100 Tage Regierung Giorgia Meloni in Italien: Mehr Kontinuität als erwartet

Zwischenbilanz Das Rechtskabinett betreibt gern Symbolpolitik, wenn Werte wie Gott, Vaterland und Familie hofiert werden, doch bleiben ansonsten die wirklichen Brüche weitgehend aus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2023
So lange sich Georgia Meloni nicht Wladimir Putin an die Brust wirft, ist ja alles in Ordnung
So lange sich Georgia Meloni nicht Wladimir Putin an die Brust wirft, ist ja alles in Ordnung

Foto: Antonio Masiello/Getty Images

Nicht reden, sondern handeln und diejenigen unterstützen, die es anpacken – das war das wichtigste Versprechen der italienischen Rechtsregierung bei ihrer Vereidigung Ende Oktober. Die Verteilung der Ministerien verlief weitgehend problemlos. Schließlich hatte das Wahlergebnis vom 25. September die Kräfteverhältnisse im Rechtsblock geklärt – 26 Prozent für Giorgia Melonis Partei Fratelli d’Italia (FdI), nur jeweils etwas mehr als acht Prozent für Matteo Salvinis Lega und Silvio Berlusconis Forza Italia. Da musste sich Salvini, der gern wieder als Innenminister den starken Mann gespielt hätte, mit dem Ressort für Infrastruktur zufriedengeben. Was folgte, war erst einmal Symbolpolitik, darunter die Umbenennung des Familienministe