Du heiliger Schweinskopf

Einkaufen Markthallen sind heute Tempel des guten Geschmacks. Mit ihrer Geschichte hat der schöne Schein aber wenig zu tun. Bei Kunden hatten sie es oft schwer. Ein Rückblick
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Die erste Berliner Markthalle war schon nach einem halben Jahr pleite und machte wieder dicht. 1868 war das. Ihr Betreiber, Bethel Henry Strousberg, hatte sich verspekuliert. Das ist nur eine von vielen Episoden aus der Geschichte, die zeigt, dass es Markthallen als urbane Institutionen der Ernährung viel schwerer haben, als wir glauben.

Die Rede ist von Kleinmarkthallen. Das, was wir für das europäische Pendant zum Basar halten. Auffällig oft sind sie in Gebäuden untergebracht, die an alte Bahnhofsgebäude erinnern. Von oben flutet das Licht durch die Glasdächer oder leuchtet aus tausend Lämpchen. Darunter bilden Stände und Kioske Straßen und Gassen, wie eine kleine Stadt. Und die Auslagen sind gefüllt, dass sich die Bretter biegen. Obs