Im Zweifel für den Cavaliere

Italien Silvio Berlusconi gelingt bei den Kommunalwahlen nicht der erhoffte und versprochene Durchmarsch. Für seine fünf Prozesse ist das nicht unbedingt ein gutes Zeichen
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Hoch gepokert und verloren – die Kommunalwahl in Mailand sei ein Referendum über ihn selbst und seine Regierung, hatte Premier Berlusconi vorher erklärt. Nun entschied der Mitte-Links-Kandidat Giuliano Pisapia den ersten Wahlgang für sich; erstmals seit 1997 muss Mitte-Rechts zur Stichwahl antreten – in der „heimlichen Hauptstadt“ Italiens, wo das Märchen des edlen Ritters Berlusconi einst begann.

Der soll getobt haben, als er das Ergebnis hörte. Auch in weiteren Großstädten, darunter Turin und Bologna, waren Mitte-Links-Bewerber erfolgreich. Wenn der regierende Rechtsblock auf nationaler Ebene seine Mehrheit verliert, können die gegen Berlusconi laufenden Prozesse zur ernsten Bedrohung werden. Mehrfach musste der Beklagte zule