Grundeinkommen für Leiharbeit und Teilzeitkräfte,
oder was die Idee eines auskömmlichen Grundeinkommens wirklich nährt
Im Jahre des Herrn, 1985, war es, da war der anschwellende Bocks- und Ziegengesang "PRO 35 Stunden/Woche", mit oder ohne Lohnangleichung, unter gewerkschaftlich sozialdemokratischer Führung an seinem Zenit angelangt, um dann im Wege der Wendejahre nach dem Berliner Mauerfall vom 09. November 1989, , der Einheit Deutschlands vom 03. Oktober 1990, Step by Step, über asymmetrische geführte Debatten um Flexibiltät der Arbeitszeit, Mobilität der Arbeitnehmer/nnen, Lohnfindung in tariffreien Räumen bis zur Unkenntlichkeit zu entschwinden.
Inzwischen stehen wir, dreist und feist. wie robust, vom Zaume gerbrochen, im mediale aufbringenden Wind von Debatten um die Verlängerung der gestzlichen Arbeitszeit von 38,5 auf 42- 48 Stunden/Woche, ohne Lohnaufstockung.
Gleichzeitig erleben wir die deregulierende Zerschlagung, Zerstückelung, Zerstreuung des Arbeitsmarktes in Stamm- und Leiharbeiterbelegschaften, in Vollbeschäftigte im gewerkschaftlich erkämpften Schutzraum von Tarifverträgen hier, Minijobber/innen im tariflich entkoppelten Niedriglohnbereich, oder Honrarkräfteausbeutung bis hin zu den Hochschulen, den Bundestagsfraktionen, den Wohlfahrtsbervänden über die 400.- € Gesetze da als Wegbereiter der Agenda 2010/Peter Hartz IV Gesetze der Allparteien Koalition.des Deutschen Bundestages, unter Führung der rotgrünen Bundesregierung im Jahre 2003.
Sang- und klanglos haben sich die Gewerkschaften, die Sozialdemokratie hierzulande aus dem
"Kampf um die 35.- Stunden/Woche" gestohlen, ihre Kampfgenossen in Frankreich und andernorts im Regen stehen lassen, indem sie landauf, landab bekunden, dass es sich da, fern der Tarifautonomie, um einen "Stellverteterkrieg" an der Arbeitsfront handle, für den sie angeblich kein wirklich politisch- kulturelles Mandat haben und deshalb diesen debatte auch nicht aktiv weiter führen wollen.
Um über diese gesellschafltspolitischen Entsagungen, Versagungen der Gewerkschaften, Arbeitgeber- Verbände, Parteien, Kirchen, Wohlfahrtsverbände, Stiftungen im Deutschen Bundestag hinwegzutäuschen, wird nun aus der Mitte der unterschiedlichsten Parteien heraus. hierzulande besinnungslos die blühende Landchaft einer Verdeckungsdebatte über ein Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE) unter Führung des "DM" Drogistenketten- Milliardärs Professor Götz Werner, samt begleitenden Hurra- Rufen des Gewerkschafters und Soziologie Professors Oskar Negt aus Hannover und neuerdings wie aktuell von dem Eigentümer des Meinungsmediums
"der Freitag"
Jakob Augstein als geladener Gast in der ARD- Sendung
"Anne Will" vom 13, Februar 2011
herbei raunend fabuliert.
Das Gerede, Fabulieren um das Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE), das angeblich mit dem bürokratischen "Sozialstaatsmonster"
Schluss mache, gefriert deshalb zur Verdeckungsdebatte, weil es seit spätestens hierzulande um eine kardinal entgegengesetzte Frage geht, nämlich darüber eine breit angelegte Debatte im Öffentlichen Raum, in Gewerkschaften, Arbeitgeber- Verbände, Parteien, Kirchen, Wohlfahrtsverbände, Stiftungen zu führen, wie ein Grundeinkommen nicht im Allgemein ins Blaue, sondern konkret für die anschwellende Zahl von Teilzeitkräften beschaffen und ausgestatet zu sein hat, um ein persönliches Auskommen zu gewährleisten.
Es geht darum, Staat wie Wirtschaft und Gesellschaft in die gesetzliche Pflicht zu nehmen, Teilzeitkräfte nicht, wie gegenwärtig paktiziert, mit der Verkürzung von Arbeitnehmerrechten in unterschiedlichsten Breichen zu strafen und auch noch prozentual asymmetrisch schlechter zu bezahlen als Vollzeitkräfte, sondern umgekehrt, Teilzeitkräfte besser pro Arbeitsstunde in der Mindest- Höhe eines zu bestimmenden Grundeinkommens zu entlohnen als Vollzeikräfte.
Das wäre der richtige Anreiz für unseren Arbeitmarkt, mehr Teilzeitarbeit auskömmlich zu übernehmen und anzubieten und dem Irrsinn des gegenwärtig flächendeckenden Wildwuchs und Strebens nach Vollzeitbschäftigung plus Überstunden
Zeitbudget heillsam mit einem auskömmlichen Grundeinkommen für Leiharbeit und Teilzeitkräfte entgegen zu wirken.
Damit einhergehen sollte die Umkehrung der Beleglast von Bedürftigkeit, weg von den Arbeitnehmern/innen hin bzw. zurück, wie es vor Einführung der Agenda2010/Hartz IV war, zu den Arbeitgebern, samt deren vorgelegten und überprüften Businessplan für die Berechtigung des Anspruches auf befrristete Lohnsubvention zu Lasten des Steuerzahlers.
JP
siehe dazu:
www.freitag.de/community/blogs/joachim-petrick/heisst-oskar-negts-patendloesung-grundeinkommen?!
19.01.2011 | 17:09
Heißt Oskar Negts Patendlösung "Grundeinkommen?!"
grundeinkommen oskar negt
Heißt Oskar Negts Patendlösung "Grundeinkommen?!"
Plädiert Oskar Negt in seinem Spiegel wie in seinem nord- taz Interview auf Freispruch der europäischen Euro- Politik durch Einführung eines europaweiten Grundeinkommens?
Setzt sich Oskar Negt für ein Gleichgwicht der gegenseitigen Abschreckung der Wut der Gebenden hier, der Nehmenden da, unverdrossen auf weiter Flur allein ein?
Gelingt es Oskar Negt mit einiger Anstrengung allein für die Wut der Nehmenden, hierzulande, allzu gut identifiziert als Hartz IV Empfänger/innen, im Gegensatz zur Wut der Gebenden, eine gemeinschaftliche Honigroute als Ventil zu entdecken?
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