"JA!", die Sabotage geht weiter!"

Gewaltfrage Unmittelbare Gewalt besteht auf schlagender Verbindung. Sabotage dagegen unterbricht, was bis verbunden, was bis dahin zusammen gewachsen war, so nicht zusammen gehört.

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"Nichts ohne unsere Körper an gesellschaftspolitisch "verbotenen Orten"

Worte streben, silbenbebend, über ihre Verkündung nach Vernetzung und Verbindung.

Unmittelbare Gewalt besteht schnörkellos brachial auf schlagender Verbindung.
Sabotage dagegen unterbricht, was bis dahin verbunden, was bis dahin zusammen gewachsen war, auch wenn es so nicht zusammen gehört.

Hier setzt Jakob Augstein mit seinem neuen Buch

"Sabotage"

als studierter Theatermann und Regisseur seiner Vorstellung von kreativer und innovativer Gewalt gegen Sachen, gegen illegitime Verbindungen, Netzwerke in unserer Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur, Medien an.

Beim kreativen Verfertigen und Bauen von Farbbeuteln aus Osram- Glühbirnen hier, Narva- Glühbirnen da, an der faulen Eier Statt, als "Schultermuskelatur Trimm Dich Pfad", bietet Jakob Augstein, gar nicht verstohlen, dem Leser, augenzwinkernd, unverhohlen an, ihm wissbegierig, Betriebsanleitung studierend, auf die Finger zu schauen.

Ein Schelm, wer Jakob Augstein da bereits beim Prolog böse Absichten auf unmittelbare Gewalt unterstellt (S. 7 )?

Anders als Jakob Augstein, der, in ersten Anflügen von Panik, fast die so eben ausfindig gemachte "Sabotage Flinte" ins Korn schmeißen will, fürchtet, in den Grenzen der EU wird es in Bälde wg. Verstosses gegen Umweltauflagen den Verkauf solcher Art von Glühbirnen überhaupt nicht mehr geben, schwant mir mit Friedrich Hölderlin (1770- 1845) Rettung durch die patentierte Um- Etikettierung von Glühbirnen in Wand- und Deckenheizkörper, die 60 % ihrer Energie als Heizkraft abgeben.

"Wer den gesellschaftszersetzenden Terror entgrenzter Märkte mit Adam Smith begründen will, hat den Moralphilosophen nicht richtig gelesen." schreint Jao Augstein in seinem Buch auf Seite 9.

Das ist wohl wahr.
War es doch Adam Smith, der den Begriff von der

"unsichtbaren Hand"

in Zeiten Allgemeinen Despotismus säkular, klerikal unterschiedlicher Prägung ersann, um den Herrschenden, deren hochherschaftliche Launen und Willkür in Sachen Ökonomie bändigend, einen letzten Hauch an Furcht vor dem Herrn einzuflößen.( S. 10).

So wie hinter jeder Zeitung ein kluger Kopf steckt (Alter Werbe- Slogan der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ)), so steckt hinter jeden Tat im Namen des Kapitalismus in seinen Märkten ein Schuldiger.

Mit Klugheit schmückt sich gerne jeder, mit Schuld dagegen nicht.

Damit es zu dieser Schmückung mit Schuld von bestimmten Personen, Organisationen, Staaten, Unternehmen, Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Verbänden, Stiftungen erst gar nicht kommt, ersannen die Menschen für personen Ihresgleichen in Amt und Würden den Begriff von der

"sündenstolzer Verantwortung"

für Alles und Nichts vor Ort und in der Welt, ohne persönlich gerichtsfeste Schuld bekennen zu müssen.

Das ausgerechnet der Begiff von der

"unsichtbaren Hand"

mit dem Adam Smith die latent lauernden Absichten von Monarchen, Despoten auf Teuerung, Falschmünzerei von Amtswegen, auf Interventionen in den Nationalökonomien der Welt in Zaum halten wollte, der Erzähl- Stoff gebraut wurde, aus dem der vagabundierende Glaube an Segen & Frommen des Kapitalismus erwuchs, ist wohl eine Rache der kurzen Geschichte der "unsichtbaren Hand", die längst in sichtbaren Händen von Ökonomen, Globalplayern in Geheimen Räten als monetäres Instumentarium gelandet ist.

Herbert Marcuse prägte für diesen gesellschaftspolitischen Zusammenhang im Jahre 1962 in den USA den Begriff von der

"Repressiven Toleranz"

"Plötzlich erinnern sich alle, dass schon Marx gelehrt hat, die Geschichte des Kapitalimus sei die Geschichte seiner Krise" (Jakob Augstein S. 10 unten)

Was Karl Marx und Jakob Augstein dabei n. m. E. nicht einmal erwägen, ist, dass der Sinn des Kapitalismus darin besteht, so wie ein Verbrechen den Versuch einer Verdeckungstat nach sich zieht, Krisen über Krisen zu fördern, insgeheim bis offen zu fordern und lokal und global, zu nähren.

Solange den Völkern der Sinn nach Staatenbildung, Nation, bzw. deren Auflösung, De- Legitimierung, statt nach regionalen und globalen

"Veranwortungsgemeinschaften"

steht, die diesen Namen täglich neu erwerben, sind dem Kapitalismus, computergesteuert, hochfrequent spekulative Optionen auf die Förderung von Krisen Tür und Tor geöffnet

Mit Jakob Augsteins Buch

"Sabotage"

geht ein Gespenst um in der Welt, das Gespenst der Verantwortung, der Schuldfähigkeit, der Anklage vor Internationalen Gerichtshöfen wg, Regierungskriminalität, in Einheit mit Organisationsversagens der UNO, Weltbank, IWF, EZB, FED, OECD, WTO, der BAFIN, der Wallstreet, der Londoner City, der Atomenergie- Agentur in Wien.

"Die Finanzkriminellen an den Märkten zertrümmerten die Maßstäbe von recht und Unrecht" (Jakob Augstein S. 11)

Moralischen Meltdown nennt Jakob Augstein die dreifache GAU Katastrophe in Fukushima 2011, die seitdem, wie der Countdown einer, radioaktiv strahlend, alles Leben vernichtenden Bombenuhr hörbar in den Weltmeeren bis zu uns in Europa tickt.

AKWs, samt atomaren Müll Zwischenlagern, nicht vorhandenen Endlagern, gelten Jakob Augstein längst als Geldverbrennungsanlagen.

Will Jakob Augstein mit seinem Buch "Sabotage" den Lesern sagen:

"Im Grunde ist die Welt längst vom Gelde befreit".

Seit mindestens 1914 steht ein jeder Staat in eines anderen Staates Schuld.

Wir leben in unserer "Einen Welt" nicht mehr vom Geld an sich, sondern vom Kredit, den uns andere, verbrieften Schuldschein, um Schuldschein gewähren, oder nicht.

Niemand, seien es Staaten, seien es Privatpersonen, kann heute mehr, angesichts anerkannter, nicht anerkannter einseitiger und gegenseitiger Entschädigungsforderung aus 100 Jahre Menschheitsgeschichte, mit Fug und Recht, behaupten, dass das, was er an Vermögen angehäuft, sein Eigen sei, weil die Welt nicht mehr von eigenem Geld, sondern nur noch vom Geld der anderen lebt und, wenn überhaupt, allein durch die, außer Kontrolle geraten, undurchsichtige Ausweitung von Geldmengen durch die Zentral- und Notenbanken der G- 20 Staaten auf der Achterbahn- Fahrt in eine globale Deflation Wachstum generiert.

"Im zynischen Exil gibt es keine Demokratie" (S.13)

Ist es nicht umgekehrt?, ohne Demokratie kein zynisches Exil?

"Dem rechten Machtzynismus steht ein linker Verwzeiflungszynismus gegenüber. Eine wütende Resignation der zusammen geprssten Lippen, die dem System bereits so tief misstraut, dass ihr selbst die angedrohten ..........vollendeten . Rücktritte der Kaste gleichgültig sind, Weil sie nichts bedeuten " (S.13/14)

Jahrgang 1967, kann Jakob Augstein als Kind des Kalten Krieges gelten, dem es bis heute schwerfällt, sich beim Verfassen von Texten aus dem Sinnen & Trachten nach Sytemen des Gleichgewichts der gegenseitigen Abschreckung zu lösen.

Folglich braucht es, neben einem rechten Machtszyniker, eines linken Verzweiflungszynikers, der diesem tapfer die Balance hält?

Rudi Dutschke griff von Lenin den Begriff der

"Charaktermasken"

auf, um, deeskalierend, auf die Gewaltbereitschaft seiner Kampfgefährten nach dem Mord von Amtswegen an dem Studenten Benno Ohnsorg am 2. Juni 1967 in Westberlin, im Sinne der Theologen Helmut Gollwitzer, Kurt Scharf einzuwirken.

Jakob Augstein scheint jetzt in seinem Buch "Sabotage" diesen Begriff von den "Charaktermasken" ebenfalls, allerdings ohne diesen beim Klarnamen zu nennen, nicht deeskalierend, wie Rudi Dutschke 1967, sondern, in Erwartung einer kommenden Revlolution, eskalierend, wie Lenin 1917, aufgreifen zu wollen.

Nichts ohne meinen Körper

Dieses Jakob Augstein Wort macht mich stutzig. Ich frag mich, wo will Jakob Augstein mit seinem französischen Verständnis des Begriffs "Sabotage" eigentlich hin?

Seit dem 31, Mai 2013 ist Jakob Augstein in der Freitag Community nicht mehr online.

Geht es ihm im Grunde darum, dass sich die "Sesselfurzer" vor den Bildschirmen in den Kältebuden des Internets, selber sabotieren, ihren eigenen Körper als "Waffe" entdecken und offline auf den Weg zu realen Debattenrunden, Diskursen, Demonstrationen, Kampagnen im Öffentlichen Raum machen?

Fürchten Regierende weniger Gewaltaktionismus, denn mehr die Masse präsenter Körper vor Ort?

Andererseits lässt Jakob Augstein in seinem neuen Buch "Sabotage" eine Tonlage anklingen, die unüberhörbar dem Glauben an die Wirkung des gesprochenen, geschrieben Wortes abschwört.

Jakob Augstein zitiert den Schriftsteller Ingo Schulz:

"Wir müssen über die Gesteund die symbolischen Handlung unseren Willen gewaltlos kundtun, und dies- wenn nötig- auch gegen den Widerstand der demokratisch gewählten Vertreter" (S. 15)

Jakob Augstein sticht scheinbar der Hafer, deshalb will er eine klammheimliche Lust an Häme nicht verhehlen, wenn er Ingo Schulzens Äußerung mit seinem folgenden Satz ironisch einzuhegen sucht:

"Da spürt man schon das Beben, das den Autor erfasst hat bei dem Gedanken, sichernsthaft aufzumachen- <<über die Geste und symbolische Handlung hinaus>>"

Trifft erst einmal einen die "Waldorf- Oberprimaner" maskierte Häme Jakob Augsteins, trifft es auch gleich den nächsten,

Dieses Mal Sahra Wagenknecht, weil die, nicht eben in einem sozialrevolutionären Zentrum Deutschlands, nämlich auf Sylt ein neues Buch vorgestellt habe, schreibt Jakob Augstein, ohne auch nur den Titel ihres Buches zu erwähnen.

"Freiheit statt Kapitalismus"
(über vergessene Ideale, die Eurokrise und unsere Zukunft, dtv / 2013)

in Anspielung auf den CDU/CSU Wahlkampf- Slogan mit Franz- Josef Strauss als Kanzlerkandidaten im Jahre 1980.
"Freiheit statt Sozialismus!"

>>Man muss sich das vorstellen, dass die Frau sich mal als KommuNistin ausgab, ihr Werk mit den Worten signierte:
"Für eine bessere Welt"Womöglich bestiegen die Leute dann befriedigt ihre Porsche Cayennes und fuhren zum Pflaumenkuchenessen ins Gogärtchen nach Kampen>>

schreibt Jakob Augstein, nicht etwa die Leute auf Sylt, die eher Seinesgleichen sind, sondern die Mühen Sahra Wagenknechts, höhnend, resignierend, weiter.

>> Auch die gutmenmeinende Geste bleibt ein leeres Zeichen. Was liegt denn jenseits der Gesten und symbolischen Handlungen?
Der Körper. Wir werden dazu kommen, dass der Körper in die Politik zurückkehren muss>> (S. 16)

Was für ein Körpergefühl mag Jakob Augstein wohl im Allgemeinen verspüren?, dass er sich Gesten und symbolische Handlungen ohne Körper denkt?

Es gibt Menschen, die sich, ohne Schmerzempfinden, ihre Haut ritzen, um sich selber körperlich wenigstens für einen kurzen Moment zu spüren.

Will uns Jakob Augstein diese heillose Not von Menschen als gesellschaftlich heilende Tugend predigen?

Körper stehen nicht per se für Gewalt, sondern für das Recht auf Gegenwart.

Will Jakob Augstein das Naturrecht der Körper auf Gegenwart für das Linsengericht eines kuzweiligen "Adrenakinschubs" eines irgendwie linken Gewaltaktes eintauschen?

"Mens Sana in Corpore Sano"
(Ein gesuner Geist in einem gesunden Körper)

Bei seinen Überlegungen scheint mir Jakob Augstein nicht in Bedacht ziehen zu wollen, denn wissen tut er es, dass der Körper der Mehrheit von Menschen in unseren Gesellschaften in der Welt durch die Art und Weise der Abläufe gegenwärtiger Arbeitskulturen voller Überforderungen hier, Unterforderungen da, und die Art ihres regional übergangslos krisenhaften Entschwindens, durch den administrativ- medizinisch- pharmazeutisch- psychiatrischen Komplex, eingehegt, enteignet ist.

Einerseits beschreibt Jakob Augstein engagiert und stilsicher die Gefahrenlagen "Repressiver Toleranz" in unserer Gesellschaft, andererseit entspricht genau diese "Repressive Toleranz" in dem Buch "Sabotage" seinem, resignativ leidend sprachlichen Duktus, der ihm aber, unangefochten, erlauben soll, Spott und Häme über politisch engagierte Personen zu gießen, erfolgreiche Kampagnenmacht im Internet, u. a. von Compak, Forderungen nach politischen Streikrecht in Deutschland, wie in anderen Staaten Europas, in seinem Buch "Sabotage" zu ignorieren.

Das kriege ich nicht zusammen.

Außer, dass Jakob Augstein das Tabu der Praxis brechen will:

"Körper nicht an gesellschaftlich "gewagte Orte" zu lassen!"

Das nenne ich nun wirklich eine gesellschaftspolitisch neue Hausnummer!

"Danke Jakob Augstein!"

"Auf mit unseren Körpern. präsent, als teilnehmend protokollierende Beobachter in verbotene Orte.

Ab in die JVAs, die Psychiatrie, Forensik, Altenheime, Rathäuser, Kliniken, Anstalten des Öffentlichen Rechts!"

JA Sabotage Brunnen

Anschwillt der "JA- Sinn" an Sabotage Gewalt?
herabsausend tausend Splitter, die geschickt zu Farbbeuteln umfunktionierten Osram- , Narva Glühbirnen

sprengen voll einer beliebigen Politiker Visagen Rund
die, sich unwillkürlich, voller Scham hinter Schkleiern verbergend, tränenreich überfließt in einer zweiten Visage Grund

die zweite gibt, sie wird an Blut zu reich,
einer dritten nebenan, adrenalingesättigt, schlagartig, wallend ihre Wut

eine jede gibt und steckt ein verbindende Gewalt zugleich
und strömt und pocht, drangvoll, ein jeder auf seine Glut im Blut

Joachim Petrick, Hamburg, 19. August 2013
(angelehnt an das Gedicht von Conrad- Ferdinand Meyer
"Der römische Brunnen")

https://www.freitag.de/autoren/joachim-petrick/jakob-augstein-sabotiert-liebe-ins-gelingen

Joachim Petrick
10.08.2013 | 03:12
Sabotiert Jakob Augstein Liebe ins Gelingen?
Buchbesprechung Jakob Augstein scheint, anders als sein 2002 verstorbener Vater Rudolf Augstein, in das vorläufige Scheitern von sozialen Bewegungen, wie die 68er, Occupy2011 verliebt



https://www.freitag.de/autoren/mcmac/jakob-colin-richard-sennett-hessel-graeber
mcmac
09.08.2013 | 13:30 13
Jakob Colin Richard Sennett Hessel Graeber

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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