Neustart in Neudietendorf

Wissenschaft Theorien vor die Hunde: Eine Sommerakademie wollte die Ökonomik vor der Politik retten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2017

Die Art und Weise, wie heute Wirtschaftswissenschaften betrieben werden, muss sich ändern – das ist keine neue Erkenntnis. Seit Jahrzehnten gilt die Ökonomik vielen als eine düstere Angelegenheit, eine Art Ersatzreligion. Kritiker werfen der neoklassischen Schule, die seit langem den Ton angibt, ihre vollauf unrealistischen Annahmen vor: stets rein zweckrational handelnde Individuen oder unendliches Wachstum auf einem endlichen Planeten. Die Neoklassiker nutzten diese Annahmen, um politische wie soziale Institutionen auf der ganzen Welt komplett umzukrempeln, nicht ohne darauf zu beharren, dass ihnen nichts ferner liegen könnte, als normative und politische Ziele zu verfolgen.

Geraten diese Mainstream-Ökonomen unter Druck, so zücken sie gern eine ganz spe