Friedensdemo in der Innenstadt von Essen

Trauer In Essen trauerten über 450 Menschen über die Toten des Anschlages in Ankara.

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Die Hoffnung überlebt: Essener gedenken den Anschlagsopfern von Ankara

Am Montag, den 12. Oktober, versammelten sich rund 450 Personen aus allen Segmenten der Zivilgesellschaft auf dem Willy-Brandt-Platz in Essen zu einer Kundgebung. Gemeinsam zogen sie durch die Innenstadt von Essen, um gegen die Terroranschläge von Ankara zu protestieren. Ihre Route endete am Willy-Brandt-Platz mit mehreren Redebeiträgen.

Fast 100 Menschen starben am 10. Oktober 2015 in Ankara bei einer öffentlichen Veranstaltung. Bereits am Sonntagnachmittag kamen Hunderte zu einer Demonstration auf den Essener Willy-Brandt-Platz, um gegen die Anschläge zu protestieren. Am Montag trafen sie sich erneut. Die Zielsetzung der Demonstranten in Essen ist klar: Beendigung der kriegerischen Auseinandersetzungen aller Beteiligten in der Türkei, unabhängig vom Wahlkampf und der bevorstehenden Parlamentswahl in der Türkei am 01. November 2015.

Die Spannungen in der Türkei kamen auf, nachdem die AK Partei bei den Parlamentswahlen am 07. Juni 2015 selbst die einfache Mehrheit verlor. Keine parlamentarische Fraktion innerhalb der Großen Nationalversammlung der Republik Türkei bildete gemeinsam mit der AK Partei eine Regierungskoalition. Somit war das Ansinnen des amtierenden türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan gescheitert, die Staatsstruktur der Republik Türkei zu einem Präsidialsystem umzuformen.

Die Demonstrierenden in Essen empfinden Trauer um alle Menschenleben, welche in diesem Konflikt seit Jahrzehnten verschwendet worden sind. Gleichwohl halten sie fest an der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Im Gegensatz zu natürlichen Personen, ist es unmöglich, die Hoffnung zu ermorden. Vor der Parlamentswahl in der Türkei am 07. Juni 2015 gab es diskret erfolgreiche Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien. Wohlwollend unterstützt wurden die friedliche Entwicklung international von Diplomaten, Juristen, Abgeordnete als auch durch institutionellen und privaten Medien weltweit. Die daraus resultierenden Ergebnisse waren respektabel. Es gab Verbesserungen seitens der Judikative, Mehrsprachigkeit im institutionellem Bildungssystem und den Medien, welche sich in der Türkei befinden. Weiterhin gab es keine Toten durch Kriegshandlungen für eine Zeitspanne von in etwa drei Jahren.

Der Wunsch der Demonstrierenden in Essen besteht darin, dass es zu keinem weiteren Enervieren der Menschen kommt. Die Vernunft muss aktiv mittels Beruhigung der Sprache von allen Seiten angewandt werden. Neue Generationen, welche diesen überflüssigen Konflikt nur aus den Geschichtsbüchern kennen, ist ein schönes, erstrebenswertes Ziel.

Jimmy Bulanik

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Geschrieben von

Jimmy Bulanik

Jimmy Bulanik ist ein international langjährig erfahrener Experte gegen Rechtsextremismus, Rechtsterrorismus sowie dem innerstaatlichen Handelns.

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