ARD- Film "Mammon", Parabel des Nordens

Harakiri/Kamikaze Im ARD- Film "Mammon" schlägt Harakiri investigatives Kamikaze auf Norwegisch bei düsterer Nebel- Produktion. Nichts an Nebel in Norwegen läßt sich lichten. Warum?

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"Harakiri" mit dem Handy am Ohr schlägt investigatives Kamikaze auf Norwegisch.

Stochern im Nebel der norwegischen Gesellschaft führt nicht zur Lichtung von Nebel, sondern zur Ausschüttung von noch mehr und dichterem Nebel.

Norwegen galt bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts als eines der Armenhäuser am Rande Europas. Norwegen mauserte sich seitdem, mit der Entdeckung reicher Vorkommen an Öl und Gas vor den Küsten Norwegens im Atlantik, in der Nordsee, deren Ressourcen erschlossen wurden, zum Eldorado Reichtum Scheichtum des Mammon im Hohen Norden Europas.

Mit dem Reichtum Norwegens vollzog sich ein Wandel in deren Gesellschaft, wie in allen reichen Ländern mit geringer Population, weg von offen klassenkämpferisch ausgetragen, zu durch partei- und branchenübergreifende Freundeskreise, Netzwerke, Seilschaften in Medien, Wirtschaft, Finanzen, Kultur, Wissenschaften, Sport unter der Decke gehaltenen inneren Konflikten, die wenn möglich unter der Schwelle von Veröffentlichungen, Auslösung von Debatten und staatsanwaltliche Ermittlungen durch Medien gehalten bleiben.

Wie kann das gelingen?

Das gelingt, wie im kaiserlichen Japan von altersher, durch einen ehern ausgespochen, unausgesprochenen Konsens und Schwur der Eliten von Kindesbeinen an. Bereits bei vermeintlich persönlichem Versagen, Fehlleistungen der Eliten steht die persönliche Option im Raume, sich unverzüglich oder auf ein Kommando von ganz Oben, klaglos und stumm durch unzweifelhaften Suizid nicht nur der Verantwortung zu entziehen, sondern die Geheime Gesellschaft der Elite vor dem Spektakel staatsanwaltlicher Ermittlungen und Gerichtsverfahren zu "bewahren".

Als Verräter dieser insgeheimen Vereinbarung gilt bereits jener Akteur, der sich, wie Bundespräsident Christian Wulff, diesem System der Geheimen Gesellschaft der Freundeskreise, Förderer, durch das Anstreben und Fortführen von Gerichtsverfahren um der Wahreits Willen, zu entziehen sucht. Er wird lebenslang als verttrauensunfähig geächtet.

Denn in allen Gesellschaft des Erdkreises hat sich auf wundersame Weise gleichermaßen eine unseliges Praxis bei Gericht und Staatsanwaltschaften duchgesetzt, bei Vorliegen eines Suizids mit sofortiger Wirkung Ermittlungen und Gerichtsverfahren einzustellen.

Das geschah in Deutschland u. a. so im Fall Uwe Barschels, des gerade zurückgetretenen Schleswig- Holsteinischen Ministerpräsidenten im Jahr 1987, der sich in einem Genfer Hotel das Leben nahm, im Fall Jürgen Möllemanns als der im Jahr 2003 einen Fallschirmabsprung, ohne die rettende Reißleine zu ziehen, mit erschreckend tödlichem Ausgang vollzog und damit ihren Geheimgesellschaften, hier der CDU bzw. FDP weitergehende staatsanwaltliche Ermittlungen ersparten.

Im Fall des Bundespräsidenten Christian Wulff 2011 ist diese Praxis durch CDU- Intrigen auf Landesebene ins Gegenteil geritten worden. Wider Erwarten kam es in Hannover zu staatsanealtichen Ermittlungen, einem Gerichtsverfahren gegen Christian Wulff mit einem zu erwartenden Gerichtsurteil "Freispruch" für den Angeklagten.

Was im Verständnis der Geheimgesellschaft CDU mit ihren Netzwerken in Wirtschaft, Kultur, Medien, trotz Freispruchs als ein Desaster im Krisenmangement gilt,

In Norwegen vollzieht sich diese Praxis, von Fall zu Fall, sehr viel unspektakulärer, eher unmerklich, vor den Augen der Weltöffentlichkeit.

In Norwegen gelingt es viel mehr, bei aufkommenden Verdächten Versuche, Nebel in der Gesellschaft zu lichten, die sich um Korruption, Missmanagement der Regierung, in der Wirtschaft ranken, durch noch mehr Nebel Produktion zu begegnen, bzw. durch plötzlich suizidalen Tod der Verantwortlichen. Veröffentlichen durch Medien im Keim zu ersticken, bereits laufende staatsanwaltliche Ermittlungen, Gerichtsverfahren, unverzüglich einstellen zu lassen.

Diese Praxis greift im Hohen Norden insbesondere seitdem um sich, seitdem die norwegische Gesellschaft sich nach vielem Hin und Her in langen Debatten entschied, es mit ihrem Reichtum aus den sprudelnden Gewinnen der Gas- und Ölexporte, den erdölexportierenden Scheichtümern am Arabischen Golf gleich zu tun und einen Staatsfond aufzulegen, der inszwischen tagein, tagaus, stündlich, minütlich im Sekundentakt durch computergesteuert hochfrequenten Handel an den Weltbörden mit Devisen, Rohstoffen, deren Derivaten, Zertifikaten Billionen an Euros, Dollars bewegt.

Das Ziel dabei, äußerst risikobehaftet, Geld Geld erarbeiten zu sehen, eine wundersame Mehrung des Reichtums der norwegischen Gesellschaft ins Werk zu setzen. Die Weltfinanzkrise 2008 hat diese heile Welt Norwegens mit seinem gigantischen Staatsfond erschüttert gigantische Verluste eingefahren, Es waren einschneidende Wertberichtugungen in den Bilanzen des norwegischen Staatsfonds notwendig, die nicht mehr in Gänze unter der Decke gehalten werden konnten.

Hier setzen die Recherchen des norwegischen Staatsbürgers und späteren Massenmörders Anders Breivig an, der 2011 exakt 77 vorwiegend norwegische Jugendliche in Norwegen in einem Ferienlager der norwegischen Sozialdemokratie ermordet, Morde begeht, als sei er der geheime Exekutor, der von dunkler Seite befohlene Terminator, der an Kindern, gemäß dem abrahamitischen Gebot, Fleisch vom Fleisch tilgt, "gottgewollt" die Strafe vollzieht, unter der die Väter, Mütter für den Rest ihres Lebens, wg. angeblichem Verrat an der Sache der Geheimhaltung u.a. Lässlichkeiten leiden sollen.

Norwegen ist eine durch und durch vermögende Gesellschaft, die durch globale Transaktionen ihres gigantisch anschwellenden Staatsfond, samt dessen Zweck- und Tochtergesellschaften, Hedgefonds, willentlich, unwillentlich Weltfinanzkrisen auszulösen vermag.

Hier setzt der dreiteiige Film des Regisseurs Cecilie Mosli "Mammon" in der ARD an, dessen dritter Teil heute ab 21. 45 Uhr zu sehen ist.

Der Name des zu "lebenslänglich" verurteilten Massemörders Anders Breivig, dessen Vater einer hochrangiger Diplomat Norwegens war, der die Nebel der norwegischen Gesellschaft nicht lichten, sondern mit seinem MP- Dauerfeuer zu verbrennen suchte, wird in dem Film zu keinem Zeitpunkt, an keiner Stelle einer Szene auch nur beiläufig angedeutet.

Die Nebel um die norwegische Gesellschaft verdichten sich mit diesem sehenswert, spannend inszeniert, von den Darstellern in ihren Rollen packend gespielten Film.
JP

siehe 1. Buch Moses. Kapitel 22 "Abrahams Opfer"

http://www.daserste.de/unterhaltung/film/mammon/sendung/mammon-das-juengste-gericht100.html
Mammon – Das Jüngste Gericht
Folge 3

Mammon (3): Dommedag
Peter Verås Der Journalist Peter Verås recherchiert eine große Geschichte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Harakiri

Harakiri

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Geschrieben von

Joachim Petrick

Aktuelles: Meine sichere Route- Refugee-Airlift - Petition "Luftbrücke für Flüchtlinge in Not" an die MdBs des Bundestages erhofft Debatte

Joachim Petrick

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