„Mein fabelhaftes Verbrechen“ von François Ozon: Gib mir meinen Mord zurück

Krimikomödie François Ozon siedelt „Mein fabelhaftes Verbrechen“ zwar im malerischen Retrosetting der 1930er Jahre an, sein Film teilt mit emanzipatorischen Screwball-Elementen aber bis in heutige Diskurse aus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2023
Bei François Ozon liegen Komik und Drama nah beieinander: Rebecca Marder, Isabelle Huppert, Nadia Tereszkiewicz (von links)
Bei François Ozon liegen Komik und Drama nah beieinander: Rebecca Marder, Isabelle Huppert, Nadia Tereszkiewicz (von links)

Foto: Carol Bethuel/Weltkino Filmverleih

Das Leben ist für Frauen ungerecht. Gleich die ersten Szenen von Mein fabelhaftes Verbrechen illustrieren die gesellschaftliche Stimmung mit klassisch misogynen Ingredienzien: die dicke Traumvilla eines Filmproduzenten. Die junge, blonde Schauspielerin Madeleine (Nadia Tereszkiewicz), die aufgelöst aus dem Haus stürmt. Ihre beste Freundin und Mitbewohnerin Pauline (Rebecca Marder), die kurz darauf einen Vermieter beruhigen muss, der die ausstehende Miete eintreiben will.

Madeleine und Pauline schaffen es nicht, Geld aufzutreiben – dabei sind sie keinesfalls faul. Es stellt nur niemand Madeleine ein, und auch die junge Rechtsanwältin Pauline kann keinen Fall ergattern. Alles, was die beiden von Männern bekommen, hat das Potenzial, sie entweder zu entehren ̵