Schon der zweite Abschied von einem der Großen der Gegenkultur binnen einer Woche - Tuli Kupferberg, Rockpoet, Herausgeber fast aller maßgeblichen Autoren der Beat Generation (u.a. publizierte er Arbeiten von Jack Kerouac, Allen Ginsberg und Peter Orlowski) und Mitbegründer der Band The Fugs, verstarb am 12. Juli 2010.
Für uns war er einer der wichtigsten Zeugen und Theoretiker der Gegenkultur in den USA der 50er bis 70er Jahre. Seine bekanntesten Werke sind "1001 Wege, den Wehrdienst zu verweigern" (1966) und "Beatniks" (1961). Er schrieb viele der Songtexte für die Band The Fugs, die in ihrer ersten Phase bis 1969 Bestand hatte.
Die Beatniks hatten mit Mc Carthy, dem Establishment und der Saturiertheit von Oberschicht und Mittelstand nach Ende des Zweiten Weltkriegs nichts am Hut. Ihre Antworten auf diesen gesellschaftlichen Kontext, in dem sie ihre Volljährigkeit und Mündigkeit erlangten, lauteten zunächst Unstetigkeit, Ekstase, Flucht aus dem Alltag.
Ihre weitreichende Politisierung sollte erst Ende der 50er Jahre einsetzen. Und spätestens ab Anfang der 60er finden sich die Träger dieser Subkultur in den Kontext einer größeren Bürgerrechtsbewegung eingebettet, die den Vietnamkrieg und rassistische Diskriminierung beendet sehen und eine Demokratisierung der öffentlichen/staatlichen Institutionen herbeiführen will ...
Eines der Bücher, in dem mir sein Name zum ersten Male begegnete, war die ausgezeichnete und mit vielen Selbstzeugnissen versehene Dokumentation "Rockpower" des Musikkritikers und Herausgebers Helmut Salzinger, 1972 erschienen. Darin enthalten ist u.a. ein sehr reflektiertes Interview, das Salzinger mit Kupferberg zu Rockmusik und Gegenkultur in den USA der 60 Jahre führte. Dieses Buch ging damals in unserem Freundeskreis von Hand zu Hand ...
Zuletzt noch ein Song, wohl einer der bekanntesten - Kill For Peace, der vor dem Hintergrund des Vietnamkrieges entstanden ist, den Text dazu hat ebenfalls Tuli Kupferberg, Protagonist der Antikriegsbewegung, verfaßt ...
Kommentare 5
Oh, fein, die Fugs, lange nicht an die gedacht, geschweige was gehört. Danke für Erinnerung und Nachruf!
hier noch der Song vom CIA-Man, wohl einer der bekanntesten ...
Liebe jayne,
ich muss auf Maloche und kann leider erst später da reinhören. Es liest sich aber sehr vielversprechend!
Danke.
Herzliche Grüße
rr
Gern gelesen,
gern gehört,
gern gesehen,
vielen Dank für
das schöne Potpourri!
danke rr und archinaut, habe noch einige zeilen ergänzt ...