Freiburger Fall 2016, Kundus 2009

Afghanistan/Bundeswehr Besteht ein Meta-Zusammenhang zwischen dem Freiburger Fall 2016 und dem Isaf-Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan?, dem tödlichen Ereignis in Kundus am 6.09.2009?

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Das Rad der Eskalierung in diesem Thema nimmt durch die üblichen "Verdächtigen" in privaten wie öffentlich-rechtlichen Medien auf Abwegen Geister-Fahrt auf, ist in vollem Schwange.

Freiburg 2016, Kundus 2009

Margarete Stokowski Der Spiegel, Sandra Maischberger vorvorgestern ARD, Jakob Augstein Der Spiegel, Maybrit Illner ZDF, Augstein&Blome vorgestern, Hans-Ulrich Jörges STERN wählt ein anderes populistisches Thema "Von Österreich lernen", nur noch Stunden, dann folgt postfaktische das "Wort zum Sonntag" Schlag 22.45 Uhr/ARD über genau dieses Thema, über den mutmaßlichen Mord an einer jungen Frau in Freiburg, mutmaßlch eine Studentin, mutmaßlicher Täter ein pubertär unbegleiteitet junger Mann, ein Flüchtling aus Afghanistan, den in Freiburg eine Pflegefamilie aufnahm.

Das Rad der Eskalierung in diesem Thema nimmt durch die üblichen "Verdächtigen" in privaten wie öffentlich-rechtlichen Medien auf Abwegen Geister-Fahrt auf, ist in vollem Schwange.

Ja geht`s noch?

Selbstverständlich geht da noch was, denn nun geht es allein darum, öffentliche Trauerarbeit, die diesen Namen verdient, in Finessen, Winkelzügen bramarbasierend, moralin postfaktisch weit hergeholt unter den Teppich zu sabbeln, bis der Teppich klatschnass rutscht. Darf bei diesem mutmaßlichen Täter seine Herkunft aus Afghanistan erwähnt werden oder nicht? Warum haben die Tagesthemen über diesen Freiburger Fall nicht berichtet. um dann auf Nachfrage der AfD Vorsitzenden Frauke petry zu verlautbaren, sie hätten den Fall für einen regionalen gehaten, der nicht in die Weltnachrichten gehört.

Selbstverständlich darf die Herkunft des mutmaßlichen Täters genannt, selbstverständlich war das kein regionales Ereignis, wie es uns die Tagesthemen weismachen wollen. als ginge es um ein Pending.

Um das aber zu verdeutlichen, hätten die Tagesthemen u. a, Medien ihrer Chronisten- und Sorgfaltspflicht gegenüber der deutschen Öffentlichkeit nachkommen müssen, den Zusammenhang in Erinnerung zu rufen, warum Flüchtlinge aus Afghanistan nach Deutschland kamen und weiter kommen, statt von Flüchtlingen postfaktisch zu reden, zu schreiben, wie der Blinde von der Farbe

Warum?, weil Deutschland seit 2002 nach Nine Eleven 2001, gemäß UNO- Mandat, mit unserer Parlamentsarmee Bundewehr am Isaf Kommanndo in Afghanistan in Kundus beteiligt ist und damit, gemäß Genfer Flüchtlingskonvention, Europäischer Charta der Menschenrechtte, Haager Landkriegsordnung, die rechtlich verdammte Pflicht und Schuldigkeit hat, für die Sicherheit, Versorgung und Unterkunft der Zivilbevölkerung vor Ort in Afghanistan Verantwortung zu tragen.

Falls dem Hindernisse entgegenstehen, Kriegsflüchltinge von dort unbürkratisch in Deutschland aufzunehmen, ohne diesen langwierige Asylverfahren aufzuzwingen.

- 54 Angehörige der Bundeswehr sind seit 2002 in Afghanistan bei ihrem Isaf- Einsatz zu Tode gekommen, ungeachtet der ungleich höheren Zahl an Kriegsversehrten, Traumatisierten und die Folgen für Familien, Angehörige.

Ihr Opfer und Leid ruft uns zur Ordnung, ermahnt uns zur Achtamkeit, steht für Pflicherfüllung Wahrnehmung von Verantwortung im Namen des Menschenrechts auf Unversehrtheit ohne Ansehen der Person. -

Das Leben einer jungen Frau wurde durch eine Gewalttat ausgelöscht. Statt im Andenken an diese in Zeiten militärischer Interventionen vieler Länder, darunter Deutschland, in Afghanistan, Syrien, Mali, Nordafrika, Mittlerer, Naher Osten seit Nine Eleven 2001 Demut zur Trauer über die mutmaßlich durch Gewalteinwirkung zu Tode gekommene Frau und deren Angehörigen aufzubringen, wird der Mord ihrer Person von einer aberwitzig virtuell abgehobenen Warte aus kommuniziert, kommentiert, die ich für unangemessen halte. Ich bin in mehrerer Hinsicht erschüttert.

Angenommen. eine junge Frau in Afghanistan wäre mutmaßlich durch einen in Kundus stationierten jungen Bundeswehrsoldaten mutmaßlich zu Tode gekommen? Hätte es dann zeitnah eine breite Debatte in Deutschland über diesen Fall gegeben? Nein!

- die Bundeswehr bewirbt in Schulen, Hochschulen Minderjährige, jungerwachsene Männer und rekrutiert sie für den freiwilligen Dienst an der Waffe -

In Deutschland fiel es vor über sieben Jahren den Medien gar nicht ein, zeitnah über das tragische Ereignis zu berichten, bei dem an die 120 Persoenen, unter ihnen die meisten Zivilisten, Kinder, ungezählte Verletzte, Traumatisierte, zu Tode und zu Schaden kamen, weil es um einen Deutschen als mutmaßlichen Täter in Uniform ging?

Ein Bundeswehr Oberst Georg Klein, inzwischen zum Brigadegeneral befördert, erteilte am 6. September 2009, mitten im Bundestagswahlkampf, an einen US- Piloten in seinem Kampfbomber i, Luftraum über Kundus, trotz dessen wiederholten Vorbehalte, das sich viele Personen im Einsatzesort befinden, den Befehl, zwei liegengeblieben, von Fahrern und Begleitschutzpersonal fluchtartig verlassene Bundeswehr Tanklastzüge in 15 Kilometer Luftlinie Entfernung zum Bundeswehr Lager und Haupquartier Kundus, ohne Warnung an die Bevölkerung, zu zerstören, um möglichst viele Taliban- Kämpfer zu vernichten. Der Oberst gab diesen Befehl in voller Kenntis, dass er, gemäß UNO- Isaf- Einsatz- Mandat, nicht befugt war, einen solchen Vernichtungs- Befehl zu erteilen.

Trotzdem blieb der unauthorisierte Befehl des deutschen Oberst Georg Klein bis heute straflos, weil ihn als Bundeswehrsoldat im Auslandseinsatz seine von der Bundesregierung gegen den Protest der Regierung in Kabul durchgesetzte Immunität gegenüber der Jusitiz in Afghanistan und in Deutschland juristisch unantastbar macht, auch wenn Deutschland seit der Jahrtausendwende den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag anerkannt hat
JP

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/mord-in-freiburg-tat-und-wahrheit-kolumne-von-jakob-augstein-a-1124969.html
Nachrichten>Politik>Deutschland>Meinung>Mord in Freiburg: Tat und Wahrheit - Kolumne von Jakob Augstein
Mord in Freiburg
Tat und Wahrheit

http://www.spiegel.de/forum/politik/mord-freiburg-tat-und-wahrheit-thread-543551-8.html#postbit_50351330
Forum: Politik
Mord in Freiburg: Tat und Wahrheit

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Geschrieben von

Joachim Petrick

Aktuelles: Meine sichere Route- Refugee-Airlift - Petition "Luftbrücke für Flüchtlinge in Not" an die MdBs des Bundestages erhofft Debatte

Joachim Petrick

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