Deutschland ist kein sicherer Drittstaat

ASYLPOLITIK Seit 1993 sind in unseren Grenzen 239 Flüchtlinge ums Leben gekommen. Ihre Namen kennen nur wenige
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Am 3. Dezember wird in Salzwedel in Sachsen-Anhalt ein 42-Jähriger erhängt auf dem Dachboden eines Wohnhauses gefunden. Fünf Tage später findet ein erst 17-Jähriger in Hannover auf die selbe Weise den Tod; er hat sich in seiner Zelle an seinen Schnürsenkeln erdrosselt. Am 15. Dezember lässt sich ein 32-Jähriger in Teltow-Fläming aus dem Fenster eines fahrenden Zuges fallen und ist sofort tot.

Die drei Männer, die sich Ende vergangenen Jahres binnen von nur zwölf Tagen auf deutschem Boden das Leben nahmen, haben gleich drei wesentliche Gemeinsamkeiten: Keiner von ihnen hat einen deutschen Pass; sie alle wurden als Asylbewerber abgelehnt. Und: Über keinen von ihnen hat die Öffentlichkeit viel erfahren. Genau genommen nur soviel: