"Humor ist, wenn man trotzdem lacht!"

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Wer kennt sie nicht diese Redewendung und fragt sich trotzdem selten, woher kommt diese Redewendung eigentlich,wenn ja, aus welchem tieferen Beweggrunde ward sie erfunden, zu welchem Sinn und Zweck verbreitet?

Kleine Geschichte des Lachens:

Der Mench an sich lacht, wenn er auf die Welt kommt, lacht sich, von der Wiege bis zur Bahre, sich selber in seinem Gelächter lauthals hier, in aller Stille da, wälzend, wiegend, sich selber wohlgesonnen, in seinem Lachen hin und geschleudert, läßt sich von anderen endlich still und stumm, ein Schleudetrrauma Lachen von gestern noch erstarrt in der Visage, zu Grabe, ins Nirwana wehend tragen.

Dieser Hintergrund läßt ahnen, was die Redewendung
"Humor ist, wenn man trotzdem lacht!"
an tieferem Grunde, inhaltlich sinnstiftend motiviert, nicht nur als Beifang mit sich führt, nämlich die fundamental global verbreitete Neigung der Menschen an sich zum Lachen zu domestizieren.

Wer also trotzdem lacht , lacht erlaubt, trotz klerikalen wie säkularen Lach- Verboten im allgemeinen wie beruflichen oder religiös- spirituellen Alltag, lacht erlaubt an auserwählten, zugewiesenen Orten zugelassenen Humors, Karnevals, des Kabarett, der sich gegenseitig jagenden Pointen, gespielten Witze, Späße, der Schabernacks u. a. in angemieteteten Kellerräumen, im Treppenhaus oder auf dem Trockenboden.

Genau zu diesem Zwecke des Domestizierens des Allgemeinen Gelächters der Menschen im Alltag, wurde sowohl der Karneval, der Hofnarr, das Eulenspiegeln, der Schabernack., die Pointe, das Tabakkabinett von Friedericus Rex zu Preussen, das Kabarett, die Kleinkunst, die Comedians, als auch der Humor insgesamt, der Witz, der Sinn für vorgeführte Situationskomik, samt legalisiert legitimiertem Lachen im Freundes- , Kameradenkreise mit Ringelpitez und Anfassen, gegenseitigem Schulter- und Schenkelklopfen in bestimmten Runden, Tagen, Stunden, erfunden.

Das alles nur, damit, das alltägliche Gelächter der Menschen, ohne Anfang und Ende, von der Wiege bis zur Bahre, endlich einigermaßen hinreichend gezähmt war.

War es doch bis dato, bei all dem undizsipliniert unbändig erruptiven Gelächter der Menschen im Alltag in vorbiblischen Zeiten kaum vorstellbar, störungsfrei, wie zeilführend eine einfache Jaggesellschaft zum Nahrungserwerb, eine Abeitsgemeinschaft für den Land- , Garten- und Ackerbau, geschweige denn einen Kirchen- und Gottesstaat, lachfrei, hochgestapelt, zu organisieren.
Auch eine normale, heute geläufige Trauergesellschaft, um einen geliebten oder weniger geliebten Menschen, frei von Lachattacken zu Grabe zu tragen, war nicht möglich.

Weshalb bereits in vorbiblischen Zeiten die Pharaonen in Äyptenland, Klaggeweiber für Trauergesellschaften ausgebildet, einbestellt, damit die mit ihren ohrenbetäubend nervtötenden Klagen das allgemeine Gelächter der Ägypter/innen übertönen.

Der islam hat diese Klageweiber Tradition aus den Sonnengott Zeiten der Pharaonen bruchlos ins Morgenland übernommen, um den Muslimen/innen, die noch sehr aus dem ursprünglich unverstellten Lachen der Menschheit kommen, mit aller Strenge des Korans und seinen täglichen Suren Anweisungen, den Ernst des Lebens, den Gezeiten von Lach- Ebbe & Flut, hinreichend vertraut, nahe zu bringen.

Während die anderen Abrahamiten, die Juden, voran die Christen von ihrem, eigens erfundenen heiligen Ernst im Leben, im gesellschaftlichen Dasei, im gemeindlichen Kirchenjahr so ergriffen und geschüttelt sind, dass im Abendland die Notwendigkeit von zugelassenen Lachorten des Humor, der Karnevals, des Schabernack, der Narrenfreiheit, der Pointe, der gespielten Witze neu ersonnen werden mußten, um die Juden wie Christen ein wenig säkular wie klerikal in ihrer anerzogen agnostischen Strenge zu lockern.

JP

siehe:

www.freitag.de/kultur/1116-haben-sie-den-verstanden

Freitag-Salon | 21.04.2011 12:20 | Jakob Augstein
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Ein Gespräch mit Henryk M. Broder und Matthias Matussek über den deutschen Beitrag zum Welthumor und die Frage, warum die Bibel nicht lustig ist

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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