Genscher beschweigt Fall E. Käsemann

DIALOG?, vonwegen Herr Genscher: "Warum schweigen Sie IM DIALOG zu dem Fall "Das Mädchen" Elisabeth Käsemann, 1977 ermordet durch die Militärjunta General Jorge Videlas in Argentinien?

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Hans- Dietrich Genscher inszeniert sich im Dialog auf dem Phoenix Kanal mit Alfred Schlier in gewohnter Manier und schweigt. Wird das inszeniert unverfrorene Schweigen Hans- Dietrich Genschers im Fall Elisabeth Käsemann zum Skandal von ARD und ZdF?

Hans-Dietrich Genscher (FDP) distanziert sich in der Phoenix Sendung "IM DIALOG" mit Alfred Schier eloquent geschmeidig von der aktuellen Sanktionspolitik der Europäischen Union und den USA gegenüber Russland. „Ich habe meine Zweifel, ob wir am Ende sagen werden, das war eine besonders erfolgreiche Unternehmung“, sagte der ehemalige Bundesaußenminister in der phoenix-Sendung Im Dialog mit Alfred Schier. „Sanktionen sind wie eine Leiter, immer eine Stufe höher, und auf einmal ist sie zu Ende. Dann stehen sie vor der Frage, ob sie wieder runterklettern oder runterspringen. Das möchte ich uns lieber ersparen.“

Im Dialog: Alfred Schier mit Hans-Dietrich Genscher

Hans-Dietrich Genscher hängt sich dabei, ungeachtet der Ereignisse in der Ukraine, den anfechtbaren Beitritt der Krim zur GUS am 16. März 2014, engagiert weit aus dem Fenster und behauptet:

"Die NATO hat Zusagen gegenüber Russland verletzt"

Die Empörung Wladimir Putins über Stationierungen von Truppen und Waffensystemen an der russischen Westgrenze im Baltikum hält Genscher für berechtigt: „Russland hat natürlich auch akzeptiert, dass die unabhängig gewordenen Staaten Mitglied der Europäischen Union wurden. Wenn aber dann, zusätzlich zur NATO-Mitgliedschaft, etwas nicht mehr eingehalten wird, was man zugesagt hatte, wie in der NATO-Erklärung von 1997, die besagt, dass man nicht ständige Stationierungen in den neuen Mitgliedsländern vornehmen will, und dann dort Raketenabwehrstellungen gebaut werden sollen, dann bedeutet das eine Veränderung.“


Dies habe in Russland auch Reaktionen hervorgerufen. „Es ist sicher nicht so, dass sie, wie vorgegeben wird, gegen Iran aufgebaut werden, sondern, dass sie natürlich auch wirksam sind in eine andere Richtung.“

Das „gegenseitige Aufrechnen“ würde nicht weiterführen, so Genscher. „Wir sind an einem Punkt angekommen, wo ein offenes Wort unter Wenigen erforderlich ist, um heraus zu finden, wie wir nicht zu einem Kräfteverschleiß kommen im Gegeneinander, sondern wie wir weiterkommen.“

Freihandelszone mit Russland

Weiter fordert Genscher, die Idee einer gemeinsamen Freihandelszone unter Einbeziehung Russlands, die Putin 2001, in seiner Rede im Bundestag, positiv bewertete, weiter zu verfolgen. „Es wäre schön, wenn daraus etwas geworden wäre. Dann wäre die Frage der Assoziierung der Ukraine mit der EU möglicherweise anders eingeschätzt worden.“

Putin und seine Position ernst nehmen

Um Putin verstehen zu können, sei es wichtig, sich mit seinen Motivationen auseinander zu setzen: „Putin ist ein Mann, der eine klare Zielsetzung hat, eine Position zu schaffen, die nichts mehr zu tun hat mit der Schwächeposition eines Jelzins. Es lohnt sich, wenn man Politik mit diesem großen Land macht. Es gibt in Europa keine Stabilität ohne Russland, und erst recht nicht gegen Russland. Dann lohnt es sich natürlich, auch das ernst zu nehmen, was die Repräsentanten an Auffassung haben.“

Verbale Abrüstung gegenüber Russland

Den gegenwärtigen Sprachgebrauch in der Auseinandersetzung mit Russland und Putin hält Genscher für gefährlich und mahnt zur Mäßigung: „Ich bin der Meinung, dass wir zunächst in der Sprache insgesamt abrüsten sollten.“

Die Rolle der Bundesregierung bewertet Genscher positiv. Die Bundeskanzlerin und der Außenminister seien bemüht, in einer „moderierenden Weise“ im West-Ost-Verhältnis voran zu gehen, so Genscher.

„Starke Worte haben uns noch nie weiter geführt. Ich kann nur immer wieder sagen, Aufrüstung hat oft mit der Aufrüstung der Worte begonnen. Jedes Volk erwartet Respekt von seinen Nachbarvölkern. Das gilt auch für das russische Volk.“

Im Dialog spricht Alfred Schier mit Hans-Dietrich Genscher außerdem über die Zukunft der FDP, Christian Lindner, die Alternative für Deutschland (AfD), die Vermittlung im Fall Chodorkowski und seine Rolle im Vorfeld des Falls der Berliner Mauer, der Ausreis von DDR- Flüchtlingen in der bundesdeutschen Botschaft in Prag im August 1989 über das Gebiet der DDR in die Bundesrepublik.

Soweit so gut der uns seit Jahrzehnten bekannte Hans- Dietrich Genschman im DIALOG auf dem Phoenix Kanal mit Alfred Schlier.

Interessant ist der Beginn, genauer gesagt,die Kameraführung, im vorliegenen Dokument Hans- Dietrich Genscher im DIALOG auf dem Phoenix Kanal mit Alfred Schlier, anders als gewohnt, blendet die Kamera gleich einen redenden Gast, Hans- Dietrich Genscher im Bild ein, was den Moderator Alfred Schlier der Last enthebt, bzw. um die Gelegenheit beraubt, eingangs anderweitig erhellende, gar aufdeckende Fragen an den hohen Gast zu stellen, die da z. B. wären:

Wird Hans- Dietrich Genschers Inszenierung als beredt "Großer Schweiger" in der Öffentlichkeit zum Fall Elisabeth Käsemann zur Zumutung für ARD und ZdF und darüber hinaus zum Fall ARD und ZdF?

Unerhörte Fragen an den bundesdeutschen EX- Außenminister von 1974- 1992 Hans- Dietrich Genscher:

"Herr Genscher, im Juni 2014 wurde eine Dokumentation zum Fall Elisabeth Käsemann ("Das Mädchen") ausgestrahlt, warum haben Sie damals mit ihren Staatsekretären Klaus von Dohnanyi (SPD), Hildegard Hamm- Brücher (F.D.P.), ihrem Botschafter in Argentinien/Buenos Aires, Jörg Kastl, anders als Großbritannien, Österreich, Spanien in Fällen ihrer Staatsangehörigen, wie jetzt dokumentiert, nichts unternommen, bundesdeutsche Staatsbürger, gemäß Grundgesetz. Richtlinien des Auswärtigen Amtes und Diplomatischen Dienstes, darunter die Studentin Elisabeth Käsemann aus den Fängen der Militärjunta Genaral Jorges Videla zu retten?
Herr Genscher:"Wussten sie als Dienstherr des Auswärtigen Amtes nichts von unbewältigt schlummernden Altlasten in ihrem Aufgabenbereich aus dunkler NS- Zeit des Ungeistes, siehe das Buch "Das Amt"?

Herr Genscher: " Warum schweigen Sie so beredt zu dem Fall "Das Mädchen" Elisabeth Käsemann, zu den Morden an 12 deutsch- argentinischen Betriebsräten, Mitarbeitern der Daimler- Benz AG in Buenos Aires und weiteren bundesdeutschen Staatsbürgern durch die argentinische Militärjunta des Generals Jorge Videla?

"Herr Genscher!, brechen Sie ihr Schweigen!"

Joachim Petrick (JP)

http://www.welt.de/politik/deutschland/article128745445/Warum-rettete-Genscher-deutsche-Studentin-nicht.html
POLITIK FOLTERMORD
05.06.14

Warum rettete Genscher deutsche Studentin nicht? 1977 wurde die deutsche Studentin Elisabeth Käsemann in Argentinien von den Schergen der Militärjunta gefoltert und ermordet. Nun erheben Angehörige und eine Ex-Bundesministerin schwere Vorwürfe.


Von Miriam Hollstein
Politikredakteurin
Martin U. K. Lengemann

Elisabeth Käsemann starb 1977 in Argentinien – auch weil die deutsche Regierung nichts zu ihrer Rettung tat

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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