Mein Logbuch (364) - in einem Satz

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

(Community-Zeit: 364 Tage nach Relaunch)

Liebe Community,

ich versuche mal, die letzte Woche in einem Satz zusammenzufassen, und dabei die Begriffe "Zivilität", "Kaffeebecher" und "Sahra" zu vermeiden, obwohl sich daraus Schönes flechten ließe. Wurden auch schon getan. Versuchen wir es mit folgender Szene:

Yokohama Mary flog von Afghanistan nach Haiti, betete Ihr "Gebenedeit seist Du, Mutter aller Tablets" vor sich hin und betrachtete ihr Angesicht im Spiegel einer CD, die ihr am Flughafen ein Mann mit schweren deutschen Akzent zugesteckt hatte. Er erschien ihr wie jemand, mit dem man jeden Abwasch hinbekommen könnte ...

Wie die Geschichte weitergeht? Ich bitte um Vorschläge.

Vorher aber noch was Wichtiges:

1. Morgen, ein Jahr nach dem Relaunch, geht eine neue Startseite auf Sendung. Das bisherige Layout hat immer wieder Lücken in die Seite gerissen, deswegen haben wir den Lauf der Artikel-Ankündigungen einfacher gestaltet. Wichtiger aber ist, die Community bekommt einen größeren Platz auf der Startseite. In einem Fenster werden die aktuellen drei Top-Blogs auftauchen. Und - Stichwort Meinungsmedium: Wir werden die Seite ab morgen stärker mit den kommentierenden Texten aus Redaktion und Community aufmachen, Hintergründe und Reportagen wandern nach wie vor in die Flashbilderleiste darüber.

Der Beta-Stempel fliegt übrigens auch weg. Das folgt der Einsicht, das im Netz ohnehin immer ein permanenter Beta-Zustand herrscht. Bei den vielen Updates, die seit dem 5. Februar 2009 stattgefunden haben, stehen wir wahrscheinlich inzwischen bei der Freitag-Version 1.3.697. Ich habe schon lange aufgehört zu zählen.

Bevor es nun an das Projekt Freitag 2.0 geht, werden sich die Techniker aber noch einmal daran machen, die Geschwindigkeit von freitag.de zu verbessern. Wir setzen neue Server auf, ein paar Wochen könnte das nervige "Wartungsarbeiten"-Fenster also noch auftauchen, sollte dann aber Geschichte sein. Niemand wünscht sich das hier mehr als die Redaktion, die täglich Stunden in unserem CMS rumhängt. Über den neuen Freitag werden dann sicher Christian von den Entwicklern, Jakob oder ich von Zeit zu Zeit berichten. Der Zettelkasten mit Ideen ist randvoll, die generelle Linie aber schon klar: Noch mehr Verzahnung von roten und blauen Inhalten nach Thema und so, dass wir Themen und Beiträge übersichtlicher clustern können. Viele andere Verbesserungen sollen mit erfolgen.

2. Die aktuelle Print-Ausgabe des Freitag führt in dieser Ausgabe ein alternatives Impressum. Pars pro toto haben wir eine ganze Reihe von Bloggern und Kommentatoren darin aufgenommen, aber Papier ist eben begrenzt. Mehr als rund 600 Nicks und Namen haben nicht gepasst. Es ist eine Verbeugung vor all den Menschen, die uns im Laufe des letzten Jahres diesem Projekt ein Teil ihrer Zeit geschenkt haben, viele davon sogar einen Großteil.

Damit meine ich nicht nur die Mitglieder der Community, die Redakteure und Community-Manager, die freien Journalisten, Illustratoren und Fotographen, also die gesamte Autorenschaft des Freitags. Sondern auch die Menschen, die es erst möglich machen, dass ich hier sitze und weiß, in ein paar Minuten kann dieser kleine Text online gehen. Oder auch in Druck. Es sind die Menschen aus Verlag, IT-Technik, Layout, der Entwicklung, der Druckerei und dem Vertrieb bis hin zu manchem Kiosk-Besitzer, der auch aus dem Freitag sein kleines Projekt gemacht hat und ihn prominent positioniert, weil er findet, das hat die Zeitung verdient.

Und ich meine auch die Menschen, die den Freitag deswegen lesen, im Netz oder in Print, die uns zuweilen am Kiosk kaufen, die ihr Abo Jahr um Jahr verlängern oder nun überlegen, uns treu zu werden, durch ein Abo.

Vielen Dank für ein aufregend schönes Jahr.

Herzliche Grüße, JK

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Jörn Kabisch

Stellvertretender Chefredakteur des Freitag von 2008 - 2012 und Kolumnist bis 2022, seitdem Wirt im Gasthaus zum Schwan in Castell

Jörn Kabisch

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