Blüten aus dem DDR- Alltag „Wenn Perlen, Wahrheiten perlen“

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Blüten aus dem DDR- Alltag „Wenn Perlen, Wahrheit perlend, glühen“

Es begab sich zu der Zeit als Erich Honecker noch Staatsratsvorsitzender der DDR und Erster Sekretär des Politbüros war, des Zentralkomitees (ZK) der SED war, während Manfred Stolpe als Superintendent für Rechtsangelegenheiten der

„Kirche im Sozialismus“

die Kontakte der evangelischen Kirche zum Regierungs- und Offiziersbetrieb der DDR grandios ausbaute und pflegte und Gregor Gysi sein Amt al Parteisekretär des DDR- Anwaltskammerwesens nicht nur in vollen DDR- Reichsbahn- Zügen wahrnahm.

Da machte sich auf, eine Mitarbeiterin einer SED- Beherrschten Zeitung in der DDR auf, ihr Seelenheil unter dem Schirm einer Kirchenbeherrschten wie CDU- Blockpartei nahen Zeitung zu suchen und zu finden.

Dort bewarb sie sich und ward mit offenen Armen, in Kenntnis ihres beruflichen Werdeganges, im kirchennahen Zeitungsteam aufgenommen.

Irgendwann sagte diese neue Kollegin zu den anderen Kollegen/innen im Team in aufgeräumter wie aufgekratzter Stimmung:

„Gut, dass ich mich zu euch durchgeschlagen habe.

Ich fühle mich hier bei euch als sei ich schon

„ausgereist“!“

Soweit der Bericht einer Bloggerin hier im FC in einem anderen Blog.

Ein Schelm, gar ein Bösewicht, der da fragt:

„Ist das nicht eine typische IM (Inoffizieller Mitarbeiter/in)

"Fangfrage"

als locker flockiges "Statement" getarnt?,
um die Reaktionen der Kollegen/innen im Team aushorchend auf Republikfluchtabsichten zu testen, zu registrieren und unverzüglich an den MfS- Offiziersbetrieb weiterzugeben?“

Das mag sein.

Nur soll ja angeblich gerade in jedem DDR- Zeitungsteam, wie im Verlagswesen überhaupt, ein namentlich bekannter, wie mndestens einweiterer unbekannter IM seiner STASI- Berufung von der Firma

„Horch & Guck“

des MfS nachgegangen sein.


Interessanter ist aber bis heite eine ganz andere Frage:

Woraus nährte sich dieses Gefühl des

„schon ausgereist" Daseins in der DDR?

War es der Wechsel von einer SED- kontrollierten zu einer kirchlichen Zeitung, deren Mitarbeiter/innen wie alle kirchlichen Mitarbeiter/innen in der DDR und sonst nur ganz hohe Kader der Nomenklatur der DDR

(aus der Kommerziellen Koordinations- (KoKo) Amts- Quelle des MfS- Oberst Alexander- Golodkowski finanziert)

das Privileg hatten, ein Monatsgehalt in Valuta DM/anno für Einkäufe im Intershop, für Aufenthalte in Interhotels, für Reisen ins nichtsozialistische Ausland aus westlichen Quellen, kirchlicher wie staatlicher Art, zu erhalten?

Haben sich die christlichen Kirchen im Sozialismus der DDR, wie die christlichen Kirchen in Westdeutschland ebenso anteilig an den staatlichen Zuwendungen aus der Bundesrepublik Deutschland auf der Basis von Altverträgen aus den Jahren von 1545, 1648, 1806, 1919 über all die Jahre nach 1949 und davor erfreut, wie sich heute die christlichen Kirchen in Deutschland weiterhin in Höhe von 450 Millionen €/anno erfreuen?

Wenn Perlen, perlend,in Wahrheit blühend, glühen.

Fragen über Fragen!

Auf jeden Fall geht es jetzt nicht mehr nur um DDR- Angelegenheiten in Kirchenfragen von damlas sondern um urdeutsche Angelegenheiten, wenn auch die Verwunderung darüber, dass der DDR- Regierungs- und Offiziersbetrieb diese wundersame Finanzierung der christlichen Kirchenin der DDR jahrzehntlang aus westdeutschen Valuta- DM- Quellen sehenden Auges mit offenem Ohr geduldet hat, beachtlich ist.

JP



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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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