Nichts als ein Flimmern

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sich die nacht um die ohren schlagen, als handelte es sich um wolle oder papier, eine kappe mit ohrenschützern, fell- oder pelzmütze, von denen ich im leben nur einmal eine getragen, derweil ich öfters mir die nacht um die ohren geschlagen, was ohne weiteres zu haben war, eingewickelt in ihr schütteres gewebe, wie nacht sich hier in unseren breiten zumeist gibt, schütter und fadenscheinig, nicht mehr das wahre, vor dem wir uns ohnehin fürchten, weil wir es nicht gewohnt –

ach, die jahre, deren sommer ich auf dem großelterlichen hof verbracht, in der lausitz, wo in der schlafkammer ein von einem tuch verhülltes licht wachen mußte, daß das dunkel, die schwärze mich nicht vollends einnähme (sicherlich wäre ich davon aufgewacht), das licht des lämpchens hat mich wohl vor dem finis terrae bewahrt, als hätte das kind schon eine ahnung davon besessen, vom stockenden dunkel solcher nächte, wenn die fensterläden geschlossen

und im dunkeln die erinnerung an den unbefestigten weg vor dem haus, an den sand, von dem nichts als ein flimmern vor den augen wahrnehmbar, so es die lider nur einen spaltweit öffnete ... auf dem beistelltischchen die lampe, neben der tür, an der wand ein schwacher schimmer, an den das kind sich halten mochte ...

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Geschrieben von

jayne

beobachterin des (medien-) alltags

jayne

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