Erinnerung an die Zukunft

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Auf dem Portal für kritischen Journalismus "Paperbite" habe ich eben den Link zu einem Video entdeckt, das mit erschütternden Bildern aufwartet: Hunderte Minderjährige, die in einem Raum auf der griechischen Insel Lesbos interniert sind und dort unter unsäglichen Verhältnissen campieren.

Die Minderjährigen kommen zu einem Großteil aus Afghanistan, haben auf der Flucht ihre Angehörigen verloren, keine Papiere vorzuweisen und werden daher in diesem Camp festgehalten, abseits öffentlicher Wahrnehmung. Die Verantwortung für diesen Bruch der Menschenrechtskonvention, nach der Kinder und Jugendliche nicht interniert werden dürfen, liegt aber nicht allein bei den griechischen Behörden. Mit ihrer Abschottungspolitik hat es sich die EU allzu einfach gemacht, und per Drittstaatenregelung läßt sie die Staaten an der Außengrenze in Bezug auf Flüchtlinge und Migration allein.

Im Sommer 2009 erlangten die Zustände in diesem Internierungslager für kurze Zeit tagespolitische Relevanz, nicht zuletzt, weil ca. 150 Minderjährige in einen Hungerstreik getreten waren und damit ihre Freilassung erzwangen. Doch längst hat sich wieder der Schatten des Alltags über Pagani und ähnliche Einrichtungen an vielen anderen Orten der EU-Außengrenze gelegt ...






Weitere Hintergrundinformationen zum Internierungslager Pagani finden sich z.B. auf Linksnet, indymedia und Ärzte ohne Grenzen.

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Geschrieben von

jayne

beobachterin des (medien-) alltags

jayne

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