Sendboten aus dem Orkus

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Manchmal erscheinen sie zur Unzeit, die Krähen, platzen in die Inszenierungen Frühlings hinein, oder gar die des Sommers, und machen bewußt, daß nichts sicher, nichts von Dauer unterm Himmel ... Sie stoßen uns zurück in Spätherbst und Winter, wo ihre Laute aus rauher Kehle angemessen ...

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Die letzten Tage kreisten sie über unserem Viertel, zu dritt, ihr Krächzen im Vergleich zu den Tönen der Singvögel - welch ein Kontrast, und sofort begann mir zu frösteln. Man mag sie nicht, die Sendboten des Verfalls, der unauflösbaren Schatten, wenn sie gleichsam unvermittelt aus dem Orkus auftauchen und als Kordon in Felder, Park oder Baumgruppen einfallen, um sich unter großem Getöse zu sammeln oder gleich vor Ort Quartier zu machen.

Nein, man mag sie nicht, diese Sendboten, sie gleichen den schwarzen Löchern im All, die alles Licht aufsaugen ... Doch fast jeder mag ihre Verwandten, die Raben, die als weise gelten ...

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Geschrieben von

jayne

beobachterin des (medien-) alltags

jayne

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