitglieder auf Ihren Blogs, die sie außerhalb der Freitag-Seiten betreiben, Werbefläche zur Verfügung stellen. Oder indem man Ihnen Materialien für eine personalisiertere Werbung an die Hand gibt, die sie gezielt (online) verteilen können. Das wäre (a) auch ein Beitrag der Community zur Unterstützung des Freitag und (b) könnte über die Netzwerke der Mitglieder potenziell ein großer Kreis von Menschen erreicht werden und (c) hielte jeder das Zepter selbst in der Hand.
Mit den besten Grüßen
Paul Klammer
Wieder ein Missverständnis: Ich wollte nicht darauf hinaus, hier unnötige Mod-Posten zu vergeben, sondern evtl. anfallende Arbeit, die die Redaktion Zeit und Geld kostet, auf User umzuverteilen, die das Nötige Know How, die nötige Begeisterung und natürlich die nötige Zeit haben.
CMS
redaktionsarbeit kann mich auch nicht überzeugen, eigentlich eher noch weniger da es da dann ja auch um haftungsfragen geht.
wenn wir uns dann mal verstehen, wirds langweilig. :P
mfg
mh
@titta: für dich noch ein beispiel:
www.disqus.com
ein kommentarfunktion, die in blogs eingebaut werden kann. angebunden an alle großen plattformen und in sich selbst eine community. die haben content, der ihnen nicht gehört. sie strukturieren es, verwalten es, geben dem kind ein paar funktionen. fertig.
ein blog allein ist mit all seinen kommentaren teil einer riesigen community. noch mehr, als es blogs ohnehin schon sind, von ihrer grundausrichtung her. vernetzung mit dem großen und dabei selbst ein netzwerk im ganzen. genauso abhängig und unabhängig wie man eben sein will.
wer da geld verdienen will, der muss das grundprinzip begreifen und er muss eine ahnung davon haben, in welche richtung es sich ungefähr entwickelt. das ist hier nicht der fall. hier gibt es nur verschiedene ansätze und man macht halt mal alle mit, wenns trendy genug ist. das wirkt konzept- und planlos auf mich.
ebenso planlos, wie die diskussion schlussendlich doch gen spenden und online-bezahl-abo gepusht wurde ohne überhaupt die diskussion geführt zu haben.
ich weiß übrigens nach 3 beiträgen immer noch nicht, welche vision JA vom freitag hat. ich versteh auch immer weniger, woraufs hinauslaufen soll. könnte aber auch an der fragestellung liegen .. denn mE geht es nicht darum, für was wir bezahlen würden. es geht eher darum, für welches angebot man im internet zahlen würde .. da gibt es noch mehr menschen und wir paar männel hier, werden den freitag kaum über wasser halten, geben uns mit dem hier aber auch schon weitestgehend zufrieden.
mfg
mh
Wenn ich ehrlich bin, weiß ich ja auch gar nicht, was für arbeit in Sachen Online hier anfällt. Ich dachte zum Beispiel auch an Programmierfragen und Wartung. Da gehört allerdings einiges an Geduld und Vertrauen dazu, wenn man das in Userhände gibt.
Aber Sie haben schon recht, schwer vorzustellen, dass das ganze hier möglich ist.
Wir könnten ja mal eine Paartherapie besuchen, damit wir uns besser verstehen.
CMS
Lieber misterL,
es hätte mich fassungslos umgehauen, wenn Sie meinen folgend zitierten Satz auf Anhieb vollkommen kapiert hätten:
"Der materiell demokratisierende Wert würde darin seine Wirkung entfalten, dass das alles, was Sie da an Optionen im Internet dargelegt, nicht an einem nächsten Dienstag, statt per Tagung des Politbüros, durch die eingeflogene Tagung eines konzertiert orchestrierten Leuchtturmwärter/innen Medien- Büros namentlichen wie anonymen Zuschnitts weggeräumt werden kann.",
(siehe dazu: www.freitag.de/community/blogs/joachim-petrick/an-misterl---ja-empoerungs--krawall-idee-vom-bezahlten-internet
07.10.2009 um 13:47
An misterL " JA Empörungs- Krawall Idee vom bezahlten Internet"
Brief an misterL zu JA Empörungs- Krawall Idee vom bezahlten Internet"
will ich doch als Freitags Blogger bei Gelegenheit gerne gegenüber dem Freitags Eigner und Herausgeber Jakob Augstein (JA) weiterhin "Rätsel mit Rätsel" vergelten, bis JA sein wahres Ziel offenbart, nämlich nicht den Freitag als Printausgabe mit der werbewirksamen Praxis der Freitags- Community zu finanzieren, sondern umgekehrt, sein Projekt "Stadt statt Landschafts-, statt Stadtteil- ,Dorf- , Gemeinde- Internet Community mit dem Restvermögen ohne Schonvermögen des Labels „der Freitag“ durch den Verkauf der Freitags Community mit installiertem Bezahl- Modell an das Wochen- Magazin Die Zeit finanziert wissen will, indem die Printausgabe des Freitags glatt von ihm an einem Dienstag „Wochentag der Tagung des Politbüros der DDR“ platt gemacht wird?
Das kann umso besser in der unheilig hastig eiligen Vorstellung des Investors JA gelingen, je forcierter er ans Werk geht, mit der Freitags Community als „Internet Junkie Geisel“, gerade dieses Bezahl- System für den Zugang zur Freitags Community:
„Ihre Augen sind so blau Madam! Schauen Sie mich bitte nicht mit ihren blauen Augen so teuer an, ich fühle mich so fragil. Madam!“?,
als Herausgeber durchzuregieren!?
Rechtliche Fragen, wie Alt- User/innen, Blogger/innen als Alt- Internet Rocker/innen mit ihren Blog Beiträgen, Kommentaren, an Treu Glauben vorbei, behandelt werden können, ohne eine Protest- bis Prozess Lawine mit präjudizierender Wirkung auszulösen, werden bis dato noch nicht einmal tangiert!
Diese Fragen aber sind es, die mich als Freitags- Blogger, mit Sinn für Bestandsgarantien, besonders interessiert umtreiben, wenn ich nicht zukünftig als Freitags Blogger Einkommen in einem gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang, ohne Neigung zu Insel Lösungen im Internet für den Freitag, aufgelöst in der Wochenzeitung Die Zeit, realisieren kann.
tschüss
JP
ziehe die idee des bezahlten online-betriebs zurück, weil die community dann zur mehr oder minder geschlossenen gesellschaft mutierte. das widerspricht der netzrealität und ihrem besonderen charme. die offenheit sollte bewahrt bleiben.
anstelle von schlüsselzahlungen könnten besser treten:
a) spenden einzelner anstelle fester beiträge für alle
b) nachfrage der community-mitglieder nach der print-ausgabe an kiosken in ganz D, auch auf reisen durchs land
c) förder-abos, die in der höhe festgelegt sind oder nach oben offen
d) werbung auf den websites der user für den freitag
e) weiterentwicklung des modells der verzahnung von print u. online
f) ...
Ihrgendwie nichts Neues - keine Fakten oder klaren Perspektiven. Was will JA, wenn man das Prosaische streicht?
98% Zustimmung. Die Sache läuft sich so tot.
Lieber MH,
etwas spät, aber: wieviele "Interne-User" mit 200 Facebook friends und ein paar hundert twitter followern gibts denn im deutschen Sprachraum ?
Grüsse von gaukler
Lieber JA,
nach zwei Monaten nochmal eine kleine Rückmeldung von mir - die Gedanken sind ein wenig frei geflogen in letzter Zeit.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich auf den Gedanken, dass zumindest die manchmal erwähnten Ideen, für die Community zu zahlen, an der Realität vorbeigehen. Die Community ist das Kapital des Freitag, mit dem er versuchen kann, Geld zu verdienen. Die Community ist nicht Kunde einer Dienstleistung.
Ziel müsste es also sein, dieses Kapital zu heben und es den "Prosumenten" einfacher zu machen, Inhalte zu liefern und damit den Kapitalstock des Freitag zu erhöhen. Denn bisher ist die Community zwar recht aktiv, scheint mir aber auch überschaubar zu sein - oder ist es Zufall, dass ich immer auf die selben 10 Namen treffe.
Je einfacher es wird, Inhalte zu liefern, desto interessanter müsste der Freitag sowohl für Prosumenten als auch für LeserInnen werden. Zum Beispiel wäre eine offenen Schnittstelle interessant, über die man automatisch die Inhalte aus seinem Wordpress-Blog in das Freitag-Blog integrieren kann. Ich glaube, die Community muss deshalb zentral im Bemühen sein, ein interessanteres Produkt zu liefern. Aber sie eignet sich nicht als direkte Geldquelle - die Karawane würde wirklich weiter ziehen, fürchte ich.
Ich weiß, damit habe ich immer noch nicht geholfen, mehr Geld im Netz zu verdienen. An dem Thema bleibe ich noch dran. Aber mir ging es vor allem auch darum, dass der Freitag nicht den Fehler begeht, seine größte Stärke vorzeitig zu beerdigen.