Günter Gaus, Sphinx der Unfügsamkeit

Weltbilder "Wo kam dieses Streben Gaus nach geschlossenen Weltbildern "Jagdgesellschaften" her, das der Fallbeschreibung einer Bunkermentalität entnommen scheint?"

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Günter Gaus (Günter Kurt Willi Gaus; * 23. November 1929 in Braunschweig; † 14. Mai 2004 in Hamburg-Altona), der dem totalitären "Unfug" nationalsozialistischer Verbrechensjahre kaum entwachsen, dem "Fug des Unfugs" als kleines Glück in der Nische "Wo liegt Deutschland" im Hüben und Drüben "rechtschaffen" eine Bresche schlug.

Da war von hoher geistiger Warte aus, berechtigt, unberechtigt, nicht nur in Gazetten, auch in feinen Kreisen, vom Unrechtsstaat DDR die Rede, um von niederer Warte der Ökonomie aus, die Lebensverhältnisse der DDR- Bürger/innen von 1949- 1989 und danach umso mehr im Rahmen des sogenannten "Wandels durch Annäherung", später "Aufbau Ost" gemeinschaftlich in asymmetrischen Zuständen des Rechts wie Unrechts von Bonn, von Berlin ohnehin, im Alltag zu verwalten.

Denn, siehe da, der da Bärbel Bohley, einer hervorragenden Protagonistin des zivilen Ungehorsams im Namen Rosa Luxemburgs in der Endzeit des real- existierenden Sozialismus, einer Verfemten der DDR- Nomenklatur, Gehör schenkt, die DDR- Dissidenten wohl trotzdem ein "unappetitliches" Kroppzeug nennt.

(Einlassung von Bärbel Bohley (geborene Brosius; * 24. Mai 1945 in Berlin; † 11. September 2010 in Strasburg, Landkreis Uecker-Randow, war eine deutsche Bürgerrechtlerin) über Günter Gaus Stern 17- 52- 1995 "ich sag das mal so: "Für Gaus waren wir Kroppzeug",,,,").

Ein Kroppzeug, das der deutsch- deutschen Geheimdiplomatie, hüben und drüben, über Backchannels eigener Spurensicherung zur Selbstermächtigung von Häftlings- Freikäufen aus ungeklärten Anlass- und Kassenlagen, Zwangsarbeit in DDR- Gefängnissen, Gestattungsproduktion in DDR- Betrieben für westdeutsche, europäische Unternehmen, DDR- Patienten als Versuchskaninchen westdeutscher Pharmakonzerne an westdeutschen Standards, an der eigenen Bevölkerung, an Verbündeten in Ost und West, undercover, vorbei, als unkalkulierbarer Störenfried, als "Gefährder" galt, liegt da grandios auf der Hand!, oder?

http://www.horch-und-guck.info/hug/fileadmin/templates/pdf/HuG-16-S.84-85.pdf
""Der letzte Bürger" Günter Gaus"
"Hoffentlich erkennen Sie, wenn ich ironisch bin"
Marieluise Rohde

Fall "Robert Havemanns Ein- und Ausladung(RHEA)" durch Günter Gaus.

Günter Gaus. sprang auf den Fall RHEA 1995, geladen angesprochen, bei einer Veranstaltung in der Robert Havemann Schule aus der Jacke und macht, mit Erfolg einschüchternd klar, dass diese Frage allein, aus der Hüfte des Stern Artikels 17- 53- 1995 geschossen für ihn eine "Majestätsbeleidigung" der damaligen Verhältnisse in und mit der DDR sei.

Eigentlich wollte Günter Gaus, was er sich gerade noch verkniffen haben mag, vom Podium in die Schul- Aula, stimmgewaltig polternd, brüllen:

"Ja!, was glaubt ihr Querulanten- , Quatsch- und Schafsköpfe, ihr Hornochsen denn, was gewesen wäre, wenn ich mich mit Erich Honecker nicht so gut verstanden, seine Nähe nicht gesucht hätte?, dann hätte es spätestens mit der 2. Generation der Roten Armee Fraktion (RAF) als Speerspitze der einst verbotenen KPD (KPD- Verbot 1956 nach über 6 Jahren Ermittlungen und vorherigem Verbot der nationalsozialistischen Bewegung "Sozialistische Arbeiterpartei Deutsschlands (SAD) 1952 ) in Westdeutschland ab Herbst 1974 nach dem Hungertod gegen Isolationsfolter von Holger Meins (RAF) Bürgerkrieg gegeben,

Ja?, ist es das, was ihr wolltet?

Wenn ihr wüsstet, was ich als Geheimnisträger weiss, euch aber nicht einmal erzählen würde, wenn ich es dürfte.

"Ich sage nichts, ich frage nur":

"Glaubt doch nicht, dass es die GSG 9 war, die die Flugpassagiere der Lufthansamaschine "Landshut" in Mogadischu im bleiernen deutschen Herbst 1977 gerettet hat"

"Wer hat denn wohl damals das Ausstiegsprogramm für RAF- Mitgleder mit neuer Identität in der DDR auf Kiel gelegt und mit Bundesinnenminster Gerhard Baum ab 1978/79 vom Stapel gelassen?"

"War in dieser deutsch- deutsch- europäischen Gefahrenlage nicht die Erich Honecker DDR- Regierung die beste aller denkbaren Regierungen in der Welt?"

Günter Gaus habe ein "rosiges DDR- Bild" gemalt, in das so genannte "Querulanten- und Quatschköpfe", wie er zu sagen beliebte, nicht hinein passten, so der Vorhalt in dem Stern Artikel.

Günter Gaus antwortet auf Anwürfe, er habe sich niemals mit Bürgerbewegten in der DDR nicht befasst,

"Jene, die heute als die Bürgerbewegten in der DDR gelten, gingen zu meiner Zeit als Ständiger Vertreter Westdeutschlands (1974- 1981) in Ostberlin zur Schule, wie hätte ich da...."

Später wollte Günter Gaus diesen Satz in selbiger Veranstaltung als ein

"Hoffentlich erkennen Sie, wenn ich ironisch bin"

verstanden wissen und merkte wohl selber nicht, dass ihm sein Leben nach seiner Zeit als Ständiger Vertreter irgendwie abhanden gekommen war.

Mit Blindenhund sei Günter Gaus als Erster Ständiger Vertreter Westdeutschlands bei der DDR- Staatsregierung in Ostberlin auf der Suche nach den Nischen in Mitteldeutschland ja nicht durchs Land gezogen, sondern mit Luxus- Limousine gepanzerter S- Klasse, samt Chauffeur im vollen Wichs und "Schwarzrotgoldener Bundesadler Standarte".

Ein "Gern-das-Gegenteil-Sager und Offenbarer", der ehrliche Makler in asymmetrischen Gemengelagen, wo Augenhöhe der Kontrahenten ausgehebelt war, wahrhaftiger Beute- Hanseat, der sich darüber bewußt war, dass er im fremden Land, Regionen, Zonen, auf Partner im Sinne hanseatischer Gegenseitigkeit angewiesen war und nun sehr wohl, aus seiner Geburtsstadt Braunschwieg nach Reinbek vor den Toren Hambugrs am Sachsenwald umgesiedelt,

"Rauchender Salon- Hanseat zu Protokoll" ,

aber nicht mehr Demokrat sein wollte, weil das ehrliche Makeln als Treuhänder über Gräbern, Fronten von Gegnern, Systemen, Ländern, Staaten, Klassen, Terroristen, Dissidenten, Schichten, Gruppen, Religionen, Kirchen, Verbänden, Gewerkschaften, Berufen, Parteien, in asymmetrische Furchen der Depression gestürzt, außer für still wahrhaftige Hansen als Schlichter, Mediator, keine Konjunktur mehr hatte, noch in Mode war und ist.

Einer geht noch!"

Der Lachende Hanseat" und Journalist, der Gute "Wandsbeker Bote", der als "Matthias Claudius" im Diplomaten Nadelstreif noch bessere Hirte des Abendliedes "Der Mond ist aufgegangen", der Hüter knuspriger "Weihnachtsnaschereien" im politischen Alltagsgeschäft Günter Gaus

"Vom kleinen Glück, das es doch auch drüben gab",

um dort daselbst als "Arbeiter und Bauernstaat Homeland" das große Glück im Hüben, angefettet, grenzdurchlässig, mondän monetär angehäuft, zu unterfüttern?

Jürgen Fuchs ((Schriftsteller) (1950–1999), deutscher Schriftsteller und Bürgerrechtler; Jürgen Fuchs (Physiker) im Stern 17- 56- 1995 "Der letzte Bürger", von Birgit Lahann:

"Diese Nähe von Honecker und Gaus konnte ich mir nie erklären".

Gab es da zwischen Erich Honecker, Günter Gaus und bestimmten Teilen der DDR- Nomenklatur in Politik, Arenen der Wissenschaft und Kultur diese insgeheime Genossenschaft einer

"Jagdgesellschaft zum Treiben und Verblasen globaler Halunkencamps und -clans" des

"Gern-das-Gegenteil-Sagers und Offenbarers",

und koste es an Ansehen in bestimmten Kreisen, Wirklichkeiten, was es wolle?

"Es gibt Halleser, Hallenser und Halunken"

Diese Geisteshaltung, wenn Günter Gaus, Erich Honecker u. a. dieser wirklich so nachhingen, könnte mit Kurt Tucholsky einmal die Frage aufwerfen:

"Waren die nicht ganz dicht, dass die so offen wirken wollten, es aber nicht wirklich waren und sein konnten?

zum anderen die Frage:

"Wo kam dieses Streben nach geschlossenen Gesellschaften, Weltbildern unter einer Käseglocke Stallgeruchs von kunterbunt zusammen gewürfelten "Jagdgesellschaften" her, das der Fallbeschreibung einer Bunkermentalität entnommen scheint?"

Immer wieder hat Günter Gaus in seinen TV- Sendungen

"zu Prokoll", "zur Person"

Gesprächspartner nach den Vorzügen geschlossener Weltbilder und den Gefahrenlagen deren Verlustes befragt:

http://www.rbb-online.de/zurperson/interview_archiv/archiv.html

Hannah Arendt 1964,
Arthur Koestler 1964,
Rudi Dutschke 1967.
Dorothee Sölle 1969,
Rudolf Augstein 1972,
Klaus Schlesinger 2000,
Christian Klar 2001,
Sarah Wagenknecht zuletzt im Februar 2004 zwei Monate vor Günter Gaus Tod.

Waren es Erich Honeckers zwölfjährige KZ- Erfahrungen (1933- 1945), Günter Gaus Erfahrungen in Braunschweiger Luftschutz- Bunkern, um vor Bombenangriffen alliierter Bombergeschader geschützt zu sein?

Ein bißchen von dieser Mentatlität "Geschlossener Gesellschaften" des "irgendwie links" wusste Günter Gaus selbst in der ersten und einzigen Ost- West Wochenzeitung "der Freitag" ab 1990, entstanden aus ehemaligem "Sonntag" in der DDR und Volkszeitung aus NRW als Herausgeber mit anderen zusammen zu basteln, ja bis, bis Jakob Augstein 2009 den Freitag übernahm.

"Von der Gnade des ersten Lachers und der gnadenlos zu frühen Geburt!"

Nachgespürt lebenslange Gemütslage Günter Gaus von Kindesbeinen an beim Pendeln zwischen Ost und West im Kalten Krieg des Hüben und Drüben, Anstand, Wohlstand, haltbaren, unhaltbaren Lebensverhältnissen:

"Noch bevor die erste Bombe in den Jahren 1939- 1945 in die Braunschweiger Nächte kracht, habe ich mich als Pennäler im kryptischen Latinuum über die unhaltbaren Verhältnisse halb totgelacht. Mir kamen die Tränen vor Lachen, weil mir das Weinen, von Kindesbeinen an, vergangen war."

Leute, wie Christa und Friedrich Wolff, hat Günter Gaus spendabel bei deren Besuchen aus Ostberlin durch die Berliner Mauer in Westberliner Delikattessenläden, Restaurants eingeladen, damit denen das Wasser im Munde zusammneläuft, ohne von den Köstlichkeiten selber zu probieren, geschweige denn zu naschen.

So lachte sich Günter Gaus, kaum merklich, versonnen im Gemüt, bei günstiger Gelegenheit, leise in die eigene kleine Brusttasche, wo adrett das "Tränentüchlein" steckt.

Denn für diesen unmittelbaren Genuss war Günter Gaus einfach zu früh geboren, auch wenn er ansonsten gerne der "Gnade seiner späten Geburt" huldigte.

Selbst noch in vorgerückten Jahren seines Lebens, verstand es Günter Gaus mit seinem "Gegen- Sprech- Sinn wider den "Regierenden Zeitgeist"

verklausuliert Hinweise auf sein ungebrochenes Streben nach geschlossenen Weltbildern zu liefern, wenn er um die Jahrtausendwende fordert,

"Wir sollten an dem atomaren Erstschlag System gegenseitiger Abschreckung der Blöcke im Kalten Krieg festhalten und allen Ideen einer abgestuften atomaren Antwort eine Abfuhr erteilen!"

Selbst unter dem Begriff "Demokratie" verstand Günter Gaus ein geschlossenes Weltbild, dem er von irgendwann, irgendwie links, nicht mehr ins Leere dienen wollte

"Ich bin kein Demokrat mehr" ,

als ihm sein Bild von Demokratie, gemessen an der bundesdeutschen, europäischen Wirklichkeit, unerträglich, als Zerrbild in den täglichen Andachten, hochtrabend als "Tagesthemen", "Heute Journal" beworben, unerträglich als "Banalilät des Guten im Bösen" anglotzte.

Heute wäre Günter Gaus 84 Jahre alt geworden.

JP

http://www.kultiversum.de/Zeitgeschehen-Themen/Politik-Guenter-Gaus-Der-alte-Adam-und-die-alte-Eva.html

Politik / Der alte Adam und die alte Eva

Als die DDR zu verschwinden begann, warnte Günter Gaus vor den ­neuen Dogmen, die nun galten. Der "Freitag"-Herausgeber wäre am 23. November 80 Jahre alt geworden.

https://www.freitag.de/autoren/joachim-petrick/guenter-gaus-gnade-des-fruehen-lachers
Joachim Petrick
23.11.2012 | 01:59 2
Günter Gaus "Gnade des frühen Lachers!"

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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