"Empört Euch!", lasst uns böser werden?

Vom Bösen Bekennen Sie sich zu Ihren bösen Taten, lassen Sie die anderen Ihre guten Taten raten und nicht umgekehrt. Lobpreisung der bösen Tat. Ticket ins Reich des Bösen

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Urlaub vom Guten

Das sagt sich so leicht, wenn der Tag lang die Gewohnheiten des Guten verfestigt, wo wir doch gefühlt vom Guten umzingelt sind, das Böse in der Welt nicht zu schauen.

Deshalb:

Machen Sie sich mit dem Bösen in der Welt bekannt, das Böse seiner eigenen Waffen im Guten zu entledigen.

Gönnen Sie sich erst einmal, dann zweimal, dann immer öfter einen Kurzurlaub vom Guten

Versuch macht klug!

Tun Sie wenigstens einmal so, als ob Sie zu bösen Taten, bereit und fähig, wirklich aufgelegt wären.

Der Meisterbezwinger aller Bosheit auf Erden ist das wahrhaft Böse

Bekennen Sie sich zu Ihren bösen Taten, lassen Sie die anderen Ihre guten Taten raten und nicht umgekehrt

Das Böse als Beitrittsgebiet

Lobpreisung der bösen Tat

Ticket ins Reich des Bösen

Fahrplan zur Hölle.

Machen sie sich ihr Leben zielstrebig zur Hölle auf Erden.
Sie werden täglich, völlig unerwartet, unvorbereitet, unvergleichliche Augenbllicke himmlischer Verzückung erleben.

Was fürchten die Menschen auf Erden mehr als die Ankündigung der Ankunft des Bösen in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft.

Was hülfe es da, die Menschen mit allen weltlichen Gütern, Geistesblitzen, Talenten, Begabungen, Ehrungen zu versehen, völkerweise, mittig, vom Scheitel bis unter die Sohle im Momentum persönlichen Glücks bis an den Rand zu versenken, dass über diesem Glück als Zeichen der Erfüllung, kräuselnd, sanfte Wellen und Wogen ihr Kreise ziehen.

Was hülfe den Menschen da ein täglich übereinkömmliches Auskommen, ganz nach ihren kühn angemaßten Wünschen?, was der verheißungsvoll versprochene Willkommensgruß von 102 versprochenen Jungfrauen, Jungmänner im Himmel?

Es hülfe nichts!, denn die Ankunft des Bösen in der direkten Nachbarschaft naht als "Breaking News" unabwendbar.

Im Einzelfall würden Sie als Glücksbringer, Stifter irdischer Güter, als Wohlbefindens- Einflüsterer hohen professionalen Graden, unter Versagensängsten, erleben, dass Ihnen völlig unbekannte Menschen, denen Sie nur Giutes tun wollen, nichts von ihnen verlangen, so arg ans persönlich lebende Leder gehen, sie mit Schmäh- , Schimpf- und Schande- Rufen, Gift und Galle spuckend, überschütten, dass sie, schier, wie Rumpelstilzchen, sich erst ein Bein ausreißen, so dann auf Nimmerwiedersehen aus ihrer Haut fahren wollen.

Aber dafür ist es zu spät.

Das alles nur, weil sie, zur falschen Zeit, der nahenden Ankunft des Bösen, der Menschheit endlich, nach all ihrem persönlichen und der Ahnen, hochgestapelt gehortetem, Vermögen, Talenten, Begabungen, das altvordere Versprechen aus dem Jahre 1789 der Französischen Revolution einlösen wollen, allen Menschen auf Erden die Gleichheit vor dem Glück zu bescheren.

Sie werden, prall voll guten Willens, in solchen Zeiten nahender Ankunft des Bösen schlechthin, selbst unter den ihnen liebsten Menschen einen Ausbund an unvorstellbarer Bosheit, Spott- und Schmähsucht antreffen, dass es ein Graus ist.

Was hülfe es da, wenn die Menschen heute selig in ihrem persönlichen Glücke schwämmen, wenn schon Morgen all ihr Glück ein Beitrittsgebiet zum Reich des Bösen wär?

Das alles tun und fühlen die Menschen nicht, weil sie die Wahrheit der Wirklichkeit erkennen, kennen wollen, gar lieben oder vor dieser flüchten, das Weite suchen, auf ihre persönliche Art standhalten wollen, sondern, weil sie der Ankündigung der Ankunft des Bösen in unmittelbarer Nachbarschaft als ungeladenen

"Willkommensgruß"

ihre unverkenbar, autonom, ganz individuelle Duftnote verpassen wollen.

"Das Böse ruft nicht mehr verführerisch, den Einzelnen in Geheimgesellschaften lockend, das Böse ist auf einen Donnerschlag für alle parteilich da und von Amtswegen als bemüht guter Hegemon für Jedermann zuständig!"

Was tun wir Menschen in solcher unerwarteten Situation der Ankunrt des Reich des Bösen?

Wir Menschen verzagen nicht, wir packen allerdings auch das Böse nicht beim Schopf und werfen es als sozialen Gift- und Sondermüll auf den Kehhricht Mülltpott der Geschichte, sondern wir recyceln das Böse, wenn möglich sozial abgefedert, umweltverträglich, indem wir es zunächst einmal im Moment seiner Ankunft, in tügerischer Sichherheit wiegend, von Herzen umarmen, seine Gefühle hätscheln, Wangen tätscheln, begrüßen, wie es sich gegenüber neuen Nachbarn einfach so gehört.

Danach schwören wir uns daheim auf einem stillen Örtchen, danach, unter Anrufung der vereidigten Hölle, öffentlich, systemrelevant, jeden Tag nach eigenem Vermögen, Talenten, Begabungen, Ausbildungen, Vorlieben in Amt & Würden, freiberuflich, eine böse Tat zu begehen, um so dann, am Abend im stillen Kämmerlein Bilanz zu ziehen.

Und siehe da, wir registrieren sonderbar verwundert, dass wir unseren Tag lang, ganz unbeabsichtigt, ohne jede Andacht, noch Bedenken, viele gute Taten vollbracht, die wenigen bösen Taten ganz vergessen haben.

Das ist uns Ansporn, am nächsten Tag, eingedenk der faustischen Parole mit Ungestüm, ohne Ansehen von Personen, Hierarchien, Lagen, einfach besser zu werden:

"ich bin der Geist, der stets verneint, das Böse will, das Gute schafft!"

JP



Gretchenfrage:

"Heinrich!, sag an, wie stehst Du zum Bösen?"

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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