Ist der Zölibat ein nichtstoffliches Drogen Einstiegsprogramm?

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Ist der Zölibat ein nichtstoffliches Drogen Einstiegsprogramm?

Während meines Studiums der Religionswissenschaften mitten in der sexuellen Sturm und Drangphase der 68er Jahre als anonym lebender Protestant lutherischer Prägung habe ich in Westberlin auch diese zölibatär lebende Reinheit an mir auf freiwilliger Basis in aller Demut der Begrenztheit meines Menschlichen Kommunikationsvermögens erfahren.
Das war geistig wunderbar Gedanken sprühend, Emotions- blühend, virtuell inspirierend und m Stillen physisch auf duftende Weise unverbunden transpirierend.


Wie aber muss sich da der Zölibat als Zwangsrekrutierung mit der Drohung des Entzugs von geistigem und materiellem Forderungseigentum durch die Römisch Katholische Furie der Kurie in Rom als nichtstoffliche Einstiegsdroge auf den Adrenalinspiegel der Zölibatären Gläubigen auswirken?


Da konnte ich gefahrlos alle Frauen der Welt, von der Wiege bis zur Bahre, anonym unberührt jungfräulich lieben, ohne mich mit einer Frau, einer Person als Objekt meiner Liebe den Gefahren einer persönlichen Bindung an heimgefallen preiszugeben.

Im Rückblick kann ich wohl mit Fug & Recht behaupten, selbst der Zölibat auf freiwilliger Basis war meine nichtstoffliche Einstiegsdroge in ein Leben als christlich abendländisch buddhistisch orientierter Junkie im Welten Abenteuer des Glauben.

Später vermeinte ich auch bei Torwärtern/innen kurz vor dem Schuss des Elfmeters auf das Tor, beim deutschen Olympia Achter oder Jesse Owens, Armin Harry, Jutta Heinrich beim Start zum 100 m Sprint, bei Max Schmeling gegen Joe Luis, Muhammed Ali gegen Joe Frazier im Boxkampf, bei Rückkehr der Soldaten/innen vom Heimaturlaub zurück an die Front hoch gedimmt als zuschauender Betrachter diese Reinheit aufblitzend dahin und weg flimmernd zu verspüren.


Rüdiger Safranski irrt gern einmal um der Pointe Willen, wenn er, nach der Papstwahl 2005 vom „Spiegel“ gefragt, was er als Evangelischer vom Zölibat halte, sagte:

„Wenn heutzutage Sexualität Breitensport ist, dann ist es doch schön, wenn es auch Hochleistungssportler der Verweigerung gibt“,

ist doch der Breitensport längst zur olympisch zölibatären Dopingmeile im ehernen Glauben an die Macht der Anabolika u. a. Pillen verkommen.

Gleichzeitig fällt mir ein Rabbiner ein, der dem „Daily Telegraph“ vor Jahren zum Thema sagte: Er verstehe die katholische Kirche nicht, dass sie „ihre besten Söhne kinderlos“ lasse, bei ihnen, den Juden, sei das genau umgekehrt.“
Ich glaube der Rabbiner verkennt die allgemein klerikale Lage in der Römisch katholischen Kirche, angelehnt an das säkulare „Ius Primae Noctae“ , „Folgenloses Recht der Ersten Nacht der weltlichen wie kirchlichen Fürsten?“.
Die heimliche Kinderschar der zölibatär lebenden Priester ist weltweit zahllos wie Kirchen historisch demografisch real wirkende Legende.

Eugen Drewermann halte ich, neben Friedrich Schorlemann, in der Sache klerikaler Themen in dieser nachtstudio Sendung für überaus Konfessions- überbrückend glaubwürdig.

Dass Eugen Drewermann sich in Sachen Technik, Internet Kommunikation, Postzustellung der Dienst eines Hotels bedient, zeigt, dass er sich Dienstleistungen durchaus, entgegen dem Slogan “Geiz ist unser Heil“ etwas kosten lässt.

tschüss
JP

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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