Fritz Teufels FrühTod ein letzter Witz auf die 68er „Multitude“?

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Fritz Teufels früher Tod ein letzter Witz auf die 68er „Multitude“?

Fritz Teufel vermasselt seinen Anhängern/innen wie Gegnern als Polit- Spaß- Clown, Kommunarden- Schelm und - Humoristen- Rebell von hohen Graden Gnaden mit seinem Pointen- Spießgesellen einem gewissenSchalck im wortreichen Silben Kern selbst bei der Wahl seines Todesjahres noch die Nachhaltigkeit der Trauer.

Wurde Fritz Teufel doch stets in den Medien als

„echter 68er Bürgerschreck lass nach“

Medien “Multitude“ herauf und herunter gehandelt.

Fritz Teufel ging nun, entpuppt, entleibt, vom Rest seines Schmerzen- Leben befreit, als wahrhaftig echter 67er „Multitude“ nicht mit 68 Jahren, wie ein echter 68er, sondern vorwitzig still

„Überall will die Jugend der Erste sein, selbst beim Sterben!“

bereits als echter 67er mit 67 Jahren vom Platz am Fenster unsere Einen Erde weg in die „ewigen Jagdgründe“, die ihm lebenslang äußerst suspekt.

Suspekt war Fritz Teufel nicht die Ewigkeit sondern die privaten und staatlichen Jagdgründe aller Art.

Da wo andere Menschen ihren Nacken tapfer als Gepäck und Airbag Knautschzone gegen Schläge von ganz oben tragen, hatte Fritz Teufel “Nomen es Omen“ Ruckizucki den Schalck, im Detail der Tücke der Lücke im richterlichen Gedanken des Gegenüber, frohlockend, stets als verlässlich lästerliche Angebotspalette parat:

„Heile, heile Schwänzchen,

hier erhältst „Du Zeitdieb Klau mich“

dein verdientes Kränzchen als Kranzler Kaffee Muckefuck Ersatz“

fühl dich so frei, wie ich, dabei.“

Selbst die Wahl seines Geburtstagsdatum der 17. Juni1943, mitten im Zweiten Weltkrieg, war nach dem verbrecherisch übertrieben heroischen Todeskampf der 6. Armee unter Generalfeldmarschall Friedrich Paulus in Stalingrad mit folgender Kapitulation am 31 Januar 1943, schon der reine Hohn von einem Menetekel Omen für die Nachkriegszonen, für die wilden Männer, Frauen, die am 17. Juni 1953 nach einer Normenerhöhung durch das SED- Politbüro der DDR als verklausuliertes „Akkord bleibt auch im real- existierenden Sozialismus Mord“ öffentlich auf der Stalin- Allee in Ostberlin demonstrativ verdutzt versammelt arglos in ihre, vom Gelde halbwegs befreit, gefühlt, wundersamleeren Lohntüten schauen.

Spätestens sei dem 17. Juni 1953 geht das biografisch völlig ungesicherte Gerücht, habe Fritz Teufel sich als Zehnjähriger wild entschlossen, auf jede blühende Betonlandschaft und sei sie von den Alliierten in Deutschland gemeinschaftlich geteilt noch so zertrümmert, einen gehörigen wie ungehörig vernehmbaren Spaß als glühend begeisterte Spiel- Guerilla draufzusetzen.

„Was den Trümmerfrauen in Deutschland, hüben und drüben,die Trümmer, war deren Kindern von dem Städtebau „befreite Spielplatzzone“.

Im jahre 1967, kaum aus staatlicher Freiheitsberaubung in Freiheit, übermittelte Fritz Teufel durch die Presse eine Botschaft an den damals Regierenden Westberliner SPD- Bürgermeister Pfarrer Heinrich Albertz:

"Für die mir erwiesene Gastfreundschaft danke ich dem scheinheiligen Vater, dem Regierenden Alptraum von Berlin. Aus Dankbarkeit empfehle ich ihn als nächsten Chef für unseren Staat. Auch er ist ein Heinrich-Lübke-Format."

Fritz Teufel verspottete damals 1967 öffentlich die Haftverschonungsauflagen der Westberliner Justiz, spielte Katz und Maus mit der Polizei, bis er bei einem Auftritt im Schöneberger Rathaus im September 1967 festgenommen wurde. im Dezember 1967 wurde Fritz Teufel erwartungsgemäß wie überraschend von einem Westberliner Gericht in Moabit für unschuldig erklärt und mit sofortiger Wirkung freigesprochen. In einem Interview mit dem SFB kommentierte Fritz Teufel zeitnah den Richterspruch:

"'Ich würde sagen, das ist ein Urteil, das zustande gekommen ist unter dem Druck der Öffentlichkeit und deswegen, weil die Justiz zu alt ist, zu senil, zu unfähig. Sie befindet sich auf dem Rückzug.' –
'Sie haben jetzt nicht das Gefühl, gerecht behandelt worden zu sein?' – 'Ich würde sagen, nach 148 Tagen Untersuchungshaft ist das eine dämliche Frage.'"

Immer wieder hatte Fritz Teufel während seines Prozesses im Jahre 1967 das Westberliner Gericht auf die Schippe seiner lockeren Sprüche vom Amtsschimmel Hocker hoch genommen und veralbert.
Als der Vorsitzende Richter ihn einmal aufforderte, sich zu erheben, anstatt Zeitung zu lesen, antwortete er:

"Wenn es der Wahrheitsfindung dient."

Das zeigte letztendlich im Geiste von Fritz Teufels Schalck als Ersatz für seinen Nacken, den er womöglich, staatlich enteignet, auf den amtlichen Holzblock zum letzten Heller Gruß legen müsste, wie andere in unseliger Zeit vor ihm, herbei gelacht und angedacht:
„Fritz Teufel hatte selbst im damaligen Westberlin, der Frontstadt auf vorgeschoben wie geheuchelten Posten im Ostblock mitten auf dem Hoheitsgebiet der prekär gegründeten wie begründeten DDR, einen Rest an Hoffnung auf Wahrheitsfindung durch die Gerichte nicht verloren.

War Fritz Teufel, der die Juresorudenz im geteilten Deutschland in all ihren Facette, zeit- wie zellenweise inwendig wie auswendig kannte, womöglich ein unheimlich heimlicher Fan der Idee des Rechtsstaates?

Hat sich Fritz Teufel gar unerkannt um diesen deutschen Rechtsstaat verdient gemacht?

Nun ging Fritz Teufel gestern am 06.Juli 2010 nach langer Parkinson Krankheit dahin, wie er am 17. Juni 1943 in wehender Geburt mütterlicherseits gekommen war, zu früh, zu früh,

"Du rettest die Zeit vor Dir nicht mehr, so rette deine eigene Lebenszeit bis in deinen Tod".

Haben die fünf Jahre Haft von 1975- 1980 Fritz Teufel mit seinem zurückgehaltenen A- wie B- Libi , insbeondere anch dem Bleiernen deutschen Herbst 1977 vor überpsannten wie unerfüllbaren Erwartungen der RAF, der Bewegung 2. Juni 1967, deren von Verfassungsschützern als V- Leute durchsetzten Sympathie- Szene, samt den Medien, geschützt?

Fritz Teufel war solange dies seine Erkrankung zuließ auch ein "Kampf- Tänzer" auf den Tanzböden von Berlin, u. a. in der Diskothek "Park" am Ku- damm, wo wir uns; persönlich völlig unbekannt beim Tanzkampf im Jahre 1969 wortlos in die Augen geschaut, auf ewig und drei Ttage bis ins Innerste seelenverwandt erkannt.

Arme traurige Teufel wir alle lebenden, übriggebliebenen wie nachwachsenden 67er, 68er miteinander, ist es doch zu früh um den Witz des kranken Fritz geschehen.

Wir schauen betroffen, eine letzte Frage bleibt offen:

„Ist Fritz Teufels früher Tod ein letzter Witz auf die 68er „Multitude“?

Ich vermute ein nicht ganz freiwilliger Witz, den einen unerwartet wie erartet im Leben, vom Sterben, Vergehen umgeben, einfach ereilt.

Ich stelle mir vor, Fritz, der arme, arm, zu schlechter letzt kranke Teufel ist nicht tot, ist nur woanders in der Welt unserer Gedanken, die sich um ihn, wie um alle Kriegs- Nachkriegskinder ranken, die von Vätern, Müttern noch nicht in Gänze, aber von Onkeln, Tanten Lehrern, Pastoren, Priestern, Lehrherrn, Professoren, Richtern mit iherm tausendjährigen Muff unter den Talaren der medialen Öffentlichkeit kommunal ausgewildert als Freiwild vorgeführt, in alltägliche Jagdszenen verwickelt wurden.

Nicht von ungefähr hat Fritz Teufel als gebranntes Kriegskind, aufgewachsen in einer allgemeinen Nachkriegs- Schwarzmarkt- , -Beschaffungskriminalitätsszene aufgewachsen, euphemistisch unter das Fangnetz des medialen Kampfbegriff
„Achtundsechziger“ geworfen,
kontra- intuitiv
einem seiner Bücher nicht den Titel gegeben:
„Fang mich“
sondern
pfiffig den Aufmacher und bechaffungskriminellen Aufreger:
“Klau mich!“
Das traf mit Fritzens Hirn Witz pointiert mitten in die studentisch wellenartig auf- und abebbenden Bücherklau- und Raubdruckszene an der FU- , TU- Westberlin den Nagel auf den Kopf des verkümmerten Erwerbsinn vieler Studenten/innen, Schüler/innen, Azubis
Sonders auf den geschrumpften Erwerbssinn eines gewissen Rudi Dutschke, der sich bisweilen, nicht mal monetär klamm, sündenstolz erwerbsbereit bekennend ganz auf den Bücherklau in weiten Hosen verlegte.

„Eine stille Minute, warum nicht glattgestellt, zwei, drei Minuten im Gedenken anFritz Teufel im Freitag beim Lesen dieses Artikel bieten sich, ohne sich aufdrängen zu wollen, menschlich betrachtet an“

Bedenket bei eurer stillen Gedenkminute für Fritz Teufel folgendes:

Fritz Teufel kultivierte seine Art von Humor, ,ganz ein Humorsoldat und doch im Spatenstich seiner Pointen, wie ein ewig rackernder Moorsoldat von 1933- 45, als laute Stille in jedem Saal, den er eher sanft einfühlend, zart besaitet aufsuchte.

JP

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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