Jakob Augstein stoppt SPIEGEL Waschanlage

Broder vs Augstein SPIEGEL- Redakteure beißen sich an Jakob Augstein Zähne aus. Präsident des Zentralrat der Juden, Dieter Graumann schaut, konsterniert, einsilbig wiederkäuend, zu.

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SPIEGEL- Redakteure beißen sich an Jakob Augstein die Amalgam- Füllungen ihrer Zähne aus
Präsident des Zentralrat der Juden in Deutschland, Dieter Graumann schaut, konsterniert bissfreudig, einsilbig wiederkäuend, entgeistert zu.

Vor Tagen noch, nahm sich Jakob Augstein den SPD- Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück in einem respektlosen Freitag Artikel mit dem Titel "trotzig wie ein Kind"" zur Brust, jetzt im SPIEGEL- Gespräch der aktuellen Wochenausgabe (3- 122- 2013) mit dem gewählten Präsidenten des Zentralrat der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, und den Spiegel- Reakteuren, Susanne Beyer, Erich Follath, wird Jakob Augstein auf offener Szene im Kreuzverhör, wie ein "Trotzkopf", vorgeführt.

Aber die SPIEGEL- Redakteure beißen dabei, trotz wiederholter Versuche, mit ihren bissigen Fragen, scnnappatmend, ins Leere.

DER SPIEGEL:
"Nach der Debatte um die Paulskirchenrede Ihres leiblichen Vaters, Martin Walser, im Jahre 1997 und die Reaktion darauf, wird er von vielen für immer als Antisemit eingeschätzt werden. Warum sind Sie danicht vorsichiger? Was ist da Ihr Antrieb? Darum fällt genetisch bedingter Antisemitismus aus."

Jakob Augstein; "Walser ist kein Antisemit.

DER SPIEGEL:
"Es ist nur die Frage, warum Sie aus der Beobachtung nicht den Schluss gezogen haben, jüdischen Fragen mit mehr Fingerspitzengefühl zu begegnen?"

Der "Stier" Jakob Augstein rührt sich, im SPIEGEL Kreuzverhör an den Hörnern gepackt nicht einen Deut von der Stelle und antwortet, noch nicht einmal auf Krawall gebürstet, einfach:

"Ich habe eine andere Auffassung vom Journalismus"

Jakob Augstein will Unrecht Unrecht nennen,egal von welchem Staat, in wessen Namen Unrecht begangen wird.

Dieter Graumann kann der Versuchung nicht widerstehen, Jakob Augstein mit dem Lassso der "Psycho- Schiene" einfangen zu wollen, als ginge es ihm, übergriffig, darum, irgendwelche "Vaterwunden" bei Jakob Augstein aufzudecken?:

"Im Zusammenhang mit Ihren Formulierungen drängen sich in der Tat Fragen auf. Warum ist das so? Gibt es da etwas, was in Ihrem Inneren verborgen ist?"
(Jakob Augsteins leiblicher Vater ist Martin Walser, Jahrgang 1927, dessen sozialer Vater war Rudolf Augstein (1923- 2002))

SPIEGEL: "Sie meinen, Jakob Augstein muss auf die Couch?"

Wie sich Jakob Augstein diesen Lasso Würfen erfolgreich entzieht, ist im aktuellen SPIEGEL 3- 122- 2013 zu lesen.

Angemerkt sei, dass Jakob Augstein selbst im familären Umfeld schon Versuche, ihn einzuhegen, urteilskräftig, ausgebremst hat.

So erfuhr Jakob Augstein erst nach dem Tod von Rudolf Augstein im Jahre 2002 auf seine Nachfrage von seiner Mutter, geborene Maria Carlsson, die u. a. das Werk John Updikes ins Deutsche übersetzt hat, dass sein leiblicher Vater Martin Walser ist,

Jakob Augsteins Entschluss im Jahre 2009 diese familiären Zusammnehänge öffentlich bekannt zu geben, löste im Vorfeld Versuche seiner Mutter aus, ihn davon abzuhalten, die möglicherweise heillosen Folgen dieser Bekantgabe für hn selber und als Vater dreier Kinder, seines Berufs als Journalist und Verleger zu bedenken.

Da stellt sich schon die Frage, ob im Doppelfamilienhaus Augstein- Walser, Väter und Mütter nicht mehr "Allesgötter/innen" gespielt haben denn ihrer Pflicht als wahrhaftige Eltern nachgekommen sind?, wenn ja, steckt darin nicht, bei allem angeblich guten Willen zur Verschwiegenheit, ein gerüttelt Maß an Unrecht?

Nun lag damals in jenen sechziger Jahren komplizenhaft kühne Verschwiegenheit als gute Sache gegen den bundesrepublikanischen Staat, gegen den dreckigen USA- Vietnamkrieg bei wachen Geistern, u. a. Rudolf Augstein, Martin Walser, nebst Gattinnen, als Duft der revolutionären Welt in der Rothändel Rauch geschwängerten Luft, ohne selber, als subversive Rebellen kenntlich gemacht, in Erscheinung zu treten.

So förderten etliche Großverleger in der Pressestadt Hamburg, darunter Gerd Bucerius von DER ZEIT, Henri Nannen vom Stern, Rudolf Augstein DER SPIEGEL u. a. über den Jung- Journalisten Manfred Bissinger, die Studentenbewegung, die Spaßguerilla, SDS, Rudi Dutschke, die Anti- Notstandsgesetzebewegung, die APO, den Repubikanischen Club in der Fasanenstraße in Westberlin, den Anti- Vietnamkrieg Kongress in der TU- Westberlin, konspirativ verdeckt, unter der Hand, ohne dass das jemals öffentlich bekannt, geschweige denn steuermindernd wirksam, werden sollte.

Irgendwie hat sich da bei Jakob Augstein, gewollt wie ungewollt, familienbedingt, im Ringen um Wahrhaftigkeit, Benennen von Unrecht, möglicherweise eine nachgeborene Seelenverwandtschaft mit autonomen Teilen der 68er unter folgendem Credo ausgebildet?:

"Alles was Recht und Gutes an meinen Vätern, Müttern war und ist, so will ich doch wahrhaftig anders, weniger "geheimnisumwoben, "göttlich" verschworen" in meinem Leben unterwegs sein!"

Im Laufe des SPIEGEL- Gesprächs wird mir, Frage um Frage, Antwort um Antwort, immer klarer, worum es wirklich geht.

Es geht gar nicht um tatsächliche Antisemitismus Vorwürfe, sondern um den gemeinschaftlichen Versuch der Spiegel- Redakteure, Susanne Beyer, Erich Follath und Dieter Graumann, den Journalisten Jakob Augstein auf eine bestimmte embeded Linie deutsch erprobten Journalismus einzuhegen.

Das zeigt sich für mich daran, dass Dieter Graumann im Gesprächsverlauf, u. a. dem SPD- Vorsitzenden, Sigmar Gabriel zubilligt, bei seinem Besuch in Israel im letzten Jahr von dortiger Apartheid zu sprechen, ohne als Antisemit zu gelten.

Der Grund, Jakob Augsteins Formulierungen z. T. als antisemitisch zu diffarmieren hat einen ganz anderen Grund, weil Jakob Augstein, anders als Sigmar Gabriel, in seinen bisherigen 5 SPIEGEL- S.P.O.N. Artikeln über Israel von 100 zwar ansatzweise die israelische Regierungspolitik unter Ministerpräsident Benjamins Netanjahu (Siedlungspolitik, Kriegspropaganda Richtung Iran) kritisiert, in der Hauptsache aber die Aussen- und Militärpolitik der schwarzgelben Bundesregierung in Sachen Israel, Naher Osten unter Beschuss nimmt, wenn es z. B. aktuell um, steuerlich subventionierte, Waffenssystem- Exporte (atomar bestückbare U- Boote) nach Israel geht.

Da muss Jakob Augstein irgendwo, unversehens, wie ein "Ladendieb", in irgendwelchen Waffenlobby Centern einen Lichtschranken Alarm ausgelöst haben, der dazu geführt hat, dass er nun mit dem extra, neurotisierend, geschärften "Messer" des Henryk M. Broder im Rücken im vielstimmigen Chorgebrüll gejagt wird:

"Haltet den "Dieb", er will mit unserem Messer im Rücken entkommen!"

Jakob Augstein hat, gelinde gesagt, die "Faxen dicke" von diesem neurotischen Journalismus hierzulande, der sich überall soweit einhegen läßt, dass das Unrecht, das im Namen Israels geschieht, nicht Unrecht genannt werden darf, Hinweise darauf, dass Israel immer noch nicht den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag anerkannt hat, vornehm zu unterbleiben haben.

Jakob Augstein will, n. m. E., frei von Rest- Neurosen, Artikel schreiben, wie Hannah Arendt in Ihrem Buch über die Urteilskraft schrieb "Denken ohne Geländer" .

Ein Hauch von Rest- Neurose umwehte Jakob Augstein dann aber doch noch, wenn er sagt:

"Ich bin bisher weder privat noch beruflich in Israel gewesen. Ich werde so wenig nach Tel Aviv hinreisen, mich da an den Strand legen, während, 10 km weiter, dieses Gefängnis Palästina unter israelischer Regie besteht, wie ich während des Apartheidregimes nach Südafrika gereist bin."

Jakob Augstein könnte ja, den Strand von Tel Avis, irgendwie links liegend, vermeiden, zu oppositionellen Politikerrn, Journalisten nach Israel reisen.

Erstaunlich für mich ist, dass Jakob Augstein, gar nicht "Im Zweifel links" in der unsäglichen Angelegenheit der heillosen Beschneidungspraxis hierzulande und in der Welt mit dem Präsidenten des Zentralsrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, übereinstimmt.

Henryk M. Broder läßt in Sachen Jakob Augstein weiter die Zunge seines "inneren Schweinehunds" , worthächelnd, heraushängen, Jakob Augstein hält dagegen.

Jakob Augstein gewährt einfach, als sänge er den Rock & Blues, wie Joe Cocker, locker vom Hocker, seinem "Inneren Walser" Freigang aus dem journalistisch blühenden Neurosenknast in Deutschland,

Fazit:

Jakob Augstein gelingt es den Automatismus der SPIEGEL- Waschanlage zu stoppen, trockenen Fusses, uneingeseift, so sauber wie zuvor, erhobenen Hauptes, seiner Sache gewiss, auszusteigen.
JP





https://www.freitag.de/autoren/joachim-petrick/hannah-arendts-holzweG
Joachim Petrick
17.12.2012 | 22:06 19
Hannah Arendts "Holzweg"

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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