„anders vergleichen“, nach Hegel & Magda
Der Begriff Totalitarismus wurde 1923 von dem italienischen Liberalen Giovanni Amendola[1] geprägt. Er bezeichnete das vom damaligen Diktator Italiens Benito Mussolini geschaffene Herrschaftssystem des Faschismus als totalitäres System (sistema totalitario). Ist das Wesen des Totalitarismus von altersher säkulare, klerikale Notstände, Notlagen realer, künstlicher Verknappung von Gütern, Begriffen von Schönheit, Natürlichkeit, Lebensraum, Acker- Anbaufächen, Lebensperspektiven; Zugehörigkeiten, Bildung von Avantgarden der Deutungshoheiten von Zugehörigkieiten, Diensten, Ressourcen, Rechten, Sicherheiten, Energie zu Gunsten einer Priesterschaft, eines Triumvirats der Warlords, der Willkür, eines Despoten, Kriegs- wie Revolutions- Rates, Gremiums, der Inquisition, Glaubenskongreation, Politbüro, Einheitspartei wie Allparteien- Regierungen, Nationaler Notstands- , Verteidigungs- , Sicherheitsrat, Hochamtes über vermeintliche und wirkliche "Gefahrenlagen", eines Atomstaates, Notstands- Regimes des Krieges, der Eroberungen, Kolonialisation, des Krieges gegen den Internationalen Terrorismus genötigt zu entäußern? Gibt der Totalitarismus gleichzeitig das uneinlösbar unhaltbare Versprechen ab, nämlich die Beherrschug der Masssen durch Terror statt durch Organisation?
Im Wesen des Totalitarismus mag liegen, dass dieser die Schockstarre der Massen vom Übergang der Stammesgesellschaften zu offenen Gesellschaftsräume (Karl Popper) durch Terror asymmetrisch hochgerüstet ausbeutet, indem es nicht um wirkliche Gegnerschaften an sich geht, sondern die willkürliche Definition von Gegnerschaften wie Fraktionierungen von Parteien, Geheimen Räten der Macht?
War nicht so gesehen selbst die milde Form des Totalitarismus des SED- Politbüros in der DDR mit seinen Nischen in den Nischen ein wahrhaft unkontrolliert durchlöcherter Käse unter seiner commoden Glocke?
Brauchten Pharaonen, Moses, Dschingis Kahn, Cäsar, Kaiser Wilhelm II, Illytsch Lenin, Josef Stalin,Adolf Hitler, Mao Tse Tung die sieben Plagen des Krieges wie dessen plakatierte Nachkriegsfolgen der Knappheit im und an "Frieden", Staatsverschuldung, um ihren Totalitarismus installiert belastbar dauerhaft vor der Geschichte zu legitimieren?
Totalitarismus über die Deutungshoheit von Geschichte?
Während Hegel versuchte, die sakral klerikale Deutungshoheit der Geschichte vom eschatolgischen Ende her durch die investigative Rekonstruktion von Geschehen, Geschichten in der Geschichte zu säkularisieren, den Priestern die Macht der Deutungshoheit über die Geschichte zu entreißen, errichtete Marx mit Engelszungen seines Histomats dieser Priesterschaft Altare zu ungeahnt neuen Graden des klerikal säkularen Gebrauchs- und Marktwerts?
Wer den gebrauchswert predigt, soll Regeln des Marktes nicht schimpfen?
Der Gewinn zeitnaher Rekonstruktion der Geschichte nach Hegel wäre ein "anderes Vergleichen" von historischem Geschchehen von den Opfern, Überlebenden her, wäre der Gründungsmythos einer lokalen und globalen Haftungs- und Entschädigungskultur samt deren supranationaler Gerichtsbarkeit, die gleichermaßen den Nationalsozialismus wie Vorstufen des Kommunismus sozialistisch despotisch totalitärer Prägung und ihrer Verbrechen gegen die Menschlichkeit, den Frieden erfaßt?
Hat Hegel, ohne den Begriff Totalitarismus(Der Begriff wurde 1923 von dem italienischen Liberalen Giovanni Amendola geprägt) zu kennen, darin Marx & Engels gleich, diesen auf die damalige Geschichtsschreibung angewandt?, während Marx & Engels in neuem Histomat Gewand auf der alten Geschichtsschreibung vom eschatologischen Ende her bestand?
Michael Jäger schreibt u. a.in seinem Blog Beitrag:
www.freitag.de/community/blogs/michael-jaeger/ueber-hannah-arendts-totalitarismustheoriewww.freitag.de/community/blogs/michael-jaeger/ueber-hannah-arendts-totalitarismustheorie"Ich spreche mich ferner auch nicht dagegen aus, daß man die Geschichte rekonstruiert, so wie das Historiker immer wieder tun, sondern sage nur, daß Geschichtsrekonstruktionen immer wieder über Bord geworfen werden müssen, weil die "richtige" Rekonstruktion eine Kenntnis des Endes der Geschichte voraussetzen würde, über die wir nicht verfügen und nicht verfügen können. An Hegel kritisiere ich, wie Marx das auch tat, daß er das Ende der Geschichte schon gekommen glaubte. Wie du weißt, glaubte Marx genau das eben nicht."
"Ist das nicht ein Plädoyer von wirklichen und ohne Not gefühlten Tätern,
die die Rekonstruktion ihrer Taten, historisch schuldhaften Verstrickung mit dem Hinweis der nachwachsende Argumente vom Ende der Geschichte her standhaft " anders vergleichen" verweigern?"
Bei all diesem anregend gesammelten Begriffsverstand über den Totalitarismus, fände ich eine Rückführung per "Pars Party" zum Ausgangspunkt, nämlich Magdas Blog Beitrag:
(
zielführend, oder ?
JP
www.freitag.de/community/blogs/magda/anders-vergleichen
Kommentare 10
Sehr interessante Materie, aber ich wäre eher nicht für Hegel.
Hallo poor on ruhr,
wenn nicht für Hegel, für wen dann und wann?
War da noch jemand mit M ?
tschüss
JP
Ganz klar! Marx. Ich will jetzt kein Wissen vortäuschen, dass ich nicht habe. Ich habe nur die beiden Artikel gelesen, aber es kann einfach nicht richtig sein, die Geschichte von Ihrem Ende her zu betrachte. Wie die Sprache, die, die Geschichte beschreibt, leben Sprache und Geschichte und was lebt, verändert sich. Für mich eher ein Negativbeispiel, die Gleichsetzung von Hitler und Stalin im Historikerstreit ohne damit die Verbrechen Stalins zu verharmlosen. Aber dieses Beipiel hätte man in der deutschen Geschichte vor 40 Jahren noch nicht für möglich gehalten. Damals hatte man noch diesen Anstand und diese Courage zu sagen, dass im 2ten Weltkrieg und davor nie wieder gut zu machendes und einzigartiges Unrecht auf den allerhöchsten Stufen des Grauens und Entsetzens von Deutschland ausgegangen ist. Heute sollten wir die Geschichte von 2009 aus mit Marx betrachten. Überlassen wie doch unseren Urenkeln, wie sie die Geschichte betrachten wollen.
Hall poor on ruhr,
für mich ist die Frage noch offen, ich schaue betroffen, wer will die Geschichte vom Ende her betrachten, Hegel oder Marx? Marx behauptet das mit Engelszungen achtsam von Hegel, Hegel und seine Schüler/innen nicht von sich und auch nicht von Marx.
Die eschatologich Unschärfe in der Sichtweise voller dialektisch konstruierter Schärfen von Marx weist eher darauf hin, dass Marx die zeitnahe Rekonstruktion der Geschichte durch Hegel zurückweist, weil Marx e ist, der ihres Endes harrt!, oder?
JP
So gut kenne ich mich mit den Werken von beiden doch nicht aus. Besonders wenig weiß ich von Hegel. Ich habe gedacht, das ein paar- aus meiner Sicht -plausible Überlegungen reichen. Anscheinend braucht man doch mehr Fachkenntnis dazu. Daher muss ich leider passen. Sorry.
Hallo poor on ruhr,
das Schöne an der Meinungsbilung ist doch, dss der Mensch anfängst, sich eine Meinung zu bilden, indem er offen bekennt, von Tuten Blasen keine Ahnung zu haben.
Jedenfalls geht mir das so.
Da kann ich nur herzlich einladen, mit der eigene Meinung da zu beginnen, wo sie gerade anzutreffen ist.
Hier geht es ja glaube ich vor allem um Marx, der sich den Murx eerlaubt, Hegel etwas bei seinem Streben nach Rekonstruktion der Geschichte zu untersellen, was der gar nicht vorhatte, nämlich die Geschichte vom Ende her zu rekonstruieren. Hegel reichten durchaus die Bordmittel der Zwischenergebnisse.
Anonsten könnten wir uns ja jeden Parlamentarischen Unterscuhungsausschuss (PUA) sparen!, oder?
tschüss
JP
Vielen Dank für die freundlichen Worte. Ich würde mich da Ihrer letzten Bewertung anschließen, die mir doch sehr plausibel erscheint. Ich betrachte das aber auch als eine Einladung, sich mehr für diese Dinge zu interessieren. All die schlauen Bücher dazu habe ich oder könnte ich mühelos beschaffen. Oft steht zwischen diesen Büchern und mir aber noch der Fernseher.
Wenn ich versuche die interessante Materie nachzuvollziehen, die sie beschreiben, weiß ich eigentlich gar nicht warum? ;o)
Hallo poor on ruhr,
Sie schreiben treffend:
"Wenn ich versuche die interessante Materie nachzuvollziehen, die sie beschreiben, weiß ich eigentlich gar nicht warum? ;o)"
Das ist die Frage; Warum?.
weil der Ausgangspunkt dieser Debatte über Hegel Marx ein anderer, ein realerer war, als es hier den Anschein hat, nämlich eine zeitnahe Debatte von Magda über:
www.freitag.de/community/blogs/magda/anders-vergleichen
wobei ich Magda zitiere:
"Ich finde: Vergleichen mit der DDR hilft sehr oft, die demokratischen Sündenfälle und Gefahren der bundesdeutschen Gesellschaft besser zu erkennen. Das ist durchaus wichtig, sonst haben wir eines Tages eine Ulbricht-Demokratie. Und die läuft nach dem Motto: “Genossen, es muss demokratisch aussehen, aber die Kontrolle müssen wir behalten“. So eine Rezeptur geht auch in der Gegenwart, wenn man die Anrede weglässt."
Wie finden Sie diese Debatte?
tschüss
JP
Also ich sehe mich eigentlich durchaus in der Lage, auch schwierigere Texte, gerade aus früheren Zeiten, zu lesen und auch zu verstehen ... und bin auch durchaus nicht kein Freund des akronymischen SMS- und Websprechs. Mich hat dieser Blogbeitrag durchaus interessiert, kommend von Magdas "Vegleichen"-Beitrag.
Aber, lieber JP, eigentlich musste ich die Segel streichen. Geht vielleicht auch ein bißchen weniger hochtrabende Sprachartistik, der ja dann doch hier und da die Grammatik entgleitet? Zuviel sprachliche Dekoration kann durchaus den Inhalt verdecken.
Hallo miauxx,
vielen Dank für den Hinweis "sprachliche Dekoration", vielleicht dient die mir als "gebranntes Kind" zur Tarnung, samt offenem Fluchtweg vom Brandherd?
Ich denke mal über mein Ach unterm Dach nach.
tschüss
JP