Gegen den toxischen Blick

Bildgestalterin Ob Frauen „andere“ Filme machen, das hängt auch davon ab, wer hinter der Kamera steht. Hélène Louvart etwa
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2020

Sooft es heißt, dass die Kunst des Kinos darin besteht, mit Bildern zu erzählen, so selten geht es dabei um den Menschen, der diese Bilder aufnimmt: den Kameramann bzw. die Kamerafrau. Sie fungieren als eine Art Übersetzer, die die Ideen von Drehbuch und Regie in Kinobilder übertragen. Wenn sie gut sind, erzählen sie dabei etwas, das darüber hinausgeht.

Die Französin Hélène Louvart beherrscht diese Kunst in unaufdringlicher Perfektion. Ihre Arbeit zeigt dabei, wie wichtig gerade der weibliche Blick hinter der Kamera für das Kino ist. Mit gleich zwei Filmen war Louvart im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale vertreten: dem amerikanischen Indiefilm Never Rarely Sometimes Always – der mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet