Der Film "Die Spiegel- Affäre"

"Bed. kanzlerfähig" "Alles Weitere mündlich" wie der Berliner Theater- Dramaturg Heiner Müller mit seiner dicken Zigarre und Brille im "Bretter Design" der Gründerjahre sagen würde

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Politthriller oder bajuwarisch höfischer Schwank, auf die Berliner Bretter im Heute genagelt, in dem die Welt nicht ideologisch, sondern, ohne Berührungsängste, nur noch privatim als Beziehungs- Infotainmentarbeit gedeutet gilt?:

"Die Spiegel-Affäre" mit Sebastian Rudolph als Rudolf Augstein und Francis Fulton-Smith als Franz Josef Strauß greift nur scheinbar die Geschehnisse aus dem rotgoldenen Herbst 1962 auf

Der Film im Film "Bedingt abwehrbereit",

"bedingt kanzlerfähig?"

Hamburg. Die Söhne des Krieges, zu Intimfeinden geworden, treffen sich vor dem Gerichtssaal, iin dem eine Verleumdungsklage verhandelt wird: Der "Spiegel" hatte behauptet, der CSU-Politiker und Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß habe sich an dem Wohnungsbauprojekt FIBAG für GIs der US- Army in Bayern bereichert.

Rudolf Augstein, Jahrgang 1923, der ewige Twen, der noch bis an die Fünfzig mit seiner flink, wie ein Windhund, Knabenfigur und .Eintänzer Ahaoi Gestalt, getrippelter Tangoschritt, im Dialog sprunghaft behend, hochschnellend, hinabsausend wie eine überspannte Feder, sein Blick unergründlich hart wie Kruppstahl, nach dem SPD- Godesberger Programm von 1959 mit Caesaren Frisur im geteilten Nachkriegsdeutschland, lieber mit seinem unverwechselbar schneidigen Leutnantston subversiv, denn als rote Socke mit Nähe zur 1956 verbotenen KPD im Untergrund gelten will, steht einem Franz- Josef Strauß gegenüber, der erfolgreich seine Jugendlichkeit abgeschüttelt, wenn er denn jeh eine hatte, nun ganz das bajuwarische Mannsbild, das in die Start- Up- Gründer Jahre der Lebenslauf Legenden, Hüben und Drüben, geraten, den hochgebildeten Kamerad Vorwärts macht.

Für Franz- Josef Strauss, den Schlachtersohn aus Bayern, war im Film, wie im Leben, Rudolf Augstein das piekfeine Kameradenschwein, der einstige Kamerad im Geiste, der mit seinem einwandfreien Hannover Hochdeutsch von der Fahne ging und sich damit auch noch brüstete.

Im Film wird Rudolf Augstein zum mundartlich Hamburg Denglisch Sprechenden. als sei er unverkennbar naher Verwandter von der Zitronenjette und dem Wasserträger "Hummel! Hummel" Mors! Mors!

Durchaus eine süffige idee als Gegenbild zum bajuwarischen Strauss nach TV- Serie schreit, aber das war nicht Rudolf Augstein in "Live".

Bei der legendären Szene im Hamburger Maienweg, Strauß als Verteigungsminister bei den Augsteins, Katharine und Rudolf, nebst Redakteuren des Spiegels, Mahncke nicht mehr, Becker, Jakobi u. a. zu Gast, sucht Strauß Augstein, in militärstrategische Minenfelder zu jagen und legt los:

"Herr Augstein, was war für Sie der größte Erfolg in der Militärgeschichte?"

Augstein antwortet schlagfertig, schlagbereit, wie aus der Pistole geschossen, mit seinem triumphal zynischen Timbre in der Stimme

"Herr Strauss, das will ich Ihnen sagen. Das war mein persönlicher Rückzug aus der Ukraine".

Was Augstein damit in Wirklichkeit zwischen den Zeilen unverblümt triumphal sagen will, hat Strauss mutmaßlich bis zu seinem Lebensende im jahr 1988 nicht gerafft, wenn doch, hat es ihm die Sprache verschlagen, nämlich, dass diese Entscheidung Augsteins damals in der Ukraine als Wirklichkeit wie als Legende seiner Fahnenflucht bei den Briten in Hannover 1946 seine Lizenz zum Geldddrucken war.

Augstein erhielt mit 23 Jahren die Lizenz zur Herausgabe "Der Woche", dem späteren SPIEGEL.

Im späteren Verlauf des Filmes fragt Strauß den "Spiegel"-Herausgeber Rudolf Augstein ansatzlos:

"Was haben Sie eigentlich gegen mich als Mensch?"

Rudolf Augstein zuckt, ob dieser scheinheilig persönichen Frage, im Film nervös irritiert, mit den Augen hinter seiner Hornbrille im damaligen "Dicke Bretter" Design, wirkt momentan überrumpelt, angesichts dieser Verschiebung der Historie ihres Gerichtsprozesses, den nicht er, sondern Franz- Josef Strauss als Verleumdungsklage gegen den Spiegel in Hannover eingereicht hatte.

Endlich fällt Augstein, seiner Schocknotstarre im Momentum kaum entronnen, ein wichtiger Termin ein, der ihn aus dieser kumpaneihaft geschwängerten Spezi- Übergriffs Situation, des Herrn Strauß, bei Gefahr für Leib und Unversehrtehit durch "Friendly Fire", löst.

Im Film tadelt ihn fiktiv sein Bruder Josef Augstein im Weggehen:

"Da hast du gerade eine Chance vergeben. Du bist besessen."

Das klingt in der Tonlage mehr nach Berliner Republik 2014, denn Bonner Republik 1962, in der Dienst eben Dienst, Schnaps eben Schnaps war und nicht dieses übergriffige Kuddelmuddel der "Rundum- Verfügbarkeit", "Ansprechbarkeit" im Dienstlichen wie Privaten und das im Fliegenden Wechsel.

Im Film nimmt Strauss übel und schlägt wenige Monate später persönlich motiviert, von Welt- Krisen befeuert, gegen Rudolf Augstein los: Auf seine Veranlassung besetzt die Staatsanwaltschaft am 26. Oktober 1962 die Redaktionsräume des "Spiegels" am Speersort in Hamburg,

Augstein und sechs weitere Redakteure werden wegen Anfangsverdachts auf Landesverrat und Bestechung von Amtspersonen, vorne weg Oberstaatsanwalt Siegfried Buback, verhaftet.

War also – ein Dritter im Bunde des jeweils anderen wollte keiner von beiden sein- aus einer möglichen "Männerfreundschaft" in der Politik, Gesellschaft unvermittelt eine Männerfeindschaft der Grund für den Angriff Franz -Josef Strauß auf die Pressefreiheit, der die junge Bundesrepublik in einem geteilten Deutschland, ein Jahr nach dem Berliner Mauerbau am 13. August 1961 damals erschütterte?

Das jedenfalls scheint der Film "Die Spiegel-Affäre" obsessiv nahe legen zu wollen, den Arte gestern Abend und das Erste am kommenden Mittwoch, 7. Mai 2014 zeigt:

So als ob das Machiavelli – Gerangel zwischen dem Hamburger Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL, seinem Herausgeber Rudolf Augstein und dem Bundesverteidigungsminister aus Bayern, Franz- Josef Strauß eigentlich auf der Nord- Süd- Privatfehde zweier Platzhirsche im "legitimen "Reichsfehde Michael Kohlhaas Habitus" basierte (siehe Drama "Michael Kohlhaas", Heinrich von Kleist).

Dass dieser "High- Noon" Blick den historischen Hintergrund nach 52 Jahren allerdings mächtig ramponiert, hat bereits Rudolf Augsteins Tochter, Franziska in der "Süddeutschen" vom 26.4..2014 kritisch zu Protokoll gegeben und diesem Film gleichzeitig einen beachtlichen Unterhaltungswert, mit Verdacht auf hohe Einschaltquote, zugemessen.

Der Kalte Krieg, der Mauerbau, die Kuba- Krise, das F- 104 Starfighter, aus dem Abfangjäger F- 104 soll für die Bundeswehr auf Betreiben von Strauß "Heller Wahn in nadelgestreift grauem Anzug" ein technisch heillos überfrachteter Kampfbomber, eventuell für atomare Sprengköpfe, werden, das Schützenpanzer H- 30 Beschaffungsdebakel, laufen im Film als Dokumentar-Einblendungen

Regisseur Roland Suso Richter ("Der Tunnel", "Dresden", "Mogadischu"), Jahrgang 1961, streiflichtert die Ausgangslage zumindest mit Doku-Einblendungen: der Kalte Krieg, die von Strauß eingekauften F- 104 Starfighter-Kampfflugzeuge, Svchützenpanzer H- 30, FIBAG- , Lookheed- Skandal, der bis in die Niederlande zum damaligen Prinzgemahl deutscher Abstammung reicht, der Mauerbau 1961, die Kuba-Krise im späten Oktober 1962, die ständig geschürte Furcht vor

"Die Russen kommen über die Norddeutsche Tiefebene bis an den Rhein".

"Lieber tot als rot"

gegen

"Lieber rot als tot" .

Strauß wollte die Bundesrepublik, entgegen dem Atomsperrvertrag von 1957, zur Atommacht ausbauen – der "Spiegel" fand ständig Anlass, Strauß immer wieder wegen seiner allzu unbekümmerten Nähe zu Rüstungsfirmen im In- und Ausland anzugreifen.

Als das Nachrichtenmagazin Anfang Oktober 1962 mit seiner Titelgeschichte "Bedingt abwehrbereit" aus der Feder Conrad Ahlers die relative Schwäche der Bundeswehr erdrückend umfänglich belegte, reagiert Strauß im Film wie in der Wirklichkeit zunächst gar nicht, als sei das Schnee von gestern.

Bis Strauß, über einen Bundeswehr Major, der den Spiegel regelmäßig als Landesverräter auf dem Bildschirm hatte, informiert, erfährt, da liege eine erneute Anzeige des Majors gegen den Spiegel wg. Landesverrat vor, mitten in der Kuba- Krise Ende Oktober 1962 im Film überlegt:

"An diese Informationen konnten die "Spiegel"-Leute nur durch einen Verräter im Umfeld meines Ministeriums- einen Whistleblower, wie wir heute sagen- gekommen sein".

Durch diese Hintergründe geht es in dem Film sozusagen im Sauseschritt der sich überschlagenden Ereignisse und Kommentare von verschiedenen Seiten, Sebastian Haffner in der Sendung Panorama mit seinem "Demokratie in Gefahr" Appell,, bis zu Bundeskanzler Konrad Adenauer und dessen berühmt berüchtigten Kanzleramtschef Hans- Maria Globke, dem Verfasser des einzigen Kommentars zu den Nürnberger NS- Rassengesetzen 1935.

Rollenkompetenz: Sebastian Rudolph als Rudolf Augstein und Francis Fulton-Smith als Franz- Josef Strauß wirken in ihren Rollen als glaubhaft überzeugende Gegenspieler

Warum die Regie aus dem ewigen Twen mit behender Primaner- , Konfirmanden- ; Messdienergstalt Rudolf Augstein, dem nicht nur im Denken flinken, spitzfindig aggressiven Zeitgenossen mit schneidigem Leutnants Unterton, einen hager, behäbig, bedächtig bis cholerisch auftretend, hochgeschossenen Hagestolz, der Strauß an Körperhöhe um Haupterslänge überragt, aus Franz Josef Strauß dagegen einen scheinbar zu kurz geratenen dicken Bajuwaren mit der Tendenz zur Gewissen befragenden Sentimentalität macht, der im Film gezwungener Maßen, von Angesicht zu Angesicht, zu Augstein aufschaut, gibt Rätsel auf.

Sollen hier mit Vorsatz selbst im Kleinen, Nebensächlichen Dimensionen verschoben werden?, wenn ja, zu wessen Lasten, zu wessen Gunsten?

Zumal beide sich im Film in einem auffällig gegensätzlich attraktiven "Schöner Wohnen" Ambiente tummeln.

Die Redaktionsräume, Tabakrauch geschwängert, Nikotin verqualmt – gedreht wurde unter anderem im Brahms-Quartier –, Strauß' Wohnzimmer mittelständisch anheimelnd gemütlich, Marianne Strauß, die treu sorgende Gattin und Mutter seiner Kinder, Bayern als satt grüne Bilderbuch Postkarten Heimatkulisse.

Aus der "Spiegel"-Redaktion des Jahres 1962 wird im Film eine Peergroup, nahezu alle Redakteure in annähernd gleichen Jahrgängen "Traue keinem über vierzig" , eben Söhne des Zweiten Welt- Krieges, im demonstrierten Kontrast zum klerikal- piefig muffigen Adenauer-Deutschland der Väter, Großväter des Ersten Welt- Krieges, des Kaisers, der Weimarer Republik, sich gegenseitig frotzelnd, witzelnd im schneidig zackigem Offziers Casino Stil auf

"Sex, Drug and Rock 'n' Roll"

macht,
"Unmögliches wird sofort erledigt. Ab Morgen Kollegen! wird gezaubert! bis euch vor Rührung mit Heidi Kabel, Willy Milowitsch, Werner Fink, Wolfgang Neuss, Dieter Hildebrandt, Freddy Quinn, Hans- Joachim Kuhlenkampf, Walter Giller, Lilly Palmer, Elisabeth Bergner, Elisabeth Flickenschildt, Peter Frankenfeld im Karo Karierten die Tränen kommen"
und den noch jüngeren Sekretärinnen deftig

"Heide Witzka!, Herr Kapitän!"

im Vorbeigehen auf die propper Hinterbacken klatscht, als ob das die Auflage steigert.

Francis Fulton-Smith darf, kann, muss als Darsteller Franz Josef Strauß im Film als Überraschung im Feinsten aller Sinnlichkeit gewertet werden.

Bisher machte der Bayer mit britischem Paß als Familienmann in Herzschmerz-Mehrteilern oder als sympathischen TV-Anwalt, der für die Armen in den Schranken vor Gerichten streitet, von sich Reden. I

In diesem Film "Die Spiegel- Affäre" zeigt er einen erstaunlich vielschichtigen Strauß: den poltrigen CSU-Landespolitiker, der "dahoam" das Publikum als Kämpfer in Bierzelte begeistert, gar entfesselt; den hellwachen Strippenzieher in Bonn; den historisch bewanderten Bildungsbürger, der nicht nur Augstein mit seinem Wissen beeindruckend auf Distanz will, aber eben auch den nachdenklich sentimentalen Mann, der "Feuer & Flamme" überzeugt unverblümt für seine Idee der deutschen "Vorwärtsverteidigung" als souveräne Atomstreitmacht kämpft. Der einfach nicht versteht, was dieser Herr Augstein in Hamburg, diese angeblich rote Socke, die in Wirklichkeit keine ist, eigentlich gegen ihn hat-

Rudolf Augstein war F.D.P.- Mitglied bis zu seinem Lebensende 2002, 1972 sogar Monate lang für die F.D.P. Mitglied des Deutschen Bundestages, Wahlkreis Paderborn, direkter Gegenkandidat von Rainer- Candidus Barzel (CDU- Kanzlerkandidat) unter der süffigen F.D.P.- Parole

"Lieber reiner Korn als Rainer Barzel" .

"Die Spiegel-Affäre ist so noch nie gedeutet worden, Strauß wurde noch nie fiktional gespielt", erläutert Fulton-Smith bei einem Interview in Hamburg.

Auf seine Rolle habe er sich monatelang vorbereitet: Zum einen konnte er Archivmaterial des Bayerischen Rundfunks und des "Spiegels" nutzen.

Für seine Rolle legte er fast 20 Kilo an Gewicht zu. Man könne "so eine politische Urgewalt nicht mit einem Fatsuit spielen und aus der Rolle eine Karikatur machen", sagt er.

Das politische Urgestein Strauß zu verkörpern, war für Fulton-Smith "eine Herausforderung, die nicht jeden Tag um die Ecke kommt".

Fulton-Smith, 1966 in München als Sohn zweier Journalisten geboren, hat Strauß als Bayerns Ministerpräsidenten (ab 1978) und als "eine Art Übervater" erlebt, der das Agrarland konsequent zu einem Industriestandort ausbaute.

Später erlebte er auch die "Stoppt Strauß!"-Plaketten und bundesweiten Anti- Strauß- Kampagnen im "Bundestagswahlkampf der Giganten" 1980

"Schmidt gegen Srrauß" .

Das Klischee des "barocken Machtmenschen" wollte Fulton-Smith durchbrechen: "Mir war von Anfang an klar, dass bei aller Polarisierung, bei aller kritischen Betrachtung irgendwo eine Verletzlichkeit durchschimmern muss." Strauß' Verhältnis zu Augstein sei nicht schwarz-weiß gewesen, sondern überaus komplex, sagt Fulton-Smith.

Beide waren Wehrmachtsoffiziere und in sowjetischer Gefangenschaft gewesen, beide wollten nie wieder Diktatur und Krieg, wie später 1999 Joschka Fischer als rotgrüner Außenminister

"Nie wieder Krieg. Nie wieder Auschwitz"

öffentlich in die Kameras stammelte, um gleichzeitig die Bundeswehr als Parlaemntsarmee, ohne UNO- Mandat, in das militärische Abenteuer im Kosovo stieß..

Im Film wirken beide allerdings wie losgelöst aus allen selbst erlebten Zeiten, Herkunft und politischem Umfeld gefallen.

Kurz vor den Dreharbeiten bekam Fulton-Smith eine E-Mail von Strauß-Sohn Franz-Georg: "Ich höre, Sie spielen meinen Vater. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg."

Darüber hat er sich gefreut. "Ich habe schon vorher gesagt: Wenn am Ende FJS auf einer Wolke sitzt, runterschaut und sagt: 'Des passt scho', dann ist alles gut."

Die wahre Auseinandersetzung focht der "Spiegel" übrigens im Wege "Der Spiegel- Affäre" nicht mit Strauß, sondern mit der , allerdings bis heute poiitisch verhängnisvoll weisungsgebundenen, Generalbundesanwaltschaft aus, die sogar den damaligen Hamburger Innensenator Helmut Schmidt der Beihilfe zum Landesverrat bezichtigte – hatte "Schmidtschnauze" doch als Verteidigungs- und Rüstungsexperte der SPD Teile des in Rede stehenden "Spiegel"- Artikels gelesen und mit dem Verfasser, seinem Parteifreund Conrad "Conny" Ahlers, lektorierend, diskutiert.

Das wäre noch nicht einmal die eigentliche Geschichte der

"Spiegel-Affäre",

die ist mutmaßlich über die Titelgeschichte des Spiegels"bedingt abwehrbereit" 41/1962 im unauffällig gelungenen Paradigmenwechsel des Spiegels, getarnt als sozialliberaler Modernisierungpakt der Bremer FDP- Viererbande aus Walter Scheel, Hans- Dietrich Genscher, Karl- Hermann Flach, Wolfgang Mischnik, voran der Sturmgeschützleutnant der Demokratie, Rudolf Augstein, zu jedem Alarm bereit, auf vorgeschobenem Feldposten, mit der SPD auf der Basis des Godesberger Programms 1959 zu suchen.

Angesicht von Strauß, wie der Volksmund damals witzelte

"Vorne die Haubitze, hinten das geteilte Deutschland, alles für den 08/15 Schützen Asch, Joachim Fuchsberger!"

weg vom unabdinglichen Festhalten an der Deutschen Einheit, der Ablehnung der Bundeswehr, der NATO, der Wiederaufrüstung, hin zur Anerkennung der Westbindung der Bundesrepublik, Forderung der konventionellen Aufrüstung aller Waffengattungen der Bundeswehr, Verzicht von Atomwaffen, gemäß Atomsperrvertrag von 1957.

Wenn auch Franz Josef Strauß und Rudolf Augstein als verwundbare Platz- Balzhirsche beim gemeinsamen Elchtest natürlich als Filmfiguren vorläufig bei weitem schillernder erscheinen und für Quote bürgen.

1980 im Bundestagswahlkampf der Giganten

"Strauß gegen Schmidt"

erwies sich, welche Art Schlussfolgerrungen die CSU/CSU aus der "Spiegel- Affäre" gezogen hatte.

1962 hatten das Allensbacher Intitut für meinungsforschung von Elisabeth Noell- Neumann im Auftrag der Bundesregierung Adenauer Daten eruiert, valuiert, dass die Gefahrenlagen der Kuba- Krise für den Weltfrieden in der Wahrnehung der Bundesdeutschen, aufgrund der "Spiegel- Affäre", mehrheitlich in den Hintergrund trat.

1980 drehte die CDU/CSU den Spieß in der Opposition im kommunizeirenden Stil der

"Spiegel- Affäre" "bedingt abwehrbereit"

um, und suchte mit der sogenannt

"Strauß "bedingt kanzlerfähig" ante Portas Affäre"

den Optionen der Solidarnosz Gewerkschafts- Bewegung in Polen hinter dem Eisernen Vorhang aus dem Drüben ins Hüben, zu der gerade gegründeten Partei DIE GRÜNEN, bis hinein in die SPD, zu springen, den Garaus zu machen.

Was gelang. Strauß wurde zwar nicht Kanzler, wie vorauszusehen war, aber Hans- Dietrich Genscher und helmut Kohl wussten ihr "Heil" vor der anschwellenden Parteispenden Affäre "Causa Flick" aber im Machtwechsel von sozialliberal zu

"Schwarzgelb ist die Haselnuss"

zu suchen und 1982/83 zu finden

Insofern gilt die "Spiegel- Affäre" bis heute bei günstiger Gelegenheit der Internationalen Lage in Krisenzeiten, in Aufbruchszeiten, siehe Arabellion, ab 2011, nach wievor als machtbildend operative Blaupause für Erfolgsgeschichte zu Gunsten von "unbekannt",

"Alles Weitere mündlich"

wie der Berliner Theater- Dramaturg Heiner Müller mit seiner dicken Zigarre und Brille im "Bretter Design" der Gründerjahre sagen würde

Die Ereignisse in und um die Ukraine, in Syrien schreiben schon ein neues Drehbuch mit der Gewissheit hoher Einschaltquote eines Films über die "Spiegel- Affäre" 1962 und deren wahre Geschichte "bedingt kriegsbereit" , "bedingt kanzlerfähig" (NATO- Manöver FALLEX 2014) biete ich als Wette.

Als Wette, wie Jakob Augstein gestern bei Phoenix mit Blome gewettet hat:

"Ich wette die Geiseln in der Ukraine kommen nach der Geburtstagsfete Putins mit Schröder, Missfelder von der CDU in Sankt Petersburg frei."

Jakob Augstein sollte seine Wette gewinnen, Die drei deutschen Militärberater, samt Dolmetscher und ukrainischen Schutzbegleiter sind frei.
JP

"Die Spiegel-Affäre", Fr 2.5., 20.15 Uhr Arte, Mi 7.5., 20.15 Uhr ARD

https://www.freitag.de/autoren/joachim-petrick/die-luecke-die-der-spiegel-schliesst
JOACHIM PETRICK 02.05.2014 | 16:29
Die Lücke,. die der Spiegel schließt
SPIEGEL-AFFÄRE 2014 Die Lücke, die der Teufel lässt,, der Spiegel schließt sie sodann als Nachhut, wo er kann, dazu nun im Fall der Ukraine, willentlich, unwillentlich eingeladen ist?


http://www.sueddeutsche.de/medien/verfilmung-der-spiegel-affaere-das-duell-1.1943773
26. April 2014 13:30
Verfilmung der "Spiegel"-Affäre
Das Duell

http://programm.ard.de/TV/artee

Der TV- Film"Die Spiegel- Affäre"

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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