Vom Traum verlassene Stätte Mensch (neuer Versuch)

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Vor hundert Jahren erlangte ein Gedicht Publizität, das in Folge für eine ganze Kunstrichtung und ein Grundgefühl jener Zeit stehen sollte: Jakob van Hoddis "Weltende" wurde zu Anfang 1911 veröffentlicht und rückte einen Künstler ins Rampenlicht, der schon einige Jahre zuvor Gedichte zu schreiben begonnen hatte, Texte, die spätromantisch und expressiv zugleich anmuten mochten, befremdlich, naiv ...

1987 hatte mich die Redaktion der Zeitschrift "Sinn und Form" gebeten, die gerade im Zürcher Arche Verlag erschienene Gesamtausgabe der Werke van Hoddis zu rezensieren - ich hatte den Auftrag angenommen und mich kurz danach dennoch nicht in der Lage gesehen, das Buch einfach bloß zu besprechen. Denn augenblicklich empfand ich mich mittendrin und vermochte mich der berückenden Frische, der Aktualität dieser Gedichte nicht zu entziehen.

Und nun, im Nachhinein, scheint es, als erlangte auch das, was ich damals niederschrieb, unterm Eindruck der Lektüre, und das auf das Ende eines obrigkeitlich ausgerichteten Systems, wie es die DDR zu jener Zeit vorstellte, gerichtet war, neuerdings Zeitgenossenschaft, in anderer Weise ...

Es mag ungewöhnlich sein, einen Aufsatz, der in Heft 6/1989 von SINN UND FORM abgedruckt wurde, in dieser Form nochmals zu publizieren, doch möchte ich hiermit an eine große Dichtung erinnern ...

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Geschrieben von

jayne

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jayne

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