Sind Sie geladen?, sollte ich das sein?

Lyrik Ich kam ungeladen, ich weiss nicht warum? Ich kam nicht mit Chauffeur und Wagen, auch, nicht über die Hintertür als "Gefährder" mit "Judaslohn", ich kam mit dem ÖPVN

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Geladen? Ungeladen?, bleibt die Frage, was für eine Frage?

Noch ein Gedicht:

Sind Sie geladen?, sollte ich das sein?

Sind Sie geladen?, sollte ich das sein?
Ich kam ungeladen
ich weiss bis heute nicht warum?
ich kam nicht mit Chauffeur und Wagen
auch nicht über die Hintertür
als "Gefährder" mit dem Dolche im Gewande

als gedungener Hinterlader mit "Judaslohn"
ich kam mit dem Öffentlichen Personen Nahverkehr
(ÖPVN)

viele Leute, Herren hohen Ranges
bilden violetten Talaren, purponen Tunicas, Smoking,
Edel- Marken- Jeans und offenem Kragen
schippern beschlippst, beschwippst
illuster Filibuster auf dem Parkett einen Haufen
Damen, tadelig hochadelig
in Großer Garderobe
seit 1919 gibt es in Deutschland
einen Adel nimmermehr
im Kleinen Schwarzen
Hosenanzug, langen Schals, Stolas
treten hinterdrein

wäre Dr. med. Karl Lauterbach da, mit Fliege
aus gesundheit, Kultur, Kirchen, Krematorium.

Sport. Politik, Wirtschaft
mit klangvollem Rahmen Namens Schwang
urbi et orbi,
weitreichendem Ruf Türöffner Marke "Dietrich"

umgeben, hofiert von schmachtend
wachen Groupies
standen auf ihren zwee Beenen
wie man so steht,
wenn es nichts zu löffeln gibt
im Kaisersaal,
anlässlich eines großen Senatsempfanges
im Rathaus zu Hamburg,
der Freien und Hansestadt, herum

bemüht, sich im Rampenlicht von ARD/ZDF
flanierend scherzend, gegenseitig mokierend
herzend per Hamburger Sie
in Bombenstimmung
ginge es um das Schweizer Goldregal
deren Initative am 30. November 2014
ein erlaucht erhabenes Stelldichein zu geben

Von denen verkündeten die Einen
sie schrieben Geschichte
andere schrieben Gedichte
drehen Filme
verfassen Psalmen, Theorien,
Dramen, Sachbücher, Mode,
schufen Gründer
weltweit operierender Unternehmen

alle, wie ich höre, engagieren sich fürnehm
in Stiftungen, Charity Events,
der Tafel von Hamburg bis Haiti
für Gotteslohn Hinz und Kunz

Geschafft wirkten sie alle
ich weiss nicht warum?
weil es Niemand nicht sogleich merken soll
gaben sie sich bigott flott
bei Fagott Musik vom Feinsten
anmutig in ihrem Gehen, ihren Reden,
beim fidelen Stehen
mit lautem Sinn
für anschwellendes Palaver

da ward mir, ich weiss nicht warum?
beklommen bang ums Herz
nach meinem einzig herausgepressten Scherz
zur Unzeit
ward mir an diesem erlauchten Ort
von Heute auf Gestern alles Einerlei
ich vergaß zu sagen, dass ich blogge


Joachim Petrick, Hamburg 29. November 2014

https://www.freitag.de/autoren/joachim-petrick/selbsterkenntnis-im-schein-des-seins
JOACHIM PETRICK 28.11.2014 | 15:46
Selbsterkenntnis im Schein des Seins

https://www.freitag.de/autoren/joachim-petrick/buecher-all-ihr-ein-einzig-ach-unterm-dach
JOACHIM PETRICK 27.11.2014 | 16:38 82
Bücher all ihr, ein einzig Ach unterm Dach
Lyrik
https://www.freitag.de/autoren/joachim-petrick/barrierefreie-lebenszeit
OACHIM PETRICK | 26.11.2014 | 20:12 5
Barrierefreie Lebenszeit
Lyrik

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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