Ein Gedicht aus den 80er Jahren, als "Zeitzeichen":
....
soldaten, sie fallen & fallen, nichts anderes haben wir gelernt,
und nahmen wir die hölzernen gewehre zur hand, vergaßen wir
uns, sprachen mit verstellter stimme worte, deren herkunft uns
vorerst verborgen blieb, deren adern erfüllt schienen von kaltem
blut, und wir töteten sie ab im spiel
denn vertraut war uns der geschmack der erde, über die wir
krochen, sie hatte uns ihr geheimnis enthüllt, die rostige pistole
aus dem futteral der moose gezogen, patronenhülsen entdeckt im
schoße der schießplätze, die uns umgaben gleich des schweige
gebots der eltern, mündend in die kanonaden filmekriegs
dessen figuren als schatten haften blieben in uns; wir stolperten
über das wurzelgebein der bäume, wir hoben den stein, der zum
wort wurde unserer spiele, zum werkzeug der schlachtrufe "du
bisttot!" Der getötete ließ sich fallen, errötete, und wenn er fiel,
dann schrie er, belacht von den toten, sie schlossen ihm den mund
leicht schien der soldaten sterben, sie streckten die waffen, mit
denen wir uns verschanzten in den höhlungen des strauchwerks
und der feinde harrten, die kommen würden, und plötzlich lag jeder
allein in seinem versteck, fand sich von raschelndem laub um
geben
Was ist Ihre Meinung?
Kommentare einblendenDiskutieren Sie mit.