Betreuungsgeld, ein System- Bruch oder System- Wechsel?

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Betreuungsgeld, ein System- Bruch oder System- Wechsel?

Formal stellt das Betreuungsgeld einen Systembruch dar, indem sich der Staat durch die Auszahlung des Betreuungsgeldes, in Höhe von
€ 150.-/Monat, an Eltern, Alleinerziehende, die ihre Kinder zu Hause betreuen, von der gesetzlichen Pflicht der Vorhaltung einer ausreichend flächendeckenden Zahl an Kita- Plätzen, ab dem Jahre 2013, zu entlasten sucht.

Formal betrachtet, könnte jetzt jeder Bürger/in, aus diesem Systembruch der schwarz-gelben Koalition in Berlin durch das Betreuungsgeld ableitend schlussfolgern, dass er, sie als Nichtwähler/in direkt in den Genuss der Wahlkampfkopfkostenpauschale kommt, statt diese prozentual gewichtet an die Parteien auszuzahlen, weil er/sie seine/ihre Wahl- Stimme nicht zur staatlich vorgehaltenen Wahl- Urne trägt und dort „betreut“ hinein wirft, sondern daheim seine/ihre Wahl- Stimme selber vor den Bildschirmen, die die Welt deuten, oder auch nicht deuten, betreut.

Ebenso könnte, mit formalem Fug & Recht, jeder Privathaushalt, der die Vorhaltung des Staates an Infrastruktur, Verkehrswegen, Autobahnen, Straßen, Brücken, Wegen, Tunnel, buchhalterisch stringent belegt, nicht beansprucht, weil er, sie, querfeldein, Querbeet, selber für seinen Verkehr durch Stadt, Land, Wald, Fluss trampelnd Pfade, Furten sucht, ein Betreuungs- bzw. Instandsetzung- und Pfadfindungsgeld vom Staat verlangen.

Jeder Privathaushalt, der seine TV- ,Telefon- , Elektro-- Kabel, Gasleitungen kappt, weil er mit Rauchzeichen mit der Welt kommuniziert, lieber bei heiligem Kerzenschein statt elektrischer Scheinhelligkeit lebt, kann ebenfalls ein nachtragendes Entgelt vom Staat erwarten, weil er7sie/es die staatlich subventioniert vorgehaltenen Glasfiber- Kabel, die Datenbahnen der Telekom, der Kraftwerke als Systemanbieter nicht beansprucht.

Eltern, Alleinerziehend, die ihre Kinder, Jugendliche daheim selber be-schulen, haben formal ebenso einen Anspruch auf Betreuungsgeld.

Das war die formale Betrachtung des Systembruchs der schwarz- gelben Koalition der Bundesregierung durch das Betreuungsgeld.

Faktisch betrachtet, entfaltet das Betreuungsgeld ungeahnte Optionen der Ausdehnung des begonnenen Systemwechsels durch die schwarz- gelbe Koalition der Bundesregierung, indem Privathaushalte, als Unternehmen nahezu autark gestellt, staatlich vorgehaltene Infrastrukturen, Vorsorgesysteme, nur sehr begrenzt beanspruchen und dafür als Dankeschön vom Staat , im Sinne des Forderns und Förderns der Eigenständigkeit, ein gesegnetes „Betreuungs- Erschließung- und Wartungsgeld“ erhalten.

Wer also daheim bleibt, im bisher herkömmlichen Sinne keiner Erwerbsarbeit, per Nichtstun, Null- Bock haltung vom Feinsten, nachgeht, ist sozusagen, wie an einer Wasserleitung angeschlossen, im Fluss der sprudelnden Quellen staatlichen Geldes, abkömmlich auskömmlich einkömmlich versorgt.

Bürger/innen, die den Gesetzes treu leben, die sich jedem scheinheilig eiligen Anflug von Korruption, Abgeordnetenbestechung fernhalten, die staatlich vorgehalten soziale Reha- , Betreuungs- , Versorgungseinrichtungen der Justiz, des Strafvollzugs, der Polizei nicht beanspruchen, die zur selbsttätigen Selbstanzeige neigend greifen, sollten ebenfalls, in diesem vorgenannten Sinne, ein Betreuungsgeld überwiesen oder für Reisen in Bar erhalten.

Zu ende gedacht, wird solch ein Bürger/in in seinem/ihrem Privathaushalt nicht durch Tätigkeit im herkömmlichen Erwerbssinn vermögend, gar reich, sondern sozusagen im unschuldig untätigen Schlaf des Umwelt schonenden Gerechten mit leichtem Giftumsatz im MIPs- Rucksack der Welt.

Da wir gerade beim monetärem Tacheles sind:

Sollte nicht jeder Privathaushalt, jedes Unternehmen, orientiert an den Entschädigungszahlungen der Deutschen Bundesbahn an Bahnkunden bei verspäteten Zügen, ebenfalls vom Staat eine Entschädigung für nachrichtenlose Zeiten, bzw. verspätete Nachrichten staatlicher Einrichtungen über ganz persönliche wie gesellschaftliche Chancen, Optionen wie Gefahrenlagen erhalten?

Oder ist das überhaupt des Pudels Kern des privaten Reichtums als Kehrseite der Armut, der Schuldeninflation der Öffentlichen Hand?

Gibt es das alle schon lange für die Vermögenden, Reichen auf ihren Latifundien, kaum besteuerten Grund & Boden, Gütern, Besitztümern, im In- und Ausland?

Schließt sich hier ein unsichtbarer Kreis einer Kreislauf freien Wirtschaft zu Gunsten der Grund- und Boden Besitzer, der Vermögenden, Reichen zu Lasten Dritter, den Armen in unserer Einen Welt?, oder ist das doch die Kreislaufwirtschaft, nach der solange, so viele schon, bisher vergeblich, verlangen?

Fragen über Fragen!,
wer wird hier kommentierend eine Antwort wagen?

JP

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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