Raus ins Kraut

Reisebegleiter Langsamer geht es kaum: Wer mit einem Esel durch die Alpen wandert, lernt, dass sich nicht alles erzwingen lässt und entwickelt einen neuen Blick aufs Grün am Wegesrand
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Mann, was für ein Esel. Macht keinen Schritt mehr. Schreit nicht Iaah. Steht nur da. Interessiert sich auch nicht für das leckere Kraut am Wegrand. Es steht so hoch, dass es die Nüstern kitzelt. Ein fester Zug an der Trense, der Versuch, hinten anzuschieben – bringt alles nichts. Wir stecken fest, auf einem Bergpfad mitten in den südfranzösischen Alpen. So hatten wir uns immer vorgestellt, muss es passieren, wenn man fünf Tage durch die Berge wandert mit einem Packtier als Begleiter. Irgendwann macht es so auf stur, dass es kein Vor und Zurück mehr gibt. Wir stehen vor dem Esel wie vor einem Rechner, der sich aufgehängt hat. Nur, es gibt keine Reset-Taste. Und wo bitte ist der Admin?


Der Systemadministrator heißt Gerard. Vor fünf Tagen