Helmut Kohls (1930-2017) Traumata in der Gnade seiner späten Geburt, anders als sein älterer "heldenhaft" gefallener Bruder Walter, war Sohn des Elternpaares Zweiter Weltrieg und Kalter Krieg. Er hatte erlebt wie "Helden" vor nach 1945 dekonstruiert wurden.
Helmut Kohl hat bei einem Besuch als Bundeskanzler in Israel einmal betont, dass ihm die Gnade der späten Geburt unverdient zuteil wurde. Dass Helmut Kohl diese sogenannte "Gnade" vor und noch Monate nach dem "Heldentod" seines älteren Bruders Walter 1944 in jugendlichem Ungestüm, Drang zu Heldentaten für Führer, Volk und vaterland ideologisch aufgeladen als Flackhelfer als "Ungnade" empfunden haben könnte, wie viele seiner Altersgenossen*nnen, ließ Helmut Kohl als Frage offen.
- Diese Redewendung "Gnade der späten Geburt".hatte der Journalist, zeitweise Chefredakteur Des Spiegels und Erster Ständiger Vertr eter Westdeutschlands in Ostberlin bei der DDR Günter Gaus (1929- 2004) mit Blick auf die dunklen Jahre 1933- 1945 aus der Taufe gehoben.-
Was bedeutet das? Helmut Kohl, der am 16. Juni 2017 verstorben ist, hat lebenslang viel unternommen, gleich in welcher Rolle, Gatte, Vater, Politiker, "Kanzler der Einheit, schlussendlich seine Bedeutung mit Blick auf den "Leeren Stuhl" seines abwesend "Größeren Bruders" in Demut zu dekonstruieren.
Diese möglichen Zusammenhänge näher zu betrachten, ist Anliegen meines Nachrufs auf Helmut Kohl.
Sandra Maischberger hat am Freitag Abend in der NDR- Talkshow "3 nach 9" Giovanno di Lorenzo gegenüber an Helmut Kohls Talent erinnert, wie er es selber bezeichnet habe, ein Problem, einen Konflikt mit allen vorhandenen Turbulenzen, Emotionen schlagartig auf Eis zu legen und jahrzehntelang unberührt in Kältekammern eingefroren ruhen zu lassen, um diese dann unerwartet irgendwann emotional vom Eise zu befreien, hochzuheizen.
Maischberger, die einen zehnjährigen Sohn hat, meinte das sei eigentlich kindlich. Aber was sagt das schon in Zeiten der Krisen, Kriege, Nachkriege, humanen Katastrophen, die vor allem Heranwachsende im Seelenzustand von Kindern als nicht zu bewältigendes Problem- und Konfliktgemenge einfrieren und lebenslang konservierend einkapseln.
Das galt bei Helmut Kohl auch Personen, selbst Weggegfährten*nnen, einstigen Freunden*nnen gegenüber, die unversehens, nicht selten aus nichtigem Anlass einer kleinen Kritik an seiner Person, zur "Persona non grata" wurden, wenn er in Harnisch geriet, Die betroffenen mussten mit Bitterkeit erleben , dass sie es lebenslang ohne Aussicht auf Nachsicht noch Versöhnung blieben und sogar "Missgunst- , Rachefeldzüge" Helmut Kohls zu fürchten hatten. Zu denen legte Helmut Kohl seine Beziehungen schroff auf Eis und beließ es dabei, Schmerzenspein in sich und um sich auszuweiten
Helmut Kohl entfaltete im Verlauf seines Werdegangs ein ungezügelt unmäßig, kaum zu stillendes, Verlangen nach unangefochtener Verehrung, Anmutungen von Anbetung seiner Person. Kollegiale Anerkennung reichte ihm bald nicht mehr. Zum Ende seines Lebens strebte dieses Verlangen Helmut Kohls mit voller Resonanz bei seiner zweiten 44 Jahre jüngeren Frau Maike Richter-Kohl bis in Ikonenhaftigkeit der Vererhrung zur Vollendung. Zu Helmut Kohls Plesier trug Maike Richter-Kohl die Gewänder, Kleider Hannelore Kohls auf, wie ihr geheißen und befohlen war.
Sein Verständnis von Beziehungen zu anderen Personen, sei es in familaren sei es in kollegialen Verhältnissen war davon, geprägt ein Bedeutungsgefälle aufzubauen. Wobei seiner Person formal sichtbar das machtvollere Gewicht zukam.Das barg von vornherein Anmutungen von "Günstlingswirtschaft" an der Helmut Kohl mit seinem "Bimbessystem" werkelte.
Ein Ausdruck und Beleg dafür war, dass Helmut Kohl nach "Gutsherenart" die "soldatische" Offiziers- Attitüde pflegte, je höher er im Rang, in Funktionen der CDU/CSU Gesäßgeometrie, in Regierungsämtern stieg, andere Personen, vor allem Untergebene "gönnerhaft" herablassend ungefragt zu duzen, selber aber, die "Rangordnung" betonend, per "Sie" angespochen werden wollte. Wer ihn in Zeiten seiner Kanzlerschaft nur mit Herr Kohl anredete, konnte erleben, dass er gar nicht hinhörte als sei die Person vor ihm "Luft".
Womit wir bei der Sozialisation von Helmut Kohl, Jahrgang 1930, in solchen Zeiten sind, der im Zweiten Weltkrieg, selber Flakhelfer in Ludiwgshafen, erleben musste, wie in seine katholisch geprägte Familie Kohl mit der Nachricht umging, dass sein älterer Bruder Walter an der Ostfront für Führer, Volk und Vaterland "heldenhaft" gefallen war. Die Nachricht wurde emotional auf Eis gelegt, beschwiegen, Zähne zusammenbeißen, "Tiefflieger- , Bombenalarm", "Hinschmeißen, volle Deckung" "Einbuddeln" Sprung auf! Marsch! Marsch", Stellungswechsel, weiter kampf- und fluchtbereit zu sein.
.- Der Erstgeborene in der Familie Hannelore, Helmut Kohl bekam den Vornamen Walter -
- Helmut Kohls Vater war Offizier im Ersten Weltkrieg,,danach 1919 ausgemustert, vermutlich, wie mein Großvater, ebenfalls Offizier kaiserlicher Heere, in der Besoldungsgruppe 1919 heruntergestuft Finanzbeamter. Was beide als Traumata durchlebt haben mögen.
Nach dem Krieg 1945 fühlte sich der Vater, wie es Helmut Kohl in seiner Biografie schreibt, für den Tod seines älteren, großen Bruders verantwortlich und schuldig, weil er ihn dazu gedrängt hatte, wie er selber, die Offizierslaufbahn einzuschlagen. -
Was Helmut Koh,l heranwachsend, daheim, in der Schule, der HJ im Krieg und danach erlebt hatte, das auf Eis legen konfliktbeladener Gefühle, war nun in Europa mit dem Heraufdämmern des Kalten Krieges, der Teilung des Kontinents, Deutschlands mit dem Herunterfallen des Eisernen Vorhangs 1948 nach einseitiger Einführung der DM in Westdeutschland, Westberlin, folgender Berliner Blockade durch die UdSSR, Berliner Luftbrücke der Westalliierten zur Verorgung der Bevölkerung der Frontstadt mit Lebensmitteln Heizmaterial, Gebrauchs- und Industriegütern täglichen Bedarfs Alltag geworden.
Auf jedem Brief, jeder Postkarte kündete die 2 Pfennig Westberliner Nothilfe Zusatz Frankiermarke davon.
Das hatte Helmut Kohl wahrgenommen, in seinem jungen Herzen bewegt. Das hatte ihn geprägt. Er der Übriggebliebene, der kleinere Bruder, sein größerer Bruder war im Krieg als "Held" gefallen, nun sollte er, er selber sein, aber zugleich "So als ob" die Rolle des größeren Bruder in der Familie mit einer eingefrorenen Träne im Auge übernehmen, so als ob der Beschwiegene allgegenwärtig wäre. Was für eine emotional seelische Überforderung für einen jungen Menschen auf Lebenszeit.
In späteren Jahren hielt Helmut Kohl, 1948 in die Ludwigshafener CDU eingetreten, bereits CDU-Poitiker, an bestimmten Feier- , Gedenktagen, Volkstrauertag, Totensonntag, Heldengedenktag 1871er , 1914- 1918er Veteranen, wie der 17. Juni im Gedenken an den von sowjetischen Panzern niedergeschlagene Arbeiteraufstand in Ostberlin, Stalinallee, der DDR 1953, wie Politiker*nnen anderer westdeutscher Parteien auch, in mehr und mehr heruntergedimmter Tonlage unter Leerformeln der Bechwörung nationaler Einheit bräsige Sonntagsreden.
Nur mit dem kleinen wichtigen Unterschied, Helmut Kohl war ein Merker, wusste, anders als andere, um die Kältekammern in seinem und vieler anderer Gemüt, Herzen, wo die wirklichen Gefühle zur historisch konfliktbeladenen Teilung des deutschen Vaterlandes, Europas jederzeit abbrufbar, unter Eis gelegt, schlummerten.
- 1958 hatte Helmut Kohl beim Volksentscheid im Saarland "Anschluss an Wetdeutschland oder Frankreich" hemdsärmelig, kuzzeiitig seine emotonal nationalen Gefühle hochgeheizt, für den Anschluss des Saarlands an Westdeutschland Kampfgeist gezeigt. -
Als Historiker wusste Kohl aber auch, dass beim zu frühen Enteisen, Hochheizen nationaler Gefühle der Deutschen zur Lage der geteilten Nation, Europas, dasselbe auch in anderen Ländern Europas unter dem hochgetürmten Packeis des Kalten Krieges passieren konnte. Hüben und Drüben bei Opfern des NS-Regimes, Überlebenden des Holocausts, millionenfacher Zwangsarbeit, Arisierung reichsdeutscher Wirtschaft, dazu gieichzeitig berechtigt unabsehbar immense Forderungen nach Entschädigungen , Ausgleich- , Rentenzahlungen, Opferrenten, Kulturgüter - , Vermögensrückgaben, wg zu "großherzigem" Londoner Schuldenabkommen 1953, auf Gesamtdeutschland zukommen könnte.
Kohls Vater hatte 1942 nach Rückkehr aus dem von der Deutschen Wehrmacht besetzten Polen daheim äußerst bekümmert gesagt, wenn wir für das büßen müssen, was wir den Menchen dort angetan haben, dann Gnade uns Gott, da werden wir nie wieder unseren Frieden, geschweige denn Wohlergehen, Auskommen und Wohlstand finden
Bei allem Trubel, Protest, den die 68er Studentenbewegten in Westberlin, Westdeutschland berechtigt, unberechtigt anzettelten, veranstalteten, Go- Ins, Sit- Ins, Teach-Ins, der Helmut Kohl "Generation Flakhelfer" wesensfremd war, empfand er sich, nicht nur in einem Punkt mit den 68ern insgeheim Wahl- und Seelenverwandtschaft.
Zum einen, Gefühle zur konfliktbeladenen Teilung des Vaterlandes, Europas selbst gegen den Druck der Vertriebenverbände, den damaligen CDU-Generalsekretär Bruno Heck, auf Eis gelegt zu halten. Das andere war Kohls öffentlich uneingestanden inneres Verlangen nach einem Hauch wilden Lebens als Edel-Boheme Bonner Provenience. Womit wir im Jahr 1976 sind
1976
Die Gerüchte wollten nicht verstummen. Helmut Kohl vom Ministerpräsidentenamt Rheinland-Pflalz 1976 als CDU-Kanzlerkandidat und CDU/CSU Fraktionsvorsitzener nach Bonn berufen, umgezogen, habe Frau Hannelore bei den Kindern in Ludwigshafen-Oggersheim zurückgelassen. Juliane Weber, Jahrgang 1939, seit Mainzer Jahren seine engste Vertraute und Fahrer Eckard Seeber hätten Zimmer im Bonner Vorort Wachtberg-Pech, mit Helmut Kohl unter einem Dach bezogen und führten ein 68er Boheme Wohngemeinschaftsleben, Zwischenzeitlich logierte Hannelore Kohl als Gast in der wilden Bonner Boheme Politiker*nnen WG.
Die Medien bekamen viel mit, so auch Der Spiegel, Die Zeit, Stern, BILD, schwiegen aber zehn Jahre lang, machten dafür im Fall Des Spiegels Helmut Kohl im Handumdrehen "Daumen gesenkt" nach Kohls letztem Spiegel-Interview 1976 zur "Birne", zum Polit-Clowns-, Witz- , Groteskfigur, angeblich ohne Fortune, Helmut Kohl kaum in Bonn angekommen, ein Auslaufmodell. Es war die Zeit, da konnten die Sozialliberalen samt medialer Entourage vor Kraft kaum gehen..
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.1986
Titelgeschichte Der Spiegel Ausgabe 9/1986 Parteispenden: "Kanzlers "Blackout" Verstrickt - Eberhard von Brauchitsch- Helmut Kohl - Juliane Weber
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13518386.html
"Das ist alles sehr, sehr ernst"
Als Kanzler hatte Helmut Kohl um das Jahr 1986 beunruhigende Nachrichten erreicht. Sein vormaliger Freund, Flick-Manager Eberhard von Brauchitsch habe aus seiner Privatsphäre in jenen Jahren um 1976 Gerüchte durchgestochen.
Da mag Kohl sich mit seinem legendären Elefantengedächtnis erinnert haben, dass es damals sein Freund, Gönner und Lobbyist in Flick-Erbschaftssteuer-Angelegenheiten, Eberhard von Brauchitsch war, der ihm die Pistole auf die Brust gesetzt hatte, sein Bonner WG-Lotterleben subito zu beenden.
- Nun war klar, Helmut Kohl war und konnte ganz anders, er kam nur nicht mehr dazu. Parteispender entfalten bei den Empfänger*nnnen eine ungemeine Lebenshaltungs- und Meinungsfesselungen -
Entsprechende Aktenvermerke sollen, lt- Spiegel Ausgabe 9/1986 in den bislang im Zusammenhang mit der Partei-Spendenaffäre, von der Justiz unter Verschluß gehaltenen Politiker-Dossiers enthalten sein.
O- Ton Der Spiegel;
"Damals, als Juliane Weber zum Spendenempfang zu von Brauchitsch geschickt wurde, hatte sich keiner vorstellen können, daß der Gönner - Eberhard von Brauchitsch mit seiner Parteien Landschaftspflege - solche akribischen Aufzeichnungen - gemeint ist wg. Kohl, wg. Lambsdorff, wg.Friedrich, wg. ? , - anlegen würde, erst recht nicht, daß die eines Tages in staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren gelangen könnten - wie jene über die geschenkte Dose Kaviar für Hannelore Kohl."
Dass Helmut Kohl bei aller teilweisen Seelenverwandtschaft mit den 68ern, den jüngeren Geschwistern der sozialliberalen Entspannungs- , Ostpolitik, Willy Brandt/Egon Bahr Prägung, Wandel durch Annäherung, Politik der klienen Schritte, einem parteiübergreifenden Vernunft- und Zweckbündis, innerlich trotzdem ganz anders tickte, offenbarte er nach 1989 als "Kanzer der Einheit", indem nun mit einem Mal Sozialdemokraten, als befänden wir uns in Zeiten vor 1914 wieder "vaterlandslose" Gesellen waren, die 1949- 1989 nationale Interessen verraten hätten. Von den 68ern ganz zu schweigen, die Helmut Kohl plötzlich von Geburt an als untauglich für Politik galten, mit denen ohnehin kein Staat, welcher Art auch immer, zu machen sei..
Bei Helmut Koh lkönnte man versucht sein, ihm wahltaktisch parteipolitisches Kalkül zu unterstellen.
Aber es gibt einen bedeutsamen Zeitzeugen, des parteipolitischen Kalküls unverdächtig, in Generatiosngenossenschaft mit Helmut Kohl, der Schrifsteller Martin Walser, Jahrgang 1927, der im neusten Spiegel Ausgabe 26-128- 2017 unter der kategorisch altmordisch anmutenden Überschrift "Wir haben zu danken", wie Helmut Kohl eine patriotisch vereinnahmend bzw. ausschließend hohe Tonlage bei der Frage der Deutschen Einheit anstimmt, die aufhorchen lässt.
Martin Walser, der jahrzehntelang nicht nur insgeheim wie Helmut Kohl, sondern bekennend, zeitweise Mitglied in der DKP, seelenverwandt mit der Linken, mit Teilen der 68er sympathisierte, will es nun so nie gewesen sein. Der in alten Weggefährten wie Walter Jens, Stephan Hermlin, Horst Ehmcke, Egon Bahr, Günter Grass, der in der Teilung Deutschlands, Europas einen günstigen "Ablassbrief" der Völkergemeinschaft sah für die Verbrechen, Untaten, die vom deutschen Boden, in deutschem Namen 1933- 1945 ausgingen.
Dass solcher Art geistig-moralisches Verständnis zu kurz gegriffen war, vor der Geschichte nicht Bestand hat, beweisst die historische Entwicklung. Gleichwohl war es dem Narrativ ensprungen, dem militärisch-industriellen Komplex in Europa/USA, dem deutschen Militarismus mit Haken und Ösen, argumentativen Finessen den Wind aus den Segeln für einen neuen Crusader Ritt gen Osten zu nehmen. Das verdient Respekt. Diesen Respekt verweigern sowohl Helmut Kohl bis zu seinem Tode, wie Martin Walser ihren Zeitgenossen*nnen in millionefacher Zahl.
Warum?, Helmut Kohl als auch Martin Walser haben nie im Verlauf ihrer vorgerückten Jahre im metaphorischen Sinne nach der Rolle einer Vaterfigur in ihrem Bereich gestrebt. Martin Walser nicht im Literaturbetrieb, Helmut Kohl nich in der Gesellschaftspolitik Deutschlands, Europas, in der CDU/CSU.
Sie blieben und bleiben, mit einer eiserkalteten Träne im Auge, auf den leeren Stuhl des abwesenden "Größeren Bruders" schauend, im Gefühl verlorener Söhne, im alttestamentarischen Sinne ohne "Erstgeborenenrecht", Rollen der Geschwisterschaft verhaftet, zu jedem Streit und Zank aus nichtigem Anlass aufgelegt, das Große, Ganze, an dessen Schaffung sie maßgeblich beteiligt waren, beteiligt bleiben, aus den Augen, ungetröstet, aus dem Sinn velieren.
Ist da beim Enteisen, Hochheizen deutschnationaler Empfindungen, die unter dem Packeis des Kalten Krieges schlummerten, ab spätestens 1989 etwas schiefgegangen, oder geht es darum, nun den den nächsten aufgeladenen Konflikt, wem allen das Vedienst der deutschen, europäischen Enheit zukommt, nach dem "bewährten "Verfahren auf Eis gelegt, in den seelischen Kältekammern auf Jahrzehnte schlummern zu lassen.
Meine Meinung dazu, weder Helmut Kohl noch Michail Gorbatschwo verkörperten das historische Subjekt, das zur deutschen, europäischen Einheit ab 1989 führte,
Ihr gemeinsames Vedienst ist, neben vielen anderen Kulturschaffenden, Politikern*nnen, unterschiedlicher Parteien in Gesamtdeutschland, Europa, der Welt, dass sie diesen Prozess dorthin nicht gestört, sondern moderiert haben.
Das eigentliche historische Subjekt war die herangewachsene 68er Generation im Hüben und Drüben Deutschlands, Europas, der Welt, mit denen kein Kalter Krieg, noch die Teilung Deutschlands, Europas aufrechtzuerhlaten war. Weil solcher Art Verständnis von historischem Subjekt aber Brisanz in sich birgt, die weltweit eine andere Politik fordert und anstrebt, wird mit Bangen, Hader, Zaudern, Zähnekalappern weiter von einem G20- Gipfel zum nächsten vom Helmut Kohl als "Kanzler der Einheit" gesprochen.
Was weder der Entwicklung, den Wirkkräften von Geschichte noch Helmut Kohl gerecht wird.
JP
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13518395.html
24.02.1986
RUDOLF AUGSTEIN
Onkel Bräsig als Zeuge
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13518404.htl l
24.02.1986
„Die Marketenderin“
Kommentare 16
So wird es kommen! Kohl wird genau so vermarktet wie Luther, nur das da man nicht 500 Jahre braucht. Lutherkekste, Luther -Schnaps, Luther Bier usw. Vielleicht - premiummarke Saumagen oder so. Und so große Deutsche wie Thomas Müntzer werden vergessen und warum das so ist – das kann sich jeder selbst beantworten!
Danke. Gerne gelesen. Ich finde das Blog gut geschrieben. Bei Kohl blicke ich nicht durch. Wie kann man das beschrieben? Als Staatsmann teilweise grosse Verdienste. Als Familienvater eher ein Flop? Als Sozialpolitiker Vorlaeufer von Gerhard Schroeder? Deine Interpretation wer das eigentliche historische Subjekt der Veraenderungen, die in die Amtszeiten von Helmut Kohl gefallen sind, war, ist mutig. Kohl war doch eher ein Anti-68er,der nach Adenauer zurueck geguckt hat.
>>Das eigentliche historische Subjekt war die herangewachsene 68er Generation im Hüben und Drüben Deutschlands, Europas, der Welt, mit denen kein Kalter Krieg, noch die Teilung Deutschlands, Europas aufrechtzuerhalten war.<<
Aber die Siegerpose: "Hurrahurra, wir haben den Kalten Krieg gewonnen!" , die hat man sich schon gegönnt.
und zum bismarck-hering gibts ein gläs-chen eier-likör.
nach dem helmut-rezept: mach das beste aus verfehltem...
Martin Walsers Einlassungen im SPIEGEL finde ich ebenso grauenhaft wie die von Nils Minkmar.
Wie Kohls Psyche sich zuammensetzte, weiß ich nicht. Aber er hat ja gehandelt. Und da scheint es mir ein Muster zu geben, das zumindest zweimal sehr deutlich sichtbar wurde: gewalttätige Respektlosigkeit gegenüber allem, was einem nicht passt.
Das passierte bei der Übernahme der Macht, wo er gegen einen etablierten, auch aus der Angst vor "Weimar" stammenden, stillschweigenden Nachkriegskonsens verstieß, was nicht ganz zu Unrecht als "Putsch" verstanden wude.
Es passierte wieder, als er beanspruchte, die Wiedervereinigung sei seiner Politik zuzuschreiben, einer Politik, die, in der Nachfolge von Adenauer, de facto Wiedervereinigung eher erschwerte, weil die damit verbundenen Feindbilder (Kalter Krieg) die Aufweichungen verhinderte, ohne die eine Annäherung nicht möglich war.
Zumindest war er unfähig, die bahnbrechende Entspannungspolitik der sozial-liberalen Koalition und den mutigen Kampf der Bürgerrechtler in der DDR angemessen zu würdigen. Kein Respekt nirgends. Nur gieriges Grabschen nach Posten und angeblich eigenen Verdiensten.
Im einen wie im anderen Fall zeigte sich eine plumpe, gewaltätige Art beim Verfolgen eigener Ziele. Sie zeigte sich dann auch im Umgang mit den zentralen Figuren, die mit ihrer Kompetenz und Kapazität seinen Aufstieg erst ermöglicht hatten, und denen er am Schluss teilweise nur noch mit Hass entgegengetreten sein soll.
Soweit ich mich erinnere, trat er ursprünglich als deutscher "Kennedy" ins bundesrepublikanische Rampenlicht. Und wie dieser hatte er um sich ein hochkarätiges Team: Biedenkopf, Geissler usw.
Dass er am Ende allen Respekt vor Recht und Gesetz vermissen ließ und zum Bimbes-Kanzler wurde ("Spendenaffäre"), war kein Ausrutscher, sondern der logische Endpunkt seiner politischen Karriere, an deren Beginn ein hochkarätiges politisches Team, an deren Ende die nackte eigene Machtgier stand. Die geistig-moralische Wende endete im Bimbes.
Während Biedenkopf und Späth sich in den neuen Bundesländern zumindest zeitweilig neues Ansehen erwarben, Geissler zu immer neuem Ruhm kam, Blüm vermutlich bis zuletzt sozial engagiert sein wird und Süßmuth auch nach ihrer aktiven Zeit noch ehrenvolle Jobs bekam, versank ihr ehemals so mächtiger Boss als Altkanzler" ohne Kleider" im politischen Nirwana, wenn nicht im Status des Geächteten.
Dann zerschlug er auch noch seine Familie, und nach seinem Tod folgt nun der finale Schlag ins Gesicht der Wähler, die im immerhin 16 Jahre lang seine Macht und sein Ansehen gesichert hatten.
So sieht für mich die rote Linie dieses Kanzlerlebens aus: Respeklosigkeit und gewalttätiges Zurückschlagen, wenn das eigene Ego sich angemacht fühlt. Es ist im Kern unreif und kleinkindhaft: Wenn ihm das Spielzeug nicht mehr gefällt, wird es kaputt geschlagen.
Man soll über Tote Gutes sagen und anderes beschweigen. Die Krampfhaftigkeit, mit der aber versucht wird, Göße herbei zu schwätzen, ist nur noch peinlich. Ich denke, die Söhne wie die Partei wie die Wähler sollten sich endlich von dem Fluch befreien, mit dem der Verstorbene bzw. seine "Sachwalterin" sie offenbar dauerhaft belegen will, weil man ihm am Ende, als er nur noch er selbst war nicht mehr alles durchgehen ließ.
“Aber die Siegerpose: "Hurrahurra, wir haben den Kalten Krieg gewonnen!" , die hat man sich schon gegönnt.“ Das ist grundsätzlich richtig – nur das man heute noch zu oft nachtritt, dass nehme ich! der in der Demokratie versucht anzukommen - übel! Hat sicherlich was damit zu tun, was ich für Werte in der Diktatur vermittelt bekommt habe! Bin eben ein Gottloser/ Religionsloser Banause!
Darauf einen ... " Putinoff Premium Vodka 40%" Grins!
Traurig für Kinder und Enkel!
Walter Kohl gibt Stellungnahme nach Hausverbot in Ludwigshafen ...▶ 1:17www.focus.de/.../videos/streit-mit-maike-kohl-richter-walter-kohl-g...Der Streit zwischen der Witwe des verstorbenen Altkanzlers Helmut Kohl, Maike ... Auch im Video ...
>>...nur das man heute noch zu oft nachtritt,...<<
"Wir sind die Sieger des Kalten Krieges!"
ist haltbarer als
"Wir sind Papst!"
"Danke. Gerne gelesen. Ich finde das Blog gut geschrieben."
Über Dein Lob grue ich mich besonders. Danke..
Helmut Kohl soll sich ja im Verlauf nach einigen Igegenseitigen Irritationen mit Joschka Fischer blendend verstanden haben..
Viele Konservative ga haben die Sahnehäupchen der 68er gerne für sich beansprucht und tun es weiter, ohne diese als solche zu benennen, während die 68er sich selber ziemlich humorlos Strömungs- und Kaderstreitigkeiten verausgabten
"Und so große Deutsche wie Thomas Müntzer werden vergessen und warum das so ist – das kann sich jeder selbst beantworten!"
Schlimm vor allem, dass b viele in der Schule gar nicht mehr lernen, wer Thomas Müntzer wa, z. B., dass er, anders als Bruder Martin, an der Laienpredigt festhielt, professionelle Priesterschaft wie Bruder Karstädt und Teile der Mennoiten verwarf
"Aber die Siegerpose: "Hurrahurra, wir haben den Kalten Krieg gewonnen!" , die hat man sich schon gegönnt."
die Besiegtenpose ebenfalls, wenn ja, wer genau in beiden Fällen?
Ist doch ganz einfach! Luther meinte doch … alles Gott gewollt und die da OBEN sind eingesetzt von jenen … und Müntzer hat den Bauern die aufgemuckt haben geholfen und was machte sein ehemaliger Mitstreiter M.L. --- NA??? Der empfahl die Bauern totzuschlagen wie / - “Tollwütige Hunde“! Müntzer wurde bestialisch hingerichtet und Luther starb im Bett – so ganz christlich. Und wenn das einem 2017 bekannt vor kommt der hat ein Lutherkeks verdient!
"Und wenn das einem 2017 bekannt vor kommt der hat ein Lutherkeks verdient!"
Ahoi Kameraden*nnen jetzt kommt noch`n Keks, `n Kohl-Keks Marke Jakob Augstein
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/helmut-kohl-hatte-machtinstinkt-sohn-walter-ist-gefuehlsduselig-a-1154431.html#js-article-comments-box-pager
Übermächtiger Vater Der Sohn vom Kohl
Familie Kohl nervt - weil sie jedes Klischee erfüllt: Maike Kohl-Richter ist die böse Stiefmutter. Und Walter und Peter sind typische Söhne eines berühmten Vaters: gefühlsduselig statt machtbesessen.
Eine Kolumne von Jakob Augstein
Montag, 26.06.2017 12:35 Uhr
http://www.spiegel.de/forum/member-108162.htl l
Kommentare: Joachim Petrick
ergänzt:
Helmut Kohl hat bei einem Besuch als Bundeskanzler in Israel einmal betont, dass ihm die Gnade der späten Geburt unverdient zuteil wurde. Dass Helmut Kohl diese sogenannte "Gnade" vor und noch Monate nach dem "Heldentod" seines älteren Bruders Walter 1944 in jugendlichem Ungestüm, Drang zu Heldentaten für Führer, Volk und vaterland ideologisch aufgeladen als Flackhelfer als "Ungnade" empfunden haben könnte, wie viele seiner Altersgenossen*nnen, ließ Helmut Kohl als Frage offen.
- Diese Redewendung "Gnade der späten Geburt".hatte der Journalist, zeitweise Chefredakteur Des Spiegels und Erster Ständiger Vertr eter Westdeutschlands in Ostberlin bei der DDR Günter Gaus (1929- 2004) mit Blick auf die dunklen Jahre 1933- 1945 aus der Taufe gehoben.-
ergänzt:
Das galt bei Helmut Kohl auch Personen, selbst Weggegfährten*nnen, einstigen Freunden*nnen gegenüber, die unversehens, nicht selten aus nichtigem Anlass einer kleinen Kritik an seiner Person, zur "Persona non grata" wurden, wenn er in Harnisch geriet, Die betroffenen mussten mit Bitterkeit erleben , dass sie es lebenslang ohne Aussicht auf Nachsicht noch Versöhnung blieben und sogar "Missgunst- , Rachefeldzüge" Helmut Kohls zu fürchten hatten. Zu denen legte Helmut Kohl seine Beziehungen schroff auf Eis und beließ es dabei, Schmerzenspein in sich und um sich auszuweiten
Helmut Kohl entfaltete im Verlauf seines Werdegangs ein ungezügelt unmäßig, kaum zu stillendes, Verlangen nach unangefochtener Verehrung, Anmutungen von Anbetung seiner Person. Kollegiale Anerkennung reichte ihm bald nicht mehr. Zum Ende seines Lebens strebte dieses Verlangen Helmut Kohls mit voller Resonanz bei seiner zweiten 44 Jahre jüngeren Frau Maike Richter-Kohl bis in Ikonenhaftigkeit der Vererhrung zur Vollendung. Zu Helmut Kohls Plesier trug Maike Richter-Kohl die Gewänder, Kleider Hannelore Kohls auf, wie ihr geheißen und befohlen war.
Sein Verständnis von Beziehungen zu anderen Personen, sei es in familaren sei es in kollegialen Verhältnissen war davon, geprägt ein Bedeutungsgefälle aufzubauen. Wobei seiner Person formal sichtbar das machtvollere Gewicht zukam.Das barg von vornherein Anmutungen von "Günstlingswirtschaft" an der Helmut Kohl mit seinem "Bimbessystem" werkelte.
Ein Ausdruck und Beleg dafür war, dass Helmut Kohl nach "Gutsherenart" die "soldatische" Offiziers- Attitüde pflegte, je höher er im Rang, in Funktionen der CDU/CSU Gesäßgeometrie, in Regierungsämtern stieg, andere Personen, vor allem Untergebene "gönnerhaft" herablassend ungefragt zu duzen, selber aber, die "Rangordnung" betonend, per "Sie" angespochen werden wollte. Wer ihn in Zeiten seiner Kanzlerschaft nur mit Herr Kohl anredete, konnte erleben, dass er gar nicht hinhörte als sei die Person vor ihm "Luft".