Was die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten von CDU, SPD, FDP und Grünen zur Zeit in ihren Kurzstatements seit Schließung der Wahllokale in NRW äußern, erinnert eher an eine billige Komödie denn eine ehrliche Einschätzung der entstandenen Lage.
Nur ein Beispiel: Nach 18.00 Uhr gab Frau Löhrmann von Bündnis 90/Die Grünen von sich, sie könne zu einer eventuellen Konstellation SPD/Grüne/Linke noch gar nichts sagen. Wenig später hieß es, es dürfte in Bezug auf eine Option RotRotGrün keine Tabuisierung geben, denn in der ersten Hochrechnung wiesen CDU und SPD einen Gleichstand an Stimmen auf (34,5%). Kurz nach 19.00 Uhr und diversen Bewegungen hinter dem Komma bei CDU und SPD äußerte sie sinngemäß: man müsse möglichst darauf bedacht sein, daß die Linke nicht in Regierungsverantwortung kommt. Und wenn schon diese Frage stünde, müßten sich Die Linke und SPD bewegen. Wahlinhalte spielen bei diesen Spekulationen kaum eine Rolle ...
Nach diesem Muster schiebt nun, je nach Prozentstand hinterm Komma, einer dem andern die Verantwortung zu - bei CDU und FDP kann das nicht verwundern, aber was wird, wenn die SPD doch nicht mit einem hauchdünnen Vorsprung vor der CDU am Ziel ankommen sollte und mit Grün dank minimaler Mehrheit eine Koalition bilden kann? Stehen dann beide Parteien zu ihrer Wahlaussage, Rüttgers und Koalitionspartner FDP wirklich abzulösen?
Ich bin gespannt ...
Kommentare 16
Da bin ich auch gespannt. Aber, alles andere ist nun mal Taktieren, Taktieren. Immerhin hat es Hannelore Kraft dadurch geschafft, die ständigen Fragen nach den Linken geschickt vom Hals zu halten.
Ich gehe davon aus, dass es weder schwarz noch gelb in der Regierung geben wird. Die Sprachregelung bei der SPDwar doch auch schon, eine Regierung auf "Basis von rot-grün" zu bilden. Ist doch klar, wo das dann hingeht. Immerhin haben die Grünen ja jetzt deutlich erklärt, dass es schwarz-grün nicht geben wird. Das ist doch was ;-)
Ich freue mich, dass Die Linke es in NRW endlich geschafft hat und dass die FDP so weit unter ihrem Ergenbis der Bundestagswahl von 2009 gebleiben ist! ;) Ein schöner Abend! :)
Ich vermute aber, dass die alles machen werden, dass die Linke nicht an die Regierung von NRW kommt. Davor gehen wohl noch eher CDU und SPD zusammen. Immerhin ist Die Linke jetzt auch im bevölkerungsreichsten Land der BRD angekommen. Das ist gut. :)
rr
Jetzt haben CDU und die Grünen die Mehrheit im Landtag mit 91 zu 90 Sitzen.
Angeblich soll Sylvia Löhrmann Schwarz-Grün nicht ausgeschlossen.
Und die grünen beteuerten ja, das schwarz-grün nicht infrage käme ... das wird noch interessant.
Na, das wäre ja ein Witz. Der Laschet hat schon erklärt, die SPD solle mal die Regierung bilden, sie seien aber zu Gesprächen bereit. Die CDU scheint keinen Bock mehr zu haben.
Ich habe eben auch die Löhrmann gesehen, die auf rot-grün setzte.
Jetzt heißt es in der tat wieder, sie würden auch mit der CDU reden, wenn es mit der SPD nicht reicht. Aber auch rot-rot-grün würden sie nicht ausschließen. Naja, warten wir mal das amtliche Endergebnis ab, das ist ja im Moment alles Kaffeesatzleserei...
Im ARD versuchen die Moderatoren dem verehrten Publikum eine schwarz-grüne oder auch schwarz-rote Koalition schmackhaft zu machen.
Rot-Rot-Grün kommt nicht vor.
Sympathischerweise sieht man den beiden Moderatoren ihre Neigungen an. Die Frau scheint für rot-grün zu sein, der Mann für schwatt-gelb.
Vor anderthalb Stunden grinste die Frau, jetzt, nachdem die SPD einen Sitz verloren hat, kuckt der Typ ganz siegessicher.
die sitzen nun wirklich etwas in der klemme, wie man es auch wenden mag ...
in herne hat die linke gut abgeschnitten, und deutlich vor der fdp, schade, daß das nicht landesweit so ist, aber in vielen städten zumindest ...
Wenn es für Schwarz Grün reicht, wird Grün so schnell umkippen wie ein Sack Reis. Denn erst bei der letzten Abstimmung im Bundestag haben sie sich wieder bei Schwarz angebiedert als sie in der griechenlandfrage der CDU/FDP mit wehenden Fahnen und einstimmig gefolgt sind. Für so einen kleinen Posten im Landtag werfen sie alle Überzeugungen über Bord. Siehe Hamburg oder die Kriegstreiberei zu Fischers Zeiten.
Es ist schön, dass die LINKE es geschafft hat, mich freut auch das gute Ergebnis der Grünen.
Was die Regierungsbildung angeht, bin ich allerdings alles andere als optimistisch: Kraft wird nicht in die Ypsilanti-Falle tappen wollen und daher sehe ich nicht, dass es Rot-Rot-Grün geben wird.
Meine Befürchtung: schwarz-rot.
wenig gespannt bin ich nach den erfahrungen mit den vorhandenen parteien. die alte tante spd wird sich lieber dem schwarzen verlierer in die arme werfen, als dem linken zünglein an der waage nach allen entgegenlautenden sprüchen nun die regierungsfähigkeit zu bescheinigen.
meine hoffnung hält sich ob der erfahrungen beispielsweise in bezug auf thüringen auch in grenzen, doch gespannt bin ich auf die begründungen, und wo dann schwarz-rot plötzlich wieder ihre politischen schnittmengen hernehmen, die ja im wahlkampf gar nicht vorhanden, programmatisch (aber ich bezweifle nicht, daß sie die nötigen ausreden sprich kompromisse finden werden) ...