Adel 1919 Ade! zu Guttenbergs "Nein: "Krise schafft Adel“

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Deutscher Adel 1919 abgeschafft, von zu Guttenbergs hält dagegen!?

"Nein! "Krise schafft Adel"?

Adel 1919 Ade! zu Guttenbergs "Nein: "Krise schafft Adel“

Da Herr zu Guttenberg zum Glück noch nicht eilig vom deutschen Papst Benedikt XVI in einer klerikalen Not- Operation "heiliggesprochen, liefere ich hier an dieser Stelle auf dieser Welle die bekanntesten "Karl-Theodor" seiner vielen Vornamen nach.

So viel Zeit muss sein.

In Guttenbergs Satz seiner Gedenkrede zum 20. Juli 1944 in Berlin Plötzensee:
"Als einer, der aus der Generation der Urenkel komme, sei ,Erinnern im Sinne des Erlebten unerreichbar fern‘, bedauerte er.",


klingt smart verstohlen auf sanften Pfoten unverhohlen, worttückisch gotisch hochgesinnt, ein obskur nacheilend uneinholbarer Veteranenstolz an:


"Wären die Verhältnisse im erinnernden Sinne des Erlebten wenigstens einmal wieder samt Uropa livehaft herstellbar als grell & schrill, ein wenig Dill, erhellend Helden zeugendes Menetekel an den Schlosswänden sichtbar, die noch jeden Anflug von Grund- und Bodenreform seit den Bauernkriegen von 1525 hochgerüstet auf "Gutem Berg" überstanden"!

Während Rainer Brüderle in der Maybritt Illner ZdF Sendung am 20.02.09 um die historische Wahrheit in der Krise ringt, nämlich die per Bauernlegen, Bauernschlächterei abgebrochenen Boden- und Landreform von 1525 in deutschen Landen:

"Früher haben Gutsherrn ihren Bauern das Schwein vom Hof geklaut, um sie dann, von Gottes Gnaden hoheitsvoll mit einer Karbonade abzuspeisen",

zieht es Freiherr Karl-Theodor zu Guttenberg als Bundeswirtschaftsminister mitten in der Krise vor, Etikette im Umgang miteinander anzumahnen.

Die Güte von Klarheit geht aus Guttenbergischen Reden nicht hervor.
Seine Rede zum Gedenken an den 20. Juli 1944 am 20. Juli 2009 in der Hinrichtungs- Gedenkstätte Berlin- Plötzensee:

"Sie wollten keine Helden sein",

läßt verschlungen verschollen geglaubte Töne anklingen, als kämpfte Guttenberg, heldisch unerkannt mit Schloss- Gespenstern der Vorbehalts- Demokratie seiner Altvorderen.

Durch Guttenbergs gespenstischen Sprach- Duktus in seiner Gedenkrede zum 20. Juli 1944 erhalten selbst abwegige Mutmaßungen über die Stefan George Jünger, die Brüder Stauffenberg Nahrung:

"Können wir keine Söhne des Krieges , keine Helden mehr sein, schießen wir selbstmörderisch auf den Führer ein!
"Es lebe das Geheime Deutschland!"

Mutmacher sprechen anders, wandeln anderen Ganges daher, sehen anders aus, tragen andere Haarfrisuren!, oder?

Deutscher Adel 1919 abgeschaftt, Prinz, Fürst, Graf, Baron nur noch Namenszusätze wie Hans zum Georg, Karl zum Theodor im Fussballtor, Anne zur Marie!?

Bei all unseren Artigkeiten gegenüber dem deutschen Hochadel:

"Wie darf ich Sie ansprechen "Majestät, Exellenz , Fürst , Eure Hoch- Würden, Eure Gnaden oder doch nur Prinz"

unterlassen wird frappiert, darauf hinzuweisen, dass in Deutschland der Adel seit 1919 abgeschafft, seine Titel ohne Belang gegenstandslos sind.

Kaiserin, Kaiser, Fürst, Fürstin, Fürst, Prinzessin, Prinz, Gräfin, Graf, Freifrau, Freiherr, Baroness, Baron sind nur noch Namenszusätze wie Hans zum Georg, Anne zu Marie, Karl zum Theodor im Fussballtor.

Aus diesem Grunde konnte sich ein deutscher Boxer im Zwanzigsten Jahrhundert unwidersprochen, ungestraft, ganz auf "Humbug im Ring samt schlagenden Verbindungen"eingestellt und sonst gar nichts:

"Ich erboxe mir die Welt" "Prinz von Hombug" nennen,

obgleich er einen bürgerlichen Namen hatte.

Das Deutsche Reich hat sich die Abschaffung des deutschen Adels und seiner Titel unter sozialdemokratischer Regierung 1919 Einiges kosten lassen.

Umgekehrt kann, mit Fug und Recht, gesagt werden, die deutschen Königs- und Fürstenhäuser haben sich ihre politische und gesellschaftliche Bedeutung, Verantwortung in ihren angestammten Ländern ehrsäumig, treuwidrig, gemäß Versailler Vertrag der Siegermächte von 1919, teuer abkaufen lassen und ihren Schneid gleich mit.

"Macht euren Scheiß doch alleine",

so lautete der bellende Ruf des Welfen- Königs zu Hannover zur nationalen Lage nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg, auch wenn dieser Adel über die Nazis versucht hat, diesem marginalisierten Status im Deutschen Reich während der System Zeit der Weimarer Republik wieder den alten Glanz, die alte Bedeutung winkeladvokatisch zu unterlegen, ohne auch nur einen Pfennig dafür an die deutsche Reichsregierung zurückzuzahlen.

Adolf Hitler war übrigens den Sozialdemokraten unendlich dankbar dafür, dass diese den deutschen Adel:

"das aristokratische Packeis Unwesen"

1919 im Deutschen Reich, wenn auch teuer, abgeschafft hatten, weil seine NS- Bewegung, sich dass nie und nimmer getraut, es aber immer gewollt hätte (s. Hitler Tischgespräche im Führerhauptquartier 1941- 44).

Insofern war der Widerstand eines Teils des sogenannten deutschen Adels, den es de jure seit 1919 nicht mehr gab, angesichts der Aussicht auf einen verlorenen Zweiten Weltkrieg dem ehrgeizigen Versuch geschuldet:


"Mut zur Füllung der sich auftuenden Lücke in der NS- Endzeit- Tücke"

den Rang und die Bedeutung des deutschen Adels durch ein Attentat auf Hitler fern dem Sinnen & Trachten von Stefan George unauffällig wieder , wenn auch nur operettenhaft, aufleben zu lassen, ohne dafür materiell wie intellektuell in der Tiefe wie Breite großen gesellschaftlichen Aufwand an Diskurs zu treiben!?


Was dann bekanntermaßen am 20. Juli 1944 mörderisch wie tragisch fehlschlug.

Das Operettenhafte konnte der abgeschaffte deutsche Adel dann problemlos bis heute in die Regenbogenpresse, die Daily Soaps auf der Leinwand wie auf den Bildschirmen der Fernsehsender (s. u. a. nachtstudio/zdf, stern- Titel Nr. 29- 30—09 über Karl- Theodor zu Guttenberg) der Nachkriegszeit retten.

Das ganze "Von und Zu" der adeligen Mischpoke in Deutschland, Europa, der Welt hat, trotz aller Fragwürdigkeit, eindeutig einen Gewinn, weil dadurch, sowohl Vergehen, Verbrechen als auch Verdienste wie im Wege einer Selbstanzeige historisch örtlich zuzuordnen sind.

Joachim Petrick

siehe auch:

23.07.2009 18:30 | Jakob Augstein

www.freitag.de/positionen/0930-opel-guttenberg-augsteinwww.freitag.de/positionen/0930-opel-guttenberg-augstein




Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Joachim Petrick

Aktuelles: Meine sichere Route- Refugee-Airlift - Petition "Luftbrücke für Flüchtlinge in Not" an die MdBs des Bundestages erhofft Debatte

Joachim Petrick

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden