Volksfeind Nr. I

Militarismus In Porta Westfalica feiern sie ihr hässliches Denkmal für Kaiser Wilhelm, der aufmüpfige Bürger gern niederschießen ließ
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2018

Für zwölf Millionen Euro hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das 88 Meter hohe Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica bei Minden renovieren lassen. Die Aussichtsplattform unterhalb des Kolosses wurde wiederhergestellt und mit einem Besucher-Informationszentrum versehen. In der Ausstellung begrüßt uns das reproduzierte Porträt eines älteren Herrn in Uniform. Er sah sich selbst als „bescheidenen und fleißigen ‚Ersten Soldaten‘“, heißt es. Sein Denkmal ist die Stein gewordene Protzerei und Großmannssucht, hier aber ist von des Kaisers Genügsamkeit die Rede. Sein Enkel Wilhelm II., verkörpert durch den Schauspieler Tilman Rademacher, ergänzt in einem Bildschirmauftritt knarzig die Eigenscha