Von Ampeln, die keiner braucht

Stadt Eine Beratungsfirma will Kommunen weltweit eine neue Ausschreibungskultur beibringen. Sie sollen aufhören, fertige Lösungen zu entwerfen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2015

Vor vier Jahren hätte die Stadt Saint Paul im US-Bundesstaat Minnesota viel Geld sparen können. Saint Paul investierte 4,5 Millionen in sprechende Ampeln für sehbehinderte Menschen. Auf Knopfdruck sagen sie den Namen der Straße. Zur gleichen Zeit und zum selben Preis stattete Stockholm Sehbehinderte mit einer mobilen Navigationshilfe aus. Mit der können sie sich in der Stadt fast so gut wie Sehende bewegen. Die Ampeln in Saint Paul hingegen werden kaum genutzt.

Vor vier Jahren hätte Sascha Haselmayer Saint Paul noch nicht helfen können, denn sein Beratungsunternehmen Citymart hatte er da gerade erst gegründet. Das mit den Ampeln hätte sich verhindern lassen können, ist sich Haselmayer sicher. „Wenn die Verwaltung ergebnisoffen gefragt