Das Drei-Generationen-Menü

Rezepte Ein Silvester-Essen für drei Generationen, von drei Generationen zubereitet, ohne dass am Ende jemand flambiert wird – so lautete der Auftrag an unseren Koch-Kolumnisten. Er findet: Zu viel Konsens in der Küche ist kein Genuss
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 51/2021
Auf eine Gans zu Silvester konnte man sich früher leicht einigen
Auf eine Gans zu Silvester konnte man sich früher leicht einigen

Foto: Chaloner Woods/Getty Images

Gegessen wird, was auf den Tisch kommt: Ich weiß noch, wie meine Großmutter diesen Satz streng, aber leichthin sagte, wenn die ganze Familie endlich am Tisch saß und sie die vor Fett glänzende Weihnachtsgans in die Mitte stellte. Schon damals, Anfang der 1980er Jahre, aß die Hälfte der Runde den Braten nur noch aus traditionellen Gründen oder aus Respekt vor der älteren Generation. Wir Kinder waren für solch unkulinarische Gründe nicht zugänglich. Im Fernsehen lief Nils Holgersson, und die Gans roch, als ob Opas alte Socken in die Fritteuse geraten wären.

Schon damals kündigte sich an, was heute „Gesellschaft der Singularitäten“ genannt wird. Ich habe den starken Verdacht, die Entwicklung begann sogar mit der