Christoph Leusch aka Columbus hat in einem Kommentar zur Frage, wie wir hier mit Blogs verfahren sollen - korrigieren oder edtitieren - einen Satz geschrieben, einen Hinweis gegebene, eine Idee formuliert, eine Richtung aufgezeigt, wie sich freitag.de entwickeln könnte.
Ich will das hier mal wiedergeben, weil ich es so treffend und klug und wünschenswert finde.
"Vielleicht wäre noch Folgendes bedenkenswert:
1. Spezialisten in der Community für Themen aufbauen.
2. Ein Netzwerk von regionalen Korrespondenten, denn in Berlin ballt sich nicht nur Wissen, sondern auch Unwissen über den Rest Deutschlands.
3. Leute finden, die konsequent und mit Rückmeldung, internationale Publikationen, Fachzeitschriften, etc. auswerten. - Das wäre so eine Art Antwort auf den thematisch doch begrenzten "Perlentaucher", der notorisch nicht über den "Der Freitag" schreibt und wenn, dann fast nur negativ."
Ja.
Lieber Columbus.
Das wäre in der Tat klasse.
Spezialisten für Themen zu haben.
Regionale Kompetenz aufbauen.
Und einen erweiterten Perlentaucher-Job leisten.
Dekretieren lässt sich das nicht.
Was müssen wir tun, um das zu befördern?
JA
Kommentare 79
...mehr Wein...?
Es ist das alte Thema: Journalismus ≠ Bloggen. Sporadische Beiträge kann man immer mal schreiben. Für eine kontinuierliche Berichterstattung ist aber Journalismus angesagt, also eine Professionalisierung. Wenn der Blogger etwas Besseres zu tun hat (bzw. etwas anderes tun muß), bloggt er nicht, sondern arbeitet for money, ist krank, geht spazieren, krault seine Katze, joggt, etc.pp.
Klar, genau darum geht's doch!
Auch wenn Spezialisten / Experten immer etwas muffeliges anhängt. Aber es braucht Zeit zu recherchieren um zu wissen was ich schreibe und das ist, z.B. für mich mal Irak/A-, schlicht der imperiale Schwachsinn des "Westens".
Bei vielen lese ich nur, kommentiere etwas. Insofern kann der Print die Spontanität eines interaktiven Blog nicht mehr ersetzen. Der Zug ist abgefahren, pünktlich für immer für die Gutgläubigen.
Naja, "Perlentaucher", hat das nicht schon A.Kluge mal mit Mittelmässigkeit und so erklärt?
Konkret: Ich könnte mir vorstellen, in etwa so regelmäßig über Sozialpolitik und Sozialrecht zu berichten, wie ich seit Anfang des Jahres in meinem Blog über den Textsatz mit TeX Friends schreibe. Das heißt, je nach Anfall: Wenn sich nichts tut, gibts auch keinen neuen Blogpost. Man läßt einiges zusammenkommen und faßt die neueren Entwicklungen dann zurückblickend zusammen. Bestände daran Interesse?
Guten Abend, es ist schon spät, daher nur kurz:
"Regionale Kompetenz aufbauen" - vielleicht mit geneigten Buchhandlungen regionale "FreitagFan"center starten (Anlaufpunkt, Lesung, Kaffeehaus, ggf. FreitagSalon on tour...), vielleicht zunächst an fünf bis sieben Punkten in der Republik (Ruhrgebiet, Frankfurt/Main, Leipzig, Hamburg, wo sind eigentlich die Münchner abgeblieben?),
Freitag-Stadtschreiber fördern, FreitagCommunity über google earth vernetzen (das ist wirklich ein magisches Auge!)
bingo, lieber Herr Augstein, oder anders gesagt, es wundert mich nicht, daß Sie gerade diesen Vorschlag aufgreifen - in meinen Augen macht das Ihr Grundproblem überdeutlich: Sie wollen etwas reglementieren, das gerade davon lebt, nicht reglementiert zu werden! Spezialisten aufbauen, Korrespondenten, Fachreferenten d.h. journalistische Pflichtaufgaben auf die community übertragen (jfenn hat dazu schon Wesentliches ausgeführt) - wann kommt der Freiwillige Arbeitsdienst? Einiges wird von der community auch so bereits geleistet - es gibt z.B. Berichte über regionale Ereignisse, Talkshows werden ausgewertet, Lesetips gegeben, Rezensionen geschrieben, Parteitage beobachtet usw. Und nichts dagegen, wenn sich jemand dieser Aufgabe annimmt, aber als Vorgabe für die community finde ich das wenig tauglich, und mir schwindet allmählich die Lust, weiterhin darüber zu diskutieren ...
Hallo,
der Freitag braucht einen Orga-Redakteur oder Blogger-Kindergärtner, wie immer man das bezeichnet, einen Content-Pool-Manager, der die Leute, die das hier Angeregte recherchieren und texten sollen/werden nicht nur aquiriert, sondern auch "betreut", selbst Anregungen gibt, vernetzt, gewichtet, weiß, was wo gerade in Arbeit ist, was dazu passen könnte - und ggf. redigiert, wie in einem anderen Blog besprochen.
Die künftigen Spezialisten brauchen ein Honorar, Anerkennung, die Möglichkeit, ihre Expertise öffentlich bekannt zu wissen.
Wenn das Ganze Qualität haben soll, muss man Geld ausgeben. Für eine Kraft beim Freitag, die intern managt, und für Honorare. Andernfalls wird das Ganze vermutlich dilettantisch, zufällig gut (oder nicht so gut), ungeordnet sein. Und nicht zu der größeren Attraktivität, Vernetzung und Inhaltsstärke/Bodenständigkeit/Themenvielfalt führen, die eigentlich angestrebt wird.
Leider.
Kann aber auch sein, dass ich alles falsch verstanden habe.
klara
Klara schreibt: "Die künftigen Spezialisten brauchen ein Honorar, Anerkennung, die Möglichkeit, ihre Expertise öffentlich bekannt zu wissen."
Und die Anderen? Wieder husch husch ins Körbchen ... Zweiklassengesellschaft also auch hier, und die Professionellen fein unter sich - schöne Aussichten!
"Klara schreibt: "Die künftigen Spezialisten brauchen ein Honorar, Anerkennung, die Möglichkeit, ihre Expertise öffentlich bekannt zu wissen."
Und die Anderen? Wieder husch husch ins Körbchen ... Zweiklassengesellschaft also auch hier, und die Professionellen fein unter sich - schöne Aussichten!"
Naja, es kommt ja aufs Committment an, also darauf, wie viel Zeit und Aufwand man investiert. Oder?
Wenn jemand sich verpflichtet, für den Freitag regional z.B. auf dem neuesten Stand zu bleiben, auszuwerten, zu schreiben - also quasi VERBINDLICH für den Freitag bereit zu stehen und zu arbeiten, dann muss er bezahlt werden.
Wenn jemand ab und zu ein Blog verfasst, nach Lust und Laune, dann ist das sein Vergnügen.
Was das mit Zweiklassengesellschaft zu tun haben soll, erschließt sich mir da nicht recht.
Lieber JA;
Was die Korrespondenten aus anderen Regionen Deutschlands angeht: Die hatten wir hier doch schon! Aus Hamburg gabs einige: Ich selber habe regional berichtet, mein Blog heisst nicht umsonst "AUS HAMBURG"! Aus Frankfurt gab es z.B. einen guten Text über die Römerberggespräche, und auch sonst einige... Aber das Interesse innerhalb der Community war für solche Themen einfach nicht da, die Reaktionen mau. Das ist dann eben so. Die Nachfrage regelt auch hier das Angebot. Und da ich davon ausgehe, dass die meisten hier eine Reaktion auf ihre Beiträge sehen wollen und in erster Linie für das Forum bloggen, kann ich verstehen, dass Konsequenzen von den Bloggern gezogen wurden-
Und sonst gebe ich in gewisser Hinsicht jayne Recht:
"Sie wollen etwas reglementieren, das gerade davon lebt, nicht reglementiert zu werden!"
Das freie, unprofessionelle, teilweise "Sponti-Mässige" macht den Charme der Community (mit) aus. Jeder kann schreiben, was und wie er will (von Ausnahmen abgesehen), da steht ein etwas unbeholfener, aber (vielleicht gerade deswegen) zu Herzen gehender Text neben einem analytischen, ein langer neben einem kurzen, die Stile unterscheiden sich erheblich... und das ist auch gut so.
Mir kommt es so vor, als sollte hier an der Qualität der Community resp. der Beiträge gefeilt werden, und, dann mal Butter bei die Fische: Warum? Warum ist es so, wie es ist, von den Fehlern in Stil und Rechtschreibung mal abgesehen, (und das stört mich auch nicht wirklich) - nicht gut GENUG?
Wohin soll die Jolle segeln? Was versprechen Sie sich von all Ihren Vorschlägen? Hier wünsche ich mir von Ihnen, jenseits aller Vorschläge, eine direkte Antwort.
Mit herzlichem Gruß, Anna
@ jayne:
"Zweiklassengesellschaft also auch hier, und die Professionellen fein unter sich - schöne Aussichten!"
Zweiklassengesellschaft ist vielleicht etwas hart - aber wenn auf der einen Seite Blogger für die Community zahlen, und auf der anderen Leute, die hier AUCH schreiben, bezahlt werden, geht das nicht.
Das ist dann tatsächlich eine qualitative Differenzierung: Dein Beitrag ist wichtiger. Ist nicht so gemeint, würde aber so aussehen.
Kontraproduktiv. Eine Community wären wir dann nicht mehr.
zu Zweiklassengesellschaft: wenn Herr Augstein beabsichtigen sollte, die community zu professionalisieren, wo bleiben dann die Anderen, die das nicht mitmachen möchten/ können? Können dann deren Beiträge überhaupt noch im gleichen Forum Bestand haben? Oder gibt es dann die C-group für das weniger qualifizierte?
Columbus - wollte der nicht nach Indien und ist dann in Amerika gelandet?
Lieber Herr Augstein,
Mir scheint, so geht es hier auch zu. Sie wollen eine andere Community scheint mir.Sowas ist rasend demotivierend.
Was wollen Sie? Mir gehts wie Jayne, ich weiß nicht, was man da noch diskutieren soll. Man kann so allerlei am Bloggerleben verbessern, aber dieses ständige Professionalisieren wollen und dafür die Leute auch noch bezahlen lassen wollen, geht nicht auf.
Oder es ist noch anders: Sie wissen, dass sich hier Verbindungen und Kommunikation entwickelt haben und wollen dies nutzen. Wofür? Wieso? Und warum hierarchisieren Sie immer alles.
Mir ist noch was eingefallen, beim kommentieren in meinem eigenen Scherzblog über das Twittern. Wie wäre es, wenn man die unprofessionellen Blogger nur noch in Twitterlänge bloggen lässt (und der Rest muss bezahlt werden) und die anderen Premiumblogger dürfen so lange sie ...usw.
MvH
Och Magda. Du nu wieder :)):
"Columbus - wollte der nicht nach Indien und ist dann in Amerika gelandet?"
Das hat diesen trüben Novembertag schon mal aufgehellt.
Darf ich Ihnen, meine Dame (und nich wieder zu Boden gucken) meine Sympathie versichern?
Schönen Tag nach B-Pankow, Anna
Der Vorschlag ist für mich zwar nachvollziehbar, aber berücksichtigt für mich kaum die Interessen der Blogger, die einfach nur bloggen wollen, ohne sich einer vorgegebenen Marschrichtung unterzuordnen.
Ich bin voll auf der Seite von jayne und Magda.
por
Komma vergessen. (nach "zu Boden gucken"). Ts, ts, ts...
"Komma vergessen. (nach "zu Boden gucken"). Ts, ts, ts..."
Sehr unprofessionell, meine Dame. Das kostet aber wieder... Sympathie wird rückversichert.
Aber tief innen im Herzen ballt sich der Groll (oder wie jetzt: trollt sich der Ball?), nee ich weiß nicht. Ich bin heute etwas losegedreht.
Reglementierung wäre wohl, wenn Themen einfach ausgeklammert, ausgeschlossen würden, also schlicht nicht veröffentlicht werden könnten. Aber eine qualitative und interaktive Community ist doch gut. Beim "verkürzten Ausdrücken", a la Twitter würde die Community zu einem Bohlen-Kalauer Wald verkommen. JA will mal wieder alles auf einmal...
@ Magda:
"Sympathie wird rückversichert."
:D
Das mit dynamischen Systemen, offenen Strukturen, Teamgeist, Gruppenzusammenhalt und Motivation üben wird dann aber noch mal ;)
Da ich diese kurzen Kommentare meist nur scanne und nicht Buchstabe für Buchstabe lese, fallen mir die meisten Tippfehler nicht auf oder sie fallen nicht weiter ins Gewicht, erst wenn ich im folgenden Kommentar darauf aufmerksam gemacht werde, hat sich der "Fehler" bei mir manifestiert. Da man als Schreiber eh nichts mehr daran ändern kann, wäre mein Tipp: Einfach unkommentiert stehen lassen, solange es den Sinn nicht entstellt...
Oh, irgendwie falsches Zimmer, falschen Blog erwischt, mein Kommentar passt viel besser zu "Umgang mit Blogs", oder auch nicht, egal...
Es geht ja darum, dass die Verantwortlichen nicht nur weiter vor sich her bloggen, sondern in ihren Themen für Ordnung sorgen, auf Qualität achten, Diskussionen anstoßen, beobachten, kommentieren und lenken sowie für regelmäßigen Nachrichtenfluss sorgen. Zum eigentlichen Schreiben kommen somit auch organisatorische Punkte hinzu. Der Zeitaufwand wird dadurch höher und somit müssen diese Leute auch entsprechend belohnt, also entlohnt werden.
Wer dagegen meckert, kann sich ja selber als Repräsentant bewerben und dann beurteilen, wieviel mehr (!) Zeit diese (Neben)Arbeit in Anspruch nimmt.
Für ein gutes Angebot würde ich mich den Punkten Sport und Hamburg gern mehr widmen.
"Für ein gutes Angebot würde ich mich den Punkten Sport und Hamburg gern mehr widmen."
Da bin ich aber jetzt gespannt, wieviele Vereins-T-Shirts mehr das bringt. Vielleicht sogar einen Fußball mit Signet.
:-p
Boh eyh, das war aber zynisch.
Allerdings kann ich mich auch nicht erinnern, dass da oben was von Geld gestanden hat.
"Boh eyh, das war aber zynisch."
Tatsache? Sowas harmloses nennst Du zynisch. Du bist zu sensibel für diese Welt.
Columbus
Status:Publizist
Aktivität:Beiträge: 0
Kommentare: 124
Beiträge:0
Es ist immer wieder erfrischend Theoretikern bei der Arbeit zuzusehen.
Keine Beiträge? Dann hat er mindestens einen aber gelöscht.
Liebe Magda,
Sie schreiben, dass ich alles hierarchisieren wolle, dass ich eine andere Community wolle und dass das demotivierend sei.Das macht mich nachdenklich. Denn ich fühle mich da nicht verstanden. Aber ich kenne Sie ja nun auch schon ein bisschen. Und aus schlechter Laune schreiben Sie sowas nicht. Sondern weil es Ihnen so vorkommt. Dann muss der Fehler bei mir liegen.
Kommunikation ist eben immer, was beim anderen ankommt.
Vielleicht haben Sie mich aber sogar besser erkannt, als ich mir selber klarmachen will. Hierarchisieren? Ich weiß nicht. Ich sag jetzt mal lauter Dinge, die mir durch den Kopf gehen. Auch auf das Risiko hin, missverstanden zu werden.
Mir geht es um Qualität und Effizienz. Ich finde, wenn wir ein bisschen organisieren, Strukturen schaffen, Bahnen anlegen und Schienen, dann können wir aus der Zusammenarbeit von Community und Redaktion ein neuartiges Medienprodukt schaffen. Ich habe große Freude daran, mir das zu überlegen, wie das funktionieren kann, welche Hürden man dabei überwinden muss, wo die Grenzen sind, ob man die noch weiter hinausschieben kann, was ich tun muss, um das möglich zu machen ... Wir könnten ungeheuer vielseitig sein und niveauvoll und gleichzeitig vollkommen unberechenbar und lustig und abseitig und streitbar und kritisch und mutig und Ideen und Texten Raum geben, die sonst nirgends unterkämen und dennoch die sozusagen üblichen Ansprüche auch von solchen Lesern befriedigen, die nicht zur "Familie" gehören.
Wir müssten dafür natürlich noch mehr werden. Klar.
Aber ich denke, wir sind jetzt schon genug, um über solche Strukturen nachzudenken.
Im Kindergarten meines Sohnes ist es ähnlich. Da brauchen wir noch eine(n) ErzieherIn. Aber der Laden hat kein Geld. Also denken wir darüber nach, einen Förderverein zu gründen, der den neuen Kollegen einstellt. Das ist erst mal eine gewisse Belastung für uns Eltern. Aber wenn der Verein einmal läuft, werden alle neuen Eltern ganz natürlich dort eingeführt, nehmen für die Dauer des Aufenthalts ihres Kindes dort ihren Platz ein und gehen dann nachher wieder.
An solche selbsttragenden Strukturen denke ich.
Nehmen wir die Idee eines Stadtschreibers (kam hier gerade. Tolle Idee!!)
Wir könnten den ersten Stadtschreiber für sagen wir Leipzig suchen und bestellen. Er oder sie würde das "Amt" bekleiden solange er Lust hat und es dann, wenn er nicht mehr kann oder mag an einen anderen abgeben, den er vielleicht selber sucht ... Und wenn er das Amt nicht gut genug bekleidet, würde vielleicht jemand anders ihn zwischendurch kritisieren oder herausfordern ...
Verstehe Sie, was ich meine?
Ein sich selbst organisierendes System fände ich toll.
Aber auch das muss ja mal aufgestellt werden.
Ihr JA
Effektivität - Das RICHTIGE tun.
Effizienz - Das, was man macht, richtig tun.
Zustimmung,
dann sind wir in der Dialektik von Chaos und Ordnung, wissenschaftlich betrachtet. Chaostheorie im sozialen Bereich, let's start it.
>Ein sich selbst organisierendes System fände ich toll.
Nicht alle haben so viel Zeit die Palette der Veröffentlichen wenigstens einigermassen gut zu verfolgen. Das aber ist schon nötig für den Überblick und auch die Qualität. Die tägliche Arbeit geht vor, - dann wartet der Garten auch nicht umsonst, da wird Nachlässigkeit auch bestraft ;-)
Die Idee des Auftrags finde ich nachvollziehbar. Aber auch illusorisch - nicht jeder hat die Zeit? Es wird hin und wieder funktionieren, taugt aber nicht zum Konzept. Besser gefällt mir eine Idee des Selbstauftrags. Zu motivieren vielleicht durch eine (Community-)Umgebung, in der die Blogs ein Ganzes ergeben, durch Ideen/Wünsche/Vorschläge der Redaktion, durch das Einbeziehen der Community-Texte oder -Anstöße(damit meine ich nicht allein das Abdrucken). Ich halte nichts von einer Perfektionierung, das würde den Charme kosten.
kk
J.A. schreibt: "Mir geht es um Qualität und Effizienz. Ich finde, wenn wir ein bisschen organisieren." Ja, das ist es eben, das ist Ihr anspruch, etwas zu organisieren und zu perfektionieren, der meines erachtens an der realität dieser community vorbeigeht ...
Kann ja sein, dass das nicht geht und illusorisch ist. Kann aber auch sein, dass es geht und vom Einzelnen viel weniger Unterordnung verlangt, als hier offenbar befürchtet wird. Wenn es genügend Leute sind, die genügend gut aufeinander eingespielt sind - was von ganz allein geht, wenn die Frequenz der Nutzung stimmt - dann kann etwas in Gang kommen, was ein Einzelner nie hätte planen oder aufstellen oder organisieren können. Eine selbstverwaltete Redaktion.
Ein sich selbst estellendes Medium.
Entschuldigung.
Vielleicht spinne ich auch.
Ich finde es auch so toll :)
JA
((So ungewöhnlich ist die Idee nun auch wieder nicht, Wikipedia funktioniert im Grunde nicht anders - ich stelle mir nur noch ein paar weltanschauliche Leitplanken vor, die die Energien lenken. Wikipedia ist eben nicht "links", nicht mal irgendwie. Wir schon.))
Liebe Jayne,
was uns, also die Community, auch ausmacht, sind Herz und Freiheitsgedanken. Dies geht flöten, unterliegen Blogs den Strukturen und Reglements einer Redaktion. Ich verstehe gar nicht recht, was das hier alles soll. Kominiert mit der Bezahl-Ideen-Suche spricht es für eine bestürzende Konzeptlosigkeit. Trifft andererseits vielleicht das Hoffnungszentrum derer, die journalistische Ambitionen haben, aber leider grad keinen Job. Die Mehrheit ist das aber, vermutlich, nicht.
Herzlich
kk
Lieber Herr Augstein ,
das ist jetzt schwierig,denn ich reagiere eigentlich immer mehr auf die "Stimmung", die diese sich sehr schnell ablösenden Überlegungen vermitteln.
Bei mir kommt was ganz Schlichtes an: "Kinder, so gehts nicht weiter, wir brauchen einen anderen "Blogteppich." Immer so ein Anklang als hätten Sie lieber mehr "Profis" hier im Laden. Was ich zusätzlich auch zu vernehmen meine: "Morgen ist das Geld alle, und Ihr macht Euch hier eine nette Bloggerzeit." Ein gewisser Druck entsteht da jedenfalls bei mir. Soweit nimmt man ja Anteil.
Thema: Spezialisten für Themen. Wie wollen Sie das machen? Sowas muss man bezahlen.
Oder diese Anmerkung:
"Ideen und Texten Raum geben, die sonst nirgends unterkämen und dennoch die sozusagen üblichen Ansprüche auch von solchen Lesern befriedigen, die nicht zur "Familie" gehören."
Ich lese da raus, dass es Ihnen oder Kritikern zu insiderisch-kuschlig ist.
Sie können Strukturen - virtuell - nicht erzwingen und vor allem - kay.kloetzer meint es auch - es muss auch ein bisschen Inspiration von der Redaktion kommen. (Verbindungs-Inspiration. Das wird ein teurer-hochbezahler Jog.) Und zwar jenseits der "Printweihe". Themen anbieten oder so, wenn was auf den Nägeln brennt. Ja, ginge vielleicht. Aber dann - das ist mein ungutes Gefühl - entstehen natürlich "Zirkel".
Die einen fühlen sich "beauftragt" und einbezogen, die anderen weniger. Es ist eine in sich widersprüchliche Geschichte: Die Blogger wollen alle "Freiheit und Sozialismus". Und vielleicht noch einen, der sie sanft-diktatorisch zu ihrem Glücke zwingt.
mit Gruß
Magda
Also, ein guter Wein (Riesling, Grauburgunder, trocken), ich vertrage nicht viel, zur Weihnacht oder zum Geburtstag, oder zur Jugendweihe, das wäre mir fürs Querlesen und regelmäßige, qualifizierte Rückmelden im Blog schon genug.
Ich stelle mit das vor wie eine Gemeinschaft von „positiven Watchblogs“ unter dem Dach des „Der Freitag“. In etwa so und mit Humor, unter der Überschrift (Bsp.): „Scientific American quer“; „Was macht GEO“, „Sinn und Form“, „Akzente“ rauf und runter, „Ärzteblatt“, „MMW“, „New Yorker“, „TLS“.
Es verstünde sich, die Auswahl richtete sich einmal nach der „Haltung“ des „Der Freitag“, dann am redaktionellen Bedarf, z.B. „blinde Flecke“ des Wissenswerten abzudecken. - Mit kleiner Redaktion, viel Arbeit und wahrscheinlich nicht übermäßiger Starbezahlung gegen die Dickschiffe der Branche an zu rennen, das kostet sowieso vor allem Nerven und Geld und ist, bei einiger Ehrlichkeit, aus dem Stand gar nicht zu leisten.
Eine ganz andere Öffentlichkeit hieße ja auch, eigene Erfahrungen und eigenes Wissen gratis einem lobenswerten neuen Geschäfts- und Medienmodell zur Verfügung zu stellen.
Wenn der „Der Freitag“ dereinst bei den ominösen 60.000-70.000 real verkauften Exemplaren angelangt wäre, dann würde ich vielleicht schreien, „Jetzt reicht es, jetzt muss gelöhnt werden!“.
Ich bin mir ziemlich sicher, Recherchen und Medienschau, ließen sich in gleicher Form auch mit „Science“-Blogs (PLOS) und Ähnlichen Foren im Net veranstalten.
Kein Profi wäre durch diese Qualitätsverbesserung über Laienbeiträge gefährdet. Das Geschäft der Auswertung ist zwar persönlich befriedigend, weiterbildend und horizonterweiternd, aber Meriten und Anstellungen im Journalismus lassen sich damit nicht gewinnen.
In vielen Zeitungsredaktionen gab es früher einmal Spezialisten für dieses mühsame Geschäft, andere Redaktionen wiederum, verdammten ihre Dauerpraktikanten dazu.
Bei der ZEIT konnte das z.B. der ehemalige Chef der Online-Redaktion, Gero von Randow, sehr gut. Aber damit verdient kaum ein Journalist sein Brot und wenn es der Chef selbst macht, ist es großartig, aber reine Verschwendung.
Als Dank oder „Lohn“ für die Regelmäßigkeit, z.B. über Wissenschaftsmagazinen oder wichtige ausländischen Presseerzeugnisse, einmal im Monat, einmal in vierzehn Tagen, einmal in der Woche einen Bericht zum Topthema, zu Themenschwerpunkten, zu einem, hoffentlich vom „Der Freitag“ sowieso schon vorgeplanten eigenen Themenschwerpunkt abzuliefern, wäre z.B. die Übernahme/Teilübernahme des Abos eine sinnvolle Sache. Die Gegenseitigkeit bestünde in der Zusage von Regelmäßigkeit und Qualität und redigiert, bzw. korrigiert würde ja, wie Herr Augstein das schon andeutete.
Ich bin kein Journalist und kein Redakteur. Aber in meiner Vorstellung ist allein schon die Erzeugung der hohen Textqualität für Print- und Online, das Managen von Rechten, das Aushandeln professioneller Inhaltsbeiträge bei kleineren Publikationen ein Arbeitszeitfresser. Im Endeffekt reduziert sich durch die beständige Selbstüberforderung, so naheliegend und notwendig sie sein mag, die Recherche und damit die Qualität. Die Community könnte hier deutlich helfen.
Ich würde also redaktionell eine Liste der Medien aufstellen, deren „Lese“ und „Auslese“ den „Der Freitag“ voran bringen könnte und dann mit einigen öffentlichen Anfragen an Community-Mitglieder abklären, wer es übernehmen möchte. Wenn Sie so wollen, wäre dabei auch eine Liste der blinden Flecke, die man ehrlich eingestanden, derzeit nicht abdecken kann. Mir fehlt z.B. jemand aus der Redaktion oder aus dem Umfeld, oder aus der Community, der sich besser mit juristischen Themen auskennt und sich fundierte Artikel, z.B. eine Medienschau,zu aktuellen Themen zutraute.
Gleiches gilt natürlich für die regionale Berichterstattung, die ja nicht umfassend, sondern eben auswählend vorgehen sollte.
Ad Streifzug schrieb am 03.11.2009 um 15:26:
Ja, da stand vor vierzehn Tagen schon einmal mehr. Aber ich war zu sensibel, weil ein hier bekannter, von mir geschätzter Dauerteilnehmer in mein „Stammbuch“ eintrug, mein Artikel zum wahrhaftigen prosaischen Klosterleben der „heiligen Hildegard“, sei nicht nur schlecht geschrieben, sondern inhaltlich weit hinter einem von mir selbst im Beitrag gelobten und verlinkten Artikel aus der „Emma-Dazumal“ zurück. - Daran fühlte ich mich jetzt, durch Ihren kleinen „Streifzug“ auf meiner persönlichen Freitagsseite wieder unangenehm erinnert.
Ich löschte damals meine Beiträge, den Titel des Blogs und die persönlichen Angaben, die ja ebenfalls gleich wieder kommentierend verwurstet worden waren und schwor mir, „du schreibst hier keinen Artikel mehr.“
Allerdings, ich gebe es gerne zu, bis dahin hatte sich niemand gemeldet, der an meiner Steffin Geschichte, an proletarischen „strammen Maxen“ (Ausnahmen gab es, bestätigten aber die Regel) ernsthafte Betrachtungen anknüpfte oder etwas Positives rückmeldete. - Herr Augstein und Herr Kabisch schrieben nun zum Löschen von Artikeln einen eigenen Thread und haben damit in mir zu Recht ein schlechtes Gewissen geweckt. Es war falsch zu löschen, eher Selbstbestrafung. Die Sachen waren gut, passten zum “(Der) Freitag“ und kosteten auch liebe Mühe bei der Verfertigung. - Ich bin zu empfindlich, vor allem, wenn Urteile nicht mit sachlichen Hinweisen belegt werden. Mea culpa!
Gestatten Sie mir noch eine kleine Nachbemerkung. Es fällt mir ja an meiner eigenen Haltung auf. Viel bequemer ist es, die Arbeit anderer für Einseitigkeiten, Schwurbelsprech und Nonsense zu zwiebeln. Viel schwerer jedoch, selbst etwas Positives beizutragen.
Ganz ehrlich ist aber auch der langweiligste Feierabend und jede sporadische Schlaflosigkeit, wenn z.B. der Tag einfach nicht aus dem Kopf will, mit ein wenig Recherche und Spaß an einem selbst gestalteten Artikel zu Lieblingsthemen besser ausgefüllt, auch wenn es mehr anstrengt.
Die „ZEIT-Community“ litt, bevor sie zwar nominell weitergeführt wurde, aber ideell und intellektuell im wörtlichen Sinne dicht machte, u.a. genau daran. -
Ich für meinen Teil schreibe also lieber eine kleine Portraitgeschichte zur Margarete Steffin in gähnenden Sanatoriumshöhen, oder zur „proletarischen Kost“ mit ein paar Qualitätslinks, die ich selbstverständlich auch noch treffend anmoderiere, damit dort jemand nachschaut, als mich über die sprachlichen Unzulänglichkeiten anderer Blogger und Kommentatoren auszulassen.
Ich kann nicht nachvollziehen, was denn die eigenen Blogs in des Freitags- Community mit den ganz normalen Kommentaren unter Artikeln zu tun haben? Das läuft doch auf zwei unterschiedlichen Ebenen. Allerdings kenne ich die Problematik von der ZEIT- Online-alt. Da wussten viele letztlich keinen Unterschied zwischen "Leserartikel" und "Kommentar" zu wahren und posteten munter unter „Artikeln“ ihre Statements und Meinungsäußerungen. Allerdings war die Nutzerführung in dieser Hinsicht auch eher lax und letztlich verlegerisch, nicht etwa von Seiten des maßgeblichen Community-Redakteurs, unentschieden.
Mir wird das Thema „Wertung“ und „Professionalisierung“ zu sehr hoch gespielt. Das steht doch ganz im Gegensatz zu den ebenso allfälligen Beteuerungen, es ginge hier auch um gehobenen Spaß, um Freude an der Sache, um Gedankenaustausch und Informationen, die man sonst woanders nicht geboten bekommt.
„Der Freitag“ macht es professionell bestimmt wie andere Medien auch. Wenn ein Budget vorhanden ist, der Bedarf fest steht, gibt es eine Stellenausschreibung und dann Bewerbungen. Vielleicht kennt man auch schon Leute, die man ansprechen möchte.
Jedenfalls kann sich dann jeder der sich dazu berufen fühlt melden und vorstellen. - Die Anfrage, ob wir, die "Community", Inhalte liefern, sehe ich also eher als eine freundlich-sportliche Herausforderung, die keinen Leser/Nutzer zwingt und zwängt und nicht als Professionalisierung oder Einschränkung der Meinungsfreiheit verstanden werden kann.
Ich bin nicht blind und habe das auch schon jüngst einmal erwähnt. Die wirklich guten Beiträge sind meist für einen simplen Kommentar zu gut und voller Ehrfurcht schreibt man dazu besser nichts mehr hin. Auf jeden Fall keine Suada an Kritik und Korrektur.
Leider teilen die guten Beiträge dieses Schicksal mit den grottenschlechten Entäußerungen, die manches Mal nur aus "Daumen hoch, Daumen runter" bestehen und seltener noch,ganz selten hier beim "Der Freitag", einfach in Beleidigungen ausarten.
Bisher haben ich auch nicht vernommen, dass nun ein Obolus für das Lesen der Blogkommentare verlangt würde.
Ich sehe das eher so: Kein durchnittlicher Zeitungs- und E-Zine Leser (gehe von mir aus) kann über einen längeren Zeitraum mehrere Qualitätszeitungsabos verkraften, geschweige denn, diese dann auch konsequent parallel durchlesen. Die Zeitungen helfen dann als Unterlage bei Bastelarbeiten, beim Salate putzen, im Mülleimer als Einlage.... -Ich kann es jedenfalls nicht. - Aber zahlen würde ich, wie schon einmal ausgeführt, für eine Redaktion mit „Haltung“, deren Texte zweitverwertet Online stehen und für eine gute „Community“, die mich geistig mehr forderte, die dialogischer und besser organisiert daher käme und mir einige lesenswerte, sehenswerte,hörenswerte neue Quellen schmackhaft und verständlich machte.
Liebe Grüße
Christoph Leusch
PS: Ich mühe mich ja nun wirklich und suche verzweifelt nach den deutschen Vorbildmedien für Blogger und Netzzeitungen. Aber ich muss zugeben, dass hierzulande selbst bei den Qualitäts- und Profibloggern doch eher die Selbstbeschäftigung mit dem Netz an sich, den Netzmedien, die Abgrenzung Online-Print im Vordergrund steht, obwohl die meisten Verdächtigen mittlerweile bei Verlagen und Zeitungsmedien fest arbeiten. Das Geschäft ist ebenfalls fest in journalistischer Hand.
Ich kenne jedenfalls kein anerkanntes und viel „beklicktes“ deutsches Blog, in dem Künstler, Juristen, Mediziner, Handwerker oder, um nicht immer alte Wege zu beschreiten, Fußballer, wesentliche allgemeine Beiträge veröffentlichten und den redaktionellen Ton angeben. Ich möchte nicht heucheln und sage frei heraus, diese selbstgewählte Begrenzheit empfinde ich als extrem ermüdend und auf Dauer langweilend.
Unsere Kanzlerin hat ja heute mit dem „Mauerfall-Bild“ eine ganze langweilige Rede vor den Abgordnetenhäusern Amerikas bestritten. Sie war bei allen realen Mauersprüngen nicht anwesend, soll, so wird kolportiert, fast immer ganz notwendig "gesaunt" haben. Nachher allerdings, war sie nicht zufällig, sondern eher sehr zielbewusst zur Stelle. - Die wahren „Vermauerungen“ , die sehe ich eher in unseren Köpfen und Herzen.
Lieber Columbus Christoph Leusch,
danke für diesen umfang- und anregungsreichen Kommentar zum Thema.
Und bitte stellen Sie doch die Hildegard-Geschichte wieder ein... Hm?
Herzlich
klara
Lieber Christoph Leusch;
das ist viel. Einiges finde ich gut. Anderes weniger. Und in der Mitte liegt das, was ich schwierig finde. Vor allem hat mich Ihr Eingeständnis auf Ihre persönliche Empfindlichkeit beeindruckt.
Sie machen sich hier ebenfalls Gedanken, Ihnen liegt der Freitag am Herzen, wie mir, und vielen anderen hier. Und, verbessern lässt sich immer etwas, IMMER. Das ist das, was mir an Ihrem Kommentar gefällt, das Konstruktive daran.
"Ich bin nicht blind und habe das auch schon jüngst einmal erwähnt. Die wirklich guten Beiträge sind meist für einen simplen Kommentar zu gut und voller Ehrfurcht schreibt man dazu besser nichts mehr hin. Auf jeden Fall keine Suada an Kritik und Korrektur."
Nein. Aber warum nicht einfach "Toller Beitrag", "gut geschrieben", "das hat mich besonders angesprochen?" anfügen? Das freut jeden, auch altgediente Journalisten!
Vieles, das haben Sie jetzt nicht vorgeschlagen, ist schlicht nicht machbar. Das mit dem Redigieren z.B., der Vorschlag kam nicht von Ihnen, aber ich gehe davon aus, dass Sie das auch unterstützen.
Ich spreche jetzt nicht von Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung. Das ist ja unstrittig. Sondern vom stilistischen Redigieren. Ich habe jahrelang als Zeitungsredakteurin auch Texte redigiert. Sie können sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen, wie lange das dauern kann, unter Umständen. Wie empfindlich Autoren sind, wenn es um ihre Texte geht Wie sie um jede Formulierung kämpfen. Das würde so viel Arbeitskraft binden, wie soll der Freitag das bewerkstelligen? Sie haben doch auch Ihre Erfahrungen mit Kritik hier gemacht. Wie würden Sie darauf reagieren?
"Wenn ein Budget vorhanden ist, der Bedarf fest steht, gibt es eine Stellenausschreibung und dann Bewerbungen."
Aber vor kurzem hatten wir doch hier die Diskussion, dass die Community teuer ist und ob wir dafür zahlen sollen/ wollen. Wo soll das Geld denn im Moment herkommen?
Herzlich, Anna
Lieber Jakob Augstein;
vielen Dank für Ihren Kommentar, Magda betreffend - er beantwortet auch meine Frage oben, was Sie sich von all den Veränderungen versprechen; und ich vermute, so war er - auch - gemeint.
Mich hat Ihre Antwort gefreut und beruhigt. Denn gestern abend befürchtet ich noch, dass Sie womöglich Ihre eigene wunderbare Idee sabotieren könnten.... Das tue ich jetzt nicht mehr, denn nach wie vor spricht aus Ihrer Antwort Begeisterung und ungeheuer viel Liebe zum Projekt. Es stecken also nicht vor allem pekuniären Beweggründe hinter Ihren Vorschlägen, wie ich, das gebe ich zu, zuerst vermutet hatte.
Einige Ideen finde ich gut, einige weniger. Das hatte ich ja schon oben und in meiner Antwort unten an Christoph Leusch ausgeführt. Grundsätzlich: VERBESSERN lässt sich immer etwas, überall. Ich singe hier also nicht dem "Alles soll so bleiben, wie es ist" das Lied.
Ich halte nur den Zeitpunkt für falsch. Es ist zu früh. Erst vor kurzem wurde hier die (notwendige) Diskussion ums Bezahlen geführt, und sie hat viel Staub aufgewirbelt.
Sie sind Gärtner. Sie wissen, dass ein Pflanze - sehen wir die Community jetzt mal so - gute Erde braucht und Wasser und das richtige Plätzchen. Das alles stellt ein Gärtner zur Verfügung. Dann aber, und das weiss er, muss er die Pflanze eine Zeitlang in Ruhe lassen. Sich selbst überlassen, damit sie wachsen kann. Das ist schwer (ich spreche aus Erfahrung, denn ich renne jeden Tag hin und gucke, ob nicht hier ein Blatt oder endlich da eine Knospe kommt...) Irgendwann, wenn sie aus eigener Kraft gewachsen ist, kann er dann wieder eingreifen, hier zupfen, da begradigen, unterstützen, umsetzen...
Ich empfinde hier auch eine Unruhe durch ihre Vorschläge, im Moment. Natürlich polarisiert das, einige finden sie auch gut. Aber ich befürchte auch böses Blut, die ersten haben sich bereits um Posten angedient, und das wiederum vor der Diskussion, dass der Freitag kein Geld hat...
Geben Sie einfach noch etwas Zeit. Die Community ist doch noch ein Baby, erst 11 Monate alt. Die wird noch ganz GROSS, glauben Sie mir!
Herzlich, Anna
der unterschied könnte sein, dass JA am anfang seiner beiträge einfach betnt, dass es erstmal nur reine gedankengänge sind die er diskutiert haben will und die auch nicht in stein gemeißelt stehen sondern allgemein anregend wirken sollen.
damit wären die meisten vermutungen bereits gekillt, bevor sie entstünden.
mfg
mh
@ MH:
OK. Aber trotzdem frage ich mich dann, was WIRKLICH dahinter steckt... Auch `ne Berufskrankheit. Sehe, was Du siehst, und misstraue ihm erstmal...
Im Übrigen MH, auch für Diskussionen ist es manchmal zu früh. S. mein Kommentar oben. :)
wenn der freitag sich nicht finanziert und das geändert werden soll, dann kosten diese befindlichkeiten geld und zwar nicht unseres.
aber für sowas bin ich bei diesen themen zu emotionslos, um es verstehen zu können.
mfg
mh
"Ich empfinde hier auch eine Unruhe durch ihre Vorschläge, im Moment."
Sehe ich auch so.
"Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht."
Das gilt wahrscheinlich für Menschenkinder wie für Zeitungskinder wie für Communitykinder ;)
klara
MH, aber darum gehts mir doch auch. Wenn kein Geld da ist, wovon sollen denn bitte all die Stellen bezahlt werden? Oder war das ehrenamtlich gedacht?
Reden wir manchmal aneinander vorbei? Und emotionslos - wer ist das schon...
zu 1 und 2 vermischt.
Notitzen aus der Provinz, der Titel ist hoffentlich nicht mit einem Copyright belegt, wäre dann so ein Regionaleinspalter, der sich unregelmäßig realisieren liesse - als Freizeitgestaltung. Aber das ist nun keine Spezialisierung, sondern eine sehr individuelle (subjektive) Auswahl und Gewichtung und könnte im schlechtesten Falle in Banalsierung enden. Wo Bolgismus zum Journalismus aufsteigt, sollte Journalismus zumdindest den Versuch sachlicher Neutralität unternehmen statt weiter "nur" Leitartikel, Kommentare oder Glossen zu liefern. Für einen weit von der Provinz/Spezialität sitzenden Entscheider der Berliner "Insel" ist das zu bewerten fast unmöglich.
Wie will man vermeiden in diesen Fettnäpfchen ggf. zu versinken?
Liebe Magda,
es ist alles wunderbar, wie es ist. Ich finde, wir sind hier auf dem richtigen Weg. Ich habe bestimmte Hoffnungen, wohin dieser Weg noch führen kann. Und darüber spekuliere ich. Was soll ich sonst tun? Das ist ein offener Raum.
Erzwingen will und kann ich in der Tat nichts. Herrjeh. Das wäre ja auch schrecklich. Hier geht es doch darum, wie man ein autopoietisches publizistisches System aufstellt, wo also zwischen Erzeuger und Erzeugnis kein Unterschied besteht.
Ich denke darüber nach, welchen "Sinn" diese Community haben kann. Wohin sie geht. Was sie macht. Wie ich das beeinflussen kann und soll. Und was man nicht beeinflussen sollte oder darf. Darüber können wir nur gemeinsam reden. Das können wir hier nicht in der Redaktion am grünen Tisch beschließen.
Am besten ist es da, wenn man ganz ehrlich und offen ist und einfach sagt, was einem durch den Kopf geht. Dann kann man auch Missverständnisse am schnellsten aufklären.
(Und, liebe KK, dieser offene Diskurs gehört zum Konzept. Er ist das Konzept. Ich finde das schön :) )
JA
es ist anzunehmen, dass das ehrenamtlich gedacht war.
Danke!
Ich glaub, ich könnte mir vorstellen, freiwillig, also unbezahlt, mich in Richtung Islam und Orientalisitik zu spezialisieren (einer meiner Vorfahren war ein rassiger Araberhengst).
Aber ob meine Beiträge dann journalistisch zu validieren oder verifizieren wären...
Leute, aber erst mal muss ich aus diesem tiefen Loch heraus, in das ich vor einiger Zeit hineingaloppiert bin, sonst knicken die Beine ein.
Ihr und euer
Harry Kovalcek
Warum denke ich gerade an eine Reportage über die Rheinische Küche mit dem Schwerpunkt Deftiges aus Großmutters Zeiten?
MisterL, haben Sie da ein Rezept parat?
Deftiges aus Omas Zeiten...toll.
das könnte mich wieder aufrichten.
Ja. Rheinischen Sauerbraten im Original. :-)
Danke fürs Rezept, habe ich schon mal probiert, war nicht so mein Ding, dann lieber Rindfleisch gebeizt.
Pferdegulasch, naja, geht so.
Aber Katzen mögen sowas ja gelegentlich...?!
Frösche, Schlangen, Singvögel, so ein Raubtier macht ja vor nichts halt.
Auf den Philippinnen gibt es ein Dorf, in dem wegen einer Katzen-Plage selbige in einer Salzkruste auf heißen Steinen in einer Sandkuhle gebacken werden.
Soll lecker gewesen sein.
Bekomme direkt Appetit, mal schauen, was im Futtertrog noch vorrätig ist.
@ MH- "aber für sowas bin ich bei diesen themen zu emotionslos, um es verstehen zu können."
Du bist emotionslos? Da kommen mir gleich die Tränen. Du jaulst wahrscheinlich nur an anderen Stellen als andere.
Katze soll in Richtung Kaninchen gehen. Als Raubtier könnte ich ohne Verdauungsprobleme ja denn Kanibalen probieren. Dem Huftier in Dir würde ich davon abraten. Könnte in BSE enden.
Lieber Herr Augstein,
dann ist es ja gut. :-))
Schöpferische Unruhe war mal ein Lieblingswort im real exist.Soz., das wurde gern verwendet, wenn gerade der nächste Engpass zur durchfahren war. Vielleicht bin ich ja vorgeschädigt und denke immer, wenn die nächste kreative Lawine kommt: "Duck Dich bloß, sonst donnert sie in das Tal, in dem Du gerade beschaulich Deine Betrachtungen am Abwasch abhältst.
Egal - es hängt natürlich mit Ihrer Person zusammen, wenn man zusammenzuckt. Nicht persönlich, aber Sie sind nun mal der Herausgeber und da wird jede Meinungsäußerung anders bewertet. Und dass das Ganze ein unternehmerisches Abenteuer ist, weiß man auch.
Ansonsten haben andere hier schon das ausgedrückt, was ich so ähnlich auch meine.
Außerdem: Jeder der hier blogt hat einen Ehrgeiz - der speist sich aber - wie ich festgestellt habe - aus verschiedenen Motiven und Ambitionen. Darin besteht das Problem. Und das ist auch der Unterschied zum Journalismus in Reinkultur - obwohl ich weiß nicht. ...naja gut
Danke für die allgemeine Glättung der Wogen
Magda
"bei diesen themen" war doch ne klare aussage, die bereits das implizierte, was du nun meintest mir nachwerfen zu müssen.
@anna: du wolltest zeit und gras über alles wachsen lassen und ich meinte, dass diese zeit geld kostet und dies nicht unseres ist .. ggf. also geprüft werden muss, ob die befindlichkeiten dahingehend gerechtfertigt sind.
mfg
mh
"bei diesen themen" war doch ne klare aussage, die bereits das implizierte, was du nun meintest mir nachwerfen zu müssen.
Ach Mensch, ich flirte mit Dir und Du merkst das nicht mal. Ich werf Dir höchstens ne Kusshand nach.
Lieber JA,
ich will Ihnen aufs neue dazu gratulieren, was für eine aktive, (weit überwiegend) ernsthaft und facetten- wie ideenreich diskutierende Nutzer- und Bloggergesellschaft Sie hier zu solchen fürs publizistische Überleben relevanten Themen zu versammeln vermögen.
Da ich derzeit damit befasst bin, ein anderes mit einem Druckmedium verbundenes Netz-Projekt mitaufzubauen, muss ich mich hier aus Loyalitätsgründen etwas mit Vorschlägen zurückhalten; ein Korrektorat/Lektorat allerdings, wenigstens was Orthographie, Interpunktion, Syntax und fundamentale Sprachschnitzer anlangt, halte ich ÜBERALL für geboten, wo der Autor es selbst nicht hinbekommt, jedenfalls, wenn man ernstgenommen werden will.
Ein alter Hase schafft das bei einem Artikel durchschnittlicher Länge in 5-10 Minuten, wenn er nicht total verkorkst ist, also neu geschrieben werden muss; die sollten, sei es von dem Blogger, der inhaltlich gut ist, es aber alleine nicht ganz richtig kann, oder sei es vom Verlag oder beiden gemeinsam, durchaus angemesssen zu bezahlen sein.
MfG
Ihr
MG
Da kenne ich einige in meinem Bekannten-und Freundeskreis die das denken. Ich denke das nicht, bin aber auch nicht mehr sauer, wenn das heute zu mir hemand schreibt oder sagt. Zum Teil bin ich wirklich ziemlich sensibel, aber auch wirklich nur zum Teil.
Liebe Anna,
Ich will mit dem "Der Freitag" kein Geld verdienen, höchstens welches dort ausgeben. Zwar nur kleine Münze (der Betrag war ja jüngst schon einmal genannt), weil Papier teuer ist und sich schon überall, im Mülleimer und sonstwo breit macht, stapelt. Dafür hätte ich aber ein wenig Zeit anzubieten und einige wenige Kenntnisse (die Fauna vom Bakterium bis zum Menschen; die Flora, soweit nicht gleich ganze Biotope klassifiziert werden müssen; zur Stadtplanung und Architektur, zu der, die, das an Rhein und Main; Ländliches eben; Literaturen und,und...). Mehr soll es nicht sein, mehr kann ich nicht.
Lob:
Das mit dem Lob, mache ich schon. Aber ich würde ich mich z.B. kaum trauen, bei Frau Kebirs Artikeln "Klasse, toll, geil", o.ä. darunter zu schreiben. Es käme mir unangemessen vor.In Wahrheit geht es mir mit vielen Artikeln im "Der Freitag" so, z.B. mit den akribischen Analysen Herrn Jägers, aber auch in der Community, wenn ich merke wie wenig mir allein ins Hirn kommt und wie viele gute Gedanken Sie, Herr Losehand oder z.B. "Bildungswirt" einstellen.
Was mir manchmal missfällt, wenn aus einer klugen (An)sammlung, aus einer klugen Analyse, Absolutheiten und Gewissheiten abgeleitet und verkündet werden.
Hierarchien:
Mir sind Hierarchien egal, nein, genauer, ich halte sie für ein Internet-Medium für untauglich.
Aber, Herr Augstein meint wohl eher eine gewisse publizistische Ordnung und Beiträge, die die Redaktion und die Community mit noch ein wenig mehr Qualität anreichern. Die also die Diskussion bereichern und mehr, viel mehr Leser, anziehen.
Warum sollten die bisher gemachten Vorschläge die Freiheiten in Kommentaren und Blogs einschränken?
Ich empfinde schon, dass dem "Der Freitag" eine gewisse Berlin-Regionalität nicht nur gut tut. Ich empfinde, dass eine kleine Redaktion mit Neid auf so manche Möglichkeiten der Dickschiffe schauen muss. Das macht die Redaktion nicht besser oder schlechter. Sie ist eben klein, oder derzeit noch klein, und kann sich daher z.B. keine Wissenschaftsredaktion, wie die der in dieser Hinsicht ausgezeichneten und einzigartigen Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung leisten.
Für mich persönlich ist derzeit, was die Genauigkeit in den allgemeinen Tagesmeldungen angeht, die Neue Züricher Zeitung immer noch das Maß und deren thematische "Folio" Hefte sind fast immer auch ein ästhetischer Genuss.
Wer klein ist, der hat das Recht von Vergrößerung und Verbesserung zu träumen und danach zu streben. Ich denke, darum geht es, damit "Der Freitag" auf Dauer überlebt.
Es gibt auch die Hohlheit der Größe.- Wenn z.B. ein renommiertes Wochenblatt in seiner Beilage regelmäßig davon lebt, sich an irgendwelche Pseudoprominenz und die Testimonials von Prominenten anzukleben, wenn sie beginnt, sich völlig auf das Dasein als Beilage zur Business-Class der Lufthansa hin zu entwickeln, dann blättert der Putz vom alten journalistischen Glanz, selbst wenn eine halbe Million Exemplare auf den Tischen des Deutschen Bürgertums landen.
Grüße
Christoph Leusch
PS: Bei der ZEIT-Online arbeitete eine Weile eine Grafikerin die genug Witz, Ironie und Handwerk mitbrachte, den üblichen vielen Agentur-Bildchen als Aufmacher und Vignetten eine eigene grafische Sprache entgegen zu setzen. Wenn ich das Geld hätte, würde ich als Teamverstärkung Frau Meike Gerstenberg einkaufen und sie wild loslegen lassen.
***GELD***GELD***GELD***GELD*******GELD***GELD*****
* Für Anti-Kapitalisten reden hier aber alle viel**
* vom verdienen. Jeder kriegt das, was ihm zusteht*
***GELD***GIBT***ES***NICHT******GELD*****GELD****
Ausserdem wird nur der Anwalt gesucht evtl. bezahlt. Alle anderen, die sich hier anbiedern, bleiben verdienstvolle Stichwortgeber. Dafür aber vielen Dank!
"Pimp-Up" der Freitag:
Darauf hätte ich Lust. Kann auch nicht jeder. Will ich unbedingt machen. Mach ich auch für Ruhm Ehre. Aber nicht umsonst!
Lieber Christoph Leusch;
danke, dass Sie sich Zeit für diese ausführliche Antwort genommen haben.
Herzliche Grüße, Anna
"So ungewöhnlich ist die Idee nun auch wieder nicht, Wikipedia funktioniert im Grunde nicht anders - ich stelle mir nur noch ein paar weltanschauliche Leitplanken vor, die die Energien lenken."
das sehe ich auch so. aber es gibt ein paar unterschiede. nennen wir das material, das im grunde nicht anders ist, kurz info. die fleißigen leutchen sind zum teil die gleichen freiwilligen unbezahlten.
(trotzdem konnte wikipedia den altprofessionellen brockhaus aus dem sumoring schubsen.)
anders ist, dass die info im nu wieder verschwunden ist, hier online oder auch auch gedruckt. in der netz-enzyklopädie ist meist bleibendes wissen gefragt, und die online-enzyklopädie ist global offen, der freitag ist durch leitplanken begrenzt. aber das sehe ich eher als vorteil.
aber wer schreibt, der bleibt hier - nicht. das ist ein entscheidender unterschied. der nachteil lässt sich aber m.e. ausgleichen a) durch die aussicht auf den druck in der zeitung, b) durch die weitere aussicht auf eine edition des freitag.
im übrigen bin ich wie anna der meinung, dass die community durch wachstum gewinnt, was noch fehlt.
zum schluss übe ich mich im hierarchisieren:
unterste sohle: kommentar, darüber: blog, darüber: print im freitag, darüber: print in der edition.
als prozess könnte ich das mit einer destillation vergleichen.
danke, ja, für den täglichen gärtnerischen blick ins treibhaus.
Jetzt habe ich das schon zu dem anderen Beitrag geschrieben, aber weil es mich gerade beschäftigt, mal noch hier im weiter oben stehenden, der sich ja auch mit der Thematik befasst:
Sehe ich das richtig: Selbst wenn ich jetzt jemanden mal eben gern auf Tipp-/Rechtschreibfehler hinweisen will, ist das technisch doch gar nicht wirklich möglich, oder? Die Nachrichtenfunktion hat dafür zu wenige Zeichen, und als Kommentar drunter ist sowas ja auch blöd... falls es die Möglichkeit doch gibt (etwa in Form längerer privater Nachrichten...) und ich zu doof bin, sie zu finden, würde ich mich über eine Antwort freuen!
ich kann dazu wirklich nichts sagen, und das will nach dem ganzen lesen jetzt und hier ja auch einiges sagen.
Lieber RK,
das ist nicht schlimm, finde ich.
Der Strom all solcher Debatten neigt am Ende dazu, einfach zu versickern ... Das spricht nicht gegen die Debatte. Es geht gar nicht anders. Weil es zwar einen klaren Anfang gibt - eine Frage, einen Blog, einen Kristallisationspunkt. Aber kein klares Ende.
Also: Nicht entmutigen lassen :)
JA
Gestern hatte ich hier bereits einen Kommentar hinterlassen, nun ist er wech, egal, nochmal.
Wie wäre es mit einer Einstellung in "Mein Freitag" die man anklicken kann. Damit sagt der oder diejenige: "Ich möchte, dass mein Text redigiert wird". So kann das jeder selber entscheiden. Dann wird eine alte Version gespeichert, falls der Autor nicht einverstanden ist (Dawn of the darling).
Und wenn man schon dabei ist, kann man auch noch eine weitere Einstellung einführen. Diese sorgt dafür, das man einen Button unter dem Blog sieht, welcher darauf hinweist: "Ich möchte Kritik, auch negativ" (oder konstruktiv, im besten Fall).
Alles Quatsch, dieser Kommentar gehört NICHT in dieses Blog.
Habe ich schon erwähnt, dass ich das neue Layout unübersichtlich finde?
Die genannten Ideen führen in die richtige Richtung. Denn der Freitag hat nur eine Chance als Hecht im Karpfenteich des Journalismus, wenn seine Print- und Onlinebeiträge eine bessere Sicht der Dinge bieten als herkömmliche Texte. Deshalb ist der Aufbau eines Expertenteams, das nah an den Themen dran ist, richtig und hier gibt es auch ein interessantes Beispiel aus den USA unter: trueslant.com/
Eine derartige Professionalisierung würde aber einen Paradigmenwechsel erfordern, da Leistung auf Gegenleistung basiert. Der Freitag müsste sich dann überlegen, seine Netznomaden auch zu bezahlen. Ob das im Sinne des Verlägers ist, wage ich aber einmal zu bezweifeln, da das gesamte bisherige Konzept auf knappen Ressourcen aufgebaut ist und ein wenig auf den Kopf gestellt werden müsste. Aber einen Versuch wäre es wert, da online, auch wenn gerne die Fachwelt das Gegenteil behauptet, die Qualität entscheidet.
Beste Grüße aus Hamburg nach Berlin.
Strukturdebatten, sehr geehrter Augstein, sind ja sowas wie TOP-Debatten in der ehemaligen verfassten Studentenschaft: Man führt sie solange, bis alle eingepennt sind, um dann das Substantielle durchzupeitschen. Wenn Sie also von Strukturen schreiben und in sich die Position des Eigentümers dieser Plattform vereinigen (so legt es ein Eintrag bei wiki ihren Namen betreffend nahe), bekommt ein solcher Rahmen natürlich eine gewisse Brisanz. Zumal andernorts das schreibende Personal gnadenlos zusammen gestrichen wird zugunsten von Zeilenmietlingen oder Prekären, die den Beruf noch nicht einmal beschnuppert haben, aber den Vorteil haben, kostengünstig zu sein.
Freiwillige Projekte sind ok, die Überlegungen zu ihrer Optimierung mehr als gerechtfertigt. Was sich allerdings dahinter verbergen mag, kann man bestenfalls der Zusammensetzung Ihres Fischteichs entnehmen: Zwei Teile Fried-, ein Teil Knorpelfisch, nächster Verwandter zum großen bösen Hai. Wer wie ich schon einige Plattformen goutiert hat und sich hier zunächst umsehen will, dem erwächst natürlich die Frage: Was wollen Sie? Art pour l’art ganz sicher nicht, dazu dürften Sie genetisch einfach zu vorbelastet und wahrscheinlich entsprechend sozialisiert sein.
In Italien trägt das Projekt, ähnlich aufgebaut wie dieses hier den Titel chiarelettere.it, woraus dann ilcannocchiale.it erwuchs, eine teils freie, teils professionelle Blog-Gemeinschaft, in der vor allem Marco Travaglio, Coriras, Gomez schreiben und zwar mit/neben rund 75.000 weiteren Bloggern. Die Profis haben alle ihren braven journalistischen Beruf und stellen aus ihren jeweiligen Publikationen Stücke zur Anreicherung zur Verfügung (und verzichten insoweit auf ihr geldwertes Verwertungsrecht). Aus dem Projekt ist nun sogar eine eigene Zeitung entstanden, Il Fatto Quotidiano, wo die Strukturen, die Sie eingangs evozierten, ihre Vollendung darin gefunden haben, dass die dort tätigen Journalisten ihr Geld zusammengeschmissen haben zu einer AG und nun alleine von dieser ihrer Kreatur leben. Selbst Huffington lebt nicht von Luft und Liebe allein. Sollten Ihre Überlegungen nun in diese Richtung gehen, genieren Sie sich nicht, Markwort tat es auch nicht, als er mit Focus im Format böse bei den ital. Panorama und Espresso abkupferte.
Eine Struktur aus Amateuren wäre zum Scheitern verurteilt: Jeder liebt zwar den Gegenstand seines Hobbies, aber erst im Rentenalter wird er wirklich in der Lage sein, sich darin zu vertiefen. Die Auswertung von Elaboraten Dritter ist da kein Ersatz. Erst kürzlich wurde auf dem Lawblog von Ballmann evident, dass selbst die SZ mit einfachen Verlinkungen Geld verdienen will. Wie soll das erst im industriellen Ausmaß gut gehen, jetzt gerade wo Frankreich ihr Hadopi in Betrieb nimmt?
Ein letztes: Wecken Sie nicht unnötige Hoffnungen bei Menschen mit akuter Kommunikationsnot, sie könnten ggfs. „publizieren“. Das können sie ohnehin, dazu bedarf es nur der Plattform, nicht begriffsnotwenig eine Struktur. Deren Feed-Back hat immer auch etwas mit Qualität zu tun: Die lässt sich nicht verordnen.
Therese Neumann soll auch seit 1926 außer der Kommunion weder gegessen noch getrunken haben.
Trotzdem sehr sympathisch, dass Sie sich um den Broterwerb der Blogger hier sorgen.
Nichts Neumann (nicht mal Alfred E.), die ich meine und kenne sind echte Profis der schreibenden Zunft, denen die Verlagskrise zu schaffen macht. Zweitverwertungsrechte geklemmt, Knebelverträge aufgesetzt immer mit der Drohung, es stünde billigeres Personal ante portas. Wenn mich also ein Verleger (?), Eigentümer (?) oder sonstwie Verantwortlicher fragt, Haste Lust? kann ich mir die Gegenfrage leisten: Cui bono? Ich habe glücklicherweise einen anderen Job und das hier ist Freizeit. Ob Vergnügen, wird sich weisen.
Schlechte Zeiten sind gut für neue Ideen.
Schlechte Zeiten, noch schlechtere Zeiten?
Gehen wir alle eben betteln. Z.B. einmal die
Woche bei der Tafel.
Die von ed2murrow angesprochene Berufsgruppe kann sich doch nicht auf ihre Proffessionalität herausreden, wenn sie über aktuelle Themen öffentlich schweigt. Schweigt, weil kein Bezahlung für seine Gedankenarbeit zu erwarten ist. Zyniker mögen jetzt von einer natürlichen Auslese sprechen. Denn es muss wohl Platz geschaffen werden. Für eine neue Generation von Leuten. Neuen Themen, neuen Präsentationsformen und neuen Umsetzungen.
Irgendwann einmal erfolgreich in einem erlerntem Beruf gewesen zu sein, ist eben keine Garantie auf nix.
Verlagskrise, Bankenkrise, Werbekrise:
Geld ist da. Die Frage ist nur, wo wird es imvestiert werden?
Mit Sicherheit nicht in krisensichere Arbeitsplätze und Arbeitervollversorgung. Jedenfalls dann nicht, wenn es nicht gefordert wird.
Tatsächlich sehe ich für "der Freitag", enormes Potential. Und bewerte dieses Projekt als Erfolg.
Erstaunlich finde ich das Engagement der Erbsenzähler unter uns Anti-Kapitalisten. Ein schachern hier in diesem Thread, wie unter den Bazaris.