Das Lazarus-Phänomen

Italien Ist Matteo Renzis „Partei der Nation“ eine Wiedergeburt der einst verschiedenen „Democrazia Cristiana“?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2015
Christdemokratisch sozialisiert: die italienische Staatsführung
Christdemokratisch sozialisiert: die italienische Staatsführung

Foto: Filippo Monteforte/AFP/Getty Images

Es war ein Abgeordneter der rechten Lega Nord, der jüngst bei einer Parlamentssitzung eine alte Ausgabe der kommunistischen Tageszeitung il manifesto in die Kameras hielt: „Wir sterben nicht als Christdemokraten!“ – so lautete im Juni 1983 deren Schlagzeile. Bei den Wahlen damals war die Democrazia Cristiana (DC) eingebrochen; jetzt schien eine Allianz von Kommunisten (PCI) und Sozialisten (PSI) möglich. Es kam anders: Bis zu ihrem unrühmlichen Ende im Sog eines Korruptionsskandals Anfang der neunziger Jahre blieb die DC Maß aller Dinge. Nun mehren sich die Anzeichen, dass sie als Partito Democratico (PD) auferstehen könnte. Premier Matteo Renzi wurde – ebenso wie der neu gewählte Staatspräsident Sergio Mattarella – in der Ch