Fahrt ins Licht

Ost-West-Dialog Ulrich Woelks Kriminalroman »Die letzte Vorstellung« erzählt vor allem von deutschen Befindlichkeiten
Exklusiv für Abonnent:innen

Im Grunde sind wir Journalisten die Hüter der Realität im Zeitalter ihrer höchsten Gefährdung durch die virtuelle Beliebigkeit der Pseudoinformation in den Datennetzen. Irgendwann wird man uns danken, dieses Zeitalter für die Geschichtsschreibung gerettet und nicht etwa den Schriftstellern überlassen zu haben, denen die Realität bekanntermaßen ein Dorn im Auge ist und die sie verachten.« Wer so selbstbewusst daherschwadroniert ist natürlich kein echter Journalist, sondern ein fiktiver. Die Erfindung eines Schriftstellers, der, nicht erst mit seinem neuen Buch beweisen möchte, dass er sich sehr wohl für die Wirklichkeit interessiert.

Nachdem sich der 1960 geborene Ulrich Woelk in seinem erst 2002 erschienenen Roman Liebespaare an e