Selbstmord aus Angst vor dem Tod

Italien Silvio Berlusconi bricht mit Partner Gianfranco Fini. Ein riskantes Manöver, nicht nur für den Regierungschef
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Es trifft ihn nicht nur ein Bannstrahl der Verachtung, sondern auch der Rauswurf – Gianfranco Fini muss die erst im Vorjahr mit Berlusconi gemeinsam gegründete rechte Einheitspartei Popolo della Libertà (Volk der Freiheit/PdL) verlassen. Nach monatelangen Querelen zwischen den beiden starken Figuren des herrschenden Rechtsblocks fragt man sich, ob der Premier damit ein Befreiungsschlag landet oder ob es sich eher – aus Angst vor dem Tod – um politischen Selbstmord handelt.

Fini, langjähriger Sekretär der 1995 in Alleanza Nazionale (AN) umbenannten neofaschistischen Partei (MSI), galt einmal als Kronprinz des Cavaliere. Doch seit er der Abgeordnetenkammer als Präsident vorsteht, erlebt ihn Berlusconi als latentes Ärgernis. Während der Regi